NDR-Skandal um die Entlassung von Julia Ruhs kommt gottlob nicht zur Ruhe

Nicht alle NDR-Redakteure stehen hinter dem Rauswurf von Julia Ruhs, einige sehen darin eine Zensur und Einschränkung der Meinungsfreiheit. Nun befasste sich der NDR-Rundfunkrat „eingehend mit der Causa Klar“. Aus dem Wirbel um Ruhs wolle man Konsequenzen ziehen, so der NDR-Intendant. Wird man? Eine vorläufige Bilanz.

picture alliance / ABBfoto | -

Am 17. September wurde die Moderatorin der NDR-Sendung „Klar – Was Deutschland bewegt“, Julia Ruhs, vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) vor die Tür gesetzt. Julia Ruhs (*1994) hatte am 9. April in der ersten ihrer insgesamt nur drei „Klar“-Sendungen auf Probleme in der deutschen Migrationspolitik hingewiesen. Sie berichtete dort über die Folgen der Asylpolitik für die Kommunen sowie überlastete Behörden und ließ Angehörige von Mordopfern migrantischer Gewalttäter zu Wort kommen. TE hat am 17. September 2025 berichtet.

Die drei „Klar“-Sendungen sind übrigens (noch?) in der NDR-Mediathek abrufbar.

Wie sich bald herausstellte, ging dieser Kündigung ein abartiges Kesseltreiben von bis zu 250 (!) NDR-Leuten gegen Julia Ruhs voraus. Diese Meutenhetze setzte intern bereits wenige Tage nach der ersten „Klar“-Sendung am 17. April („Gründonnerstagstribunal“) ein. Antreiber des Tribunals soll der NDR-Mann Daniel Bröckerhoff gewesen sein. Von ihm muss man wissen, dass er zugleich „Trainer“ beim Fake-News- und „Potsdam-2.0“-Erfinderportal „Correctiv“ ist.

Für die NDR-Oberen hieß die Devise aber erst einmal: „Gehen Sie ruhig weiter, es gibt nichts zu sehen!“ Die „grüne“ Überfliegerin Katrin Göring-Eckardt meinte am 24. September 2025 im Bundestag gar, die Entlassung von Julia Ruhs durch den NDR sei ein Stück Pressefreiheit. Aber wer nimmt diese Dame außer den drei Prozent, die sie bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 gewählt haben, noch ernst?

Im Gleichschritt marsch gegen rechts

Gleichzeitig sammelten sich die Hetzer gegen Julia Ruhs in ihren Schützengräben. Links-Moderatorin und „Wissenschaftsjournalistin“ („Wissen vor acht“) Anja Reschke (NDR) hatte sofort das Etikett „rechtsextrem“ für das Ruhs-Magazin parat. Großinquisitor in der Maske des „Satirikers“ Jan Böhmermann (ZDF) bezeichnete die Ruhs-Sendungen als „rechtspopulistischen Quatsch“. Der große Links-Einordner Georg Restle (WDR) wies alle Vorwürfe, er stecke hinter allem, zurück. Man kennt das: „Haltet den Dieb“. Eine ZDF-„Komikerin“ Sarah Wer …? (Sarah Bosetti) verteidigt das Ruhs-Aus: „Populismus und schlechter Journalismus!“

Ein im bayerischen Rundfunkrat als Mitglied der Asylindustrie untergekommener (erfolgloser) Asylbewerber namens Hamado Dipama hetzte aktuell ebenfalls gegen Julia Ruhs: „Bravo an den NDR für diese weitsichtige Entscheidung! Die Unterwanderung durch Rechte und Neofaschisten in öffentlich-rechtlichen Medien muss gestoppt werden.“

Der Rückhalt für den ÖRR schwindet

Mit einem freilich hatten die überbezahlten ÖRR-Allgewaltigen nicht gerechnet: mit einem breiten Sturm der Zwangsgebührenzahler in den Netzwerken gegen den ÖRR. Nicht nur aufgrund der Kündigung Julia Ruhs’ durch den NDR geht den NDR-Oberen und ihren Sympathisanten ein gewisser Körperteil auf Grundeis. Schließlich fielen in die gleiche Zeit die hinterfotzigen Hetzereien einer Dunja Hayali (ZDF) und eines US-„Korrespondenten“ Elmar Theweßen (ZDF) gegen den am 10. September ermordeten christlichen US-Influencer Charlie Kirk. Auch darüber hat TE ausführlich berichtet.

Aber es kam vorher schon und synchron mit dem NDR-Skandal ganz dicke: Julia Ruhs veröffentlichte im Frühsommer 2025 ihr Buch „Links-grüne Meinungsmacht“. Alexander Teschke gab nach sechs journalistischen Jahren bei der Tagesschau im Januar 2025 sein Buch mit dem Titel „inside tagesschau – Zwischen Nachrichten und Meinungsmache“ heraus. Und soeben berichtete ZDF-Mann und ZDF-Insider Andreas Halbach im NRW-Landtag Skandalöses aus dem Innenleben des Senders: Kritik und missliebige Darstellungen würden unterdrückt. Interne Kritik ist offenbar gefährlich. Recherchen gegen befreundete Sender sind nicht erwünscht.

Nun berichtet die Berliner Zeitung am 25. September 2025 (Autor: Alexander Teske!). Es brodelt im NDR. Denn nicht alle NDR-Redakteure stünden hinter der Kündigung Ruhs’. Es sei massive Kritik an der Geschäftsleitung geäußert worden. Aus dem Nähkästchen über den Umgang mit Ruhs und dem Team der Klar-Sendung plauderte ein Mitarbeiter von NDR Info: Die Titulierung als „Rechtsextreme“ sei noch eine freundliche Beschreibung der Kritiker bezüglich der „Klar“-Kollegin gewesen.

Bei einer internen Konferenz äußerten NDR-Kollegen heftige Kritik an der Senderspitze. Einige betrachteten den Rauswurf als Zensur und Einschränkung der Meinungsfreiheit. Andere fürchteten die Folgen für den „NDR“. Wieder andere sprechen gar von Zensur. An anderer Stelle der Videokonferenz mit circa 250 zugeschalteten NDR-Mitarbeitern empörte sich allerdings die Direktorin des Landesfunkhauses Schleswig-Holstein, Andrea Lütke, über Julia Ruhs: Dass die gekündigte Moderatorin dem NDR nun Cancel Culture vorwerfe, würde die negative Reputation des Senders mächtig befeuern. Deshalb sei das Problem des NDR aktuell, dass man mit der Entscheidung in der „aggressiven Öffentlichkeit nicht durchgedrungen“ sei.

Am Freitag, 26. September, schließlich befasste sich der NDR-Rundfunkrat „eingehend mit der Causa Klar“. Alle 58 Rundfunkratsmitglieder waren kurzfristig zur Teilnahme an der Sitzung nach Hamburg gebeten worden. Die ganze Sitzung ist bei YouTube abrufbar. Mitschnitte sind hier zu finden:

In dieser Sitzung sagte der neue NDR-Intendant Hendrik Lünenborg: Aus dem Wirbel um Julia Ruhs wolle man Konsequenzen ziehen. Zugleich räumte er in einer Rundfunkratssitzung ein, dass „Fehler“ im Umgang mit der von Ruhs moderierten Sendung „Klar“ das Vertrauen in den NDR belastet hätten. „Das hätte so, wie es passiert ist, nicht passieren dürfen. Wir müssen aus den Fehlern lernen.“ Als Konsequenz kündigte Lünenborg an, die interne Debattenkultur im Sender verbessern zu wollen.

Diese sei im Moment nicht in bestem Zustand. Er habe daher die Organisationsentwicklung des NDR gebeten, einen Prozess aufzusetzen, um die Debattenkultur im Haus nachhaltig zu verbessern. Mit Blick auf die hitzige Debatte rund um die Sendung „Klar“ sagte er: „Wir müssen den Streit vor allem intern führen, damit wir im Programm vorankommen.“

Wetten, dass der Skandal keine Folgen hat!? Denn eines ist auch längst klar: Dieser ÖRR ist nicht reformierbar, weil er zu 90 Prozent be- und zersetzt ist von 68-er Enkeln, linken Gouvernanten (m/w/d) und radikalen Weltverbesserern. Der mit jährlich 9 Milliarden Euro (= täglich mit 9 Millionen Euro) gemästete ÖRR gehört abgeschafft. Zumindest gehört der Zwangsbeitrag drastisch reduziert. Denn wenn weniger Geld da ist, muss man sich endlich darauf besinnen, was laut Medienstaatsvertrag eigentlich die Pflicht des ÖRR ist und dass man dafür nicht Tausende von linken Kostgängern braucht.

Und die hohe Politik? CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hatte jüngst Reformen gefordert. Seine Idee: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse sich auf seinen Kernauftrag in den Bereichen Kultur, Bildung und Informationen fokussieren, bestehende Strukturen sollen zusammengeführt und damit verschlankt werden. Der ehemalige FDP-Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki hatte bei Welt TV sogar die Kündigung des Staatsvertrages und ebenso eine scharfe Veränderung des Rundfunks gefordert – „nur so sei eine Veränderung möglich“, so Kubicki wörtlich.

Wäre alles recht und schön, wenn denn dazu der politische Wille vor allem der 16 deutschen Länder da wäre. Daran fehlt es. Wie anders ist es etwa zu erklären, dass sich ein CDU-Nord-Ministerpräsident (Spitzname „Genosse Günther“) gratismutig und pro forma an Ruhs’ Seite stellte, in den NDR-Rundfunkrat für die CDU aber die „Grüne“ Jessica Leutert entsandte.


 

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Kommentare ( 36 )

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MartinKienzle
2 Monate her

Weshalb Ruhs hier auf das Podest gehoben wird, entzieht sich meiner Kenntnis: Ruhs schilderte lediglich die Auswirkungen der sogenannten „Flüchtlingspolitik“, sprich unter anderem des sogenannten „Hooton-Plans“, der eine vorsätzliche Ersetzung der Autochthonen durch Migranten vorsieht, das vor jenem Hintergrund mitnichten eine journalistische Meisterleistung, sondern eine Banalität darstellt! Aus meiner Warte wäre Ruhs zu loben, wenn sie sich öffentlich für die christliche Ehe und das christlich-traditionelle Frauenbild ausgesprochen hätte, da davon die Existenz des indigenen Deutschen Volkes abhängig ist, das allerdings unterblieb, sodass deshalb Ruhs als sogenannte „emanzipierte Frau“ selbst die Problematik widerspiegelt: „Kritisiert“ den Verfall unserer Heimat, den es allerdings… Mehr

Manfred_Hbg
2 Monate her

Zitat: „Ruhs schilderte lediglich die Auswirkungen der sogenannten „Flüchtlingspolitik“

> Nun ja, wenn ich mich nicht täusche, dann ist doch genau NUR das die Aufgabe eines objektiven Journalismus und Berichterstattung: über die tatsächlichen Auswirkungen, Ursachen und mögliche Gefahren zu berichten.

Was dann gegen die Auswirkungen, Ursachen und Gefahren zu tun wäre, darüber hat dann -mal etwas platt gesagt- nicht der berichtende Journalismus, Frau Ruth oder der Grün- und Staatsfunk zu schwätzen und entscheiden, sondern nur der durch die Medien gut und objektiv informierte wählende Bürger und gewählte Volksvertreter.

beccon
2 Monate her

Die Zwangsgebühren gehören abgeschafft – wie in England. Nicht „drastisch reduziert“ – Weg damit.

Tomas Kuttich
2 Monate her

Was soll der Unsinn? Ihr redet doch immer von Lügenpresse und seid selbst nicht besser. Frau Ruhs wurde nicht entlassen, denn Sie arbeitet beim BR. Der NDR lehnt es ab, dass Sie weiterhin Beiträge moderiert, die vom NDR produziert werden. Was das mit „Entlassung“ zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.

schlaumejer
2 Monate her

Wie konnte denn die Sendung bzw. Meinung von Frau Ruhs überhaupt in die Öffentlichkeit gelangen und gesendet werden?
Wenn sie doch nicht regelkonform war und den öffentlich-rechtlichen Weltbild widersprach frage ich mich, wer war so unfähig und hat diesen der herrschenden Meinung entgegengesetzten Beitrag „durchgehen“ lassen?

Endlich Frei
2 Monate her

Mit Ruhs verlässt auch noch der allerletzte Rest Glaubwürdigkeit den ÖRR Sender. Es ist nun Zeit, dieses Zwangssystem auch politisch zu beerdigen. Brandenburg wird den Anfang machen und dann heißt es für die Mitarbeiter, sich erstmals der Realität zu stellen. Auf der Zahlerseite lebt es sich nicht so komfortabel wie auf der Empfängerseite.

heinrich hein
2 Monate her

Ich Vermute das „N‘ in NDR steht für irgendwas mit „Niedertracht“ oder irre ich mich?

man without opinion
2 Monate her

Moin, also ich weiss nicht, was das soll. Ein ausgemustertes TV-Gerät im Keller mit Zeitschaltuhr zur Tagesschau und die18 € Rundfunkgebühren im Monat werden trotzdem auf mein Konto überwiesen. Wenn ich bei Hayali den Ton anlasse bekomme ich sogar 18 € extra für jedes Haushaltmitglied. Einmal hatte ich sogar den Köter angemeldet, aber die dämliche Töle rastet jedesmal aus, wenn sie das Gequake aus dem Keller hört. Ich hoffe TE hat gute Rechtsanwälte. Hayali und hinterfotzig könnte bei den Geschlechtswandlern nicht so cremig ankommen, wie es gut gemeint ist. Die Sendung gestern habe ich gesehen. Da in NRW kein AFD… Mehr

Lotus
2 Monate her

Ein gutes und glaubwürdiges Zeichen wäre die Entlassung von Anja Reschke.

Sorry für meinen Sarkasmus, aber als Zwangsgebührenzahler wird man ja noch träumen dürfen.

Mausi
2 Monate her

Die Aufteilung dient in meinen Augen der Verschleierung der Finanzen und dem Erschweren, den ÖRR als Ganzes zu fassen zu bekommen.