Frachtraten für Flüssiggas-Tanker haben sich verzigfacht

Der Durchschnittspreis für das Chartern eines LNG-Schiffes für einen Tag im Atlantik ist in einem Jahr um das 28-Fache gestiegen.

IMAGO / Image Source
LNG-Tanker im Hafen von Rotterdam, 07.03.2022

Die Frachtraten für Schiffe, die verflüssigtes Erdgas befördern, haben in der vergangenen Woche ein Allzeithoch erreicht. Laut Daten von Spark Commodities kostete es am Dienstag vor einer Woche 397.500 US-Dollar pro Tag, ein LNG-Schiff im Atlantik zu chartern, wie „Business Insider“ berichtet.

Seit Russland Ende Februar in die Ukraine einmarschiert ist, sind die Frachtraten in die Höhe geschossen, wobei die durchschnittlichen Kosten für das Chartern eines Schiffes für einen Tag in dieser Zeitspanne von 14.300 US-Dollar auf knapp 400.000 Dollar gestiegen sind. Das ist fast der 28-fache Preis.

Die Nachfrage nach LNG stieg in Europa zwischen August 2021 und August 2022 um 65 Prozent, so die Internationale Energieagentur. Und Lieferungen aus den USA machten laut dem Datendienst Refinitiv bis September mehr als 70 Prozent der Gasimporte nach Europa aus, wie der Business Insider berichtet.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 19 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

19 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
egal1966
10 Monate her

Nun ja, Preise und somit auch Frachtraten fallen und steigen je nach „Angebot und Nachfrage“, so auch gut zu sehen an den gestiegenen Frachtraten in der Containerschiffahrt.

Die Ursache ist auch nicht der Krieg in der Ukraine, sondern jenes was aufgrund von politischen Aussagen und sogenannten “ Sanktionen“ daraus gemacht wird.

„Verzichtet“ oder behindert man auf die Lieferung von russischen Erdgas per Pipeline und will vollmundig auf Flüssiggas, per Schiff aus allen Teilen der Welt herangeschifft, umsteigen, so wirkt sich dieses eben nicht nur auf dessen Preis aus, sondern natürlich auch auf die Frachtraten…

Last edited 10 Monate her by egal1966
Deutscher
11 Monate her

Ist doch schön. Igrendjemand profitiert immer in der Krise. Und die Ampel stellt gekonnt sicher, dass wir es nicht sind.

Endlich Frei
11 Monate her

„Und Lieferungen aus den USA machten laut dem Datendienst Refinitiv bis September mehr als 70 Prozent der Gasimporte nach Europa aus“
Müssen wir uns bzgl. der Hintergründe des Ukraine-Kriegs und Sprengungen der Northstream-Leitungen nicht mal langsam mal fragen: „Cui bono?“ (Wem nützt es?)

Endlich Frei
11 Monate her

Gerade lese ich auf WELT-Online: „Scharfe Kritik vom Rechnungshof – jetzt droht neuer Ärger um den Doppelwumms“
Ja wenn wir uns kaltes Klima nicht mehr länger leisten können, warum bekämpfen wir dann (ohnehin sinnlos) den Klimawandel? Wir müssten doch für jedes Plus an Temperatur dankbar sein.

Endlich Frei
11 Monate her

….mit jeder AKW-Abschaltung stehen wir umso mehr mit dem Rücken an der Wand und das Ganze wird sich entsprechend noch verschlimmern. Nun nicht jede verfügbare Ressource zu nutzen ist schlicht Selbstmord.

AnSi
11 Monate her

Ich frage mich, wie viele solcher Schiffe gibt es weltweit? Wie ist deren Klimabilanz? Wo sind die passenden Terminals? Gibt es denn so viele Gasleitungen, in die man einspeisen könnte?
Selbst wenn man viele tausend Schiffe hätte, würden die nicht entladen werden können. Man muss das Gas ja irgendwie wieder umwandeln, weiterleiten, oder liege ich falsch? Wer soll das denn alles bezahlen?
Wichtigste Frage: WEM nützt es?

Ratkartoffel
11 Monate her
Antworten an  AnSi

Das weiss Google dazu
„Aktuell werden LNG-Tanker mit einem Tankvolumen von rund 250.000 m3 flüssigem Erdgas geplant. Der größte Tanker verfügt derzeit (Stand 2022) über eine Kapazität von 266.000 Kubikmeter LNG. Rund 500 Tanker transportieren LNG bereits über die Weltmeere, seit 2005 hat sich ihre Anzahl mehr als verdreifacht.“

ersieesmussweg
11 Monate her

Wie bitte, Schiffe kosten Geld? Das konnte keiner wissen, das hat man nicht gesagt. Der Markt ist aber auch kompliziert.

alter weisser Mann
11 Monate her

Warten wir mal, was der LNG-Preis und die Frachtraten wohl machen werden, wenn wir erstmal tatsächlich abnehmen können.

Alter Schwede2222
11 Monate her

Bei Business Insider gab es die Tage mal ein Quiz.
Wieviel vollgeladene LNG-Tankschiffe bräuchte man, um Deutschland einen Wintermonat lang mit Gas zu versorgen?
Ganze 144
Jetzt kann sich jeder mal die Kosten selbst hochrechnen.
Ich will es gar nicht wissen.

NordChatte
11 Monate her
Antworten an  Alter Schwede2222

Dazu stellen sich ein paar weitere Fragen: Wieviel andere Nationen benötigen auch dieses – in der Masse aus den USA kommende – LNG? Wo befinden sich all diese LNG-Tankschiffe? Werden solche LNG-Tankschiffe bereits am Fließband gebaut? Wurden deutsche Werften auch schon mit dem Bau solcher Tankschiffe beauftragt? Wie ist die Logistik an Land – Anlandung, Löschung, Zeit-Management, Lagerkapazitäten – organisiert?
Wie ich unseren Wirtschaftsminister und sein Ministerium kenne und einschätze, möchte man zur gegebenen Zeit darüber nachdenken. Angesichts dieser erwartbaren planlosen Trägheit, möchte man nur hoffen und beten, dass NS 1 und NS 2 rechtzeitig repariert werden.

Exilant99
11 Monate her
Antworten an  NordChatte

Das ist sehr leicht zu beantworten. Andere Großabnehmer von LNG sind Japan, China, Südkorea, Indonesien, Thailand, Vietnam und die Philippinen. 3 Länder auf diesem Planeten bauen LNG Tanker. Südkorea, China und Japan. Die Auftragsbücher sind für die nächsten 5 Jahre komplett voll. LNG Tanker sind die teuersten Schiffe die es gibt. Pro Stück werden 300 bis 500 Millionen Dollar fällig. Es gibt nur wenige Werften die LNG Tanker bauen können. Deutsche Werften werden dazu wahrscheinlich nicht das Equipment haben. Keine europäische Werft baut LNG Tanker. Frankreich baute vor Jahren mal welche, die haben es aber aufgegeben weil die Asiaten konkurrenzfähiger… Mehr

Last edited 11 Monate her by Exilant99
Adorfer
11 Monate her

Schon fast lustig: Afghanistan – Deutschland zahlt, Syrien – Deutschland zahlt, Ukraine – Deutschland zahlt, Afrika – Deutschland zahlt. Irgendwie haben unsere „Freunde“ über´m Teich ein besonderes Talent dafür, wo man uns zur Kasse bitten kann. Wobei unsere Vollblutpolitiker dem nicht das geringste entgegensetzen. Wäre ja auch noch schöner.

Fatmah
11 Monate her
Antworten an  Adorfer

Adorfer Sie haben Recht. Die Zahlknechte und Steuerdrohnen werden bei uns aber jetzt rapide weniger. Wenn das Bürgergeld kommt, wird unsere halbe Belegschaft nicht mehr für ein Trinkgeld mehr jeden Morgen aufstehen und das ist auch gut so um dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten.