Deutsche Bank verkündet Wirtschaftswende

Während Insolvenzen, Jobverluste und Produktionsrückgänge Rekorde brechen, verkündet die Deutsche Bank den nahenden Aufschwung. In Wahrheit erleben wir aber kein reales Wachstum, sondern ein schuldenfinanziertes Strohfeuer. Kurzfristige Gewinne für wenige, nachhaltiger Schaden für viele. Realexistierender Sozialismus.

picture alliance / CHROMORANGE | MPfoto71

Die Deutsche Bank sieht die Wirtschaft unmittelbar vor dem Wendepunkt zu einem neuen Aufschwung. Das schuldenfinanzierte Konjunkturstrohfeuer soll es richten. Derweil beschleunigt sich der Zerfall der realen Ökonomie.

Die Zeichen stehen auf Sturm für die deutsche Wirtschaft. 2025 wird einen neuen Insolvenzrekord bringen – so viel lässt sich heute schon mit Gewissheit prognostizieren.

Über 22.000 Unternehmen werden Insolvenz anmelden, mindestens 160.000 Beschäftigte nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ihre Jobs verlieren. Gehen wir vom beschleunigten Arbeitsplatzabbau der letzten Monate aus, dürfte die Zahl die Marke von 250.000 spielend überschreiten.

Erst vor wenigen Tagen meldete der Maschinenbau, einer der verlässlichsten Konjunkturindikatoren der Herzkammer der deutschen Wirtschaft, ein voraussichtliches Minus von fünf Prozent im laufenden Jahr.

Industrie und Bauwirtschaft bewegen sich damit zwischen 15 und 20 Prozent unterhalb ihrer Produktionsmarke des Rekordjahrs 2018 – ein ökonomischer Kollaps, nicht mehr, nicht weniger.

Deutsche Bank mit Wunderprognose

Dass die Deutsche Bank beinahe zeitgleich mit Baden-Württemberg, das im ersten Halbjahr ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozent verkraften musste, in diesem Katastrophenumfeld für das Gesamtjahr 2025 ein Wachstum von 0,5 Prozent prognostiziert – und für 2026 gar ein „Wunderwachstum“ von 2 Prozent erwartet – lässt aufhorchen.

Weitere Krisensymptome
Öffentliches Finanzvermögen schrumpft weiter
Die Ökonomen der Bank sprechen tatsächlich von einer bevorstehenden Wirtschaftswende. Steigende Realeinkommen und, selbstverständlich, der satte Konjunkturimpuls aus dem Schuldenpaket der Regierung von Bundeskanzler Merz sollen den ersehnten Befreiungsschlag für die anämische deutsche Wirtschaft bringen.

Mit diesen Kreditprogrammen verhält es sich erfahrungsgemäß so, dass sie kurzfristige, statistische Konjunkturstrohfeuer erzeugen, dem freien Markt Ressourcen und Kapital entziehen und der realen Ökonomie – der Privatwirtschaft, in der tatsächlich nachgefragte Güter und Dienstleistungen produziert werden – das Leben schwer machen. Die Politik hingegen kann in ihrer grotesken Berechnung des Bruttoinlandsprodukts, in der selbst die Bürokratiekosten der Wirtschaft hineingeschummelt werden, verkünden, Jobs geschaffen zu haben.

Für Politiker ist das eine Auszeichnung, deren Planungshorizont ohnehin nicht über den nächsten Wahltermin hinausreicht. Ernsthafte Ökonomen wissen um diesen offenkundigen statistischen Betrug und die ökonomisch fatalen Folgen dieser Politik und werden aus diesem Grunde aus der öffentlichen Debatte weitestgehend ausgeklammert.

Im Kreditrausch

Möglicherweise ließen sich die Ökonomen der Deutschen Bank bei ihrer jüngsten Vorausschau auf die deutsche Wirtschaft von den gigantischen Schuldenpaketen der Bundesregierung blenden, die durch den massiven Ausbau der europäischen Subventionsmaschine in Brüssel flankiert werden. Hunderte Milliarden Euro an Kreditgarantien und direkten Zuschüssen fließen in die grüne „Transformation“ – und die Banken sitzen mit am Tisch. Auch die Deutsche Bank, die 2024 einen Vorsteuergewinn von 5,3 Milliarden Euro ausgewiesen hat, ist längst ein gewichtiger Akteur im Green Business.

Wachsende Schulden
Der Schneeball entwickelt die Kraft einer Lawine
Allein im vergangenen Jahr vermittelte sie „nachhaltige Finanzierungen und Anlagen“, wie es im Geschäftsbericht des Hauses heißt, im Volumen von 93 Milliarden Euro – ein Wachstum von rund 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Das zeigt zweierlei: Zum einen sehen wir, wie stark die großen Institute inzwischen in die staatlich garantierte Subventions- und Regulierungsarchitektur eingebettet sind. Zum anderen, wie kalkulierbar die Gewinne in diesem Bereich ausfallen – Risiken trägt am Ende der Steuerzahler. Die „Prognosen“ der Deutschen Bank lassen sich so eher als Teil des großen politischen Narrativs lesen: Wir erleben kein organisches Wachstum, sondern ein schuldenfinanziertes Strohfeuer, distribuiert über die Banken. Es füllt die Taschen ausgewählter Interessengruppen – aber nicht die Regale der Realwirtschaft.

Subventionsregen der Marke EU

Und diese Interessengruppen dürfen sich auf einen wahren Subventionsregen freuen. Allein der Bund plant diese Kanäle in den kommenden Jahren im Rahmen des Sondervermögens „Infrastruktur und Klimaneutralität“ mit Mitteln von bis zu 500 Milliarden Euro zu fluten.

Die SPD regiert, die Union darf kommentieren
Der Haushalt 2025 steht: Die Regierung hat den Überblick verloren
Und auch in Brüssel wird nicht mehr gekleckert, sondern geklotzt: Kommissionspräsidentin von der Leyen präsentierte jüngst ihren Sieben-Jahres-Plan (China begnügt sich mit der fünf-Jahres-Camouflage) mit einem Volumen von rund zwei Billionen Euro, von dem über ein Drittel in den Bereich „Klima, Energie und Resilienz“ fließen soll.

Reichlich Schmierstoff also für die nach wie vor bestens geölte Subventions- und Umverteilungsmaschine der EU. Die zahlreichen Pleiten im Bereich der Wasserstoffwirtschaft, dem grünen Stahl oder anderer Subventionsruinen werden notfalls mit frischem Kredit übertüncht – wenn es sein muss direkt aus der Druckerpresse der Europäischen Zentralbank. Das ist Wirtschaft à la EU: künstlich am Leben gehaltene Branchen, finanziert auf Pump, fern jeder realen Nachfrage.

Kriegswirtschaft lässt Kreditpumpe heißlaufen

Dazu passt der nun von den Europäern ins Auge gefasste Aufbau einer gemeinsamen Kriegswirtschaft. Gleiches Spiel auch hier. In der irrigen Vorstellung, Wohlstand ließe sich einfach per staatlicher Kreditpumpe herbeidrucken, wird selbst das Invasionsgespenst Wladimir Putin zum Vorwand genommen, die Pumpen in der EU noch hochtouriger laufen zu lassen: Deutschlands Verteidigungsausgaben für 2025 werden auf etwa 86,5 Milliarden Euro veranschlagt, ein Plus von etwa 15 Milliarden Euro zum Vorjahr.

Vorbild Vereinigte Staaten von Amerika
Der von der Leyensche Traum: EU-Armee und EU-Empire
Für 2026 sind bereits 108,2 Milliarden Euro eingeplant, und auf EU-Ebene sieht der Entwurf für den Sieben-Jahres-Haushalt 2028–2034 eine Aufstockung der Verteidigungs- und Raumfahrtmittel auf rund 131 Milliarden Euro vor. Stets handelt es sich um Finanzkapital, das den beteiligten Akteuren vom Gesetzgeber garantierte Überrenditen sichert, während die reale Wirtschaft vom Kreditstrom entsprechend abgeklemmt wird. Ressourcen werden innerhalb des Geflechts der Subventionsmaschinerie gebunden, qualifiziertes Personal abgezogen, und die illusionäre Sicherheit der finanzierten Projekte wird teuer erkauft – auf Pump, mit Staatsgarantie, am freien Markt niemals erzielbar.

Business As Usual

Die Banken werden weder ethische noch bilanztechnische Skrupel kennen, die avisierten Mittel an die gewünschten Stellen zu leiten – it´s business, stupid!
Das satte Zugreifen auf diese Fonds garantiert den beteiligten Akteuren eine standardisierte Überrendite, die sie im freien Wettbewerb niemals erzielen könnten. Doch was für Banken und staatlich privilegierte Unternehmen ein sicheres Geschäft ist, schwächt die Gesamtwirtschaft in ihrer Struktur: Knappe Ressourcen werden gebunden, qualifiziertes Personal der Privatwirtschaft entzogen, während die Produktivität seit Jahren stagniert und der industrielle Kernsektor seit 2019 mit bis zu 20 Prozent Produktionsrückgang faktisch kollabiert ist.

Wir erleben eine wirtschaftsgeschichtlich einmalige Intervention staatlicher Akteure – derart umfassend, dass sie seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ihresgleichen sucht. Angesichts des gigantischen Volumens dieser Subventionsmaschine überrascht das Schweigen der Wirtschaftseliten – nennen wir sie ruhig Kader – kaum. Sie wissen: Die eigentlichen Probleme der deutschen Wirtschaft werden nicht debattiert und sie bleiben damit ungelöst, was die Frage des Subventionsflusses positiv beantwortet.

Die selbst erzeugte Energiekrise, die gescheiterte grüne Transformation, die eine Schneise der Zerstörung und Industrieruinen hinterlässt – Deutschland ist auf dem Weg zum Rust Belt. Selbst eine Rückkehr zu Vernunft und Marktwirtschaft würde diesen Schlag für lange Zeit nicht mehr heilen.

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Kommentare ( 36 )

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36 Comments
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Polit-Legastheniker
2 Monate her

Deutsche-Bank-Rott
In 5 Jahren werden schon „Experten“ der Deutschen Bank wissen wie man sich da ausredet. Wie schon Churchill schon gesagt hat. „Was sind Experten? Das sind Menschen die nachhinein genau erklären können warum deren Prognosen nicht gestimmt hatten.“

Polit-Legastheniker
2 Monate her

Deutsche-Bank-Rott
In 5 Jahren werden schon „Experten“ der Deutschen Bank wissen wie sich da ausredet. Wie schon Churchill schon gesagt hat. „Was sind Experten? Das sind Menschen die nachhinein genau erklären können warum deren Prognosen nicht gestimmt hatten.“

Polit-Legastheniker
2 Monate her

Deutsche-Bank-Rott
In 5 Jahren werden schon „Experten“ der Deutschen Bank wissen wie sich da ausreden. Wie schon Churchill schon gesagt hat. „Was sind Experten? Das sind Menschen die nachhinein genau erklären können warum deren Prognosen nicht gestimmt hatten.“

Rosalinde
2 Monate her

Wenn man auf Hyperinflation (mehr als einhundert Prozent jährlich) setzt, dann könnte mit weiteren Billionen Schulden ein relativ kurzfristiger Aufschwung realisiert werden.
Aber zu welchem Preis!

Montesquieu
2 Monate her

Für eine theoretisch mögliche „Erholung“ fehlt es in Deutschland mittlerweile sowohl an Brain als auch an Mentalität. Die demographische Entwicklung der letzten Jahrzehnte ist eine irreversible Katastrophe. Linke sektiererische Klimaidiotien und eine Massenimmigration kulturell fremder Menschen mit einem durchschnittlichen IQ < 80 haben diese Entwicklung nur akzeleriert, aber nicht initiiert. Der Drops ist gelutscht, darauf sollten wir uns einstellen.

H. Hoffmeister
2 Monate her

Leider eine hervorragende Analyse der volkswirtschaftlichen Situation in EU/D. Gelddrucken bis zum Anschlag, mit dem gedruckten Geld Scheingewinne in privilegierten Bereichen erzeugen (Banken, Bürokratie, Klimasubventionen, Weltsozialamt) und mit dem völlig ungeeigneten Instrument „BIP“ den „Erfolg“ messen. Der Absturz wird grausam mit dem Aufprall enden.

Will Hunting
2 Monate her
Antworten an  H. Hoffmeister

Ist das mit dem Gelddrucken seit dem Euro nicht vorbei?

Bernd Schulze sen.
2 Monate her

Kann nicht stimmen hat Kanzler Merz geb Münchhausen nicht gesagt es wird wieder mehr investiert. Nagut er meint sicherlich bei der Rüstungsproduktion mit Schulden des Staates. Bei ihrer Ukraine Bestrahlung, äh Klausurtagung hat man ganz wichtige Themen beraten z.B über die Totgeburt Wasserstoff. Auch so, hat man nicht andere wichtigere Dinge, wie die Finanzierung der Sozialkassen und vieles andere. Im Grunde ist es Merz egal ob er Kanzler bleibt oder der Klingbeutel. Die Saat für BlackRock ist gelegt. Ob es hier so bleibt oder der Krieg hier eintrifft, BlackRock steht Gewähr bei Fuß, daß Land zu übernehmen. Spd kann ehe… Mehr

Nibelung
2 Monate her

Die Großbanken führten schon immer ein Eigenleben, weil sie am Tropf der Fondgesellschaften hängen und somit auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind und das geparkte Geld nicht viel sagt, außer daß es über Nacht ebenso verschwinden kann, wie es gekommen ist, denn irgendwo muß man ja sein Geld bunkern, wenn die Chinesen Milliarden von US-Staatsanleihen verkaufen, weil ihnen das Eisen zu heiß ist oder sie Vernichtungsarien dieser Art in sich tragen und dann wäre auch die Mobilisierung der US-Generalität zu erklären, wenn man bestimmten Ereignissen zuvor kommen will.

Juri St.
2 Monate her

Die Deutsche Bank ….. kriecht der Politik in den Allerwertesten. Warum hat eigentlich keiner von den Wirtschaftsbossen den Mumm zu sagen, was ist und warum schleimen sie sich permanent wider besseres Wissen und gegen die Interessen der Unternehmen, die sie zu vertreten haben bei den Dilettanten der Politik ein?

Petra G
2 Monate her
Antworten an  Juri St.

Weil sie allesamt Opportunisten und dadurch Systemprostituierte sind und sich mit Subventionen leichter gute Bonis erwirtschaften lassen, als mit echter unternehmerischer Arbeit.

Punti
2 Monate her

Und ich frage erneut: Private und Unternehmen sind Nettosparer VGR. Wie soll nach des Autors Meinung angesichts der zwingenden, nicht ideologisch verhandelbaren Logik der Saldenmechanik der Saldenausgleich erfolgen?

thinkSelf
2 Monate her
Antworten an  Punti

Ich fasse die Frage mal unter „rhetorisch“, da die Antwort völlig offensichtlich ist. Wie immer erfolgt der Saldenausgleich durch Enteignung derjenigen die so bescheuert waren „Nettosparer“ zu sein. Und wenn sie ganz viel Glück haben werden sie dabei nicht noch gleich erschossen. Worauf ich allerdings nicht wetten würde.