Alle Jahre wieder veröffentlicht der größte Internet-Detektiv der Welt eine Rangliste der häufigsten Suchbegriffe. Die Sammlung ermöglicht einen erhellenden Blick auf ahnungslose Bürger und einen Hai in Turnschuhen.
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„Googles Year in Search“ heißt die Liste der am häufigsten eingegebenen Suchbegriffe 2025. Es ist eine unterhaltsame Lektüre – meistens. Zwischendurch ist sie allerdings auch ziemlich deprimierend.
Die Warum-Fragen
Nahrungsaufnahme ist für die Spezies Mensch von Natur aus bekanntlich von existenzieller Bedeutung. Das klingt banal, aber es schlägt sich auch bei den Google-Suchen nieder. Die in Deutschland im vergangenen Jahr am häufigsten gestellte Warum-Frage lautet nämlich:
„Warum ist nach der Mikrowelle der Teller heiß, aber das Essen kalt?“
Die meiste Zeit des Jahres haben sich so wenige Menschen bei uns für dieses Problem interessiert, dass Google sich noch nicht einmal die Mühe gemacht hat, ihre Zahl überhaupt nur zu messen. Doch am 21. September schießen die Anfragen plötzlich nach oben. Der extreme Höhenflug dieser weltbewegenden Frage hält ziemlich genau zwei Monate lang an. Dann fällt das Interesse wieder auf null.
Warum, weiß wohl niemand. Vielleicht Google, aber die sagen es uns nicht.
Die Wie-Fragen
Das Mikrowellen-Rätsel ist ja immerhin zumindest amüsant. An anderer Stelle beginnt man dagegen, sich um den Fortbestand des deutschen Volkes ernsthafte Sorgen zu machen. Die bei uns im vergangenen Jahr am häufigsten gestellte Wie-Frage lautet:
„Wie wähle ich bei der Bundestagswahl?“
Zum einen ist wohl keineswegs auszuschließen, dass so mancher Fragesteller sich hier von der weltgrößten Internet-Suchmaschine ernsthaft eine konkrete Wahlempfehlung erhofft. Da blitzen dann auch beim eingefleischtesten Demokraten kurz Zweifel am allgemeinen Wahlrecht auf. Aber nur ganz kurz, versteht sich.
Zum anderen dürften die Fragesteller wohl weit überwiegend über 18 Jahre alt sein, also zum bereits wahlberechtigten Teil der Bevölkerung gehören. Was lernt man heute eigentlich in der Schule im Sozialkunde-Unterricht über die Funktionsweise unserer Demokratie? Und wieso wissen so viele erwachsene Menschen nicht, wie die wichtigste Entscheidung funktioniert, die man als Staatsbürger treffen darf?
Andererseits erklärt das womöglich, wie es zu den Wahlergebnissen der vergangenen 20 Jahre gekommen ist.
Die Was-ist-Fragen
Immerhin kann man den deutschen Internetnutzern ein gewisses politisches Interesse nicht absprechen. Die meistgestellte Was-ist-Frage 2025 war: „Was ist die Schuldenbremse?“, gefolgt von „Was ist der Spitzensteuersatz?“. Platz drei holte „Was ist die Brandmauer?“.
Gleich danach kommt eine Frage, die vermutlich überwiegend von Eltern eingetippt wurde: „Was ist ein Bubatz?“. Der Autor wusste es auch nicht und musste die Antwort (Achtung, Kalauer) selbst googeln. Antwort: „Bubatz steht in der Jugendsprache für Cannabis bzw. Joint (= Cannabis-haltige Zigarette)“.
Wie schön, dann hätten wir das also auch geklärt.
Die Was-bedeutet-Fragen
„Was bedeutet Tralalero Tralala?“. Tja, das ist gar nicht so leicht zu erklären. Vielleicht war das deshalb auch die meistgestellte „Was-bedeutet“-Frage des Jahres.
Auf TikTok sind sogenannte „Italian Brainrot“ enorm populär. Das sind völlig absurde, KI-generierte Videos. Die Figuren halten ebenfalls KI-generierte Monologe, die italienisch klingen, aber in Wahrheit nichts mit Italienisch zu tun haben. Es ist sinnfreier Humor, der bewusst jede Logik ignoriert. Dem jungen Publikum gefällt es aber, es ist ein Mega-Trend. Und das populärste Meme ist eben „Tralalero Tralala“: ein Hai in Nike-Turnschuhen. Er soll „Sinnlosigkeit und Absurdität“ verkörpern.
Und das hätten wir uns beinahe schon gedacht.
Deutsche Persönlichkeiten
Der Name Aykut Anhan dürfte nur den Allerwenigsten geläufig sein. Selbst eingefleischte Fans kennen ihn meist nur unter seinem Pseudonym: „Haftbefehl“.
Der gebürtige Offenbacher mit türkischen Eltern ist seit frühester Jugend kriminell und Drogenkonsument. Seinen Künstlernamen gab er sich, als die Polizei nach ihm wegen Drogenbesitzes fahndete.
Anhan machte bei uns eine einträgliche Karriere als „Gangsta-Rapper“ mit gewaltverherrlichenden Texten. Inzwischen lebt er mit seiner Familie in Dubai. Kein Name wurde im Jahr 2025 in Deutschland so oft gegoogelt wie der von „Haftbefehl“.
Und dazu fällt einem nun beim besten Willen nichts mehr ein.

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Die Hessischen Schüler wollen nicht mehr soviel Kunst sondern Aussagen von „Haftbefehl“ im Unterricht behandeln, einem kriminellen Gangster Repper der bei Linken Schülern und vielleicht auch Linken Lehrern deutlich angesehener ist, als deutsche Schriftsteller der Weltliteratur oder weltberühmte Komponisten , von denen die Schüler weniger wissen wollen. Wie tief will dieses Land intellektuell noch sinken?