Die heimliche Zensur im Buchladen

Kritische Autoren werden nicht verlegt, Bücher in Läden nicht verkauft: Der Buchmarkt in Deutschland hat klare politische Schlagseite. Die Verlegerin und Buchhändlerin Susanne Dagen will dem etwas entgegensetzen.

 

Susanne Dagen ist Buchhändlerin aus Dresden und Verlegerin des Buchhaus Loschwitz. Sie gibt kritischen Autoren, die sonst nicht gedruckt werden dürfen, eine neue Heimat. In ihrer Buchreihe „Exil“ können Schriftsteller wie Uwe Tellkamp, Cora Stephan, Jörg Bernig, Matthias Matussek oder Michael Klonovsky publizieren. Ihre Schriften werden sonst nicht verlegt – und einige Buchhändler verweigern sogar den Verkauf.

Nun organisiert sie in Halle an der Saale eine alternative Buchmesse, bei der kritische Geister und kontroverse Autoren auftreten können – und Verlage, die bei den Buchmessen in Leipzig oder Frankfurt ausgegrenzt werden.

Im Interview mit Maximilian Tichy beleuchtet sie, warum auch der Buchmarkt sich unter den Vorgaben links-grüner Meinungsmacher beugt – und wie man dagegenstehen kann. Ein Gespräch über Meinungsfreiheit, literarische Vielfalt und den Mut, unbequeme Stimmen hörbar zu machen.

Unterstützung
oder

Kommentare ( 32 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

32 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Naivling
3 Monate her

Ich bin Buchhändler in einer roten Stadt. Die Reihe Exil kommt mir nicht auf den Tisch, weil das einheitliche, unfreundliche Cover jeden darauf hinweist: „Vorsicht, ideologisch rechts gefärbte Literatur“. Das würden wir nicht überleben, besonders wenn es mehr als ein Titel wäre. Wir haben schon Leute rausgeschmissen, die uns anfeindeten, weil wir Sarrazin auslegten. Kritische Bücher, die sich nicht als rudelzugehörig branden, legen wir durchaus aus bzw. führen sie auch in den Regalen, obwohl sie sich bei uns nicht besonders gut verkaufen.

Kuno.2
3 Monate her

Zensur findet überall statt. Da hatte „jemand“ die deutsche Nordstrom Gasleitung in der Ostsee durch Sprengung unbrauchbar gemacht.
Russland hatte sofort eine internationale Untersuchung gefordert. „Deutschland“ hatte gemauert und das Thema niedrig gehängt. Jetzt im August 2025 fordert China und Russland eine korrekte Aufklärung.
Zudem erinnere ich mich dass ein US Unternehmen sich nach dem Amtsantritt Trumps anbot diese Beschädigung zu reparieren. Davon hat man dann nie wieder etwas gehört und ARD + ZDF + Bertelsmann schweigen sich aus oder präsentieren ein paar Ukrainer. Die heutige Global Times aus China ist damit aber nicht zufrieden sondern fordert eine internationale Untersuchung.

LRH
3 Monate her

Da wundert es mich auch nicht das Biblioteken es dem Leser nicht zumuten sich die Bücher von Herrn Sarazin auszuleihen ! Freiwillige Selbstbeschränkung oder schon Kampf gegen Rechts !
In dánischen Biblioteken steht er auch deutschen Touristen zur Verfügung.

P. Pauquet
3 Monate her

Da wird Etwas dran sein. Persönlich habe ich es noch nicht erlebt. Noch!

Was ich aber in letzter Zeit regelmäßig erlebe, ist beim Kauf oder der Bestellung bestimmter Titel und Autoren man begafft wird, als hätte man Aussatz oder ein „böses Wort“ gesagt.

Noch finde ich das für mich ziemlich lustig. Ist nur die Frage, wie lange noch?

Kuno.2
3 Monate her

Haben die Buchläden nicht schon lange ausgedient? Meines Erachtens läuft heute die Masse der Buchverkäufe über das Internet. Selbst Amazon vertreibt jede Menge „nicht hilfreicher“ Buchtitel.

jsdb
3 Monate her
Antworten an  Kuno.2

Das Buch an sich ist real und existent. Um es loszuwerden, muss man es verbrennen. Das erzeugt aufmerksamkeit mit der denkbarst schlimmsten Konnotation der Menschheitsgeschichte, den echten Nazis (nationale Sozialisten) mit der „entarteten“ Büchern, die öffentlich auf Scheiterhaufen verbrannt wurden. Mit aktuellen Buchhändlern und digitalen Medien kann man das „unter der Decke“ machen, ungewünschtes Denken und Wissen – weitergebbar in Buchform als geschriebenens Wort – kann nicht nach dem Druck und Verteilen mehr entfernt werden. Mit einem Digitalem Werk unter DRM reicht ein Mausklick und es ist vom Reader (Lesegerät) sofort und unwiederbringhlich gelöscht. Um meine Ausgabe vom letzten Steinhöfel… Mehr

Lila
3 Monate her
Antworten an  Kuno.2

Bücher müssen nicht zwangsweise auf Papier gedruckt werden; man kann sie auch in digitalisierter Form veröffentlichen. Dafür braucht es allerdings für manche Titel ebenfalls mutige Verleger.

Poetenfan
3 Monate her

Ich warte nur darauf, bis linksextremer Mob seinen Widerstand ankündigt. Auch linke NGOs werden in Stellung gebracht werden.Und ich wette, dass diese Buchmesse nicht stattfinden kann, weil sich der Vermieter der Messehallen vor Ausschreitungen und Gewalt fürchtet. Auch Frau Dagen wird wohl kaum die enormen Kosten für Security bezahlen können, um die Veranstaltung abzusichern. Es wird so kommen. Ein Skandal. Klar. Kennen wir ja schon.Die linksgrünwoke Journalisten-Blase wird sich die Hände reiben. Und die Verlage dazu. Zustände in Deutschland, an die man sich ja inzwischen schon gewöhnt hat.

hkiom
3 Monate her

Vielen Dank fuer diesen Artikel, Frau Dagenwird von mir einige Bestellungen bekommen.

Nun, da wir vor der Wiedereinfuehrung von sozialistischer Aufbauarbeit und Volkssturm stehen ( siehe Prof. M. Fratzscher), verwundert es such nicht, dass Buchhandlungen zensiert werden. Schade und tragisch nur, dass Millionen von Alliierten Soldaten und
Wiederstandskaempfer ihr Leben geben mussten, nur dass Deutschland wieder in eine Diktatur versinkt. Bin mal gespannt wie lange der Antifa-Mob, das Buchhaus Loeschwitz in Ruhe laesst.

Abraxas1609
3 Monate her

Der Buchmarkt wird schon lange zensiert! Für mich war 2017 der Aha-Moment gekommen, als das Buch von Thorsten Schulte, Kontrollverlust, kurz vor der Bundestagswahl in den Top 5 der SPIEGEL-Bestseller-Liste war. Ich wollte es im Buchhandel kaufen, fand bei Thalia aber an der entsprechenden Stelle im Regal nur den Hinweis, dass das Buch derzeit nicht verfügbar sei. Thalia gehört Friede Springer, eine Busenfreundin von Angela Merkel, die anscheinend dafür sorgte, dass ihre Buchhandlungen nicht zur Verbreitung des Buchrs beitragen, das sich kritisch mit Merkels Politik auseinandersetzte. Das war für mich der Moment, in dem ich merkte, dass in Deutschland Zensur… Mehr

Lucius de Geer
3 Monate her

Dank an TE, dieser bemerkenswerten, intelligenten, sympathischen und furchtlosen Frau „eine Bühne“ zu geben. TE wird auch dank neuer und jüngerer Autoren immer besser, was man von konkurrierenden Alternativmedien mit Alt68er-Hintergrund nicht behaupten kann. Das ist mir wieder einmal eine Spende wert!

Minusmann
3 Monate her

Die heimliche Zensur findet überall und immer statt. Über den ÖRR wollen wir hier nicht mehr reden. Reden wir über die Kunst- und Kulturszene, reden wir über die Kirchen, die Gewerkschaften, die Werbeszene, reden wir über die Polizei, die Feuerwehr, die Sozialindustrie. Duckmäusertum und Kriecherei, Verblödung und Hochmut, Angst vor der Wahrheit und der unbedingte Wille, Andersdenkende zu diffamieren, auszuschließen und zu zerstören, all das und mehr findet sich in allen Etagen der deutschen Gesellschaft. Ja, es ist schlimmer, viel schlimmer als Sarrazin es vor 15 Jahren prognostiziert hatte.