Jens Spahn in Gefahr – Unangenehmer Talk zu seiner Corona-Politik

Dieser Lanz-Talk hatte eine Strahlkraft, die dem gewöhnlichen ZDF-Zuschauer vermutlich verborgen bleibt. Als Jens Spahn am Donnerstagabend bei Markus Lanz zu Gast ist, wird der Stuhl plötzlich immer heißer. Zum Glück ist es bis jetzt nur Lanz, der Fragen stellt. Von Michael Plog

Screenprint: ZDF / Markus Lanz

Jens Spahn fühlt sich von Markus Lanz überrumpelt. Der CDU-Bundestagsabgeordnete wollte eigentlich zu seinen neuen Lieblingsthemen Klima und Energie sprechen, doch Lanz konfrontiert ihn plötzlich mit seiner alten Rolle als Gesundheitsminister. Eine gefühlte Ewigkeit lang löchert er ihn, stellt unangenehme Fragen. Und auch wenn – typisch Lanz – längst nicht die wichtigsten Fragen auf den Tisch kommen, so reicht es doch, um es für Spahn zu einem ungemütlichen Abend zu machen. Der Ex-Minister fühlt sich von Minute zu Minute unwohler, bis es aus ihm herausbricht: „Ich bin zur Energie-/Klima-Politik eingeladen worden! Hätten Sie mir vorher gesagt, dass wir darüber sprechen, hätte ich mich vorbereitet.“

Corona-Pandemie
Bund bestellte Impfstoffe für 13 Milliarden Euro – Hersteller erhöhten Preise um 50 Prozent
Milliardensummen für Corona-Masken und Impfstoffe, die jetzt größtenteils – wie lange zu erwarten war – zu allem Überfluss noch kostspielig vernichtet werden müssen. Eine bayerische Politikerin, Andrea Tandler, die 48 Millionen Euro für das Vermitteln – nur für das Vermitteln! – überteuerter Schutzmasken einstreichen konnte. Dazu Bilder der Frau, die vor Gericht vermummt wie ein Mafia-Mitglied auftritt, sich ihres unredlichen Handelns offenbar sehr wohl bewusst.

Diese Fakten, diese Bilder sind es, zu denen Spahn plötzlich Stellung beziehen soll. Er versucht es lächelnd wegzustecken. Doch seine scheinbar gleichgültige Fassade wird immer mehr zur Maske, je länger der Abend dauert. „Als steuerzahlender Bürger dieses Landes“, sagt Lanz, „fragt man sich: Wer verhandelt da eigentlich?“ Das Bundesgesundheitsministerium habe 700 Mitarbeiter – Spahn korrigiert: „mittlerweile an die Tausend“ – und Lanz fährt fort in seiner Empörtheit: „Und dann werden Beratungsfirmen noch von außen hereingeholt. Für viel, viel Geld. Und dann kommen solche Deals dabei heraus, bei denen sich jemand 48 Millionen“ – Lanz zelebriert das Aussprechen der Zahl – „an Provisionen in die Tasche steckt!“

Der Name „TIB Molbiol“ fällt. Die Firma, die Millionen, wenn nicht Milliarden, mit dem PCR-Test machte. Sie gehörte Olfert Landt, Best-Buddy von Corona-Papst Christian Drosten. Landt verkaufte sie am Ende mit sattem Gewinn an Roche. Spahn behauptet, den Namen nicht einmal zu kennen. „Sie zitieren da irgendjemanden. Der Herr, wie heißt er noch?“, sagt Spahn allen Ernstes. Lanz lässt ihn damit davonkommen. Andere werden es vermutlich nicht tun.

In Interview
Jens Spahn bittet Familien um Verzeihung für Corona-Politik
So gibt die Sendung einen kleinen Ausblick darauf, was ein Jens Spahn zu befürchten hat, wenn er eines Tages wirklich einmal – vielleicht im Rahmen eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses – mit den wirklich harten Fragen konfrontiert werden sollte. Dann wird es weit über die Sinnhaftigkeit von Corona-Maßnahmen hinausgehen. Dann wird ein Satz wie „Ich habe keinen Zugang mehr zu den Unterlagen“ dem Ex-Minister nicht mehr helfen.

Dann nämlich wird die Frage zu klären sein, warum die Briefkastenfirma zweier CDU-Nachwuchsfunktionäre Masken für 410 Millionen Euro an das Gesundheitsministerium liefern konnte, warum das Ministerium weitere Masken für fast eine Milliarde Euro ausgerechnet bei jenem Lobbyisten kaufte, mit dem Jens Spahn verheiratet ist. Und warum eine weitere knappe Milliarde ausgerechnet an ein Logistikunternehmen aus der Heimatregion Spahns, die Firma Fiege, ging. Warum ausgerechnet bei diesem Vertrag das Ministerium auf sämtliche üblichen Liefer- und Qualitätsgarantien verzichtete, sogar Vorkasse leistete ohne Anspruch auf Rückzahlung im Falle der Nichterfüllung. Emix, Fiege, Simple Breath, fast jeder dieser Deals riecht irgendwie auffällig.

Und dann, die pikanteste Frage überhaupt: Warum sich ein Minister mit seinem Ministergehalt mitten in der schlimmsten und für einige Menschen lukrativsten Pandemie aller Zeiten eine Villa für mehr als vier Millionen Euro kaufen konnte.

Ziemlich viele Auffälligkeiten also, und ziemlich viele offene Fragen. Irgendwann wird sie jemand stellen. Härter als Lanz.

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Kommentare ( 23 )

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Andreas Bitz
1 Jahr her

Die tatsächlich relevanten Fragn werden nicht gestellt: 8 Spritzen pro Bundes- und EU-Bürger, hunderte Milliarden sind in welche Taschen gelangt? Deutschland, von der Leyen, BioNTech-Hintermänner, Drosten und die Seilschaften in Zulassungsinstitutionen sind die Hauptakteure (nicht USA, nicht Pfizer). Was trieb das deutsche Viren-Kooperationslabor in Wuhan – bitte beachten, nicht das WIV? Wie wurden die grossen social mafia, die ÖR- und Mainstreammedien auf Linie gebracht, zensiert? Die Maskengeschichte drehte sich um Peanuts.

Unglaeubiger
1 Jahr her

Es gibt außer Spahn noch sehr viele Regierungsmitglieder die man mit Fragen löchern könnte und deren Geschwurbel dann Bücher füllen würde. Einzellne herauszupicken bringt gar nichts,man verzettelt sich nur. Ausnahmslos ALLE weg, vor Gericht und ohne Bezüge ihr Dasein fristen lassen. Vermögen, dessen Herkunft nicht akribisch nachgewiesen werden kann, wird eingezogen. Der Satz, wir werden einander verzeihen müssen: Herr Spahn, ich verzeihe Ihnen und Ihren Genossen gar nichts, solange sie sich nicht ehrlich ihrer Verantwortung und Ihren Verfehlungen stellen und die Konsequenzen daraus tragen!

CIVIS
1 Jahr her

Die Frage,
>“…was ein Jens Spahn zu befürchten hat, wenn er eines Tages wirklich einmal – vielleicht im Rahmen eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses – mit den wirklich harten Fragen konfrontiert werden sollte.<“

kann leicht beantwortet werden:

Er wird „scholzen“, sich an nichts mehr erinnern können und im übrigen versuchen, sein Handeln situations- und zeitfesterbedingt zu rechtfertigen.

AnSi
1 Jahr her

Die Hoffnung stirbt zuletzt? Wann ist denn dieses „irgendwann“? Und WER soll fragen? Lanz & Co.? Bisher sieht es doch stark danach aus, dass alle Verbrecher in den reGIERungen _weltweit_ einfach so davon kommen und NIEMAND etwas genauer hinterfragt. Ausreden über Ausreden. Keiner wusste etwas Genaues und man hat ja „NUR“…! So wird es auch bei Spahn kommen. Nee, das wird nix mehr. Lanz & Co. sind viel zu gut im Geschäft integriert, die fragen nicht nach. Wenn da nicht mal die Amis den nötigen Biss dazu haben, sehe ich in Absurdistan erst recht keine Chance.

Melly
1 Jahr her

Da sind wir noch nicht mal bei der Impf-Lügerei angekommen ! Jeden Tag kommt Weltweit mehr an das Licht, welch schlimme Folgen die Spritzerei hat. Die nächste Welle mit dem Klima und Energie Schwindel holt gerade tief Luft , und wird uns Orkanartig um Jahre zurückwerfen. Und als ob das noch nicht langt, erklärt die Völkerrechtlerin Russland den Krieg. Tollhaus Deutschland !!!! Ein Minister muss sich auf die einfachsten Fragen vorbereiten. Am besten schon vorgedruckt …. Bitte reichen sie Ihre Fragen mit 8 x Durchschlag, 6 Wochen vor Sendebeginn bei den zuständigen Stellen ein.. “ Wir leben in einer Welt,… Mehr

Sohn
1 Jahr her

Bananenrepublik Deutschland. Muß man schon fragen, welcher Politiker eigentlich nicht korrupt ist?
Klar, aber sonst den Moralweltmeister spielen. Das passt.

Peter Gramm
1 Jahr her

ach ja. Herr Lanz hat ja nur ein bisschen herumgerührt in diesem Sumpf. Mehr war nicht drinn. Sonst wäre er seinen Posten sehr schnell los. Ein bisschen Aufklärung halt ohne groß anzustoßen. Jeder will halt sein Pöstchen behalten und gut versorgt davon leben. Ist ja nur zu menschlich. Seriöser Journalismus geht anders. den gibt es aber im Zwangsgebührenfunk ja nicht.

Christa Wallau
1 Jahr her

Im Grunde muß sich jeder, der in Deutschland noch Steuern zahlt und nicht gleichzeitig Mit-Profiteur an der leichtfertigen und korrupten Verschwendung von Steuergeldern ist, schon nach wenigen Minuten des Nachdenkens als Bekloppter vorkommen und sich – allen Ernstes – auch selbst so ansprechen:
„Du Voll-Idiot!“
Für mich ist dies die deprimierendste Erkenntnis bei der ganzen Sache. .

Jack Pott
1 Jahr her

Nach der WEF – Tagung Anfang 2020 ging es mit Corona los. Der Corona Virus war innerhalb von 2 Tagen weltweit präsent und wurde zur Panik aufgebauscht. Dann folgte in aller Hektik die weltweite Suche nach Masken. 4 oder 5 Monate später gab es einen Impfstoff ohne Nebenwirkungen, zu horrenden Preisen.
usw. usw.
Im Nachhinein kann man davon ausgehen, dass die ganze Geschichte eine abgekarterte Sache war, schon in weiser Voraussicht sich die eigenen Taschen vollzustopfen. Oder sollte es eine andere Möglichkeit geben?

Christa Wallau
1 Jahr her
Antworten an  Jack Pott

Die ganze Corona-Pandemie war ein einziges riesiges Bereicherungsprogramm für die Pharma-Industrie und alle Anbieter von Masken, Tests und alle medizinischen Labore sowie alle Beteiligten am Gesundheitssystem. Für diesen „Segen“ in Form von Milliarden an Geldgewinnen bestimmter Leute mußten sich Millionen anderer ihre physische und psychische Gesundheit rauben lassen und massive Beeinträchtigungen anderer Art (Verlust der Erwerbsgrundlage, Schulausfall usw.) in Kauf nehmen.

Ho.mann
1 Jahr her

Spahn und seine Politkarriere, die er mit aller Leidenschaft missbrauchte, um mit seiner nicht zu vergessenden Amtsführung Leiden zu schaffen, wird auch noch mit etlichen Auftritten in Talkshows belohnt – Chapeau.
Figuren wie Spahn & Co., denen man noch immer eine Bühne bietet, die für Ihr eigenes Einkommen dem Steuerzahler auf der Tasche liegen, können auch noch ihre Schandtaten dem Steuerzahler in Rechnung stellen. Einfach unfassbar!