„Landwirtschaft im Krieg“ – Gespräch mit Landwirten in Deutschland und Ukraine

Agrar-Unternehmer Markus Wipperfürth hat eine Video-Konferenz mit drei Landwirten organisiert: Anthony Lee und Christian Lohmeyer aus Deutschland und Alexander Lissitsa aus der Ukraine. TE dokumentiert in einer gekürzten Fassung das Gespräch zum Thema „Landwirtschaft im Krieg“.

 

»Da fragt man sich, wie viele Minen sind noch da?«, so der Landwirt aus der Ukraine Alexander Lissitsa, der berichtet, was er täglich unter russischem Beschuss tut. »Die erste Frage ist natürlich nach dem Überleben, klar. Die nächste Frage ist die: Wie gehen wir damit um?« Die Russen hinterlassen verbrannte Erde und werfen mit Drohnen Minen auf Felder. Die sind in absehbarer Zeit unpassierbar; kein Bauer kann mit seinem Traktor diese Felder bestellen.

Seit 2017 betreibt Lissitsa, der in Deutschland studiert hat, eine moderne Milchviehhaltung mit 1.000 Milchkühen in der Ukraine. Die moderne, computergesteuerte Milchanlage des Betriebes war der Stolz der Region. Allerdings liegt der Betrieb im Norden der Ukraine an der Grenze zu Weißrussland. Bereits am ersten Tag des Krieges waren die Russen da. Die haben den Bewohnern erst einmal alle Handys weggenommen, sodass keine Informationskanäle mehr möglich sind. Er und seine Kollegen haben seitdem keinen Zugang zum Dorf mehr, wissen nicht, was geschieht. Sie vertrauen auf die Fähigkeiten der Menschen im Ort.

Es ist ein Gespräch, das sprachlos macht, und man weiß nicht, wo als erstes anfangen: das Drama in der Ukraine, der russische Überfall – oder die desaströse grüne Agrarpolitik, die die existentielle Krise verschärft und die Christian Lohmeyer und seine Kollegen so wütend macht?

„Zum Teil sind unsere Lager komplett zerstört worden“

»Ich bin gerade 120 Kilometer von Lwiv (Lemberg) entfernt in der Westukraine und bewege mich in Richtung Poltawa«, erzählt Lissitsa. Normalerweise dauert der Weg sechs Stunden. Jetzt im Kriegszustand benötigt er aber zwei, drei Tage. Das hänge zum Teil an den Posten, die überall auf den Straßen verteilt sind, und der maximal möglichen Geschwindigkeit entsprechend um die 40, 50 Stundenkilometer. Und hinzu kommt natürlich die Tatsache, dass auch viele militärische Fahrzeuge im Konvoi vorbeifahren. Das muss natürlich alles aufgehalten werden.

Wenn man Pech hat, wird man bombardiert, und da muss man mal irgendwo einen sicheren Platz finden. »Insofern – das dauert jetzt mittlerweile ein bisschen länger als normal. Aber gut. Wie gesagt, für mich ist wichtig, jetzt nach Poltawa zu gehen. Das ist der einzige landwirtschaftliche Betrieb von meiner Gruppe, der noch einigermaßen funktioniert und wo ich davon ausgehe, dass wir mit der Aussaat nächste Woche beginnen können.« Er ist mit seinem Assistenten unterwegs; sie prüfen, was sie machen können. Jetzt soll eigentlich Sommergetreide ausgesät werden. Normalerweise.

»Ich habe insgesamt 120.000 Hektar, davon sind 20.000 Hektar in Poltawa / Zentralukraine und 100.000 Hektar in beiden Grenzregionen, und beide Grenzregionen werden gerade umkämpft, weil sie überall teilweise schon okkupiert sind. Insofern sieht es momentan nicht gut aus«, berichtet er angesichts der existenziellen Krise in sprachlos machender Nüchternheit. Er wollte mit der Bodenvorbereitung und in den ersten beiden Aprilwochen mit der Aussaat von Sonnenblumen und eine Woche später mit Mais beginnen. Lissitsa: »Das heißt, wir hoffen, dass wir mindestens in der Poltawa-Region irgendwas aussäen können.« Also die klassischen Arbeiten eben. Auf den anderen Betrieben wäre es jetzt zu gefährlich.

Lissitsa hat auf knapp 5.000 Hektar noch Winterweizen; auf diesen Flächen müsste jetzt Dünger gestreut werden. Denn im Gegensatz zur grünen Auffassung ist der sehr wohl notwendig, damit Pflanzen richtig wachsen können. Rund 30.000 Hektar Flächen liegen im Norden der Ukraine, an der Grenze zu Weißrussland. Die sind praktisch komplett von Russen okkupiert. Lissitsa: »Da sind die Russen in unseren Dörfern. Zum Teil sind unsere Lager komplett zerstört worden. Die Pflanzenschutzlager sind komplett zerstört worden. Die Treibstoffstation ist komplett zerstört worden«, so zählt Lissitsa auf. Eine wichtige Siloanlage wurde zerbombt.

„Knapp 2 Euro pro Liter für Diesel ist natürlich schon heftig, aber gut, wir haben keine andere Wahl“

Zu ihren 1.000 Milchkühen haben sie auch keinen Zugang mehr. »Also da sagen wir: Gut, da wird nix mehr werden, zum Teil auch mit Minen belegt, also nix.« Diese Milchkühe versorgt niemand mehr, die Verbindung zu den Maissilos, aus denen normalerweise das Futter kommt, ist unterbrochen. Sie bekommen jetzt nur noch etwas Silage, laufen jetzt teilweise frei über die Felder, bekommen Mastitis, Euterentzündungen. Veterinäre gibt es auch keine mehr, geschweige denn Medikamente oder zusätzliche Ergänzungsmittel und wichtige Aminosäuren. Die kamen überwiegend aus China. Die Russen hinterlassen verbrannte Erde. Ein Teil seiner Familie stammt aus Russland, sie weigern sich jetzt übrigens, russisch zu sprechen.

Die Maisaussaat müsste bis spätestens am 9., 10. Mai abgeschlossen worden sein. »Wenn wir bis dahin irgendwas schaffen, wäre gut. Wenn nicht, dann sieht es natürlich düster aus. Und wie gesagt, jetzt die ganze Planung und der ganze Fokus ist eigentlich auf Poltawa, wo wir davon ausgehen, dass wir das einigermaßen managen können.« Sie haben nur 20 Prozent der Mittel, die sie eigentlich brauchen. »Das heißt, es muss auch schnell zugekauft werden. Importe sind schwierig, obwohl die ukrainische Regierung die erlaubt hat. Es fehlt vor allem Diesel für die Traktoren. »Aber das ist nun mal schwierig. Wir haben heute in Hektik 120 Tonnen zugekauft. Knapp 2 Euro pro Liter für Diesel ist natürlich schon heftig, aber gut, wir haben keine andere Wahl.«

Sie versuchen, Saatgut zu bekommen und Pflanzenschutzmittel. »Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass wichtige Pflanzenschutzmittel zum Teil aus der Schweiz von Syngenta oder aus Deutschland von Bayer, BASF zum Teil nicht geliefert worden waren«, so Lissitsa. »Das heißt, man muss auch damit umgehen, was man hat.« Er hat immer gesagt, Genossenschaften oder Kooperationen unter den Landwirten in der Ukraine würden nie funktionieren. Doch in der Not des Krieges funktioniert die Gemeinschaft; auch die Solidarität mit deutschen Landwirten ist sehr hoch.

Verhältnisse werden auf den Kopf gestellt – mit weitreichenden Folgen für die Ernährung weltweit

»Ich schweif’ noch mal ein bisschen ab«, lenkt Wipperwürth das Gespräch darauf, wie Lissitsa sein tägliches Leben in den Griff zu bekommen versucht. »Das eigentliche Thema ist die Landwirtschaft. Aber wir müssen uns das mal vorstellen können: Während wir hier reden, was könnte nachher passieren? Wie sah Deine letzte Nacht aus?« »Die war ruhig. Wir haben durchgeschlafen. Ich und mein Assistent pennen gerade jetzt in einem kleinen Hostel in der Nähe 120 Kilometer von Lviw.«

Vielleicht könnten sie noch 50 Prozent der bisherigen Getreideproduktion erzeugen, hofft Lissitsa. Doch die Erzeugung ist nur das eine, Lagerung und Transport das andere. Eine Ernte muss fachgerecht gelagert werden, sonst geht sie kaputt. Die Transportfrage ist genauso wesentlich. Hier sind die Grundlagen zerstört, die drei Schwarzmeerhäfen besetzt oder vermint. Über die Eisenbahn lassen sich solche Mengen kaum transportieren, zumal die ukrainischen Eisenbahnen auf der breiteren russischen Spur fahren und noch nicht einmal durchgängig nach Europa fahren könnten. Im besten Fall, so schätzt Lissitsa, ließen sich über die Eisenbahn fünf Millionen Tonnen Weizen von den 45 Millionen transportieren.

»Wenn alles in Deutschland läge, dann würde ich sagen, okay, 300.000 Tonnen Mais multipliziert mit 250 Euro je Tonne. Das wäre ein Cash, über den ich im Grunde verfüge. Jetzt in der Ukraine ist nix. Ich habe 300.000 Tonnen Mais gelagert in einem Speicher, der von Russen besetzt ist, zum Teil bombardiert wurde. Ich habe keinen Zugang. Wir haben keine Ahnung, was mit dem Getreide los ist. Ich habe keine Ahnung, ob ich in zwei, sechs Monaten auch Zugang haben werde. Und ich habe keine Ahnung, wenn ich auch sogar Zugang hätte, wie ich das transportieren soll und verkaufen soll.«

Es ändert sich komplett alles, die Verhältnisse werden komplett auf den Kopf gestellt. Mit weitreichenden Folgen für die Ernährung der Menschen weltweit. Es ist ein katastrophaler Eingriff in die weltweiten Nahrungsmittelströme, dessen Folgen niemand zu überblicken vermag. Lissitsa: »Die Ukraine hat im Jahr 2020, 2021 über 45 Millionen Tonnen Getreide exportiert. Hinzu kommen noch Raps und Rapssaat. Hinzu kommt noch Pflanzenöl. Hinzu kommen alle anderen Sachen, die ich noch nicht mal erwähne.«

„Um 10.000 Hektar nicht bewirtschaften zu können, reicht eine einzige Mine, die irgendwo herumliegt“

Ungläubiges Entsetzen herrscht bei den Fachleuten darüber, dass die Europäer noch nicht einmal glauben, was passiert, wenn zum Beispiel der Mais aus der Ukraine nicht mehr nach Spanien oder nach Dänemark transportiert werden kann. Die Ukraine liefert 8 Millionen Tonnen Mais jährlich nach Europa. Das sind 58 Prozent des jährlichen Bedarfs der EU an Mais.

Christian Lohmeyer weist daraufhin, dass in Spanien mittlerweile die Schweine geschlachtet werden, obwohl die Preise steigen und weiter steigen werden: »Sie wissen nämlich, die Preise steigen noch weiter. Die haben … kein Futtergetreide mehr. Das hatten sie (die spanischen Schweinemastbetriebe, Anm. d. Red.) sich gesichert. Wo? In der Ukraine. Und sie kriegen es nicht. Das heißt, heute schon entsteht der Mangel, und wir haben unsere Schweinehaltung nach Spanien ausgelagert. Also betrifft uns das massivst schon heute.

In der Politik hören wir davon nichts. Die erzählen uns nur, wir haben ja 120 Prozent Selbstversorgungsgrad beim Weizen. Die nehmen sich also ein Produkt raus, wo wir über 100 Prozent liegen. Dann kann ich sagen, Kolumbien hat ja 8.000 Prozent Selbstversorgungsgrad bei Kaffee, und darum geht es denen ja gut. Auf dem Niveau wird gerade unsere Agrarpolitik, unsere Ernährungssicherheit diskutiert in diesem Land und zwar von unseren wichtigsten politischen Leuten oben im Bundeslandwirtschaftsministerium. Und mir wird Angst und Bange; und wenn ich jetzt höre, was Du mir erzählst, da wird es nicht besser.«

Er kommt auf den heikelsten Punkt: Er wohnt in einer Gegend, in der die Nato Manöver veranstaltet. Panzer verlegen schnell Übungsminen. Die pflügen sie bis heute immer wieder hoch. Doch dies ist nur Übungsmunition, in der Ukraine verminen die Russen mit scharfen Minen. Lohmeyer: »Um 10.000 Hektar nicht bewirtschaften zu können, reicht eine einzige Mine, die irgendwo herumliegt.« Kein Trecker fährt mehr über diesen Acker. »Wie siehst Du das überhaupt? Wo die Russen waren, da kann ich nicht davon ausgehen, dass ich da Bodenbearbeitung machen kann. Wie lange soll das dauern? Deine Flächen da oben im Norden, wo die, die das wieder freizuräumen, wen wir da von fünf Jahren, von zehn, von 20 Jahren?« In Lugansk habe es fünf bis sieben Monate gedauert, bis die Flächen geräumt wurden. Nur die Frage bleibt, so Lissitsa, wer soll sich jetzt darum kümmern?

Wo steht die Europäische Union mit ihrer Agrarpolitik?

Auch die internationalen Prognosen sind katastrophal. Vor allem Ägypten und Nordafrika hängen direkt von Getreidelieferungen aus der Ukraine ab. Die gibt es nicht mehr. Was werden die Menschen wieder machen? »Also der nächste Weg wäre dann Europa und wir wissen alle, wie gefährlich die Reise übers Mittelmeer ist. Und jetzt möchte ich dich mal fragen, wie denkst du, dass die Europäische Union oder vielleicht in dem Fall auch Deutschland darauf reagiert?« Lissitsa deutlich: »Wir sind alt genug, um uns zu erinnern an die Bilder aus dem Jahre 2007, wo in Ägypten, Mexiko und in anderen Ländern einfach mal Hunger ausbrach, weil die Preise so hoch waren. Mittlerweile geht es nicht mehr nur um die Preise, es geht darum, dass die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln nicht garantiert werden kann.« Das ist natürlich das Hauptproblem.

Lissitsa: »Ich habe die Nachricht von dem Büro des französischen Präsidenten Macron gelesen, dass in den nächsten sechs, acht Monaten eine Lebensmittelkrise kommen wird. Nein, da irrt er sich. Aber das Problem ist nicht in den nächsten sechs, acht oder zwölf Monaten. Wir haben eine Krise für die nächsten mindestens drei Jahre. Und wieso haben wir die? Zum einen fällt die Ukraine aus, dann fällt auch noch Russland aus.« Russland hat jetzt seine Exporte bis zum 30. Juni gestoppt. Lissitsa: »Das Problem kommt später im Herbst, weil weder Russland noch die Ukraine noch Belarus Düngemittel exportieren werden, und die Hauptimporteure von Düngemittel aus der Ukraine oder Weissrussland sind die Lateinamerikaner. Das heißt, im nächsten Jahr, 2023, werden die Lateinamerikaner nicht die Erträge haben, die sie normalerweise haben sollen.« »Dann kommt natürlich die Frage. Wo steht denn die Europäische Union mit der Agrarpolitik?«

Doch die Ukraine ist nicht nur Lieferant von Sonnenblumenöl, sondern vieler anderer Agrarprodukte. Knapp 80 Prozent des Sonnenblumenöls kommen aus der Ukraine, »das wird in irgendwelchen Flaschen verteilt, in Hamburg oder was auch immer. Keiner weiß, dass 80 Prozent von 10 Senfsaaten aus der Ukraine und Russland kommen.«
»Jetzt stellen wir fest, in vier und fünf Monaten haben wir keinen Senf mehr in Deutschland, weil einfach die Senfsaaten aus der Ukraine nicht geliefert werden können. Und dann würde ich mal einen nächsten Tipp geben: Die EU ist der größte Importeur von Honig aus der Ukraine.« »Dann sagen sie, in fünf Monaten wir haben keinen Honig mehr, und dann bin ich mir sicher, dann kommen auch die Bierhersteller, die sagen ach, Braugerste wurde auch aus der Ukraine geliefert.«

Kleine rote Linsen für die Ökoläden kommen zum großen Teil aus der Ukraine. »Ja, da frage ich mich, was die meisten deutschen Öko-Läden verkaufen sollen, wenn die ukrainischen Öko-Linsen nicht kommen sollen. Viele Agrarprodukte werden vom Krieg betroffen und nicht mehr lieferbar sein. Lissitsa: »Ja, Tomaten: 30 Prozent kommen aus der Ukraine, nicht aus Spanien, nicht aus Italien, sondern aus der Ukraine.« Sie werden in Spanien weiter verarbeitet und mit dem Siegel »Made in Spain« verkauft.

Schlimmer kann man es sich nicht vorstellen. Es ist kein Wunder, dass es den drei gestandenen deutschen Landwirten die Sprache verschlägt. Oder ist es die Unfähigkeit der deutschen Agrarpolitik, die trotz der deutlich sichtbaren Lebensmittelkatastrophe an ihrer menschenfeindlichen Politik festhält und angesichts der kommenden Lebensmittelknappheit dennoch an einer links-grünen Politik des »Green Deal« festhält, die das Ziel hat, weniger Nahrungsmittel zu produzieren?


Sie können sich das Gespräch in einer gekürzten Fassung hier anschauen.

Das Original in voller Länge finden Sie:
https://www.facebook.com/wippitv/videos/1153610525409161

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Kommentare ( 26 )

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margit-kaestner
1 Jahr her

Das Landgrabbing durch ukrainische Oligarchen und deren Konzerne ist ja nicht neu. Betroffen waren bisher die Kleinbauern, durch Existenzverlust und Abhängigkeit eben dieser Oligarchen. Dass das Augenmerk nun auf den Krieg gerichtet ist, ist vollkommen richtig, aber betrifft ja nicht das ganze Land. So sehr ich das Engagement von unseren Ahrveteranen schätze, aber aus der Ferne sich bezüglich der Lebensmittelsicherheit in unserem Land, nun sich erneut sich ins Propagandagetümmel zu werfen hinterlässt ein Geschmäckle . Funktionieren eigentlich die Sirenen mittlerweile ?

RMPetersen
1 Jahr her

Die Russen hinterlassen verbrannte Erde und werfen mit Drohnen Minen auf Felder.“
In de Westukraine? Ausser einigen Angriffen auf Militäreinrichtungen zeigen die Warzone-Maps beider Seiten solche Infos nicht.

Schlaubauer
1 Jahr her

Den den drei gestandenen deutschen Landwirten wird es wahrscheinlich auch im Sommer die Sprache verschlagen. Wenn sie jetzt zu horrenden Preisen Dünger gekauft haben und im Sommer die Ukraine wohl eine eher normal Ernte einfahren wird und die Preise für Getreide wieder in den Keller gehen. Das wird viele Agrarbetriebe in den Ruin treiben und wohl einkalkuliert sein.

nachgefragt
1 Jahr her
Antworten an  Schlaubauer

Wie Sie zu Ihrem Nicknamen kommen, ist mir ein Rätsel. Der Wunsch muss der Vater des Gedanken sein. Im Allgemeinen und speziell bei Höchstpreisen machen schlaue Bauern ihre Kontrakte im Frühjahr. Da interessiert es Bohne, wie die Milch- und Mofapreise im Hochsommer sind.

Kampfkater1969
1 Jahr her
Antworten an  nachgefragt

Wohl kaum, denn solche Dinge gehen bei einer schlechten Ernte mal schnell ans Eingemachte! Wer short geht, ist schon halb in der Insolvenz!

Schlaubauer
1 Jahr her

Leider ein Beitrag der nicht wirklich der Aufklärung der aktuellen Lage in der Ukraine dient. Auch den deutschen Bauern und Verbrauchern wird hier etwas vorgemacht. Die Ukraine hat über 40.000.000Hektar landwirtschaftliche Fläche. Der Krieg wird wohl auf ca. 10% der Fläche der Ukraine beschränkt sein. Das relativiert dann doch die imArtikel geannten Zahlen sehr stark.

Schwabenwilli
1 Jahr her
Antworten an  Schlaubauer

Um 10.000 Hektar nicht bewirtschaften zu können, reicht eine einzige Mine, die irgendwo herumliegt.« Kein Trecker fährt mehr über diesen Acker. 

Das kann schnell andere Dimensionen annehmen wenn wenn ein paar Traktoren beim säen hoch gehen gehen.

Agrophysiker
1 Jahr her
Antworten an  Schlaubauer

Und selbst wenn der eigentliche Krieg auf 10% der Fläche beschränkt ist, wie sieht es mit der Logistik aus für Saatgut, Dünger, Pflanzenschutzmittel, Diesel, Ersatzteile etc. Das allein dürfte ausreichen um die Erntemenge zu halbieren. Und dann bleibt noch das Problem des Transports des Ernteguts zu den Verbrauchern in anderen Ländern. Selbst hier wird der Düngermangel zu deutlichen Ertrags- und Qualitätseinbußen führen. Wobei da viel Dünger noch vor dem Krieg beschafft wurde und so mancher Landwirt noch einen gewissen Puffervorrat hat. Weit größere Einbußen sind dann nächstes Jahr zu erwarten, wenn sich die Lage nicht massiv ändert!

alter weisser Mann
1 Jahr her

In Deutschland wird es teuer und ggfs. gibt es ein paar Angebotseinschränkungen, anderswo wird es richtig Hunger.
Und während die einen wieder von der Solidarität reden und sammeln werden andere hamstern und ein paar werden ihren Sonderprofit machen.
Business as usual.
Allerdings, der Boykott Rußlands dürfte nicht so lange halten.

Last edited 1 Jahr her by alter weisser Mann
Kampfkater1969
1 Jahr her
Antworten an  alter weisser Mann

Wenn man die Info richtig deutet, gehen die Getreidehändler aktuell einen anderen Weg: Was vorher in die Mühlen ging, landet jetzt in Regensburg in den Getreidesilos am Hafen. Wenn auf der Welt jemand hungert, dann deshalb, weil die woke Gemeinde zwar Globalisierung ruft, aber selbst das Getreide hortet und den Hungernden vorenthält!

Fatmah
1 Jahr her

Es wird getan als sei die halbe Weltnahrungsproduktion immer schon aus der Ukraine gekommen und als würde halb Afrika in der Ukraine studieren und müsste nun von dort nach Deutschland flüchten. Es wird immer grotesker und durchschaubarer was hier gespielt wird, seitdem die deutschen Medien und Politiker so tun als sei eine deutsche Enklave von Russland überfallen worden.

Alfonso
1 Jahr her

Die Aussage „Verhältnisse werden auf den Kopf gestellt – mit weitreichenden Folgen für die Ernährung weltweit“ ist ein Märchen. Nach offiziellen Daten ernteten die Bauern in der Ukraine im Jahr 2021 eine Rekordernte von rd. 30 Mio. Tonnen Weizen. Weltweit wurden 2021 insgesamt 776 Mio Tonnen Weizen geerntet. Demnach beträgt die geerntete Weizenmenge der Ukraine gerade einmal 3,8 Prozent der weltweiten Ernte, Der Ausfall der ukrainischen Weizenernte hat daher keine Auswirkungen auf die weltweite Ernährung, zumal es kein Problem ist, anderweitig die Weizenproduktion um diese Menge zu erhöhen. Zu Problemen kann es nur durch mangelnde Transportmöglichkeiten kommen und durch Preissteigerungen… Mehr

alter weisser Mann
1 Jahr her
Antworten an  Alfonso

Wenn die Russen mit knapp 20% und die Ukrainer mit gut 8% am Exportanteil des Weizenweltmarktes fehlen, dann wird das Auswirkungen haben.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1293852/umfrage/groesste-weizenexporteure-weltweit-marktanteil/
Die reine Erntemenge (so ihre Zahlen stimmen) hat weniger zu sagen, für den Weltmarkt ist der nach Eigenverbrauch verbleibende Exportanteil interessanter.

Mausi
1 Jahr her
Antworten an  Alfonso

Danke. Fehlt nur noch der Link auf die offiziellen Daten.

Berthold Bohner
1 Jahr her
Antworten an  Alfonso

Sie vergessen die Auswirkungen der gestiegenen Düngerpreise. Der Preis für den ertragsbestimmenden Stickstoffdünger hat sich verdreifacht. Nach dem Gesetz des abnehmenden Ertragszuwachses verschiebt sich das wirtschaftliche Optimum auf geringere Stickstoffdüngung. Ganz abgesehen von der mangelnden Verfügbarkeit des Düngers. Glauben sie mir , ich weiß von was ich rede, ich bin Landwirt.

Schlaubauer
1 Jahr her
Antworten an  Alfonso

Wer sagt denn, dass es einen Ausfall der Getreidernte in der Uklraine geben wird. Aktuell ist auf ca. 10% der Fläche Krieg.

Anstaltsdirektor
1 Jahr her
Antworten an  Alfonso

Ihre Ausführungen entsprechen dem eines Milchmädchens. Wir reden hier nicht über die Gesamtweizenernte der Welt, sondern über die gehandelte Menge. Der Weizen, der z.b. in Ägypten geerntet wird, ist zwar in der Weltweizenmenge enthalten, reicht aber nicht mal annähernd für die Ernährung der 105 Mio Ägypter. Deshalb werden pro jahr ca. 9 mio t importiert. Das Gleiche gilt für Länder wie Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen etc. Ein goßer Teil dieser Mengen stammen aus der Ukraine und diese Mengen fehlen jetzt. Deswegen auch die massiven Auswirkungen auf den Welthandel, sollte eigentlich jedem einleuchten.

Dieterfc
1 Jahr her
Antworten an  Anstaltsdirektor

Anstaltsdirektor, und was machen wir jetzt mit all den Zahlen und den Auswirkungen, es ist Pflanzzeit ? Gibt es Aktivitäten der EU die in diesem Jahr erstmals geltenden 4% Flächenstillegung zu stoppen , um dem entgegen zu wirken ? Nein ! Gibt es Anzeichen das wir die verordneten 25% Bio-Flächen zurücknehmen unter dem Wissen das die Erträge nur 25-55% der bisher erzielten Erträge liegen ? Nein, gibt es nicht ! Da sag ich nur eines, wenn Öko-Wahnsinn wichtiger ist wie Hunger dann ist es mir egal was passiert, es ist bewusst hausgemacht von ideologisch verblendeten Politikern ! Bisher haben wireinen… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Dieterfc
anjacom
1 Jahr her
Antworten an  Dieterfc

Da ist er wieder der ständige Fehler: Politiker sind nicht einfach ideologisch verblendet, sondern bezahlte Erfüllungsgehilfen ihrer superreichen Herren. Dem Adel ging es blendend in Europa vor vielen hundert Jahren, nur das ständige Totschlagen war gefährlich. Und genau da geht die Reise wieder hin, dieses Mal ohne Aufstände, weil Massenüberwachung und Kontrolle besser funktionieren. Ohne depperte Thronanwärter, weil Konzerne herrschen. Das Leben auf der Erde wird ein Paradies für die 7000 Superreichen, gut lebbar für die folgenden Kasten und selbst die Sklaven werden hoffentlich nicht hungern müssen, wenn man sie auf einen notwendigen Bruchteil reduziert hat. Dazu kommen all die… Mehr

Dieterfc
1 Jahr her
Antworten an  anjacom

anjacom , auch da steckt mit Sicherheit ein gutes Stück wahrheit drin. Bis ganz nach oben, hinter dem WEF und dem Great Reset stekcne ja auch nur die ganz großen Superreichen und Investmentgesellschaften dahinter ! Glaub jemand das Shanghai jetzt nur nicht der nächste Schuß aus der Great reset Büchse ist umd die Weltwirtschaft endgültig in die großé Krise zu befördern. Viel fehlt nicht mehr, und dann ist er da, der Great Reset wo alles wenigen und allen nichts mehr gehört ! Planwirtschaftlicher kapitalistischer Sozialismus…………

Kraichgau
1 Jahr her

120000 hektar….da hat der Gute aber mal ordentlich in der Ukraine aufgekauft/gepachtet..und das Alles ohne die „moralische“ Unterstützung der lokalen/regionalen Mafiosi?
das die Lebensmittelversorgung krtisch werden wird,war mir am ersten Tag klar,gerade,weil ich zehn Jahre in Ägypten gearbetet habe…
aber all das war ja genauso gewollt,die USA/NATO/EU haben jedenfalls nie auf die russischen Warnungen und Wünsche reagiert

Kassandra
1 Jahr her

Danke an Sie, aber insbesondere an Herrn Wipperfürth.
Ein erneutes Medienversagen allergrößten Ausmaßes, nach dem an der Ahr, wird alleine durch dieses Interview öffentlich.
Was machen diese dreisten Zwangsgeldabnehmer im ÖR eigentlich mit unseren Geldern? Neutral über Sachverhalte, wie sie laut Rundfunkstaatsvertrag müssen, berichten sie jedenfalls nicht!
Ach so. Die Ökoläden. Die können ja dann statt der roten Linsen die Hirse aus dem Spreewald wieder ins Programm nehmen, die sie damals dem findigen Landwirt nicht mehr abkaufen wollten.

Last edited 1 Jahr her by Kassandra
Dieterfc
1 Jahr her

Jetzt lasst doch mal die Kirche im Dorf, wenn ich diese Dramatisierung für die Auswirkungen der Exporte aus der Ukraine höre muss man sich mal fragen wie das dazu passt das die Ukraine angeblich eines der ärmsten Länder Europas ist, die müssen ja Exportweltmeister sein, nicht also wir ? Und der Wohlstand muss ja riesig hoch gewesen sein, bei den Exportmengen ? Tomaten, nicht das ich lachen muss , wir haben in der EU seit vielen Jahren unsere eigene Produktion ausgelagert in andere Staaten, und jetzt jammern wir das Nahrungsmittel fehlen ? Hört endlich auf Nahrungsmittel zu Strom zu verarbeiten,… Mehr

Anstaltsdirektor
1 Jahr her
Antworten an  Dieterfc

“ Bauern verdienen gut mit Pferden“. Lächerlich solche Pauschalvorwürfe. Nur ein Bruchteil der Bauern verdient sein Geld mit Pferdehaltung und auch bei denen reiten mit Sicherheit nicht nur “ Mädchen von gut situierten Leuten“. Das sind Sozialneidfantasien.

Dieterfc
1 Jahr her
Antworten an  Anstaltsdirektor

Anstaltdirektor, ich habe nicht gesagt das es viele sind die Pferde haben, kenne aber alleine hier in der Voreifel 4 Höfe die darauf umgestellt haben, und die sind alle gut dabei ! Und Markus in Pulheim auch, wenn ich mich nicht irre. Ich weiß auch wer da hingeht, denn so ein Hof ist hier im Ort. Pauschal ist da gar nix. Aber die Bauern folgen bei dem anderen Thema nur der Logik, da man mit Biogas gut Geld für verstromung verdient tun die genau das immer mehr. Die früheren Weizen und Kartoffelfelder hier im Rheinland wandeln sich immer mehr in… Mehr

Dieterfc
1 Jahr her
Antworten an  Anstaltsdirektor

Ein schönes Thema das die Dekandenz und Perwersität der Landschwirtschaft zum Ausdruck bringt hät ich fast vergessen. Viele Bauern haben zum Teil sehr große Flächen in Golfplätze umgewandelt. Was für ein Freizeitpark, statt Weizen und Lebenmittel gibts Golfbälle. Alleine im direkten westlichen Umland Kölns sind in den vergagenen 20 Jahren bestimmt 10 riesige Golfplätze entstanden, ich bin überzeugt das ist überall so. Natürlich treiben die Rahmenbedingungen der Politik unsere Bauern auch zu solchen Flächenänderungen, aber im Schaden stehen sie sich finanziell bestimmt nicht. Aber kann man das über fehlende Lebensmittel aus der Landwirtschaft klagen , im Freizeitpark Deutschland ?