Keine guten Nachrichten für die deutsche Wirtschaft: Die Rezession hält an, erst 2026 könnte eine geringe Besserung möglich sein. Der einstige Exportweltmeister droht, zu einem Land der Dauerkrisen zu werden.
picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer
Die deutsche Wirtschaft steht vor der wohl schwierigsten Bewährungsprobe seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Jahrzehntelang profitierte das Land wie kaum ein anderes von der Globalisierung: Als Exportweltmeister versorgte Deutschland die Welt mit Autos, Maschinen und Chemieprodukten. Doch diese Ära ist vorbei. Steigende Produktionskosten im Inland, eine alternde Gesellschaft und der Verlust an internationalen Marktanteilen lassen die Volkswirtschaft ins Straucheln geraten.
Im Sommer 2025 lag die reale Wirtschaftsleistung nicht über dem Niveau von 2019. Laut Handelsblatt Research Institute (HRI) wird das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in Folge schrumpfen – um 0,1 Prozent.
Ökonom Bert Rürup erinnert daran, dass Deutschland einst vom „kranken Mann Europas“ zum Motor des Kontinents aufstieg. Doch im Gegensatz zu früheren Schwächephasen fehlt heute die Perspektive, durch steigenden Außenhandel neue Dynamik zu gewinnen. Im Gegenteil: Der Außenhandel dürfte 2025 das Wachstum um 1,4 Prozentpunkte belasten – ein historischer Negativwert.
Die Exporte stagnieren auf Vorkrisenniveau, während die Importe kräftig wachsen, vor allem durch Dienstleistungen. Hinzu kommt der Verlust wichtiger Handelspartner: Die USA, lange größter Abnehmer deutscher Waren, setzen zunehmend auf eine aggressive Zollpolitik. Im Juli brach die Ausfuhr dorthin im Jahresvergleich um 14 Prozent ein. Frankreich, der zweitgrößte Kunde, steckt selbst in einer politischen und wirtschaftlichen Dauerkrise, die Niederlande kämpfen mit Instabilität.
Doch die Probleme sind tieferliegend. Eine Analyse der Bundesbank zeigt: Bereits seit 2017 verliert Deutschland stetig Exportmarktanteile – stärker als andere Industriestaaten. Besonders dramatisch ist der Einbruch in Asien. Nach China sanken die deutschen Ausfuhren binnen fünf Jahren um mehr als ein Viertel, während Importe aus der Volksrepublik deutlich zulegten. Auch andere asiatische Schwellenländer wenden sich zunehmend von „Made in Germany“ ab.
Deutsche Produkte seltener wettbewerbsfähig
Eine Commerzbank-Studie bestätigt: Deutsche Produkte gelten immer häufiger als nicht mehr wettbewerbsfähig. Dies deckt sich mit einer Ifo-Umfrage, nach der jedes vierte Industrieunternehmen über schwindende Konkurrenzfähigkeit außerhalb der EU klagt. Zwar spielte auch die Aufwertung des Euro eine Rolle, doch die Bundesbank kommt zu dem Schluss, dass mehr als drei Viertel der Marktanteilsverluste auf strukturelle Probleme zurückzuführen sind.
Die Ursachen sind bekannt: Eine alternde Gesellschaft verringert das Arbeitskräfteangebot, gleichzeitig steigen Löhne und Nebenkosten. Bürokratie, hohe Steuern und Mangel an Reformbereitschaft bremsen Investitionen und Innovationen. Statt neue Industrien zu fördern, werden alte Strukturen mit immer höheren Kosten konserviert.
Nach der Bundestagswahl hatte die Ampelkoalition Hoffnungen geweckt, die Schwächen der Volkswirtschaft entschlossen anzugehen. Vier Jahre später ist davon kaum etwas übrig. Vielmehr bleibt die Sorge, dass Deutschland in den kommenden Jahren zwischen den globalen Wirtschaftsmächten China und USA weiter an Boden verliert – und dass der alte Exportweltmeister zu einem Land der Dauerkrisen wird.



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Ich hab mal nachgeforscht: Nur noch 30% des BIP ist echte Warenproduktion, der Rest ist öffentliche, private und Finanzdienstleitung. Wenn es da jetzt noch abwärts gehen soll…
Das mit den steigenden Produktionskosten im Inland bedingt u.a. den Verlust an internationalen Marktanteilen. Daß dann die Volkswirtschaft ins Straucheln gerät, ist wohl schon kleinen Kindern bewusst, deren Taschengeld jedesmal nach „größeren Anschaffungen“ einfach nicht ausreichen will. Aber daß die alternde Gesellschaft auch dafür verantwortlich zeichnen soll, ist mir unverständlich. Denn wo immer ich auch von Problemen höre heisst es, daß „die Jugend“ zu kurz kommt. Was denn nun? Haben wir zu wenig junge Leute, oder wird es den wenigen zu schwer gemacht? Wenn ich übrigens Produktionskosten assoziiere, dann denke ich bestimmt nicht ans „Influenzen“ und all die anderen, unbrauchbaren… Mehr
In Venezuela hat man das Kunststück fertiggebracht, das BIP innerhalb eines Zeitraums von 10 Jahre, um 80 %, auf 20 % zu senken. Deutsche Wähler scheinen ebenfalls so tollkühn zu sein und haben ihre Lieblingsformation ins Amt gebracht. Die Staatsverschuldung wird wohl in wenigen Jahren um 50 % steigen.
All das ist so offensichtlich, daß es jeder „Politiker“ nicht nur wissen kann, sondern muß! Und was tun sie dagegen? Nichts, im Gegenteil, sie beschleunigen den Verfall wie im Wahn. Wo das enden wird, ist klar.
Es ist nicht düster sondern realistisch. Deutschland hat seine gute Zukunft hinter sich. Alle Substanz ist aufgebraucht. Neue wächst nicht nach. Wirtschaftlich nicht. Wissenschaftlich nicht. Kulturell auch nicht. Wenn 50 Prozent der Grundschüler kein Deutsch mehr sprechen dann wächst hier auch nichts mehr. Überdurchschnittliche Bildungsqualität war eine der Grundlagen eines ohne eigene Rohstoffe erfolgreichen Industrielandes. Haben wir halt nicht mehr. Deutschland war 1945 trotz des verlorenen Krieges technologisch und wissenschaftlich mit führend. So wurde ein Wirtschaftswunder möglich. Diese Technologieführerschaft ist Geschichte. China baut inzwischen besser und erfolgreicher Autos als wir. Taiwan kann Technikchips, Deutschland nur noch Kartoffelchips. Die sichere und… Mehr
Sehr geehrter Herr Schmitt, vielen Dank für den Text, aber … „Der einstige Exportweltmeister droht, zu einem Land der Dauerkrisen zu werden.“ Dem ist schon so auf allen Ebenen, Strukturen etc. Die deutsche Wirtschaft will das so. Also lassen sie sie weitermachen. Sie hätten auch nur Bilder von deutschen Schulen machen können, das hätte gereicht, um zu wissen, wohin die Reise geht.
Danisch zeigt Bilder vom verwahrlosten Unicampus in Karlsruhe: https://www.danisch.de/blog/2025/09/18/impressionen-von-der-uni-karlsruhe/#more-71232
Und geht darauf ein, wie Titel dort wohl schon seit Zeiten verschenkt werden. Weh uns: https://www.danisch.de/blog/2025/09/18/sie-hat-ihn-schon/#more-71228
Aber gut – sind die erst mit dem deutschen Pass versehen beglücken sie mit hier umgehängtem knowhow die gesamte Welt!
Alles noch viel zu positiv. Den Deutschen müsste es viel schneller schlecht gehen, damit sie viel schneller ihr Wahlverhalten ändern, um noch vor dem Verbot der AFD durch das personell geänderte Bundesverfassungsgericht die Blauen an die Regierung zu bringen.
Es wird diesmal so lange Bananen, Kaffee und Schokolade geben, dass sie nichts merken werden, bis sie sich diese in Masse nicht mehr leisten können.
Die Mehrheit der Wähler wollte es genau so!
„…erst 2026 könnte eine geringe Besserung möglich sein…“
Durch was soll denn solche „Besserung“ im nächsten Jahr hervorgerufen werden können?
Für den Niedergang der deutschen Wirtschaft gibt es genau zwei Verursacher. Die deutschen Regierungen seit Honneckers Mädchen und die EU. Gescheiterte Energiewende, ungezügelte illegale Migaration die zur Implosion der Sozialsysteme führt, Verbrennerverbot, CO2-Bepreisung als Ausfluß des Märchens vom menschengemachten Klimawandel, usw. usw.
Erst wenn Deutschland blau regiert wird besteht eine Wahrscheinlichkeit, daß sich was ändern.