Chinesischer Konzern kauft den Autozulieferer Allgaier

Die Allgaier Gruppe in Uhingen bei Stuttgart ist ein wichtiger Auto-Zulieferer. Sein Hauptanteilseigner Dieter Hundt, früherer Arbeitgeber-Präsident, verkauft das Unternehmen an einen Konzern in China, wo das Automobil eine glänzende Zukunft hat.

IMAGO / Arnulf Hettrich
Dieter Hundt, früherer Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)

Einer der ältesten und traditionsreichsten Autozulieferer Deutschlands wird an Chinesen verkauft. Dieter Hundt und seine Familie verkaufen ihre 88,9 Prozent Geschäftsanteile an die Westron Group, Peking. In der Erklärung vom Montag heißt es: „Die Allgaier Werke GmbH, die Familie von Prof. Dieter Hundt als Gesellschafter der Allgaier Werke GmbH sowie eine Gesellschaft der Westron Group haben am 1. Juli 2022 einen im November 2021 mit aufschiebenden Bedingungen geschlossenen Vertrag über den Einstieg der Westron Group in die Allgaier Werke GmbH und ihre nationalen und internationalen Tochtergesellschaften durch Unterschrift in Kraft gesetzt. In diesem Zusammenhang hat die Westron Group zusätzliches Eigenkapital in die Allgaier Werke GmbH eingebracht und Geschäftsanteile an dem Unternehmen übernommen. Damit wurde ein wesentlicher Schritt zur Stärkung und Restrukturierung der Allgaier-Group erfolgreich abgeschlossen und eine finanzielle Stabilisierung der Gruppe erreicht.“ Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

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Die Allgaier Gruppe in Uhingen östlich von Stuttgart verformt mit Pressen und Stanzen Bleche für Autohersteller und ist auch im Maschinen- und Werkzeugbau aktiv. Das bereits 1906 gegründete Unternehmen mit seinen 1.700 Mitarbeitern war längere Zeit als Autozulieferer finanziell angeschlagen. Chipkrise, Corona-Maßnahmen und der Auftragseinbruch ließen das Unternehmen Personal abbauen und Kosten senken. Schließlich sei es wieder aufwärts gegangen, hieß es.

Aufsichtsratschef und Mehrheitseigentümer ist Dieter Hundt, der jahrelange Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und einer der einflussreichsten Unternehmer Deutschlands war.

Der chinesische Investor Westron Group – mit Schwerpunkt Automobil- und Technologiesektor – übernimmt 88,9 Prozent der Anteile der Familie und bringt weiteres Eigenkapital mit. Allgaier verfüge über eine „exzellente Reputation in der Automobil- und Umwelt- sowie Recyclingindustrie“, so heißt es aus dem chinesischen Investorenkreis. Westron selbst ist an Unternehmen in China und Deutschland beteiligt und will auch operativ in der Führung von Allgaier aktiv sein. Das Automotive-Geschäft soll weltweit ausgebaut werden; vor allem soll der Markt in Asien eine zentrale Rolle spielen, heißt es weiter. Westron ist seit 2018 an einem gemeinsamen Unternehmen von Bosch und dem Kolbenhersteller Mahle mit 1.300 Mitarbeitern beteiligt, das Turbolader herstellt.

Bereits im Februar dieses Jahres hat das Bundeswirtschaftsministerium den Verkauf geprüft und genehmigt. Alle Verträge unter anderem mit den Mitarbeitern und Kunden will der neue Eigentümer einhalten.



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Kommentare ( 31 )

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doncorleone46
2 Jahre her

?…das wird die Grünen aber freuen. Wieder ein Mosaiksteinchen. Die Chinesen bauen alles, was wir nicht mehr wollen. Das nennt man eine Symbiose.
Am Schluss des Transformationsprozesses wird ein Deutscher Kanzler oder Kanzlerin (ist wahrscheinlicher) den legendären Satz sagen: Keiner hat die Absicht eine Mauer zu bauen.

Iso
2 Jahre her

Am Ende des Tages gibt es in Deutschland keine Unternehmer mehr, sondern nur noch Angestellte. Ein Land gibt auf und das ist Ausdruck einer verfehlten Politik. In den Köpfen der Deutschen hat der Sozialismus längst begonnen und enormen Schaden angerichtet. Glückauf Genossen.

Ulric Viebahn
2 Jahre her

Warum nicht – analog zur Schuldenuhr des Steuerzahlerbundes – eine Uhr, die die Industriearbeitsplätze in D mitzählt / herunterzählt?

losstakt
2 Jahre her

Ah deswegen hat Ford in Köln ein zweites E-Auto-Modell zum bauen zugesagt + weitere mehre hunderte Millionen bis 1 Mrd Dollar an Investition + sogar noch den Bau eines Batteriemontagewerks. Ja, sollte Ford mal einer stecken, das dass doch alles keine Zukunft hat. Selektiv die Werke raussuchen die schliessen, die nur btw auch in Spanien mit Stellenabbau verbunden sind (vielleicht mal die Verkaufszahlen von Ford anschauen – Ford kann auch nur auf Bedarf bauen, wenn der wegfällt wirds Schliessungen von Fordwerken geben müssen), dann kann ich viel deuten. Die Investitionen in Mrd-höhe in die deutschen Werke für E-Autos von verschiedenen… Mehr

der_chinese
2 Jahre her

Another one bites to dust!
Ich als langjähriger Gast in China kann mich immer wieder nur an den Kopf fassen.
Kuka, ein Unternehmen welches Verdammt gut da stand, Marktführer etc. verkauft an die Chinesen. Das war absolut unnötig!
Seit Jahren wissen wir wie der Hase läuft und es wird weitergemacht als hätte es keine Nachteile für uns.
Und die Politik und Wirtschaft wissen sichtlich spätestens seit den frühen 2000ern wo die Reise hingeht, aber für den kurzfristigen Megaprofit wird auch die eigene Großmutter verkauft.

Bernd Schulze sen.
2 Jahre her

Ein Paar Jährchen oder schon im nächsten, wird die Firma nach China verlagert, da sie bei E-Autos keine Zukunft hat. Hinzu kommen die enormen Kosten und Habeck kann den nächsten Zählstrich machen, wieder eine Firma weniger.

Peter Gramm
2 Jahre her

ein großer Autoteilezulieferer jetzt in chinesischen Händen. Der chinesische Markt wird die Zukunft bei den Allgaier Werken bestimmen. Das wird vielen Mitarbeitern arge Kopfschmerzen bereiten. Könnte mir sehr gut vorstellen dass kostenintensive Produkte nach China verlagert werden, denn dort ist auch der Markt. Kostengünstige Energie ist der Schlüssel zum Profit. Dies wird man in der Stuttgarter Staatskanzlei auch noch lernen müssen um diese ganze Energiewendespinnerei entsprechend einzuordnen. Diese Weltrettungsorgien aus den Köpfen und Gehirnen dieser olivgrünen Lebenskünstler wird noch mehr Mittelständler außer Landes treiben. Dann werden wohl viele Bausparverträge und Häuslefinanzierungen notleidend werden im Land der Häuslebauer mit Daimler vor… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Peter Gramm
Edwin
2 Jahre her

Und weniger Geld in den Taschen der Leute bedeutet weniger Konsum und damit CO2 Reduzierung bzw. Klimaschutz. Alles im Sinne der rot-grün.gelb-schwarzen Öko-Faschisten.

Helene Walther
2 Jahre her

Klar, die Unternehmen, durch die verheerende Politik erst runterfahren, dann verkaufen. So geht der Ausverkauf Deutschlands. Alles kein Zufall.

Last edited 2 Jahre her by Helene Walther
John Farson
2 Jahre her

Meine Lebensgefährtin arbeitet regelmäßig als Dolmetscherin, für chinesische Firmen. Die ziehen schon länger quer durch Europa und kaufen alles know how auf, dass sich irgendwie lohnt bzw. verwertbar ist. Auch ganze Firmen, Patente, Mitarbeiter – die schmeißen mit Geld um sich, dass kann sich gar keiner vorstellen. Ein Chinese sagte ihr mal: Die Amerikaner mit ihren Kriegen sind dumm. Wir machen es anders, wir kaufen die Welt. Das ist viel billiger und alle fühlen sich gut dabei. Außerdem meinte er, sie hätten sich genau angeschaut was den Westen stark gemacht hat und adaptieren dies nun. Nur ohne den ganzen hinderlichen… Mehr

Last edited 2 Jahre her by John Farson
der_chinese
2 Jahre her
Antworten an  John Farson

Richtig es wird alles aufgekauft was Sinn macht, allerdings mit Geld was genauso wie im Westen nur frisch gedruckt wird.

Der Unterschied, die Chinesen bekommen knowhow während wir Fiat-Geld bekommen, welches bald nicht mehr das Papier wert ist, auf dem es gedruckt ist.