Bosch schrumpft. Tausende Arbeitsplätze stehen auf der Kippe. EU-Klimawahn, explodierende Sozialabgaben und die chinesische Konkurrenz zwingen den einstigen Industrieprimus in die Knie.
picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod
Bosch steckt in einer tiefgreifenden finanziellen Schieflage. Angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen verschärft Deutschlands größter Autozulieferer nun sein bereits 2023 gestartetes Sparkonzept deutlich. Wie Mobilitätssparten-Vorstand Markus Heyn und Personalchef Stefan Grosch gegenüber der Stuttgarter Zeitung erklärten, plant das Unternehmen bis zum Jahr 2030 Einsparungen in Höhe von insgesamt 2,5 Milliarden Euro.
Ein erheblicher Teil der Kostenreduktion soll im Personalbereich erfolgen. Ein weiterer Abbau von Arbeitsplätzen lasse sich laut Unternehmensangaben nicht mehr verhindern. Genaue Zahlen nannte der Konzern bislang nicht, jedoch rechnen Branchenkenner mit einem Abbau in vierstelliger Größenordnung. Bereits Ende 2023 hatte Bosch angekündigt, weltweit rund 13.000 Stellen zu streichen. Im Juli dieses Jahres folgten dann weitere Ankündigungen, konkretisiert auf den Standort Reutlingen. Vor Ort sollen bis 2029 etwa 1.100 Arbeitsplätze wegfallen.
Trotz der nun verschärften Maßnahmen will Bosch an einem wichtigen Versprechen festhalten: Bis Ende 2027 soll es im deutschen Zulieferbereich keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Neben den Personalkosten will das Unternehmen auch bei Energie- und Materialaufwendungen spürbar kürzen.
Geschäftszahlen enttäuschen
Die aktuellen Geschäftszahlen von Bosch offenbaren, wie ernst die Lage beim Technologiekonzern tatsächlich ist. Im Geschäftsjahr 2024 sackte der operative Gewinn (EBIT) von Bosch um rund ein Drittel auf etwa 3,2 Milliarden Euro ab. Der Umsatz schrumpfte leicht um 1 Prozent auf 90,5 Milliarden Euro. Bereits im Jahr zuvor, hatte Bosch einen Rückgang des operativen Ergebnisses um 17 Prozent auf rund 2,8 Milliarden Euro verzeichnet.
Zwar rechnet man für das laufende Jahr – zumindest im Zuliefererbereich – wieder mit einem leichten Plus, doch dieses dürfte kaum spürbar ausfallen. Wie das Unternehmen auf der Mobilitätsmesse IAA bekanntgab, erwartet man im laufenden Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von unter zwei Prozent. Von einem möglichen Wachstum des Gewinns war keine Rede.
Krise bei den Autobauern trifft Zulieferer mit voller Wucht
Der Grund für den finanziellen Druck, den Bosch erleidet, ist vor allem die anhaltende Misere in der deutschen Automobilindustrie. Die Absatzkrise bei den heimischen Autobauern wirkt sich massiv auf ihre Zulieferer aus – Bosch inklusive.
Aktuell verzeichnen viele deutsche Hersteller drastische Einbrüche bei den Verkaufszahlen. Hauptursache ist die klimapolitisch motivierte Regulierung der EU, insbesondere das ab 2035 geltende Verbot von Verbrennungsmotoren. Die heimischen Hersteller sind aufgrund der Flottengrenzwerte, die sich von Jahr zu Jahr verschärfen, gezwungen, einen immer größeren Anteil an Elektroautos zu verkaufen.
Doch in der Elektromobilität sind deutsche Konzerne chancenlos gegen die übermächtige Konkurrenz aus China. Hersteller wie BYD oder SAIC profitieren im Reich der Mitte von optimalen Rahmenbedingungen, wie deutlich geringeren Produktionskosten und staatlichen Subventionen.
Die Folge: Vor allem deutsche Autobauer verlieren massiv an Umsatz und Profitabilität. Das wiederum trifft direkt die heimischen Zulieferer. Denn wenn weniger Autos gebaut werden, sinkt auch die Nachfrage nach Komponenten und Bauteilen. Bosch – mit seinen wichtigsten Kunden BMW, Mercedes-Benz und dem VW-Konzern – bekommt das unmittelbar zu spüren.
Die Automobil- und Zuliefererbranche ist das Rückgrat der europäischen Industrie schlechthin: Allein in Deutschland arbeiten rund 770.000 Menschen direkt bei Herstellern oder Zulieferern. EU-weit zählte Statista für das Jahr 2022 rund 3,1 Millionen Beschäftigte in diesem Sektor.
Doch Brüssel ist offenkundig nicht daran interessiert, die eigene Wirtschaft zu retten, bzw. zu fördern.
Erdrückende Standortlast: Wie Bosch unter steigenden Arbeitskosten leidet
Ein weiterer wesentlicher Faktor, der Bosch in die finanzielle Schieflage gebracht hat, ist die erdrückende Last des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Wie weite Teile der heimischen Unternehmenslandschaft ächzt auch Bosch unter hohen Kostenstrukturen. An erster Stelle verursacht durch Bürokratie, hohe Energiepreise sowie hohe Steuer- und Abgabenlast.
Auch die steigenden Arbeitskosten wirken sich jedoch negativ aus. Besonders die Sozialabgaben, die zu gleichen Teilen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern getragen werden, haben sich in den vergangenen Jahren erheblich verteuert.
Die Beiträge zur Pflegeversicherung etwa lagen zwischen 1996 und 2007 noch konstant bei 1,7 Prozent. Bis 2025 sind diese jedoch auf 3,6 Prozent angestiegen. Kinderlose zahlen zusätzlich einen Zuschlag von 0,6 Prozent. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung zeigt sich ein ähnliches Bild.
Um die explodierenden Personalkosten etwas einzudämmen, hatte Bosch kürzlich neben Stellenabbau auch Arbeitszeitverkürzungen angekündigt. An mehreren Standorten in Deutschland sind die Wochenarbeitszeiten von bisher 38 bis 40 Stunden auf 35 Stunden reduziert worden – verbunden mit entsprechenden Gehaltseinbußen.
Was sich bei Bosch abspielt, ist das Resultat einer ideologisch verblendeten Standortpolitik. Der verschärfte Sparkurs ist keine Folge unternehmerischer Fehlentscheidungen, sondern das Produkt rigider Klimavorgaben, rasant steigender Sozialabgaben und einer Regierung, die sich weigert, wirtschaftliche Vernunft walten zu lassen. Wenn selbst ein Konzern wie Bosch die Notbremse ziehen muss, sollten die Alarmglocken ohrenbetäubend schrillen. Doch in Berlin herrscht Stille – man beschäftigt sich lieber mit Klima-Träumereien, Gender-Ideologien, oder etwa einem AfD-Verbotsverfahren, als mit der realen Lage der Wirtschaft und echten Problemen, die Gesellschaft und Unternehmen bedrücken.

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Die Transformation läuft. Die Mitarbeiter bleiben zu hause und produzieren nichts mehr. Das ist die Transformation, welche die Politik seit 1998 hervorbringt. Das ist ein Riesenerfolg. Die Energiewende ins Nichts begann 1998. Nach nur 27 Jahren ist der Erfolg da. Deutschland hat 27 Jahre die Energiewende ins Nichts gewählt. Das Nichts steht jetzt auch mit alter Zweidrittelmehrheit im Grundgesetz. Art 143 h GG Der Bund kann ein Sondervermögen mit eigener Kreditermächtigung für zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur und für zusätzliche Investitionen zur Erreichung der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 mit einem Volumen von bis zu 500 Milliarden Euro errichten. Ihr… Mehr
„Der verschärfte Sparkurs ist keine Folge unternehmerischer Fehlentscheidungen, sondern das Produkt rigider Klimavorgaben, rasant steigender Sozialabgaben und einer Regierung, die sich weigert, wirtschaftliche Vernunft walten zu lassen.“ Und einer Belegschaft, die weiterhin genau diese Politik unterstützt und wählt, hintenrum vielleicht etwas jammert, aber es nicht für nötig hält, für seine Zukunft und gegen diese Politik auf die Strasse zu gehen. Auf die Strasse gehen die nur, wenn ihre Gewerschaften Demos zu wokem Irrsinn veranstalten. Ich lebe in einem Stuttgarter Wahlbezirk, in dem allein die Grünen bei Wahlen mehr als 40% erreichen. Viele schaffen beim Daimler, Bosch etc.. Sind aber voll… Mehr
Die Subventionen für chinesische Autohersteller kann man als Wettbewerbsvorteil getrost vernachlässigen. In Deutschland werden nicht nur die Hersteller, sondern zusätzlich auch noch die Kunden mit Subventionen beglückt. Da kommt mir China beinahe noch als marktwirtschaftlich vorbildlich vor.
Ist das schon das grüne Wirtschaftswunder oder kommt das erst noch?
Bosch stellt auch die Produktion der Elektrowerkzeuge in Leinfelden ein und verlegt die nun komplett nach China und Ungarn. Sind zwar nur 230 Leut, aber doch ein schlechtes Signal an viele Kunden.
Auch der Vorstand hat seinen Anteil an der Misere. Ich erinnere noch einer Veranstaltung bei der Herr Habeck einen Scheck für eine Wasserstoffförderung überreichen durfte. Das Schiff Bosch hatte bereits ordentlich Schlagseite, aber der Schwach##### Professional durfte sich öffentlich profilieren. Auch die Filmchen, die regelmässig an alle MA veraendet werden, zeugen nicht von einer Lernkurve. Die Jungs und Mädels vom Betriebsrat machen das Bild komplett. Die wahren Verursacher dürfen nicht benennt werden. Aber Gendern klapp.
Alleine wenn die versicherungsfremden Leistungen nicht mehr ohne Gegenfinanzierung durch Steuern getragen werden müssten, ließen sich die Beiträge für Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung um 10 % – Punkte senken.
(Gesund-) Schrumpfen „like a Bosch“ ist angesagt. Bei knapp 410.000 MA weltweit „nur“ 90 Milliarden Umsatz?? Automobilzulieferer Hyundai Mobis schaft 30 Milliarden (also 1/3 von Bosch) mit nur 25.000 MA (also 1/16! von Bosch), LG-Electronics 50 Milliarden mit nur 90.000 MA; usw. Hier in Deutschland mit über 50% der weltweiten MA (und das weiß jeder hier im „schwäbischen Ländle“ bzw. Stuttgarter Speckgürtel) hat sich bei Bosch in den letzten 4 Jahrzehnten ein sog. „Industrie-Beamtentum“ in welchem man den eigenen Arbeitgeber als Selbstbedienungsladen angesehen hat, etabliert, was „so lange es gut läuft“ auch funktionerte. Aber das wird jetzt offensichtlich ein Ende… Mehr
Richtige Betrachtung.
Hyundai Mobis 1,2 Mio Umsatz je Mitarbeiter
90 Milliarden : 1,2 Millionen = 75.000 Mitarbeiter
410.000 – 75.000 = 335.000
Bosch kann und muss mehr als 81 Prozent der Mitarbeiter entlassen,
um vergleichbar produktiv zu werden.
Tja, liebe Vorstände: Lesson learned? Jeder Schwindel kostet irgendwann Geld. Und Klimaschwindel insbesondere. Dazu noch Wokesness und schön den Politikern auf der Schleimspur entgegenrutschen. „Vorreiter im Klimaschutz“ seid ihr. Und nun? Hier in SH ist es immer noch zu kalt, kein Höllensommer dieses Jahr und kein vernünftiges Land in ganz Europa macht den Schwindel mit – außer Deutschland meine ich.
Na sowas und die AfD ist bestimmt nicht schuld, sondern die Gier der Rot-Grünen Blockparteien und die der Gewerkschaften! Es kommt alles so wie bestellt, es hört keiner auf vernünftige Argumente, stattdessen werden diejenigen die seit 2015 warnen als Nazis beschimpft – dabei sind dies die die unser Land mit Linken Phantasien zerstören!