Abschied der Linken von Israel

Die Eliten wenden sich von Israel ab – weil die Linken das Steuer übernommen haben. Ihre Sympathie für Gaza schlägt um in eine grundsätzliche Ablehnung alles Israelischen.

 

Der ESC ist ein Politikbejubel-Contest. Um den ersten Preis einzufahren, muss man mit seiner politischen Botschaft die Bevölkerung hinter sich versammeln – und die Jury überzeugen, mittels ihrer Stimmen ein Veto auszusprechen. Doch gerade das ist in diesem Jahr passiert: Der Beitrag Israels erfuhr großen Zuspruch beim gemeinen Stimmvolk. Die Jury strafte Israel nur mit einem Drittel der Stimmen des Publikums ab.

Beide Seiten votierten politisch: Aber die Elite, die Jury, lehnt Israel in großen Teilen ab. Das kann man durchaus als Metapher für die Gesellschaft verstehen. Große Teile Europas sind Israel gegenüber positiv eingestellt – aber die Eliten des linken Europas, zumindest in Deutschland Alt-68er oder ihre Zöglinge, lehnen den Staat grundsätzlich ab.


Mehr vom Redaktionsschluss:
Unterstützung
oder

Kommentare ( 29 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

29 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
olive
4 Monate her

Nur soviel , ein ausgezeichneter Text! Mit den Worten „Visuelle Reizüberflutung, ein Lärmen, ein Tönen..“ haben Sie meine Gefühl dazu genau wiedergegeben.

Okko tom Brok
4 Monate her

Eine echte Tragödie und eine verschmähte Liebe, hat sich Israel mit seiner Kibbuz-Tradition und seiner ethnischen Vielfalt doch zumeist mehrheitlich eher links gesehen. Man wird wie bei vielen Themen unserer Zeit ganz neu nachdenken und zu neuen Erkenntnissen kommen (müssen)!

Ettore
3 Monate her
Antworten an  Okko tom Brok

Das betrifft nicht zuletzt, vllt. zuerst, die Juden selbst, die v.a. in den USA ebenso hart DEM-treudoof sind wie die Schwarzen.

imapact
4 Monate her

Die LInken müssen sich nicht erst von Israel abwenden – die waren dem Staat der Juden gegenüber schon immer feindselig eingestellt. Schon die RAF ließ sich in „Palästinenser“-Lagern ausbilden, sie sympathisierte mit dem deren Terror… die ganzen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen im Flugverkehr gehen auf den arabischen Terrorismus der 70-er Jahre zurück. War es früher der säkulare arabische Terrorismus, mit dem sie sympathisierten, kam später der „Islam(ismus)“ hinzu, weshalb man in Frankreich zurecht vom „Islamogauchisme“ spricht. Es ist aber nicht nur die Generation der APO-Omas und Opas, auch und gerade die gründurchwirkte Generation der mittleren Jahrgänge hat da kräftigen Anteil. Ist ja… Mehr

Ralf Poehling
4 Monate her
Antworten an  imapact

Hinter den Kulissen haben die Linken längst die Kurve bekommen. Das sieht man nach außen bloß noch nicht. Diesen „Spin“ dem Volk politisch zu verkaufen, ist allerdings nicht ganz einfach, denn dafür braucht es in der Migrationspolitik eine 180 Grad Wende. Der Schlüssel dazu ist der Fokus auf den radikalislamischen Dschihadismus bzw. den Islamischen Staat und seine Barbarei und das rechte Nazitürkentum, dass hier besonders NRW unsicher macht.
Mit deren steigender Einflussnahme hier in Deutschland und Europa haben nämlich rechts, mitte UND links ein Problem.

Marcel Arndt
4 Monate her

Geografisch gehört Israel ja eh nicht zu Europa. Geistesgeschichtlich aber schon. Trotzdem: Zum Trost: vielleicht kann es von Vorteil sein, sich von der zutiefst faulen und dekadenten „EU“ zu verabschieden… Wie heißt es so treffend: Die Sonne geht im Osten auf. Die Juden sollten sich darauf besinnen, dass sie nun einmal im Orient leben. Ihre Nachbarn sind Orientalen (sie selbst in gewisser Weise ja auch). Es ist sicher sinnvoller, mit den Türken und Iranern (die Perser waren den Juden einst wohlgesonnen – auch darauf sollte man sich besinnen) gute Nachbarschaft zu versuchen, als sich an ein untergehendes „europa“ zu klammern.… Mehr

Abendlaender
4 Monate her

Im ewigen Israel-Palästina-Konflikt gibt es für mich nur eine Option: KEINE Parteinahme für wen auch immer und konsequentes Drängen auf eine friedliche Lösung… – Realpolitisch gesehen scheint das natürlich ein absolut utopischer Standpunkt, weil beide Parteien eben nicht auf Frieden und Verständigung aus sind (und in ihrem Kriegskurs auch noch von ihren jeweiligen Verbündeten bestärkt werden), sondern auf die komplette Vernichtung des Gegners, trotzdem bleibe ich dabei, weil wir dem DENKEN DES KRIEGES, des RELIGIÖSEN FANATISMUS, des ALLES ODER NICHTS auch hier bei uns in Deutschland keinen Raum geben dürfen. – Und über allem steht das Mitgefühl mit dem Leiden… Mehr

Ein Mensch
4 Monate her

,,Einzig der Weg ins Mittelmeer“ stehe ihnen offen. Na von Nordafrika aus klappt dieser Weg hervorragend. Sie schreiben von Zivilisten als Opfer, diese Zivilisten unterstützen die Terroristen. Haben sie sich schon mal gefragt warum kein Land im Nahen Osten die Palästinenser aufnehmen will? Platz und Geld wäre genug vorhanden für eine Aufnahme. Die Palis sind hier nicht das Opfer!

giesemann
4 Monate her

Ja, Meinungen sind Denkvorlieben. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.

Ein Mensch
4 Monate her

Was ist los??? Ich denke die Gefahr kommt von Rächtz? Haben die Querdenker, Aluhutträger und Verschwörungstheoretiker etwa doch Recht gehabt als sie sagten, der wahre Antisemitismus kommt von Links? Weis der Herr Schuster das schon oder kriecht der seinen Feinden immer noch in den Allerwertesten?

Mike
4 Monate her

Die Linken hatten den Judenhasss in ihrer DNA. Das war schon bei den Nationalsozialisten so. Man hat diese Sozialistische Arbeiterpartei nur in eine rechte Bewegung umgelogen. Was sie nicht war. Sie waren Sozialisten. Und die sind bekanntlich nicht rechts, sondern links.

NordChatte
4 Monate her
Antworten an  Mike

Mike, genau so war und ist es noch immer. Die Nationalsozialisten – auch Nazis genannt – waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert der rechte Flügel des Sozialismus / Kommunismus. In den 1920er und 1930er Jahren wusste das jede Person in Deutschland und Europa. Die Diktatur des so genannten Dritten Reiches unter Hitler entstand nach dem Vorbild der Gleichschaltungen in der Sowjetunion / Russland ab 1918 unter Lenin und Stalin. Nach genau dem gleichen Muster entstand dann 1945 bis 1949 die kommunistisch-sozialistische Diktatur unter der SED-Herrschaft in der SBZ / DDR. Juden, Halbjuden und nicht ganz so stramme SPD-Angehörige,… Mehr

NickiNeuland
4 Monate her

Bei aller Ablehnung gegenüber der linken Blase, fällt es mir ebenso schwer den israelischen Staat zu mögen. Das geht vermutlich vielen Menschen so, die versuchen, entgegen der allgegenwärtigen Gedankenbarrieren, frei zu denken.

NordChatte
4 Monate her
Antworten an  NickiNeuland

NickiNeuland, die Ablehnung der Juden und Israels wird schon seit ewigen Zeiten durch die Propaganda aus der linken Blase befeuert / betrieben. Und es macht dabei keinen Unterschied ob die Propaganda nun von den Kommunisten, den Sozialisten oder den Nationalsozialisten geschürt / betrieben wird.

Okko tom Brok
4 Monate her
Antworten an  NickiNeuland

Mit Verlaub: Diese Einschätzung nennt man „israelbezogenen Antisemitismus“. Die Frage, Israel „zu mögen“, stellt sich doch gar nicht, oder fragen Sie sich sich genauso oft, ob Sie Argentinien, Island oder Fidschi „mögen“?