Elmar Theveßen entschuldigt sich – aber nicht so richtig

Der US-Korrespondent des ZDF, Elmar Theveßen, ist berüchtigt dafür, inhaltlich danebenzuliegen. Nach dem Mord an dem amerikanischen Publizisten Charlie Kirk äußerte er sich sogar ehrverletzend. Dafür möchte sich Theveßen nun entschuldigen – aber nicht so richtig.

Screenprint: ZDF / Markus Lanz
Lanz-Sendung vom 11.09.2025, in der Elmar Theveßen seine Falschbehauptungen über Charlie Kirk äußerte

Im Internet kursiert bereits seit Stunden ein Bild über einen Amokläufer, der eine Kreuzritter-Uniform trägt. Der “Terrorismus-Experte” des ZDF sagt im Heute Journal, vermutlich handele es sich um einen islamistischen Täter. Im Sommer 2024 müssen selbst linke Journalisten zugeben, dass der amerikanische Präsident vor laufender Kamera verfällt – im ZDF sagt der US-Korrespondent, Joe Biden werde trotzdem zur Wahl antreten. Auf Biden folgt Kamala Harris als Kandidatin der Demokraten und der ZDF-Korrespondent prophezeite, sie werde gegen Donald Trump gewinnen. Elmar Theveßen hat in seiner ZDF-Karriere so oft so schwer danebengelegen, dass er eigentlich kaum noch ernst genommen werden kann.

Zerrbild von Kirk-Trauerfeier
Deutsche Medien und Charlie Kirk: Obsessiver Hass
Doch Theveßen vertritt einen neun Milliarden Euro schweren Apparat. Der präsentiert ihm ein Millionenpublikum. Immer noch. Etwa in der Lanz-Show. Nach dem Mord an dem amerikanischen Aktivisten Charlie Kirk behauptete Theveßen in der Sendung, Kirk habe die Steinigung von Homosexuellen befürwortet. Das war zum einen pietätlos gegenüber dem Mordopfer. Vor allem aber war es so inhaltlich daneben, wie Theveßen gerne mal liegt. Tatsächlich hatte Kirk sich öffentlich gegen die Diskriminierung von Homosexuellen ausgesprochen und zu diesem Zweck Bibelstellen zitiert, in denen von dieser Steinigung die Rede ist.

Nun hat Theveßen in einem Podcast eingeräumt, dass er falsch lag. Er entschuldige sich dafür. Nur: Zum einen kann sich jemand, der einen Toten beleidigt und mit falschen Aussagen überzogen hat, nicht entschuldigen. Er kann nur um Entschuldigung bitten. Etwa dessen Angehörigen oder die Zwangsgebührenzahler. Ein feiner sprachlicher Unterschied. Einer, der einen Journalisten vom ZDF-Volkserzieher mit notorischem Hang zu Falschaussagen unterscheidet.

Zum anderen hat Theveßen den Fehler erst eingeräumt, als der schon tagelang in der Welt war. Als ihn auf X so viele Kritiker der Falschaussagen überführt hatten, dass der ZDF-Korrespondent seinen Unsinn gar nicht mehr verteidigen konnte – und Abducken als Strategie auch fehlgeschlagen war. Theveßen hat keinen Fehler eingeräumt. Er hat einfach einen verlorenen Abwehrkampf aufgegeben. Spannend: Das ZDF produziert gerne Geschichte über X als die vermeintliche Heimat von Falschinformationen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk verdiene seine neun Milliarden Euro Zwangsgebühren durch die Richtigstellung solcher Fehlinformationen. Diese Behauptung ist genauso falsch wie viele Aussagen von Elmar Theveßen.

Daraus ergibt sich ein weiterer entscheidender Punkt, auf den ein Nutzer aufmerksam macht. Natürlich auf X: Theveßen hat seine ehrverletzende Falschaussage vor einem Millionenpublikum getätigt. Nun korrigiert er sie auf einem Podcast mit wenigen tausenden Nutzern. Theveßen und das ZDF entschuldigen sich nicht. Erst recht bitten sie nicht um Entschuldigung. Sie nuscheln einen Fehler weg, der nicht mehr zu beschönigen ist – und den X-Nutzer schon lange klar und deutlich benannt haben.

„Wenn Herr Theveßen möchte, dass man seine Entschuldigung ernst nimmt, warum wird die dann nicht in dem Sender gezeigt, in dem die Äußerungen kamen, für die er sich entschuldigt? Tut mir leid. Aber das reicht mir einfach nicht.“

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Kommentare ( 54 )

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Punti
2 Monate her

Wer so kräftig austeilt, der sollte bei entsprechender Kritik am eigenen Journalismus vielleicht etwas weniger empfindlich und zensurfreudig sein.

Konradin
2 Monate her

„Terrorismus-Experte” des Zweiten Deutschen Fernsehens wird dem Elmar aber nicht ganz gerecht. Der low-lichternde Lügenlümmel aus der zweiten Reihe ist ohne Übertreibung DER ZDF-Äxpärte für Allerlei und Einerlei. Ohne Elmars Expertise läuft im Zentralen Dilettanten Funk fast nichts mehr. Außer Böhmermann. Nun fragt sich die Nation zunehmend: Wessen Niveau ist tiefer: Elmars oder Böhmerjans.

November Man
2 Monate her

Theveßen ist so falsch, wie seine nicht ernst gemeinte, unehrliche Entschuldigung.

November Man
2 Monate her

Wenn man sich das Video von Theveßen anschaut, muss man leider feststellen, dass es sich bei seinen Worten nicht um eine ehrliche Entschuldigung handelt, sondern eher um eine Rechtfertigung.
Anders kann man dieses Video kaum deuten. Das Wort „Ent-Schuld-igung“ beinhaltet das Wort „Schuld“ die man damit zugibt und von der man sich dadurch entschulden will. Ein klarer Linksextremist wird sich niemals ordentlich, ernstgemeint und anständig Entschuldigen, und schon gar nicht öffentlich.

Dellson
2 Monate her

Der Verteidiger des unschuldigen Angeklagten fordert die Todesstrafe für ihn! Dieser Fisch der Darwinischen Evolutionstheorie stinkt vom Kopf her und ist ein Erkennungszeichen für Atheisten.
Würde sicher auch bei der Wahrheitsfindung von dem Leipziger Verwaltungsgericht in der Klage gegen die Rundfunkgebühren helfen!
Ex BK Kohl zu dieser Art von „Journalisten“. „Ich freue mich darüber wenn wir die Wahl gewonnen haben und sie sich darüber ärgern! Ich hoffe in Deutschland gibt es noch einen Rest an anständigem Journalismus, den sehe ich bei Ihnen aber nicht!“
Müsste Herr Theveßen sich einem Votum seiner Gehaltszahler stellen, wäre sein weiteres Fortkommen eher ungewiss!

Kassandra
2 Monate her
Antworten an  Dellson

Sie hier find ich in ihrer gezeigten AgitProp-Blödigkeit noch viel schlimmer:
„Wir haben ein strenges deutsches Medienrecht. Da wäre es undenkbar, dass die Zeitungen oder die Öffentlich-Rechtlichen eine Lüge veröffentlichen ohne sofort dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden“
so ZDF-Lady Petra Gerster bei hartaberfair.“ https://x.com/oida_grantler/status/1972904808701989239

CasusKnaxus
2 Monate her

Ich frage mich, warum das Weiße Haus den P…r nicht einfach ausweist?

Kassandra
2 Monate her
Antworten an  CasusKnaxus

Das kommt noch. Die haben viel zu tun, dort in den USA: MARCO RUBIO: “There’s no shortage of idiots around the world who think it’s a great idea to murder someone.” https://x.com/townhallcom/status/1968048421379682754 America will not host foreigners who celebrate the death of our fellow citizens. Visa revocations are under way. If you are here on a visa and cheering on the public assassination of a political figure, prepare to be deported. You are not welcome in this country. https://x.com/SecRubio/status/1967784061721776521 . WOW! Sec. Marco Rubio is REVOKING the visa of Colombian President Gustavo Petro after he urged US soldiers to disobey orders and… Mehr

BoomSlang
2 Monate her

„Kirk habe sich auf die Bibel bezogen, erläuterte er. An der entsprechenden Stelle im Buch Levitikus sei zwar von Todesstrafe die Rede, nicht aber von Steinigung. „Das habe ich falsch wiedergegeben“, sagte Theveßen.“

Er tut nun so als habe er den Namen der Strafe vertauscht. Das war nie das Problem, sondern er hat das Argument komplett falsch wiedergegeben und er tut dies immer noch. Er hat null korrigiert. Das ist blanker Hohn!

murphy
2 Monate her

Ich hoffe, Elmar Thevessen wird künftig die Einreise in die USA verwehrt.

Marcel Seiler
2 Monate her

Ich finde, die Entschuldigung kommt viel zu spät. Und, da hat der Artikel recht, nicht an der angemessenen Stelle.

Gut nur, dass man als Staatsbürger und Wähler nicht auf Theveßen oder das ZDF angewiesen ist. Schlimm, dass man dafür auch noch bezahlen muss.

Raul Gutmann
2 Monate her

„Sich entschuldigen“, kommt streng genommen allein den Verletzen zu, doch setzt i.w.S. MINDESTENS aufrichtige Reue sowie eine gewisse Buße voraus.
All das fehlt Herrn Theveßen.