Die Einführung des digitalen Euros rückt näher: Die EZB leitet die nächste Vorbereitungsphase ein. Für die Bürger der EU ein Grund zur Sorge, denn die Implementierung der digitalen Zentralbankwährung ist ein massiver Eingriff in die finanzielle Freiheit. Abschaffung von Bargeld und Totalüberwachung drohen.
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Die erste Phase des digitalen Euros, die im November 2023 startete, diente dazu, die Grundlagen für eine mögliche Ausgabe der digitalen Zentralbankwährung zu schaffen. Nun steht der Übergang in die nächste Phase bevor.
Ab 2026 soll eine zweite Runde von Pilotversuchen starten. Diesmal unter Beteiligung von Händlern, Fintechs, Start-ups, Universitäten, Banken und weiteren Zahlungsdienstleistern. Darauf hatte sich die Europäische Zentralbank (EZB) vor kurzem verständigt. Im ersten Halbjahr werden dazu weitere Einzelheiten veröffentlicht.
Nach Abschluss dieser zweiten Testphase stünde einer Einführung des digitalen Euros grundsätzlich nichts mehr im Wege. Bereits Ende kommenden Jahres könnte die neue Zentralbankwährung theoretisch an den Start gehen. Auch wenn bislang kein fixes Datum genannt wurde, ist klar: Die Einführung des digitalen Euros rückt immer näher – und mit ihr auch der Verlust der finanziellen Freiheit der Bürger.
Warum ist der digitale Euro so gefährlich für die finanzielle Freiheit?
Die Sorge vor dem Ende finanzieller Freiheit gründet sich unter anderem auf der schleichenden Abschaffung des Bargelds – und damit dem Verlust der Anonymität.
Zwar betonen offizielle Stellen, der digitale Euro solle das Bargeld lediglich ergänzen und keinesfalls ersetzen. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild: Die Abschaffung des Bargelds wird von der EU-Kommission konsequent vorangetrieben. So hat die Europäische Zentralbank etwa die Münzprägung zuletzt deutlich reduziert. Konkret dürfen die 20 Euroländer im laufenden Jahr nur noch Münzen im Gesamtwert von rund 2,17 Milliarden Euro herstellen – nach 2,35 Milliarden Euro im Vorjahr. Zum Vergleich: 2023 wurde den Mitgliedsstaaten noch erlaubt 2,6 Milliarden Münzen zu prägen.
Auch bei der Ausgabe von Banknoten zeigt sich derselbe Trend. Bereits seit 2014 stellt die EZB keine 500-Euro-Scheine mehr her. Gleichzeitig werden Bargeldtransaktionen immer stärker eingeschränkt. Was absurd klingt, ist längst beschlossen: Ab 2027 sind Bargeldzahlungen ab 10.000 Euro in der gesamten EU verboten – offiziell, um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu bekämpfen. Ein Argument, das kaum überzeugend ist.
Darüber hinaus greift ab demselben Zeitpunkt eine verschärfte Regulierung: Für Barzahlungen ab 3.000 Euro gilt dann eine verpflichtende Identitätsprüfung, inklusive umfangreicher Datenerhebung von Händler und Käufer. Auch dadurch möchte man angeblich die Finanzkriminalität bekämpfen, offensichtlich wird dieses Ziel jedoch verfolgt, um Bargeldtransaktionen so unattraktiv wie möglich zu gestalten und letztlich den Übergang in ein digitales Geldsystem zu ebnen.
In Deutschland ist zudem der massive Rückbau der Bargeldinfrastruktur zu beobachten. Bankfilialen und Geldautomaten verschwinden in rasantem Tempo. Laut Bundesbank existierten Ende 2024 noch rund 17.870 Bankfilialen – ein Rückgang von 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Über 1.600 Filialen wurden allein 2024 geschlossen. Im Vergleich zur letzten Dekade hat sich die Zahl der Filialen sogar nahezu halbiert.
Besonders bedenklich ist dieser Rückgang, weil Bargeld durch seine Anonymität ein zentrales Element finanzieller Freiheit darstellt. Mit der vollständigen Digitalisierung des Zahlungsverkehrs wird jeder Geldfluss einsehbar und potenziell kontrollierbar – eine ideale Voraussetzung, um die Bürger mit finanziellen Einschränkungen und Sanktionen belegen zu können.
Enteignungsfantasien der politischen Elite
Besonders bedrückend sind vor diesem Hintergrund die programmierbaren Eigenschaften, die der digitale Euro aufweisen wird. Durch Technologien wie Blockchain, auf denen die digitale Währung basieren wird, und sogenannte Smart Contracts – also selbstausführende Verträge – werden diese Möglichkeiten geschaffen.
Beispielsweise könnte Geld so programmiert werden, dass es nur bis zu einem bestimmten Datum gültig ist oder nur in einem bestimmten geografischen Umkreis ausgegeben werden darf. Außerdem könnten Gehaltszahlungen eingeschränkt oder Konsumausgaben begrenzt werden – oder das Konto könnte sogar vollständig enteignet werden.
Besonders kritisch wird dieses Szenario, wenn man berücksichtigt, dass der digitale Euro mit einem sozialen Bewertungssystem gekoppelt werden könnte. Finanzielle Freiheiten könnten dann von konformem und „staatstreuem‟ Verhalten abhängig gemacht werden. Wer sich also etwa kritisch gegenüber der Regierung äußert, die Klimaideologie oder die Gender-Agenda ablehnt, dem könnten Gehaltszahlungen verweigert oder das Vermögen mit einem Ablaufdatum versehen werden.
Natürlich sind das dystopische Vorstellungen – in der Theorie jedoch durchaus denkbar. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Meinungsfreiheit in Deutschland, aber auch in Europa, zunehmend eingeschränkt wird und Andersdenkende durch die Politik immer stärker unterdrückt werden.
Bürger und Politik reagieren ablehnend auf den digitalen Euro
Dass die Befürchtung einer Enteignung durch den digitalen Euro gerechtfertigt ist, verdeutlicht eine aktuelle Umfrage von Focus Online unter der eigenen Leserschaft.
Laut der Umfrage äußerten 38 Prozent der Leser die Überzeugung, dass der digitale Euro ein Enteignungsinstrument sei. 11 Prozent erwarten sogar die vollständige Abschaffung des Bargelds im Zuge der Einführung. Ein Leser bringt die Sorge auf den Punkt: „Und mit einem Knopfdruck ist man ärmer oder ganz arm. Es geht um ein Ziel – totale Kontrolle über das Privatvermögen.“
Auch aus der Politik mehren sich die kritischen Stimmen. Der finanzpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Kay Gottschalk, erklärt dazu:
„Der digitale Euro wird als Ergänzung verkauft, ist in Wahrheit aber der Türöffner für totale Kontrolle. Schon heute wird Bargeld durch Obergrenzen und Auflagen systematisch geschwächt. Mit einem digitalen Zentralbankgeld kann der Staat künftig jede Zahlung überwachen oder sogar verbieten. Das ist ein Angriff auf die informationelle Selbstbestimmung der Bürger. Bargeld ist gelebte Freiheit und muss erhalten bleiben.“
Das Fiat-System: Ein riesiges Schneeballsystem
Jedes Argument, das darauf verweist, wie abwegig eine Enteignung durch den digitalen Euro sei, lässt sich leicht entkräften. Denn im Kern ist das gesamte Fiat-System ein groß angelegtes Enteignungskonzept. Ein Großteil der weltweiten Währungen geht über kurz oder lang an massiver Inflation zu Grunde. Die Folge: Bürger, die ihr Vermögen in diesen Währungen halten, stehen am Ende häufig vor dem Totalverlust.
Ein Paradebeispiel hierfür ist tatsächlich auch der Euro. Seit seiner Einführung im Jahr 2002 hat die Gemeinschaftswährung mehr als 80 Prozent an Wert eingebüßt – die Kaufkraft der Bürger hat sich entsprechend drastisch reduziert. Gegenüber realen Werten wie Gold ist der Verfall noch deutlicher: Allein seit Jahresende 2024 hat der Euro im Vergleich zum Gold rund 25 Prozent seiner Kaufkraft verloren.
Viele klassische Währungen – ob Euro, US-Dollar, Rubel, Pfund oder Yen – werden mit großer Sicherheit in wenigen Jahrzehnten gar nicht mehr existieren.
Das Trojanische Pferd der Kontrolle
Mit dem digitalen Euro marschiert die EU stillschweigend in eine neue Ära – nicht der Innovation, sondern der Überwachung. Unter dem Vorwand von Effizienz und Modernisierung entsteht ein Instrument, das Bargeld verdrängen, Zahlungsverhalten steuern und letztlich den gläsernen Bürger schaffen soll.
Die schleichende Bargeldabschaffung, gepaart mit der Programmierbarkeit des Geldes, macht aus einem Zahlungsmittel ein Machtinstrument. Kontrolle statt Freiheit, Gehorsam statt Eigenverantwortung. Das neue Finanzsystem, dass nun in die nächste Testphase übergeht, könnte schon bald zur Realität werden – mit weitreichenden Konsequenzen für jede Form der finanziellen Selbstbestimmung.

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Besonders kritisch wird dieses Szenario, wenn man berücksichtigt, dass der digitale Euro mit einem sozialen Bewertungssystem gekoppelt werden könnte. Finanzielle Freiheiten könnten dann von konformem und „staatstreuem‟ Verhalten abhängig gemacht werden. Wer sich also etwa kritisch gegenüber der Regierung äußert, die Klimaideologie oder die Gender-Agenda ablehnt, dem könnten Gehaltszahlungen verweigert oder das Vermögen mit einem Ablaufdatum versehen werden. Also das was den Chinesen(Sozialkreditsystem) dauernd vorgeworfen wird es aber gar nicht gibt. Dort gibt es das Bargeld, wird überall genommen, und die Banken wie Alipay oder Wechat womit man überall bezahlen und vieles mehr machen kann. Ich halte die Gefahr des… Mehr
Da wird soanchem die Lust am Arbeiten vergehen. Aber so ein richtiger Generalstreik über einen lângeren Zeitraum könnte schon was ändern. Grundsätzlich gibt es für Geld auch ein Gegenwert, der sich in der Regel Arbeit nennt. Und für meine Leistung ist kein Anderer zuständig außer mir, weil ich das mit meiner Leistung generiert habe und es mir erst mal aus diesem Grund uneingeschränkt gehört. Ich könnte mir denken, dass es nicht ganz so einfach ist den Menschen ihre Rechte über ihre eigene Leistung wegzunehmen. Da könnte es schwer rumpeln. Ich erwarte, dass da die Brüsseler Herrschaften nicht einverstanden sind, wenn… Mehr
Wenn ich mir eine Welt mit einer zentralen Geldkontrolle vorstelle, dann fehlen darin viele Menschen, die heute hauptberuflich in und für Parteien schaffen. Mir ist so gar nicht vorstellbar, was ein Minister oder ein Kanzler darin soll. – Schließlich wird der digitale für Unternehmen eingeführt. Dort bietet er Ausfallsicherheit hinsichtlich Geschäftsbanken, die von da an ruhig pleite gehen können. Das werden sie auch, weil die Unternehmen ihren Status einfach an ihren Mehrwerten ausrichten: warum also Kohle in Pleitebanken? – Nehmen wir den deutschen Außenhandel. Er liegt bei der CoBa und wir dürfen davon ausgehen, dass es jedem Kunden dort bekannt… Mehr
„Beispielsweise könnte Geld so programmiert werden, dass es nur bis zu einem bestimmten Datum gültig ist oder nur in einem bestimmten geografischen Umkreis ausgegeben werden darf. Außerdem könnten Gehaltszahlungen eingeschränkt oder Konsumausgaben begrenzt werden – oder das Konto könnte sogar vollständig enteignet werden.“
Das Geld in der Geschichte
Erinnert mich an die Brakteaten – Internationaler Handel ist damit nicht möglich!
Einen Vorteil hat die Einführung, keine zwei jahre und die Verantwortlichen werden bestraft werden.
TE bringt so gerne Artikel über die „Gefahr für die Freiheit“, realisiert aber nicht das Freiheit für den deutschen Durchschnittsheloten die schlimmste überhaupt denkbare Bedrohung darstellt.
Da gibt es schon jemanden, der über den Wert der DM in der derzeitigen mafiösen Geldzentralisierung nachdenkt und für kommende, untragbare Entwicklungen umzusetzen gedenkt. Es wird Zeit, Frau Lagarde nach Hause zu schicken, inklusive dem Zugriff des deutschen Staates und der EU auf deutsches Geldvermögen in jeder Form. Früher gab es dafür die Qualifizierung als Raubrittertum. Ziel war und ist immer die Leistungsgesellschaft bis zur Ausbeutung. Wer es noch nicht kennt oder versteht, sollte sich mal über Sinn und Zweck der Targetsaldierungen informieren und wie sie uns treffen. Es ist davon auszugehen, dass sie unwiderbringlich sind. Dieses System wurde damals… Mehr
Was Sie da verlangen ist unerhört. Erst noch studieren zu müssen um den ganzen Betrug um uns herum zu verstehen und dann auch noch wissen sollen was die Targetsalden sind. Ganz im Vertrauen, ich habe vielleicht nicht den Illuminativen Umgang in der Gesellschaft, aber einen zu treffen der wusste, was die Targetsalden sind und welchem Zweck sie dienen, ist mir noch nicht gelungen.
Was machen die Linken eigentlich, wenn sich die politischen Machtverhältnisse in Europa in „konservativ“ ändern und ihnen dann die Geldströme abgeschnitten und die Nutzung von Geld aus den gleichen Gründen wie im Artikel aufgezählt erschwert oder verhindert wird?
Ach ich Dummerchen; bis dahin sind ja alle konservativen Strömungen verboten, die konservativen Wähler sitzen in Umerziehungslagern oder wurden getötet und der real existierende Sozialismus ist siegreich, ohne von Ochs oder Esel aufgehalten zu sein, übriggeblieben. Also auf, ins Paradies des Proletariats! (Sarkasmus off)
Der harmlos klingende „Digitale Euro“ klingt nach Fortschritt, Bezahlkomfort und letztlich nach finanzieller Freiheit. Das Gegenteil ist leider richtig, wenn man Prof. Christian Rieck u.a.folgt, die darauf hinweisen, dass es sich bei CDCs um eine moderne Form des „Fürstengeldes“ handelt, d.h. ein reines Machtinstrument, das sogar regelt, wer damit was, wann und wo bezahlen „darf“.
Moin Herr Märtin, wenn der EZB nur der Widerstand der Euroland-Völker entgegenstehen würde, hätten wir längst kein Bargeld mehr. Der Widerstand liegt in der Politik selbst. Die Reduzierung legaler Bargeldzahlungen ist ja auch für Blöde. Dann „schreibt man für 15k Euro eben 5 Rechnungen a 3k Euro.“ Daß die Zahl der Geldautomaten sinkt, hat einzig mit der Reduktion teurer Bankfilialen zu tun. Das ist auch aus Sicht der Banken (in Buntland) konsequent. Denn Buntland ist immer noch „overbanked“. Außerdem haben die Versorger die Bargeldversorgung bis 200 Euro pro Einkauf übernommen, viel billiger als ein Geldautomat. Wenn hier Kontoführung 5-12 Euro… Mehr
Eine böse, rechte Internetseite aufgerufen, ein falsches Like gesetzt, und das Konto wird gesperrt. Das Gehalt kann nicht mehr ausbezahlt und Miete, Strom, Lebensmittel und Internet nicht mehr bezahlt werden. In Orwells „1984“ wird man bei Ungehorsam vaporisiert, in der Zukunft wird man digital ausgelöscht.
Es sei denn, man übt Selbstkritik vor dem Wohnkollektiv der Tiny-Haus-Siedlung, in der man in Zukunft nachhaltig lebt.