Sie soll signalisieren, dass Europa in Sachen Batterieproduktion zur Aufholjagd bereit ist. Doch die neue Batteriefabrik in Salzgitter konnte nur durch massive Investitionen realisiert werden. Es bleibt dabei: Wer die Wertschöpfung in Europa stärken will, muss sich wieder zum Verbrenner bekennen. Von Carlheinz Swaczyna
picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg
Am 17. Dezember 2025 hat Volkswagen seine erste Batteriezellenfabrik in Salzgitter offiziell eröffnet. Die Tochtergesellschaft PowerCo SE produziert dort künftig sogenannte „Einheitszellen“ für Elektrofahrzeuge. Mehr als eine Milliarde Euro hat der Konzern investiert, flankiert von öffentlichen Fördermitteln aus dem europäischen IPCEI-Programm sowie Zuschüssen des Bundes und vom Land Niedersachsen.
In den Pressemeldungen wird die Eröffnung als „Meilenstein für Europas Wertschöpfung“ gefeiert. VW-Chef Oliver Blume sprach von einem „zentralen Baustein“ für die technologische Unabhängigkeit Europas.
Doch bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass diese Behauptung nur bedingt trägt. Wieder einmal geht es wie bei vielen anderen „Fortschritten“ bei der sogenannten Energiewende nicht ohne massive Subventionen aus der Tasche der Steuerzahler.
Damit summieren sich die öffentlichen Zuschüsse auf rund 350 Millionen Euro, obwohl Volkswagen selbst den Löwenanteil trägt.
Zudem stellt sich die Frage nach der Realität der Wertschöpfung bei der umweltkritischen Rohstoffabhängigkeit bei Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan, die weiterhin überwiegend aus Asien, Afrika oder Südamerika stammen. Hinzu kommt, wie in einem Beitrag in der „Die Zeit“ beschrieben, der kostspielige Technologieimport aus China: Schlüsselmaschinen und Know-how kommen nach wie vor von asiatischen Zulieferern. Zwar entstehen neue Jobs, doch die Zahl liegt deutlich unter den früheren Beschäftigten des Motorenwerks. Das Fabrikkonzept wird identisch in Spanien und Kanada umgesetzt – ein globales Modell, weniger ein europäisches Alleinstellungsmerkmal.
Betrachtet man die Wertschöpfungsanteile bei Elektrofahrzeugen und Verbrennern, wird deutlich, dass – außer für chinesische und koreanische Unternehmen – eine Batterieproduktion in Europa kaum sinnvoll erscheint. Rund 73 Prozent der Wertschöpfung entfallen allein auf die Batterie. Neben Anode und Kathode spielt auch Aluminium eine große Rolle – ein Material, das in Deutschland aufgrund hoher Energiekosten kaum noch konkurrenzfähig produziert werden kann.
Restlicher Antriebsstrang: Elektromotor (bis zu 10 Prozent), Leistungselektronik, Bordnetz- und Thermomanagement sowie Ladeeinheit. In allen Bereichen besteht Abhängigkeit von Zulieferungen aus Asien, Südamerika und Russland.
Beim Verbrenner entfallen circa 36 Prozent der Wertschöpfung auf den Motor, 13 Prozent auf das Getriebe, 11 Prozent auf die Abgasanlage und rund 30 Prozent auf Peripherie (Öl- und Kühlkreisläufe, Starter, Klimakompressor). Diese Wertschöpfung findet – vielmehr fand – überwiegend in Deutschland oder Europa statt.
Selbst bei lokaler Fertigung der Batterien liegt der Wertschöpfungsanteil maximal bei 15 Prozent – und das nur mit Subventionen. Die Wirklichkeit ist daher mit dem Anspruch, Wertschöpfung in Europa zu halten und auszubauen, kaum vereinbar.
Die Eröffnung der Batteriefabrik in Salzgitter sieht auf den ersten Blick wie ein wichtiger Schritt für Volkswagen aus und soll den europäischen Willen zur Aufholjagd im Batteriemarkt signalisieren. Doch die Behauptung einer echten europäischen Wertschöpfung ist mehr PR und Propaganda als Realität.
Die nüchterne Analyse zeigt: Ein Verbrennerverbot rettet zwar nicht das Klima, führt aber souverän in den wirtschaftlichen Ruin. Solange Rohstoffe und Schlüsseltechnologien importiert werden müssen, bleibt die VW-Fabrik in Salzgitter vor allem ein vermutlich unrentables Symbol – nicht der Beweis für bereits erreichte Unabhängigkeit.



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„Förderungen“ betonieren die falschen Techniken und Produkte weil sie am Markt vorbeiproduzieren. Und weil man für „die falschen Techniken“ die Bürger ausrauben muss, da die großen Firmen einfach nach USA oder China gehen und dorten das Richtige produzieren, erfolgt ein beständiger Abfluss im Land ohne dass etwas Wertschaffendes geschaffen wird.
Nur ein hervorragend bezahltes Beschäftigungsprogramm für Bürokraten (und Schlimmeres). Der Rest geht bankrott.
Dafür lässt man sich am Schluß doch „gerne“ enteignen. Der tiefe Fall eines Landes.
VEB Kombinat Volkswagen, immer der Zeit hinterher.
„Die Tochtergesellschaft PowerCo SE…“ Soso, eine SE. Also Haftungskapital 120 000€. Bei Insolvenz (absehbar) haftet dann mal wieder der Steuerzahler…
Ich denke mal, dass die Batteriefabrik in Salzgitter das gleiche Schicksal ereilen wird, wie das französische Insektenverarbeitungswerk. Es ist nur eine Frage der Zeit, wie viel Geld bis zur Pleite verbrannt wird.
Der Autor vergisst, dass der Verbrenner technologisch tot ist. Es ist aus physikalischen Gründen schlicht unmöglich, dass dieser jemals mit E-Antrieben mithält. Der sinnlose Versuch diese Technologie zu konservieren ist zum Scheitern verurteilt, bzw. schiebt das Ende nur hinaus. Treibt man die europäische Autoindustrie dazu dieses tote Pferd zu reiten, vernichtet man sie. Schon jetzt hat sie einen technologischen Rückstand gegenüber der chinesischen Konkurrenz. Ich will bei der Diskussion gar nicht damit anfangen, dass das Setzen auf eine endliche Energiequelle (Erdöl) ohnehin den Wechsel auf eine andere Ressource – diese kann nur elektrisch sein, ob jetzt durch Fusion, Wind/Wasser/Solar, Kernkraft… Mehr
Heide im Günther Land mit seinem 600-1.000 Mio versenkten Steuer € reicht halt nicht. Noch mehr Verbrennung muss her!
Der China Mann sitz am Steuerpult des elektrischen Stuhl, auf den sich Dummbatzistan freiwillig gesetzt hat. China wird in den nächsten zwei Jahren das fern- gesteuerte Ende der EUdSSR zelebrieren. Sterbehilfe auf Raten, denn das mobile Kapital (siehe BASF) braucht beim Umzug etwas Zeit. Diese läuft unweigerlich ab für diese wohlstandsverwahrloste Gegend der Kliiima Trottel und moralinen Selbstmörder.
Mit dem allerbesten Gefühl in den wirtschaftlichen Ruin ,warum denn nicht ?
Der Vorstand von VW ist doch schon längst dafür bekannt ( SPD orientiert ) den allergrößten Blödsinn mitzumachen solange nur munter Subventionen fließen .
Und die Hybris der Vorständler dieses Konzern dürfte nicht unterschätzt werden .
Sahen se sich schon unter Merkels Zeiten als Bettvorleger einer Seelig schlafenden ,bzw. zerstörenden Kanzlerin .
Weiter so ,die Herrschaften ,hauptsächlich die Bezüge sprießen wie Bambus im Dschungel.
2021 hat die VW-Tochter Porsche mit Fördergeld ihre Batteriefabrik eröffnet und im August 2025 wieder geschlossen.
Jetzt das gleiche Spiel in Salzgitter?
Evtl. haben sie die Konkursmasse der ersten Fabrik nach Salzgitter gefahren, Wimpel und eine Rednertribüne für die Politikfiguren davorgestellt und kassieren für den Schrott nochmal Fördergeld. So wie jemand, der sich mit zwei Identitäten ausgibt.
Da könnten die besser Schokolade-Osterhasen produzieren. Ostern kommt schneller als man denkt und man könnte mit zunehmnder Inflation einen gewissen Gewinn generieren.
Abgesehen davon wird die Sache mit den Batterien schon nach kürzester Zeit so ausgehen wie die Sache mit den Solarpanelen.
Erinnert übrigens auch an die Geschichte vom Wettlauf zwischen Hase und Igel! Der eifrige Märchenleser weiß, wie die ausging. Lustig, gell?
Ein Verbrennerverbot….selbst wenn es das e-auto nicht geben würde ist das nicht viel besser für deutschland (euopa). Auch viele verbrenner werden doch nicht mehr hier gebaut also deutsche wie BMW Mercedes VW und china würde dann eben auch entsprechend günstige verbrenner bauen. Die „übel“ die unsere wirtschaft kaputt machen sind hohe steuern/abgaben, hohe umweltauflagen, viel bürokratie und der lobbyismus.