Organisatorin von #friedlichzusammen: „Linke Ideen wurden in der Corona-Krise instrumentalisiert und umgedeutet“

Pädagogin und Mutter Nele Flüchter hat sich früh gegen die überbordende Corona-Politik in Bund und Land engagiert, erst in Düsseldorf, nun in Berlin mit der Demo-Reihe #friedlichzusammen. Doch Verdächtigungen blieben nicht aus. Gegen den Grünen Janosch Dahmen hat Flüchter deshalb Anzeige wegen Verleumdung erstattet. An den Regierungsparteien nimmt sie eine Entkoppelung von der Realität der Bürger wahr.

Bild: © Friedlichzusammen via Facebook
Nele Flüchter ist als Diplom-Pädagogin bei einem Bildungsträger in Düsseldorf tätig. Bald nach Einführung der Maßnahmen beschloss sie, als Pädagogin und betroffene Mutter, aktiv zu werden und dem Protest eine Stimme zu geben. Für Flüchter war klar: „Kinder müssen jeden Tag zur Schule gehen.“ Heute ist sie in der Bürgerinitiative #friedlichzusammen aktiv, die in Berlin einmal im Monat Demonstrationen gegen die Impfpflicht und die Corona-Maßnahmen organisiert und zum Anlaufpunkt für Feuerwehrleute und Pflegekräfte wurde.

Gegen die Aussage des Grünen Janosch Dahmen, bei ihren Demonstrationen würde man „mit Nazis“ spazieren gehen, setzt sich die Gruppe inzwischen auch mit juristischen Mitteln zur Wehr. Die Politik empfindet Nele Flüchter heute oft als entkoppelt von der Realität der Bürger. Zweifel an den eigenen politischen Ideen hat sie zwar nicht, wohl aber an deren Umsetzung durch „linke“ Parteien. Mit Nele Flüchter sprach Matthias Nikolaidis.

Tichys Einblick: Frau Flüchter, Sie sind Pädagogin und haben sich seit 2020 in mehreren Initiativen für die Interessen von Kindern und Familien eingesetzt, zuerst bei „Eltern in der Krise“, die später in „Initiative Familien“ umbenannt wurde. Inzwischen haben Sie „Laut für Familien“ gegründet.

Nele Flüchter: Ja, das ist vielleicht ein bisschen schwer, da noch durchzusteigen. Am Anfang gab es eine Gruppe auf Facebook, die sich „Eltern in der Krise“ nannte und wo ich als Teilnehmerin meine ersten Demonstrationen organisiert habe. Ich habe dann mit einigen Mitstreitern die Gruppe „Familien in der Krise“ gegründet, die sich später in „Initiative Familien“ umbenannt hat. Später habe ich dann zusammen mit Nicole Reese und anderen „Laut für Familien“ gegründet, weil die nordrhein-westfälische Gruppe sich sowieso etwas abgespalten hatte. So war es etwas leichter, in NRW eigene Projekte zu realisieren, ohne sich ständig mit der großen Gruppe abstimmen zu müssen.

Bei all diesen Gruppen ging es um die Corona-Maßnahmen und deren Auswirkungen auf Familien.

Tatsächlich sind diese Initiativen aus der puren Verzweiflung entstanden, weil die Schulen geschlossen waren und man gar nicht absehen konnte, wo das hinführt. Auch in meiner Arbeit habe ich die Auswirkungen miterlebt. Mein eigener Sohn war in der zweiten Klasse, als es anfing, meine Tochter war noch in der Kita. Ich war nie systemrelevant, obwohl ich Pädagogin bin und hatte insofern auch die Betreuungsproblematik. Da haben also auch Elternthemen hineingespielt, aber langfristig ging es mir um die Kinder.

Wir sprechen vom Frühjahr, Sommer 2020. Gab es bei Ihnen einen Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte? Was hat Sie aktiv werden lassen?

Ja, es gab da einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung, in dem es hieß: „Wo bleibt eigentlich der Aufschrei der Eltern?“ Ja, dachte ich, wo bleibt er eigentlich. Und darüber bin ich dann aktiv geworden, weil ich mir gesagt habe: Es kann doch nicht sein, dass die Schulen so lange geschlossen sind. Die Kinder lernen nichts, wir Eltern müssen die ganze Zeit parallel arbeiten. Es konnte doch nicht sein, dass wir das alles einfach mit uns machen ließen. Und so habe ich angefangen, mich in diesen Gruppen auszutauschen, also zuerst bei „Eltern in der Krise“ und habe dann zum ersten Mal in meinem Leben eine Demonstration angemeldet.

Bei diesem Engagement ging es Ihnen um die Rechte und Interessen von Kindern und Familien. War diese Gruppe aus Ihrer Sicht besonders stark von den Maßnahmen betroffen?

Ja, da gab es auf jeden Fall eine gewisse Unwucht. Als bestes Beispiel kann man immer nennen, dass in NRW die Kneipen vor den Schulen wieder geöffnet wurden. Die Schulen waren also weniger wichtig als das Feierabendbierchen. Das sagt relativ viel aus. Weil ich aus dem pädagogischen Bereich komme, habe ich mir relativ bald nicht nur Sorgen um meine Kinder gemacht, sondern auch um andere Kinder, zum Beispiel im Hinblick auf Kindesmissbrauch. Denn die ganze Meldekette, die man sonst hat, war unterbrochen – Schulen und Kitas sind ja Frühindikatoren –, und diese Kinder waren dann einfach weg vom Fenster. Das hat mir persönlich ganz große Sorgen bereitet. Und es hat sich ja auch alles bewahrheitet, die Zahlen sprechen ja Bände: Kindesmisshandlung, Kinderpornographie, Kindesmissbrauch, das ist alles durch die Decke gegangen. Auch andere Auswirkungen, von Magersucht bis zu psychischen Erkrankungen, das hat sich ja auch alles bestätigt. Was man so an Sorgen hatte, ist wirklich alles so gekommen. Kinder mussten über die letzten zwei Jahre hinweg einige der einschneidendsten Maßnahmen hinnehmen und die längsten Schließungen von Kitas und Schulen ertragen.

Inzwischen laufen Test- und Maskenpflicht in vielen Bundesländern auch an den Schulen aus. Wird sich das durchsetzen?

In Nordrhein-Westfalen gibt es seit dieser Woche keine Testpflicht mehr in Kitas und Schulen. Die Maskenpflicht endete eine Woche davor. Dagegen gilt in Hamburg durch diese Hotspot-Regelung noch eine Maskenpflicht in bestimmten Bereichen in der Schule. In den meisten Bundesländern gibt es auch noch die Testpflicht, die angeblich bald enden soll. Die Testpflicht für Arbeitnehmer hat in allen Bundesländern vorher geendet. Und das, obwohl die Kinder am wenigsten gefährdet sind.

Sie haben zusammen mit der Juristin Nicole Reese und weiteren engagierten Eltern eine Partei gegründet, die „Lobbyisten für Kinder“. Was sind Ihre Ziele? Gehen unsere Probleme über Corona hinaus?

Ja, da geht es nicht nur um Corona. Uns ist ganz wichtig, dass die Bildung in Deutschland verbessert wird, dass Familie und Beruf besser miteinander vereinbar werden. Uns geht es darum, langfristig etwas für Kinder und Eltern zu tun.

Aber diese Gründung verbindet sich trotzdem mit der aktuellen Krise.

Diese Partei war zuerst in Bayern gegründet worden. Ich war durch meine Arbeit für „Laut für Familien“ auf diese Partei aufmerksam und habe die dann angeschrieben, weil ich nicht wusste, was ich bei der Bundestagswahl wählen soll. Es gab aber noch keinen NRW-Landesverband. Und da ich durch meine Arbeit so viele Eltern und Initiativen kenne, kam ich auf die Idee, das selbst zusammen mit anderen zu machen. Im Endeffekt ist uns durch diese Krise aufgefallen, wie schlecht es eigentlich um Familien in Deutschland bestellt ist. Da ist einem vieles auf die Füße gefallen, was man vorher vielleicht nicht so wahrgenommen hat. Uns wurde der schlechte Stellenwert von Familien, Kindern und Jugendlichen in Deutschland klar.

Daneben beteiligen Sie sich auch an der Initiative #friedlichzusammen, die seit Dezember letzten Jahres monatliche Demonstrationen gegen die Impfpflicht und die Maßnahmen im allgemeinen veranstaltet. Gegründet haben die Demo-Reihe sieben Frauen. Ist das ein „Protest der Mütter“ gegen die Maßnahmen?

Die Gründungsgruppe besteht tatsächlich nur aus Frauen, und dadurch kam es wohl zu diesem Schwerpunkt. Das ist aber nicht bewusst passiert. Es sind einfach hauptsächlich Mütter und Frauen, die sich an diesem Umgang mit Kindern stark stören. Trotzdem sind auch Männer in unserem Organisationsteam vertreten. Wir schließen auch an dieser Stelle niemanden aus.

Daneben waren auch Feuerwehrleute und Pflegekräfte immer wieder prominent bei Ihnen dabei. Bei der letzten Demonstration war das etwas weniger offensichtlich. Bleiben diese Gruppen bei Ihnen an Bord oder wurden sie zurückgepfiffen?

Ich gehe davon aus, dass die auch weiter dabei sind. Es kann sein, dass sie wegen ihrer Berufskleidung zurückgepfiffen wurden. Das war wohl ein ganz großes Thema. Insofern könnte sich da das Außenbild etwas verändert haben.

Wie stehen Sie als #friedlichzusammen zu politischen Parteien? Würden Sie sich als Gründerinnen da irgendwo verorten?

Grundsätzlich kommen wir eher aus dem Spektrum links der Mitte, auch ein bisschen grün vielleicht. Aktuell finden wir uns aber alle nicht mehr so richtig in unseren alten Parteien wieder. Wir wollen auch für die bürgerliche Mitte da sein. Es soll ein Protest aus der Mitte der Gesellschaft sein, aber wenn man sich im Gründerteam umguckt, ist es tatsächlich eher nach links orientiert.

Nun kann man wohl sagen, dass die Demonstrationen von #friedlichzusammen zu den freundlichsten gehören, die es vielleicht überhaupt gibt, was nichts an Ihrer Entschiedenheit ändern dürfte. Ist das Ihr Plan, dass man so eine Sphäre von Harmonie entwickelt? Könnte auch das ein Programm sein?

Es gab ja einfach dieses Narrativ, was Corona-Demonstrationen angeht. Wir kommen ja bis heute nicht besonders gut weg in der Presse. Uns war es wichtig, etwas Positives und etwas Friedliches auf die Beine zu stellen, damit Leute, die sich sonst nicht getraut haben, sich auch wohlfühlen und auch zu diesen Demonstrationen kommen. Deshalb haben wir immer darauf geachtet, dass wir alle Regeln einhalten, egal was man davon hält, damit wir selbst keine Angriffsfläche bieten. Es sollte offensichtlich werden: Der Protest findet friedlich statt, das sind auch keine Nazis, die da laufen, das soll etwas Positives, Friedliches sein. Und die Vision war auch ein bisschen, diese verfeindeten Lager wieder zusammenzuführen. Wir wollen auf keinen Fall, diese Spaltung der Gesellschaft vorantreiben, sondern genau das Gegenteil.

Trotzdem werfen Ihnen manche Kritiker vor, „rechtsoffen“ zu sein. Der Vorwurf wurde insbesondere auch der Mitgründerin Giovanna Winterfeldt gemacht. Können Sie diesen Vorwurf irgendwie verstehen?

Überhaupt nicht. Wir haben wirklich alles getan, um Rechten auf dieser Demo keine Bühne oder auch nur einen Andockpunkt zu bieten. Zum Beispiel haben wir bei der vorletzten Demonstration (am 12. März, Anm. d. Red.) gleich zu Beginn alle zusammen „Nazis raus“ skandiert. Wir haben außerdem – auch das ist eher ein Zufall – eine Anmelderin (die Sängerin und Schauspielerin Giovanna Winterfeld, Anm. d. Red.), die eindeutig nicht rechtsextrem ist, alleine schon durch ihre Hautfarbe. Wer das immer noch als „rechts“ framen möchte, der ist dann einfach böswillig. Wir haben es wirklich nach allen Seiten, auch durch unseren Demo-Knigge, klar gemacht, dass wir nicht „rechtsoffen“ sind.

Sie distanzieren sich eindeutig von „rechts“. Zweifeln Sie inzwischen an „links“?

Für mich bedeutet Linkssein, sich für soziale Gerechtigkeit und Minderheitenschutz einzusetzen. Auch das Wort Solidarität ist ja ein typisch linker Begriff. Leider wurden diese linken Ideen in der Corona-Krise meiner Meinung nach instrumentalisiert und umgedeutet. Deshalb finde ich mich aktuell bei keiner der linken Parteien wieder. Ich zweifele deshalb aber nicht am Linkssein, sondern nur an der aktuellen politischen Ausgestaltung davon. Auch viele Linke haben in dieser Zeit Ausgrenzung betrieben, etwa von Menschen ohne Impfung. Und sie haben wenig auf Schwächere geachtet, zum Beispiel auf die Bedürfnisse und Belange von Kindern. Dazu würde ich mir eine Aufarbeitung wünschen.

Sie persönlich haben ja gegen den Grünen-Abgeordneten und Arzt Janosch Dahmen Anzeige erstattet, weil er im Nachgang ebendieser Demo behauptet hat, dass man auf ihren Demos „mit Nazis“ spazieren gehe. 

Ja, wir haben Anzeige erstattet, weil dieser Vorwurf vollkommen unbegründet war. Leider wird dieser Begriff „Nazis“ von einigen Politikern mittlerweile inflationär benutzt. Das ist ja ein Wort, das mit etwas ganz Schlimmem verbunden ist. Und wenn man das jetzt einfach für jede Demo benutzt, ohne vorher zu gucken, wer da eigentlich demonstriert, dann geht man sehr unbedacht mit diesem Wort um. Am Ende ist das eine Verharmlosung des Begriffes, wenn man ihn für alles und jeden benutzt, ohne vorher zu schauen, wer da eigentlich steht, und ohne sich ein genaues Bild zu machen. Und das wollte ich mit meiner Klage aufzeigen, dass man schaut, dass dieser Begriff eine besondere Schwere hat und man ihn nicht einfach so benutzen sollte, ohne darüber nachzudenken.

In dem aktuellen Song „Spaziergang“, gesungen von Giovanna Winterfeldt und dem Rapper Schwrzvyce, heißt es unter anderem „Wir gehen für unser Land“, „wir gehen spazieren“ und dann: „Schritt für Schritt holen wir unser Land zurück“. Sind Sie von einem Mangel an Patriotismus, an Unterstützung für die eigenen Bürger bei den regierenden Parteien enttäuscht?

Patriotismus ist jetzt nicht direkt mein Thema. Ich habe eher das Gefühl, dass viele Bürgerinteressen gar nicht mehr gesehen werden und dass leider wenig zugehört wird. Es gibt ganz viele Themen im Land. Ich selber habe immer wieder versucht, mit Politikern ins Gespräch zu kommen, und die Möglichkeit dazu gibt es schon. Aber man hat oft nicht das Gefühl, dass ein offenes Ohr für die Probleme des Bürgers da ist. Manchmal habe ich den Eindruck einer gewissen Entkoppelung der Politik vom Bürger, dass viele Themen nicht gesehen werden, dass häufig nur in wahlkampftaktischen Begriffen gedacht wird, aber gar nicht darüber nachgedacht wird, was eigentlich gut für die Bürger wäre. Es geht eigentlich nur noch um Stimmenfang und überhaupt nicht mehr um Überzeugungen. Es wird oft eher taktiert, als dass Interessen vertreten würden. Und das ist, was mich stört.

An Ihrer Antwort erkenne ich, dass #friedlichzusammen aber auch kein monolithischer Block ist.

Also, wir haben tatsächlich keinen großen Streit. Aber jeder bringt natürlich etwas von sich mit ein. Jeder hat seine eigenen Themen, aber man kriegt das im Endeffekt ganz gut zusammen.

Das heißt, Sie haben zwar ein gemeinsames Ziel, bleiben aber pluralistisch.

Genau, und so soll es ja auch eigentlich sein, dass jeder die Standpunkte des anderen auch akzeptieren kann. Im Rheinland sagt man: Leben und leben lassen. Uns geht es ja vor allem darum, dass die Ausgrenzung aufhört, dass man wieder freundlicher miteinander umgeht. Und das müssen wir natürlich auch in unserer Initiative genauso vorleben.

Wie soll es weitergehen mit #friedlichzusammen? Der Sommer kommt bestimmt. Planen Sie weitere Demonstrationen?

Tatsächlich überlegen wir im Moment, das Thema einmal musikalisch aufzuarbeiten. Ich vermute, für das Demonstrationsthema werden sich über den Sommer nicht genügend Leute finden, die auf die Straße gehen. Denn das ist ja immer so: Wenn die Maßnahmen zurückgefahren werden, dann gehen auch die Demonstrationszahlen zurück. Und deshalb könnte es sein, dass man dann eher eine musikalische Veranstaltung macht, die dann auch wieder der Spaltung entgegenwirken soll. Aber wenn es im Herbst wieder Bedarf für Demonstrationen geben sollte, wären wir auch zur Stelle.

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Kommentare ( 29 )

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29 Comments
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Barry
1 Jahr her

Warum muss man in Deutschland alles ideologisch einordnen? Für mich ist egal, ob die Demonstranten rechts oder links sind.

Michael M.
2 Jahre her

Die Parallelen zum Corona Thema sind mehr als eindeutig. Wer Corona-Maßnahmen hinterfragt ist automatisch ein Coronaleugner und wer die Rolle bzw. das Verhalten der Ukraine hinterfragt ist automatisch ein Putin-Versteher. Es gibt nur noch Schwarz o. Weiß und Grautöne werden überhaupt nicht mehr akzeptiert/toleriert.
Die Redewendung „divide et impera“ trifft diese Vorgehensweise ganz gut.

elly
2 Jahre her

Bei allem Verständnis für das Anliegen der Frau, sollte sie sich erstmal die Frage stellen, wie sehr auch sie das Narrativ „Risikogruppen schützen“ mit gegangen ist. Die Senioren wurden kurzerhand entmündigt und gleichzeitig zum Feindbild gemacht. Niemand fragte die Senioren. „Die Kinder lernen nichts, “ die Bildungsverweigerung für unsere Kinder wurde mit dem Narrativ „Risikogruppen schützen“ begründet. Und die Mehrheit kam sich so gut und fürsorglich usw. vor, wenn sie das Narrativ nachplapperte. „wir Eltern müssen die ganze Zeit parallel arbeiten.“ und das stimmt so ganz & gar nicht. Gerade für Eltern gabs erweitertes Kurzarbeitergeld. Die Krankentage je Kind wurden… Mehr

ccb
2 Jahre her

Ich finde es sehr seltsam, sich (zurecht) gegen den inflationären Gebrauch des Totschlagwortes Nazi zu beschweren und gleichzeitig bei einer Demo „Nazis raus“ zu skandieren. Liebe Frau Pädagogin, lassen Sie es sich von einer anderen Pädagogin erklären: wenn Sie noch nicht erkannt haben, dass Sie mit solchen Rufen Teil der Denunziationsmaschinerie geworden sind, die Sie gleichzeitig verdammen, dann leben Sie immer noch in La La Land.

Karl Schmidt
2 Jahre her

Die Lebenslüge der Linken: Es ist nie der Sozialismus an sich für die Entgleisungen verantwortlich, sondern stets ein falsche Verständnis. Inzwischen ist er einsame Spitze. Keine Ideologie hat so viel Unterdrückung, Terror und Tote hervorgebracht. Aber am Sozialismus liegt das nicht. Seine Ziele sind gut; der Kollektivismus, die (gewaltsame) Gleichschaltung, die immer seine notwendiger Begleiter ist, wird völlig ausgeblendet. Abweichung ist nicht vorgesehen. Dass das heute mit braunen Sozialisten in Verbindung gebracht wird, ist eine zusätzliche Komik, die Linke nicht einmal begreifen können, denn sie haben ja gar nichts mit Braunen zu tun. Rein gar nichts.

RMPetersen
2 Jahre her

Die sich „als Pädagogin und betroffene Mutter“ definierende Frau hat eine merkwürdige Vorstellung von rechts oder gar Rechtsextremismus. Und auch die Feststellung, dss jemand „auf Grund der Hautfarbe“ nicht rechts(extrem) sein könne, ist skurril. Vorab: Weder das Studium der Pädagogik noch das Muttersein verhilft zu höheren Einsichten, das gelingt nur mit dem Denken. Pädagogik ist keine Wissenschaft, die logisches Denken befördert, Muttersein auch nicht. Natürlich können Schwarze Rechtsextremisten sein; als Extremismus definiert man (- zB auch der Europäische Menschenrechtskonvention) die Bereitschaft, politische Ziele mit Gewalt durchzusetzen. Wer rechte Ziele (- zB nationale Interessen, Bevorzugung des eigenen Volkes) ohne Gewalt vertritt,… Mehr

Elki
2 Jahre her

Grundsätzlich finde ich es zuerst einmal sehr gut und wichtig, daß es auch hier in Deutschland noch Bürger gibt, die auch die Mühe auf sich nehmen, Demonstrationen zu organisieren und anzumelden (obgleich diese Anmeldepflicht auch irgendwie merkwürdig ist, besonders in einer „westlichen Demokratie“). Eher konservativ wählende Bürger (wie auch ich) bekommen das in D offenbar zumindest ausreichend nicht hin, und das weiß dieser Staat sicher auch, er hat im Grunde nur den subventionierten Mainstream und insbesondere ARD und ZDF zu befürchten, von denen sich offenbar eine Mehrheit in D beeinflussen läßt. Es ist leider so, es gibt hier keine „Gelbwesten“… Mehr

Rene Meyer
2 Jahre her

Der Protest sollte, so meine ich, zweierlei beachten: er sollte friedlich sein, und er sollte sich nicht spalten lassen! Eine Abgrenzung – welcher Art auch immer, aus welchen vermeintlich guten Gründen auch immer – beherzigt beides nicht. Wer der Wahrheit folgt, konsequent folgt, in jedem Augenblick folgt, wird sich niemals in einer Situation vorfinden, andere auszugrenzen, denn die Wahrheit führt immer auf andere Wege, auf Wege der Gemeinschaft und Versöhnung, an der jeder mit seinen Schwächen, Fehlern und Sünden teilhaben darf. Wenn Menschen glauben, sie selbst seien stets solidarisch, selbstlos, ohne jeden Fehl und Tadel, in jedem Fall auf der… Mehr

rainer erich
2 Jahre her

Links(gruen) ist toll, aber es wird nur schlecht umgesetzt… Man kennt es inzwischen zur Genuege und weiss, dass es so nichts wird. Neben der beharrlichen Verweigerung, linksgruen als das Problem zu erkennen, das es realiter ist, zeichnet die Gruppe die fast panische Rechtsphobie aus, erstaunlich, wenn man Kinder und Familie hochhaelt, denn( auch) da ist die Position von Linksgruen sehr klar und eindeutig. Kinder sind Umweltverschmutzer und Familien muessen vom Staat und seinen Anstalten ersetzt werden, denn nur so ist die ideologisch richtige Konditionierung von Anfang an gewährleistet. Wenn dann noch von Buergerlichkeit die Rede ist, kann man sich ueber… Mehr

Julischka
2 Jahre her

Wie macht man das eigentlich sich von „rechts distanzieren“? Im Biergarten frage ich zuerst nach der Gesinnung bevor ich mich zu anderen an den Tisch setze? Stell ich mir ganz easy vor auf solchen Events wie das Oktoberfest in München! Oder die Verkäuferin bei der ich mein Brot kaufe frage ich zuerst mit welcher Partei sie symphatisiert? Jeder, der uns als „Nazi“ bezeichnet, weil wir (zu Recht) hinterfragen und uns nicht behandeln lassen wie den letzten Dreck, verharmlost die eigentliche Nazizeit!

Kassandra
2 Jahre her
Antworten an  Julischka

Tja. Das ist so, wenn man bei sich selbst noch nicht aufgeräumt hat und der eigene Standpunkt noch nicht gefunden ist.
Da wackelt man bei jeder Zuschreibung. Ist man weiter, kann man darüber lachen.

Forist_
2 Jahre her
Antworten an  Julischka

Es geht noch ein Stück weiter. Aus humanistischer Sicht hat selbst der echte Neonazi das Recht, gegen die Corona „Maßnahmen“, konkret, Einschränkung oder Wegnahme von Grundrechten aus fragwürdigen Gründen, zu protestieren. Solange so jemand sich also mit der gleichen Motivation und ohne die Veranstaltung zu kapern (etwa mit themenfremden oder parteipolitischen Bannern, Plakaten oder Worten) an Protesten beteiligt sollte man über das Stöckchen „man spaziert nicht mit Nazis“ nicht springen.