Linke Integrationssenatorin tritt zurück: Männer sind nicht zu integrieren

Bislang galt es als Aufgabe der Integrationspolitik, das Zusammenleben zwischen Deutschen und Migranten zu fördern und zu stärken. Dass Senatorin Breitenbach das viel größere Problem in einer Integration der Hälfte der Bevölkerung sieht, nämlich aller Männer, spricht für Ihren Weitblick und ihr Rücktritt für politische Einsicht.

IMAGO/Rainer Zensen
Berlin (ATN). Berlins Integrationssenatorin Elke Breitenbach von der Linkspartei ist zurückgetreten. Ihre zentrale Aufgabe, die Integrationspolitik, sei fundamental gescheitert: „Ich habe leider keine Idee, wie man Männer besser integrieren kann“, sagte sie der Deutschen Presseagentur am Montag in Berlin. Der Rücktritt der linken Senatorin kam für die Politik in der Hauptstadt völlig überraschend, weil niemand bisher das Problem der Integration von Männern generell in eine Gesellschaft von Frauen und Diversen auf dem Schirm hatte. Bislang galt es als Aufgabe der Integrationspolitik, das Zusammenleben zwischen Deutschen und Migranten zu fördern und zu stärken. Dass Senatorin Breitenbach das viel größere Problem in einer Integration der Hälfte der Bevölkerung sieht, nämlich aller Männer, spricht für Ihren Weitblick und ihr Rücktritt für politische Einsicht.

Anlass für den unerwarteten Rücktritt ist eine Diskussion um die Einordnung der Ermordung der 34jährigen Afghanin Maryam M., die mutmaßlich von ihren Brüdern umgebracht wurde, weil sie deren westlichen Lebensstil missbilligten. Die Staatsanwaltschaft Berlin sprach von einer Tat aus „gekränktem Ehrgefühl“. Politiker verschiedenen Parteien nannten die Tat einen „Ehrenmord“. Diese Bezeichnung lehnt die linke Senatorin jedoch generell ab: “In Deutschland wird jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Das ist kein Ehrenmord, das ist Femizid“, sagte sie dem Tagesspiegel: „Es geht nicht um die Herkunft und die Nationalität der Täter, es geht um die Frage des Geschlechts“. Weil das mit Migration nichts zu tun habe, sondern alle Männer betreffe, könne sie Integrationsarbeit nicht länger wie bisher betreiben, sondern das müsse als grundsätzliche Gesellschaftsveränderung betrieben werden. In einer grünrotroten Bundesregierung sei sie nach der Wahl gerne bereit, diese Aufgabe zu übernehmen, wenn ein solches „Männer-Integrationsministerium“ als Querschnittsaufgabe mit einem Vetorecht ausgestattet werde, analog dem Klimaschutz-Ministerium, das die grüne Kanzlerkandidatin Baerbock vorgeschlagen habe.

Während Berliner Politiker und Integrationsexperten den „Realitätsverlust“ der Ehrenmord-Leugnerin kritisierten, boten Feministinnen und Interessenverbände der linken Senatorin ihre Ideen zur Integration von Männern an. Das sich selbst als „nicht binäre Autor:in“ bezeichnende KaDeWe-Model Hengameh Yaghoobifarah erweiterte seinen Vorschlag von 2020, alle Polizisten gehörten auf die Mülldeponie: “Das gilt für alle Männer, da sind sie von ihresgleichen umgeben, nämlich von Abfall“.

Die Feministin Anne Wizorek empfiehlt als radikale Lösung des Männer-Problems, das Patriarchat in Deutschland abzuschaffen. Wizorek, die seit ihrer Relativierung der sexuellen Übergriffe von jugendlichen Migranten in der Silvesternacht 2015 in Köln durch die (falsche) Behauptung, auch beim Oktoberfest gebe es immer eine hohe Dunkelziffer von „weißen Bio-Deutschen“ als umstritten gilt, schlägt ein „Geschlechtsumwandlungs-Angebot“ für Männer vor. Dazu könne man die Impfzentren dauerhaft nutzen, statt sie wie geplant im Herbst nach und nach zu schließen. “Wer als Mann ein solches Integrations-Angebot nicht wahrnimmt, kann analog zur Covid-Impfung dann nicht die gleichen Rechte haben wie Frauen und Trans-Personen“.

QUEERGRÜN, die queeren Bundesarbeitsgemeinschaften von Bündnis 90/Die Grünen fordern zur Bekämpfung der frauen und queerfeindlichen Gewalt „Täterarbeit, die überkommene Männlichkeitsbilder kritisch hinterfragt“. Es biete sich an, die Täterarbeit in Kasernen der Bundeswehr durchzuführen, in denen Umerziehungslager-Lager für integrationsunwillige Männer eingerichtet werden könnten. “Ein Teil der Soldaten kann auch gleich dortbleiben, denn unter ihnen finden sich ohnehin viele mit rechtem und machohaftem Gedankengut“, so eine Sprecher:in von QUEERGRÜN. Die(!) Bundeswehr sei inzwischen auf einem guten Weg, durch die Abschaffung männlicher Dienstbezeichnungen wie „Panzerkommandant“ oder „Einmannpackung“ für die Tagesration den alten Männlichkeitskult der Armee zu beseitigen.

Die Feministin und SPIEGEL-Autorin Margarete Stokowski schlug vor, das Wort „Männer“ nicht mehr zu verwenden und durch „M-Wort“ zu ersetzen. „Wie mit dem N-Wort ändern wir zunächst die Sprache, damit das Denken und letztendlich auch das Problem“. Der Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, Musikproduzent und Medienunternehmer Diether Dehm forderte, der Song „Männer“ von Herbert Grönemeyer müsse aus den Programmen aller Sender gestrichen werden.


Claudia Pritt

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 60 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

60 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
zweisteinke
2 Jahre her

Für alle, die noch weiter in diese Materie Eintauchen wollen: Es gab einen Schriftsteller mit Namen Robert Merle. Der hat Anfang der 70ger im vorigen Jahrhundert ein Buch veröffentlicht mit dem Titel „Die geschützten Männer“. Bevor wir uns weiter über grün gestrichenen Schwachsinn aufregen, Lest dieses Buch, dann wisst Ihr woher diese Gestalten ihre „Ideen“ herhaben.

Tacitus
2 Jahre her

Die Glosse ist sehr gut gelungen und entspricht sicher dem Geist mancher Frau…..en. Naja, wenn es keine Männer, sondern nur noch Diversitäten gibt, dann gibt es auch keine Fortpflanzung mehr. Dann hätte der Homo (ehemals) Sapiens das Ende seiner Existenz erreicht. Und das zurecht!

Deutscher
2 Jahre her

Heutige Glossen sind so nah an der absurden Realität dran (bzw. umgekehrt), dass man stets Gefahr läuft, sie in einer hitzigen Diskussion versehentlich als Fakt wiederzugeben.

Last edited 2 Jahre her by Deutscher
Deutscher
2 Jahre her

„Anlass für den unerwarteten Rücktritt ist eine Diskussion um die Einordnung der Ermordung der 34jährigen Afghanin Maryam M., die mutmaßlich von ihren Brüdern umgebracht wurde, weil sie deren westlichen Lebensstil missbilligten.“

Offenbar ist Deutschland kein sicheres Hin- und Herkunftsland mehr.

tichoz
2 Jahre her

In der Historie gab es schon mal eine Frauengesellschaft, „Amazonen“ genannt. Wo sind die geblieben? Auf den Kapverdischen Inseln oder vor Senegal und Gambia gibt es Inseln, auf denen das Matriarchat als Gesellschaft statuiert ist. Dort haben nur schöne Männer eine Chance für die Fortpflanzung engagiert zu werden. Liebe im seelischen oder geistigen Sinn ist dort selten anzutreffen.

Stefan Z
2 Jahre her

Erst einmal muss man feststellen, dass die Frau laut Scharia gleich mehrere Straftaten begangen hat. Über das übliche Strafmaß für diese Taten und ob ein „Friedensrichter“ darüber ein Urteil gesprochen hat, ist mir leider nicht bekannt. Sollten die „Brüder“ von der „Familie“ den Auftrag erhalten haben, wäre dies ebenfalls strafmildernd zu berücksichtigen. Das die „Brüder“ zudem noch traumatisiert und psychisch krank sind, versteht sich von selbst. Eine angemessene Anzahl an Gebeten und eine strenge Ermahnung eines deutschen Gerichts, scheinen mir daher eine angemessene Bestrafung zu sein. In einem „freien“ „bunten“ Land, muss man schon bereit sein gewisse kulturelle Besonderheiten zu… Mehr

Manfred_Hbg
2 Jahre her

Mhh, obwohl ich denke das ich eine sehr hohe und breitgefächerte Akzeptanz habe, ist es hier bei TE nun jedoch wirklich das 1.Mal, dass ich nach lesen des Artikel gedacht habe ob man solchen Schwachsinn hier bei TE wirklich veröffentlichen muß/sollte.

Wenn ich auch hier wieder lese was unsere -vor allem linksgrüne- „Politelite“ von sich gibt, dann wundert mich gar nichts mehr was in diesem gewordenen Irrenhaus namens Deutschland vor sich sich geht.

Lizzard04
2 Jahre her

Ich gehe mal davon aus, dass es sich bei dem Artikel um Satire handelt, oder sollte der Irrsinn in Politik und Medien tatsächlich schon auf diesem absolut aberwitzigen, geistig kranken Niveau angekommen sein? Und wenn dem so ist, was kann man als Bürger dieses Landes dann hier überhaupt noch erwarten?

honky tonk
2 Jahre her

Witzig!

Christoph_Koehler
2 Jahre her

“In Deutschland wird jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Das ist kein Ehrenmord, das ist Femizid“. Dass sogenannte Ehrenmorde nichts mit Ehre zu tun haben – zumindest nicht mit Ehre, die auf unserermitteleuropäischen Auffassung dieses Begriffes fußt, sollte sich von alleine verstehen. Der Ausdruck Femizid taugt als Gegenbegriff zu „Ehrenmord“ nicht, da „Ehrenmord“ und „Femizid“, wenn man die Sache als vornehmliches Problem des muslimischen Kulturkreises betrachtet, durchaus kompatibel sind und sich nicht per se ausschließen. Was das Zitat und die Urheberin aber vor allem disqualifiziert ist die Tatsache, dass die Afghanin in Berlin nicht von… Mehr