Bei Lanz: Gauck in einsamer Mission

Vielleicht ließ Gauck den Moderator auch deshalb ratlos zurück, weil er noch hinterher schob: „Es gibt hier besonders bei der Linken eine Tendenz, dass alles, was nur ein bisschen rechts vom linken Denken ist, schon der Beginn des Faschismus ist“.

Screenprint: ZDF/Markus Lanz

Diesmal verzichtete Markus Lanz in seiner gleichnamigen Sendung zur späten (Geister)stunde auf den üblichen Stuhlkreis mit seinen Gästen – die der Südtiroler sonst im S-Bahn-Stakkato befragt.

Es glich einem Markus Lanz „Spezial“, denn wann bekommt schon ein Interviewgast allein Lanz‘ volle Aufmerksamkeit? Nein, die Kanzlerin war es nicht, dafür saß der Vorgänger im Amt des Bundespräsidenten von Frank-Walter Steinmeier, Joachim Gauck, im Studio.

Genau jener Gauck, immerhin schon 79 Jahre alt, der in den vergangenen Monaten bewiesen hatte, dass man nie zu alt ist, dazuzulernen und zu reflektieren, besonders dann, wenn man nicht mehr politisch und protokollarisch gebunden ist und täglich gebrieft wird (etwas was dem Vorgänger Gaucks, Christian Wulff, wiederum total abzugehen scheint in Punkto Dazulernen und Reflektion).

Joachim Gauck war es, der einst die AfD sowie die Teilnehmer an Trauer-Protest-Märschen, nach Femiziden und Morden durch männliche Zuwanderer aus streng muslimischen Kulturkreisen „Dunkeldeutschland“ nannte. Als Bundespräsident jedoch eher ein Leisetreter – schließlich wusste der gebürtige Rostocker und ehemalige Pfarrer sowie Leiter der „Gauckbehörde“, des Archivs der Stasi-Akten, selbst, dass es die Menschen im Osten waren, die für ihre Befreiung aus der sozialistischen Diktatur gekämpft hatten. Gerade genau diese Bürger wollen sich keine politischen Meinungen mehr aufdiktieren lassen.

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Es war klar, weshalb Joachim Gauck bei Lanz saß – just als der Evangelische Kirchentag zu Dortmund einmütig beschlossen hatte, Funktionäre und Abgeordnete der AfD auszuschließen. Mit den Bürgern und AfD-Wählern jedoch wolle man in Kontakt treten. Wie das? Wurden diese Kirchentagsbesucher vorab mit Buttons gekennzeichnet oder wie wollte man sie erkennen? Hier sorgte der Altbundespräsident mit seinem SPIEGEL-Interview für Furore, allerdings weniger bei Ottonormalverbraucher als im politisch aufgeheizten Berliner Regierungsbetrieb. Da stand man Kopf ob der Aussagen von Gauck.

Mehr Toleranz müsse man zeigen? Auch in Richtung der Konservativen? Ja, exakt, auch mehr „nach rechts“ wie es Joachim Gauck adressierte. Spezielle Gruppierungen, Personen und Parteien, gerade wenn demokratisch gewählt, müssten eingebunden werden, „auch wenn es einem selbst nicht passt“. Woher dieser Sinneswandel? Teile der AfD generell empfinde der ehemalige Pastor immer noch als Zumutung, die Themen jedoch beschäftigen die Bürger.

Markus Lanz jedenfalls lobte gleich zu Beginn das Talent Gaucks, gut mit Sprache und Bildern, also Metaphern, umzugehen. Um auch gleich auf das Interview im SPIEGEL abzuzielen. Protokollarisch dürfe Lanz ihn einfach nur Siezen, ohne Titel. Okay, Herr Gauck, so der Moderator weiter, ich bin der kleine Markus Lanz (Applaus und Gelächter, und so falsch lag Lanz dabei auch nicht).

Nun liegen auch noch die Ermittlungen zum Mord an Walter Lübcke im Raum, und Lanz wollte sogleich wissen, ob Gaucks Aussagen im Buch sowie im Interview nicht falsch verstanden würden.

Gauck antwortete in etwa, wer falsch verstehen wolle, könne und werde dies ohnehin immer tun. Applaus von der falschen Seite? Habe Gauck damit gerechnet? Ach, das sei der ehemalige Bundespräsident schon gewöhnt.

Lanz insistierte stets bemüht, wie in vielen Sendungen zuvor, die AfD und auch deren Wähler per se zu verteufeln (Lanz versteht sich als Aufklärer, mitunter auch als Politiker, und er grillt schon mal ganz gern Personen, die zu ihrer eigenen und anderen Meinung stehen – contra Mainstream).

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Gauck, mit der Ruhe eines Bundespräsidenten a.D., fast schon mit einer provozierenden Lässigkeit, warb einfach um eine Toleranz, anderes Denken zu tolerieren, er selbst habe Zeit gehabt, mit sich ins Gespräch zu kommen, ja, was sei denn Toleranz genau? Jeder normale Mensch fände Hass und Mord doch widerwärtig, und klar, hier sei nun der Staatsanwalt dran und gefragt.

Markus Lanz, die Augen skeptisch zusammengekniffen, die Zeigefinger aus der Hüfte auf Gauck gerichtet, nun stehe aber eine Toleranzeinforderung für „Rechte“ im Raum. Ach, Herr Lanz, da hat Ihre Redaktion volle Arbeit geleistet. Gauck setzte wieder an, „Rechte“ im Sinne von Konservative wären doch damit gemeint, und keine Rechtsradikalen oder Reaktionäre.

Außerdem seien doch nicht alle Konservative oder AfD-Wähler für einen Hitler. Beileibe nicht. Gauck könne auch nicht nachvollziehen, dass etliche Politiker jeden AfD-Wähler mit Faschisten und Nazis gleichsetzten. Man müsse aber erkennen, so Gauck, dass eine Demokratie selbst andere Meinungen nicht ausgrenzen dürfe.

Sich nun im bequemen Sessel etwas aufbäumend, machte Joachim Gauck dann diese Formel und den Komparativ auf: „Ich möchte nicht an der Verengung der Gesellschaft mitmachen. Es gibt viele Protestwähler, die auch schon ganz links wählten,“ eben total retro. Natürlich möge auch er, Gauck, diese Retropolitik nicht, aber sie vom Spielfeld zu weisen, sei auch falsch.

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Außerdem sagte Gauck live, und so klar hätte er es bereits in seinem Amt tun sollen, von Steinmeier selbst kann man diese Worte jedenfalls nicht erwarten: „Wir dürfen nicht portionieren. Links darf alles, ganz links, fast alles. Die Liberalen und netten Konservativen in der Mitte dürfen das Allermeiste, und die Edelgrünen sowieso…“, (allein, das Wort Edelgrüne, und man hörte die blanke Ironie heraus), während in der Rechten alles ins Extreme geschoben würde – das sei in anderen Ländern nicht so.

Man müsse eben auch „Hardcore-Konservative“, ernst nehmen wie in Amerika, die sich gegen etablierte Parteien richteten. Auch deren Meinungen wurden lange ignoriert.

Lanz schiebt schnell ein ZEIT-Zitat nach gegen Gauck, ganz nach dem Muster, als hätten Gegner der Flüchtlingsaufnahme Schwierigkeiten, Akzeptanz zu bekommen. Und nun käme ausgerechnet Joachim Gauck mit solch einer These, gab Markus Lanz auch seine eigene Meinung wieder.

Joachim Gauck dazu: Dürfe man das Flüchtlingsthema nicht hinterfragen und was einer Gesellschaft zuzumuten sei? Dazu gäbe es auch Studien, was passiere, wenn sich eine Kommune verändere, wenn das Maß der Zuwanderung nicht gesteuert würde. Das sei aber keine Fremdenfeindlichkeit. Lanz fragte dann subtil: Aber könnten sich ganz Extreme nicht auf Gauck berufen?

Der ehemalige Bundespräsident jedoch parierte Lanz‘ fast schon hinterhältige Frage ganz überzeugt: „Nein, das kann er nicht, weil dieser Gauck ein ganz starkes Plädoyer gegen Intolarenz hält. Keiner möchte Nazis tolerieren, gegen Hassvergehen haben wir unser Staatsrecht und Anwälte.“

Joachim Gauck schlug sich zur Mitternachtsstunde recht wacker. Lanz fröstelte es beinahe. Denn Gauck wirkte fast wie ein Exorzist, der dieser Gesellschaft die Verteufelung der klassisch Konservativen austreiben müsse.

Vielleicht ließ Gauck den Moderator auch deshalb etwas ratlos zurück, weil er noch eine weitere Art Plädoyer oder Tatsache hinterher schob: „Es gibt hier besonders bei der Linken eine Tendenz, dass alles, was nur ein bisschen rechts vom linken Denken ist, schon der Beginn des Faschismus ist“.

Denn, nicht jeder, der nicht progressiv sein kann oder möchte, ist ein Staatsfeind. Vielleicht hat sich der jetzt amtierende Bundespräsident die Sendung angesehen. Geschadet hätte es ihm nicht.


Giovanni Deriu, Dipl. Sozialpädagoge, Freier Journalist, ist seit 20 Jahren in der (interkulturellen) Erwachsenenbildung tätig.

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Kommentare ( 51 )

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51 Comments
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Werner Brunner
4 Jahre her

Herr Lanz und Herr Gauck ….
Zwei Schwätzer im Zwiegespräch …..
**
Es könnte einem grausen , wenn man / frau den beiden zuhört !
Nicht mal zusehen kann man / frau den zwei Komikern !

giesemann
4 Jahre her

Hat er wirklich „Edelgrüne“ gesagt? Was ist das denn. Und er unterscheidet zwischen Rechten, vulgo Konservativen – auch in der AfD – und Reaktionären? Der ist ja ganz schön herunter gekommen, von dem hohen Ast, auf dem er bis vor Kurzem noch saß. Der Herr BP a.D.. Aber gut, mit dem Ehrensold hat man’s schon geschafft, mal der Vernunft im Denken ein wenig Raum zu geben. Der Wulff ist noch zu jung für sowas, Ehrensold hin oder her. Außerdem hat der das Volk mit dem Mem „der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland“ ausreichend infiziert – da ist noch eine… Mehr

Sonny
4 Jahre her

Markus Lanz. Die Generation der Talkshowgastgeber im ÖR entspringt so gut wie ein und derselben Generation. Für mich ist es unvorstellbar, dass es im ÖR auch nur eine einzige Gesprächsrunde mit neutralen Gastgebern geben könnte. Alle befinden sich äußerst selbstgerecht und überheblich auf der linken/grünen Spur, in Teilen bis zur Radikalität, oft mit massiv beeinflussenden Gesprächsführungen und Verächtlichmachung von Andersdenkenden. Das ausgewählte und handverlesene Publikum erledigt ein übriges. Der ÖR hat keinen Anspruch mehr auf die Zwangsfinanzierung durch die deutsche Bevölkerung, er ist schlicht nur noch Propaganda für links bis ganz weit links. Es muss endlich Schluß sein mit dem… Mehr

Sonny
4 Jahre her

Naja, mit 79 Jahren bleibt ihm aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr so viel Zeit, auf sich ändernde Zeiten zu spekulieren und dort auf ehemalige, eigene Zitate zu verweisen.

Petra Horn
4 Jahre her
Antworten an  Sonny

Gauck hat schon einmal einen Umsturz/Revolution erlebt. Er weiß, daß es ganz schnell gehen kann.
Im übrigen scheint er ein eher ängstlicher und auf sein Eigenwohl bedachter Charakter zu sein. Und es drängt ihn zu Selbstdarstellung.
Egal welches System, er schwimmt wie ein Korken immer oben.
Ich habe ihm nicht und werde auch nicht ihm verzeihen, daß er mit einer Mätresse ins Schloß Bellvue gezogen ist und ihr die Vorrechte einer Ehefrau eines Bundespräsidenten hat zuteil werden lassen. Das ist für mich in keiner Weise akzeptabel.

A. Schmidt
4 Jahre her

Ich bedaure Sehr, dass Herr Gauck nicht mehr im Amt ist, denn er trifft mit seinen Äusserungen meine Meinung, da man als Liberaler in Zeitungsforen weder Fakten noch wissenschaftliche Erkenntnisse präsentieren kann, ohne von einer rot-grünen Front mit allen unfairen Mitteln angegriffen und mundtot gemacht zu werden, wobei übrigens auch zu Morddrohungen schon gegriffen wurde. Während Tauber nun zusammen mit Seehofer, Merkel und Medien den Fall Lübcke gerade missbrauchen wollen, um eine Art Neo-DDR für alle Kritiker zu erschaffen, waren Herrn Gaucks Äusserungen eine wohltuende Erinnerung an den Rechtsstaat, wie wir ihn im Westen kennengelernt haben.

Alexis de Tocqueville
4 Jahre her
Antworten an  A. Schmidt

In der Tat, das war wirklich nett von dem Mann, der vor Kurzem noch tatkräftig mithalf, eben diesen Rechtsstaat zu dekonstruieren. Wie oft kann man eigentlich vom Saulus zum Paulus und wieder zurück wechseln? Wenn der Joachim so weitermacht, rotiert er bald noch schneller als der Horst.

giesemann
4 Jahre her

Saulus-Paulus: Eine sehr christliche Verhaltensweise, vom Verfolger zum Protagonisten und Erfinder der Christologie. Vom Christenhasser zum Judenchristen – an die Korinther und die Thessaloniker. Na ja, die waren dankbar, nach der Erfahrung mit den olympischen Göttern, die Feinde der Menschen waren, mit den Menschen spielten (Odyssee – Theodicee) – und dann das Evangelion, die frohe Botschaft: Da kömmt das goldene Zeitalter wieder, wie zur Zeit der Titanen, die den Menschen wohlgesinnt waren, ihnen das Feuer geschenkt hatten (Prometheus) usw. Halleluja.

Martin L
4 Jahre her

Ich habe doch mal kurz reingehört. Das Credo des großen Gauck lautet: Ich mag die … auch nicht. Sie sind mir zum Teil ganz zuwider. Aber mein Verstand sagt mir, dass wir doch mit denen reden müssen.
Man setze für „…“ irgendeine beliebige Gruppe ein und frage sich, ob diese Gruppe noch Bock hat „zu reden“?

nachgefragt
4 Jahre her
Antworten an  Martin L

Da haben Sie es sich aber zu bequem gemacht. Hier lohnt es sich wirklich – finde ich zumindest – das ganze Gespräch zu hören. Die Gruppe, die Gauck „grundsätzlich nicht mag“ bzw. vollkommen ablehnt, benennt er klar, und sagt auch natürlich, nicht jeder muss jeden mögen. Und dabei lässt er tatsächlich auch Neutralität spüren in Zeiten von politisch besetzten Verfassungsorganen, wenn er gleich mehrfach betont und benennt, dass nicht die Herkunft hier eine Rolle spielt, sondern die Ansichten und Taten. Als Demokrat und Menschenfreund kann man ihm hier wahrlich nichts negativ auslegen. Das ist alles was man von jedem Menschen… Mehr

W aus der Diaspora
4 Jahre her

Ich glaube Herrn Gauk kein einziges Wort. Jemand, der ohne jede Not, den Begriff Dunkeldeutschland geprägt hat, will nun den Bosbach machen? – Nein, das ist so unglaubwürdig, als würde Merkel plötzlich öffentlich verlangen, dass alle abgelehnten Asylbewerber umgehend abgeschoben werden.

nachgefragt
4 Jahre her

Habe die Sendung gesehen und könnte fast jeden Satz von Gauck unterschreiben. Unter Vorbehalt, aber der Bundespräsident hat bei mir gestern große Respekt-Punkte erworben. Er hat es sich jedenfalls mit seiner echten Haltung nicht leicht gemacht, wie so viele andere, und geht den unbequemen Weg. So macht er seinem Amt alle Ehre.

olive
4 Jahre her
Antworten an  nachgefragt

Leider etwas spät. Wenn ein amtierender Bundespräsident sich so positionieren würde, gäbe einem das den Glauben an die Menschheit, jedenfalls an die Politiker, wieder etwas zurück.

Alexis de Tocqueville
4 Jahre her
Antworten an  nachgefragt

Im Nachhinein. Soo mutig ist das auch nicht.

StefanB
4 Jahre her

„Denn, nicht jeder, der nicht progressiv sein kann oder möchte, ist ein Staatsfeind.“

Linksgrüne, Linksidentitäre, oder wie auch immer man diese Leute nennen mag, sind genauso wenig progressiv, wie liberal. Sie sind genau eins: totalitär und zu guten Teilen reaktionär.

Thomas Hellerberger
4 Jahre her

Am Gauck-Bashing möchte ich mich nicht beteiligen. Man darf in einer Demokratie auch links oder linksliberal sein, und Gaucks Affinität zu kosmopolitischen und, wie es immer so schön heißt „progressiven“ Denkansätzen war immer eindeutig protestantisch grundiert. Weil er aber ostdeutsch geprägt und sozialisiert ist, kommt dann nicht so etwas wie Bedford-Strohm heraus, wobei Katrin Göring-Eckhardt oder Angela Merkel beweisen, das auch ostdeutsche Herkunft davor nicht grundsätzlich bewahrt, doch Konvertiten, (also Ostler, die sich „verwesten“, um im Westen Erfolg haben) sind immer die härtesten Kleriker. Entscheidend für mich aber ist – Gauck ist alt. Er ist 79 Jahre alt, im Westen… Mehr

Udo Kemmerling
4 Jahre her
Antworten an  Thomas Hellerberger

Jahrgang ´66, Westen, trotzdem KEIN Nebelkind (und kein Neonazi)! An der Stelle gestaltlos wabernden Unsinns befindet sich bei mir Intelligenz, Wissen, Fakten und die unbeugsame Gewißheit, dass meine Existenz sauber und berechtigt ist. Besser noch, das unnachgiebige Selbstbewußtsein das nicht einmal zu diskutieren.

Wer ohne Vorfahren ist, die Schuld auf sich geladen haben, der werfe den ersten Stein. Und man komme mir bitte nicht mit irgendwelchen haarträubenden Singularitätsthesen. Das ist Opferverhöhnung!

Kassandra
4 Jahre her
Antworten an  Udo Kemmerling

Ich will noch gar nicht wissen, zu was Menschen im heutigen Deutschland imstande sein werden, wenn sich das hier weiter zuspitzt. Ein paar Wochen blackout werden beispielsweise genügen, das Schlechteste im Menschen zu Tage zu fördern.
Urteilen über andere geht tatsächlich erst, wenn man in den Schuhen derer gelaufen ist, denen man Schuld zusprechen möchte.

Alexis de Tocqueville
4 Jahre her
Antworten an  Udo Kemmerling

Trotzdem ist es ihre Generation, die das Land beherrscht. Meine (’79) steht in den Startlöchern, bzw. übernimmt gerade. Besser wirds dabei auch nicht…

Thomas Hellerberger
4 Jahre her
Antworten an  Udo Kemmerling

Nein, Herr Kemmerling, unsere Generation hinterläßt das Land als ein Trümmerfeld, dazu war sie nie gezwungen. Daher ist das unverzeihlich, das Elend der Altersarmut, das unsere Jahrgänge auszukosten haben werden, eine angemessene, aber kaum ausreichende Strafe.

olive
4 Jahre her
Antworten an  Thomas Hellerberger

Hochinteressanter Post, danke.