„Was kostet uns der Aufschwung?“ Eine Frage, so absurd, dass sich jedem Ökonomen die Nackenhaare kräuseln. Perfekt also für eine Moderatorin, die eigentlich Nachrichtensprecherin ist. Und einen Finanzminister, der von Finanzen nichts versteht. Willkommen bei Caren Miosga: Lars Klingbeil, Applaus, Applaus, Applaus! Von Brunhilde Plog
Screenprint: ARD / Caren Miosga
Sagen wir es vorsichtig, schließlich ist Klingbeil ja angeblich sensibel. Die Wahrheit, in Watte gepackt, lautet daher: Der Mann ist eine katastrophale Fehlbesetzung. Wikipedia braucht für den Punkt „Ausbildung“ bei ihm exakt einen einzigen Satz: „Nach dem Abitur 1998 am dortigen Gymnasium und dem Zivildienst in der Bahnhofsmission in Hannover begann er 1999 ein Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Geschichte an der Universität Hannover, das er 2004 mit dem Magister Artium abschloss.“
Klingbeil selbst sagt, er sei in der Antifa „aktiv gewesen“. Da wäre er vielleicht besser geblieben. Denn die konstruktive Arbeit scheint ihm weit weniger zu liegen als das Destruktive. Das Zerstören von Strukturen, die Bekämpfung Andersdenkender, notfalls mit Gewalt, das macht sich in einem Ministeramt jedenfalls nicht besonders gut.
Aber nein, so ein Mann ist Minister. Träume werden wahr. Es ist geradezu märchenhaft. Deshalb:
An diesem Abend, dem 12. Tag des zehnten Mondes im Jahr 2025, lädt sie den warum-auch-immer-auserkorenen Minister der geborgten Dukaten ein, um das große Rätsel dieser Zeit zu lösen: Was kostet uns der Aufschwung, Herr Klingbeil? So als könne man den Aufschwung irgendwo kaufen, beim Höker des Lidl etwa, beim Aldi-Krämer oder auf dem Marktplatz des Marktkaufs.
Der kühne Fürst der Finanzen, Kaderspross der abstürzenden Spezialdemokraten, hypersensibel und im Herzen voller Hoffnung, reitet auf einem stolzen Ross namens „Sondervermögen“ herein, beladen mit Abermilliarden güldener Münzen, die wie Sternschnuppen funkeln. „Wir werden unser Land grundlegend modernisieren!“, verkündet er mit dünner Stimme, während er den Zauberspruch der gelockerten Schuldenbremse spricht. Mit diesem Hammer aus purem Gold werden wir Brücken bauen, die fliegen können, und Straßen, die niemals zerbersten! Oder so. Der Aufschwung ist ein Drache, den wir zähmen – teuer, ja, aber oh, wie er faucht! Seine Augen funkeln wie der Rhein im Sonnenaufgang, und er spricht voll Zuversicht: „Ich möchte gerne Hoffnung haben! Wir meistern den Spagat zwischen Investitionen und Haushaltsdisziplin, um die Wirtschaft zu wecken.“ Rekordschulden? Sie sind der Preis für ein Morgen, das strahlt!
Doch es raschelt im Schatten. Markus Preiß, der listige Barde des ARD-Hauptstadtstudios, tritt hervor. Er ist ein Fuchs mit scharfem Blick und einer Laute aus Dornen, die kritische Töne wie Pfeile zu schleudern vermag. Halt ein, edler Ritter!, ruft er, und seine Worte schneiden wie eine Feuersbrunst durch Klingbeils laues Lüftchen. „Dein goldener Hammer vermag Brücken zu schlagen, doch wo sind die Nägel? Die Bürger werden mehr zahlen müssen – Steuern steigen, Rentner zittern, und die Jungen tragen die Last der Alten wie einen Rucksack voller Steine. Ist das Dein Aufschwung oder nur ein neues Joch? „Egal, was das Finanzministerium macht, es wird nicht reichen“, sagt Preiß. Wo ist die Reform, die nicht nur verspricht, sondern heilt? Seine Stimme hallt nach, und der Saal wird still, als ob die Wände horchen.
Aber so sehr auch wieder nicht. Die Argumente seiner Kritiker sind ihm jedenfalls zu „unterkomplex“, und das geziemt sich nicht bei Hofe, denn: „Dass dabei eine Zinslast entsteht, die uns politisch herausfordern wird, das ist so.“ Also schweig still, Gevatter Preiß, Spötter von der schmalen Gestalt. „Am Ende werden es alle spüren, dass sich etwas verändert“, sagt Klingbeil. Es ist eine klare, unverhohlene Drohung, aber das Volk dürstet ja auch danach. Preiß weniger: „Nur zu sagen, es sei unterkomplex, löst ja nicht das Problem.“
In den Kerker mit dem Ketzer!
Auch ein Bürgermeister aus dem fernen Bad Honnef bringt betrübliche Kunde. Sein Klagen wird per Teleschirm übertragen, und es ist wahrlich keine frohe Kunde: „Im Moment habe ich nichts in der Hand, um zu vermitteln, dass das ’ne Erfolgsgeschichte wird“, stöhnt Otto Neuhoff. Was Meister Klingbeil da fabriziere, „das reicht natürlich überhaupt nicht“. Es sei „wie ein Pflaster, das man auf einen Beinbruch klebt“ und bringe „keine spürbare Wirkung für den Bürger“.
Und dann ist da Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft. Auch er wird per Teleschirm eingespielt. Hüther schimpft Klingbeil einen „Hütchenspieler“, und wirft ihm vor, mit dem Sondervermögen (= Sonderschulden) einen „Verschiebebahnhof“ zu betreiben. Klingbeil gesteht völlig arglos: „Wir schieben sicher Sachen vom Kernhaushalt ins Sondervermögen und andersherum.“ Huch!
Außer Floskeln.
Als ihn die Budenzauberin Miosga mit eben diesem Floskel-Überfluss konfrontiert, ihm dutzendfach vorspielt, wie er in der Vergangenheit stets dieselben Phrasen wiederholte, kann Klingbeil einfach nicht aus seinem samtenen Gewand. Im eingespielten Film hat er gerade bis zur Erschöpfung aller Untertanen immer wieder vom „braven Bürger“ palavert, dem „Fleißigen“, der „morgens aufsteht“ und „zur Arbeit geht“ und „das Land am Laufen“ hält und dann auch mal aus Versehen „fleißig aufsteht“ (huch, kurz mit den Floskeln durcheinander gekommen …) und so weiter und so fort.
Miosga will Klingbeil mit dem Overkill an Plattitüden eigentlich aus der Reserve locken – doch was macht der: Er wiederholt all die Floskeln, behauptet sogar, es seien gar keine. „Oah nee“, ruft die Fee fassungslos, doch Klingbeil ist auf seiner rhetorischen Einbahnstraße einfach nicht zu stoppen. Sein Ross ist hoch, und er thront ganz oben, selbstzufrieden, wenn auch belächelt vom Volk. Er wiederholt den ganzen Sermon sogar noch ein weiteres Mal. Und noch ein drittes Mal. Sogar das grauhaarige Klatschvieh im Palast der TV-Vielfalt, an diesem Abend offenbar beim ZDF ausgeliehen, verweigert ihm dafür die akustische Zustimmung. Kein Applaus. Manche lachen. Der Kaiser, der keiner ist, hat fertig.
Klingbeil, der rote Ritter der Entbehrlichen, lamentiert: „Wir sind dazu verdammt, große Dinge zu schaffen!“ Der Spagat sei hart, doch notwendig. Der Plebs stellt sich den bulligen Burschen spontan beim Spagat vor und kann den Schmerz wohl nachvollziehen. Die Rekordschulden seien unser Eid für die Zukunft, sagt Klingbeil. Da lacht Preiß wieder, der Fuchs, und zwinkert der Elfe zu.
Und so webt sich das Gespräch fort wie ein Teppich aus wenig Licht und viel Schatten: Klingbeil malt Visionen von blühenden Gärten, fliegenden Zügen, billiger Energie und ohne Bürokratie-Papierkram (was davon ist wohl das absurdeste Versprechen, holder Leser der kundigen Gestalt?), Schnitzer wiegt die Früchte ab und Preiß, der tadelnde Troubadour, singt Lieder des realen Zweifels, die die Herzen der Zuschauer berühren.
Als der Mond am höchsten steht, verabschiedet die Zauberin Miosga ihre Gäste mit einem Segen: Möge der Aufschwung ein guter werden.
Aber das, so seid versichert, „fleißig Aufstehende“, wird Ritter Klingbeil zu verhindern wissen. Bis ans Ende aller Zeiten. Und des Euro.





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„Wir werden unser Land grundlegend modernisieren!“
Entschuldigung, Herr K. – sie haben sich versprochen. Richtig muß der Satz lauten: „Wir werden unser Land grundlegend ruinieren!“ .Jetzt fehlt nur noch das Kind in der Menge, das ausruft: Der K. und der M., die sind ja nackt! Hoffentlich kann das Volk dann noch lachen.
Dilettanten olé! Seit vielen Jahren leisten wir uns vierklassige Amateure auf Spitzenpositionen, schlicht weil die Parteien keine Profis mehr aufbieten können. Grandios Ahnungslose durften schon Wirtschaft und Klima verhunzen, sich auf Palau als Modell für Fußfetischisten ablichten lassen, bevor vor praktischer Lebensweisheit platzend, den Rückständigen wertvolle Ratschläge erteilt wurden, wo die Wilden am besten ihre Latrinen aufstellen könnten – am Rande des Dorfes – wenn man nach dem Geruch geht! Brillant! Derweil wandelnde Prilblumen für Stimmung sorgten und originelle Innendamen aller Welt verkündeten, dass die größte Bedrohung für Alles und Jeden von Rechts ausgehe. Derweil ein paar Tausend intellektuell Hochbegabte… Mehr
Spricht hier in diesem Land auch mal jemand von Schulen und Bildung?
Schulen und vor allem Bildung sind nur hinderlich. Der Depp lässt sich nunmal leichter hinter die Fichte führen. Dem kann man viel einfacher ein X für ein U vormachen.
Denn wer nichts weiß, wer nicht hinterfragen kann, wer nicht selbst im Stande ist die Zahlen zu verstehen, der muss glauben.
Glauben an die Spezialdemokratie
Glauben an dem Klimagott
Glauben an die Unfehlbarkeit des Staates
Nicht umsonst war der und ist der Westen gläubiger als der Osten des Landes.
ein neues Problem bahnt sich gerade an oder ist schon am Laufen:
tausende Ukrainer warten an der deutsch-polnischen Grenze auf ihre Einreise nach Deutschland. Das sind diejenigen, die dort nach einem Jahr ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten können und nicht arbeiten wollen oder können.
(Quelle: MDR Sachsenspiegel)
Willkommen im Bürgergeldschlaraffenland für Ausländer.
Aus sicherer Quelle weiß ich, dass die Arbeitsagentur unserer Landkreishauptstadt gerade unter Strom steht, um Bürgergeldzahlungen und Unterbringung für hunderte der o.g. Ukrainer vorzubereiten. Was allerdings ein Ding der Unmöglichkeit ist – kein Geld und kein Wohnraum.
So sieht’s aus !
Wir müssen die nicht nehmen – denn die kommen aus einem sicheren Asylland.
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Keine Ahnung, weshalb die in den Jobcentern nicht die Hände einfach mal in den Schoß legen.
Ist doch alles gesetzlich geregelt.
Die sind in Polen sicher. Die Ukrainer.
Genau.
So, wie Deutschland außer eingeflogenen oder eingeschifften Flüchtlingen keine anderen haben dürfte. Rundherum sind alles sichere Länder.
Alles gesetzlich geregelt.
Die Stichhaltigkeit eines Arguments bemisst sich nicht an dessen „Komplexität“. Es ist absurd, dass Klingbeil sich mit der Floskel über „unterkomplexe“ Argumente aus der konkreten Frage herauswinden kann, was wir da eigentlich an Gegenwert erhalten, für die Schulden und die damit absehbaren steigenden Zinszahlungen (welche übrigens wieder in die Tasche irgendwelcher „Reichen“ wandern werden und von unten nach oben umverteilen). Solange Klingbeil kein Gegenargument liefert bleibt die Frage, welchen Gegenwert wir erwerben, mit der steigenden Zinslast bzw. der Geldentwertung (von der übrigens wieder die „Reichen“ profitieren werden). Mangels Argumenten bedient sich Klingbeil einfach einer Floskel aus der rhetorischen Trickkiste, einer… Mehr
Hört man diesen – mit Verlaub – Typen auf der Regierungsbank zu, dann wirden der riesige Investitionsstau und die großen Probleme im Lande immer kleiner, zhalenmäßig, je länger man rechnet, und inhaltlich.
Man muß nur lange genug warten, dann sind sie vielleicht ganz weg – wie von Geisterhand.
So, wie das ganze Geld.
Das erklärt die Strategie der Regierung.
Das früher bei Regierungswechseln übliche Wort „Kassensturz“ nimmt schon lange niemand mehr in den Mund.
Sermon, das ist genau das, was der Antifa-Finanzfürst immerfort absondert. Etwas anderes bringt er nicht hervor. Nur immer die gleichen Phrasen.
Er „möchte Hoffnung haben“, aber er hat keine. Er möchte, aber er kann und macht nichts. Wobei, wenn dieser Mann nichts tut, ist es schon das Allerbeste, was er für das Land tun kann!
Was kann einen nach Habeck noch schocken? Versager, Dummschwätzer und Aufschneider haben es sich in Berlin gemütlich gemacht. Und wenn es von Misoga und Konsorten Kritik gibt, dann nur, weil irgendwelche linken Obsessionen ein kleines bisschen herunter gedimmt werden sollen. Mit diesen Leuten kann man keinen Staat machen. Das gilt für Politiker wie Klingbeil genauso wie für Ansagerinnen wie Misoga.
Wir sind (noch) stummer Augenzeuge eines seit vielen Jahren andauernden und ständig eskalierenden Betrugs der Regierungen am eigenen Volk. Es gibt nur diesen Weg aus diesem zerstörerischen Prozeß: sofortiges Finanzierungsmoratorium für Flüchtlinge und Migration aller Art, für die Energie- und Verkehrswende, für die Ukrainefinanzierung, für Klimagedöns aller Art und „Demokratieprojekte inkl. NGOs etc. pp. Neustart der Regierungspolitik mit neuem Personal und anderen Prämissen eine neue außenpolitische Rolle für Deutschland, die jedem anderen Staat, aber nicht Deutschland nach dem 2.WK oder 1990 aufgrund der beiden Ereignisse nicht nur gewährt, sondern verordnet worden wäre: politische und militärische Neutralität Deutschland ist ein Anstatt-Land… Mehr
Das größte (auch finanzielle) Problem dieses Landes, der riesige Elefant im Raum: die Massenzuwanderung ins soziale Netz mit totaler Überforderung der Kommunen und Bürger, wurde in dieser Sendung mit keinem Wort angesprochen.
Verlogene politische Korrektheit bis zum Untergang.