Bei Lanz schon wieder der blasse Phrasendreher Alexander Schweitzer (SPD-Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz)? No way! Der Tichy-ÖRR-Beobachtungsposten entscheidet sich lieber für Maischberger. Dort sorgt US-Journalist Eric T. Hansen für überraschende Wahrheitsmomente. Von Brunhilde Plog
Screenprint: ARD / Maischberger
Die Maischbergerin anschauen? Obwohl sie ja stets noch öder ist als Lanz? Und obwohl sie heute den ultrablassen, opportunistischen, nichtssagenden (haben wir etwas vergessen?) Hendrik Wüst (CDU-Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen) empfängt?
Jawoll. Und der TE-ÖRR-Wachturm soll nicht enttäuscht werden. Das liegt selbstverständlich nicht an Wüst – der ist ultrablass, opportunistisch und nichtssagend wie immer–, sondern vielmehr am amerikanischen Journalisten Eric T. Hansen. Der schenkt Maischberger ordentlich ein – und gibt dem Abend eine feurige Note. Genug Feuer jedenfalls, um die umstrittene „US-Kennerin“ Sandra Navidi in Schnappatmung zu versetzen. Sie soll ihm eigentlich in einem Zwiegespräch Kontra geben.
So viel vorab: Hat nur so mittelgut geklappt.
Als Hansen endlich zu Wort kommt, ist der Abend schon fast gelaufen und sind die 75 Minuten Maischberger so gut wie vorbei. Doch das Warten soll sich lohnen. Wie in einem Brennglas streut Hansen Salz in die Wunde, legt den Finger hinein und schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht, so dass niemand die Kuh vom Eis bringt und die Maus keinen Faden abbeißt. Hoppla, uns gehen ein bisschen die Bilder durch, so erfrischend ist das Erlebnis. So herrlich normal ist Hansens Sicht auf die Dinge.
Hansen lobt den kaltblütig ermordeten Kirk als aufrechten Konservativen, der stets den Dialog gesucht und für eine besorgniserregende Entwicklung gestanden habe: Konservative, so habe es sich bereits seit langem gezeigt und erst recht nach der Ermordung und nach der Trauerfeier, würden von Linken stets „als Rassisten beschimpft“, klagt Hansen. „Wer konservativ ist, ist grundsätzlich böse.“
Maischberger versucht sofort, die Handbremse zu ziehen: „Ne, ne, ne, hier nicht.“ Und auch die Börsen-Fachfrau Sandra Navidi hält dagegen. „Niemand verunglimpft diese Menschen“, sagt sie, aber es gebe unter den Konservativen eben auch solche, die sogar „das Sturmgewehr AR 15 anbeten“. In ihrem Furor bemerkt Navidi gar nicht, dass sie mit derart billig geflochtenen Kausalkettchen einem erfahrenen Mann wie Hansen nur neues Futter gibt.
Und der ist noch lange nicht fertig.
Er sei selbst früher ein Linker gewesen, sagt Hansen, doch er habe mittlerweile ein Problem mit diesem politischen Lager. Die Reaktion auf den feigen Mord an Kirk zeige sehr deutlich die Denkweise der Linken in den USA, aber auch in Deutschland: „Wenn Sie jemanden umbringen, tun Sie der Welt einen Gefallen.“ Denn das Mordopfer werde ausschließlich als „ein abscheulicher Mensch“ dargestellt. Hansen sieht eine mutwillig kommunizierte Rechtfertigung für derartige Morde: „Sie bekommen unterschwellig die Erlaubnis dazu.“
Navidi versucht, mit der üblichen Täter-Opfer-Umkehr dagegenzuhalten: „Der objektive Sachverhalt“ sei es, dass dies alles „von Rechten ausgeht“. Nice try. Aber gegen Hansen hat sie damit keine Chance. Sie wird zusehends kurzatmiger.
So wie Hansen an diesem Abend auftritt, ist es geradezu ein Charlie-Kirk-Moment der deutschen Talkshow-Szene. Ein ganz entspanntes „Proof me wrong“… (Beweise mir das Gegenteil). Und Navidi hat sichtlich Mühe mit dem Proofen.
„Jeder Präsident versucht die Medien zu seinem Vorteil zu benutzen“, sagt Hansen, und Navidi kriegt schon wieder keine Luft. „Nein!“ ruft sie und hechelt: „Es stehen einem fast die Haare zu Berge.“ Niemand habe mehr Leute verklagt als Donald Trump. „Die tun das alle“, kontert Hansen kühl. „Was mich beunruhigt, ist die Darstellung durch die Medien.“ Sie würden stets so tun, als sei Trump irgendwie anders, böser, schlimmer als seine Vorgänger. Als würde das Land urplötzlich vor einem großen Bruch stehen, nur weil die Linke nicht mehr die Deutungshoheit hat. Der Wahl-New-Yorkerin und der gesamten deutschen Medienlandschaft nimmt er mit einem kurzen Satz den ganzen schönen Wind aus den Segeln: „Es gibt keinen Schritt zum Faschismus hin.“
„Das geht zu weit, das stimmt einfach nicht“, ruft Navidi. Hansen würde „unerträglich relativieren“, denn Trump sei es doch schließlich, der die Gegenseite systematisch bekämpfe. Doch auch diesen Vorwurf dreht Hansen einfach um. Er stimmt ihr schon wieder zu und lässt Navidi damit im Regen ihrer einseitigen Betrachtungsweise stehen. „Sie haben absolut Recht“, sagt er – für den mit Einheitsmeinung zwangsbeatmeten ARD-Zuschauer ein durchaus überraschendes Geständnis – und fährt fort: „Das ist ein Muster.“ Dann dreht er den Spieß um: „Das begann mit Clinton.“ Schließlich seien es die Demokraten gewesen, die gegen Trump „alle Register gezogen“ hätten. Trump sei nur „ein bisschen ruppiger“ als seine Vorgänger. „Er ist ein Präsident für unsere Zeit.“ Er habe Deutschland und Europa wachgerüttelt.
Was sonst noch geschah an diesem Abend:
Hendrik Wüst – blass, opportunistisch und nichtssagend wie immer. Beispiel: Zu dem von Kanzler Merz großspurig angekündigten „Herbst der Reformen“ sagt er so sinnentleerte Sätze wie: „Das wird jetzt schon losgehen. Der Herbst hat ja gerade erst begonnen. Es gibt alle möglichen Kommissionen. Da wird man schon was machen.“
Schauspieler Christian Berkel zur Wiesn-Bierkrug-Fotosession der Regierung: „Bilder machen keine Politik.“ Und zu Lars Klingbeils Forderung nach Reformen: „Die Platte hat ’nen Sprung.“ Zum Umgang mit der AfD: „Demokratie braucht den Dialog. Ohne Dialog sind wir gar nichts.“ Auszugrenzen durch Totschweigen sei gefährlich.
ZDF-Hasenzahn Theo Koll zur Ernennung der neuen Bahn-Chefin: „In gewisser Weise ist die Bahn ja ein Symbol für den Zustand dieses Landes.“ Korrekt beobachtet.
Koll zum gefeuerten Talkshow-Moderator Jimmy Kimmel: Er sei „mit kritischen Worten aufgefallen“. Das ist offenbar Kolls Version von Fake News. Denn Kimmel hatte den linksradikalen Kirk-Attentäter immerhin zum rechtskonservativen MAGA-Anhänger umgedeutet.
Zeit-Journalistin Yasmine M’Barek zu den Kimmel-Fake-News: Es sei nur „ein satirischer Akt gewesen“. Und zu Charlie Kirk: „Es hat was Perverses, dass man ihn als Märtyrer feiert.“ Empathie auf Level Nullkommanull.
Also alles fast wie immer bei Maischberger. Bis auf Hansen …




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Niemand hätte mehr Leute verklagt als Donald Trump, wo er doch allen Grund dazu hatte, nachdem man ihm alle Unmöglichkeiten angehängt hatte und er nun die Möglichkeit hat sich zu revanchieren und jeder gleich handeln würde, wäre er in der derselben Lage. Seine vermutlich gesponserte Intim-Feindin Navidi kann ja garnicht anders, als die Interessen der furchtbaren Clinton, Obama -und Biden-Demokraten zu vertreten, die heute noch so falsch sind wie damals und an Hinterhältigkeit nicht zu toppen waren und selbst ein Friedensnobelpreis hat sie nicht daran gehindert eine andere Gangart einzuschlagen, was der heutige im Gegensatz dazu minmieren will und nicht… Mehr
Immer wieder lustig, wenn realitätsnahe Sichtweisen in die links-grüne Blase einbrechen. Die dann einsetzende Schnappatmung bei den weltfremden linken Spinnern hat zumindest einen großen Unterhaltungswert.
Super pfiffig, wie hier Sendung + Moderation durch den Kakao gezogen werden. So macht Journalismus wieder Spaß, echtes Qualitätsmedium, alle Daumen hoch. Auch die Leserkommentare voll auf (m)einer Linie! Realisten lesen halt Tichyseinblick – Schlafschafe schauen alle ÖRR! Leider versteht das meine Mutter nicht. Die ist so links, dass sie Habeck fürn duften Typen hält, obwohl er eigentlich der Teufel persönlich ist. Apropos: Was ich bei Kirk echt gut fand war, dass er die Trennung von Kirche und Staat für falsch hielt. Und das ist sie doch auch, oder nicht?! Die ganze linke Bande wäre niemals an die Macht gekommen,… Mehr
hahaha irrer plot-twist am ende 🙂 dachte erst wasn krasser kommentar… und dann das… funny das das durchgegangen ist
Ich wollte es eigentlich noch absurder texten, aber dann wäre es wahrscheinlich nicht durchgegangen – trotz „/s“-tag 😉
weißte woran mich die grumpy-cons hier erinnern? ich hab mal in nem medien-seminar über den herr der ringe film gelernt das es länder gibt in denen die zuschauer mehrheitlich nicht mit den helden um frodo sympathisieren sondern mit den uruk-hai… die halten die orks für die guten in der story! no joke!
Die grumpy-cons haben auch so was Agressives wie die Uruk-hai an sich. Und weil sie das inzwischen selbst gemerkt haben, versuchen sie immer häufiger lustig oder zumindest humorvoll zu wirken. Musst Du mal drauf achten, wenn z. B. Weidel, Chrupalla oder Baumann im TV auftreten.
stimmt… deren lachen ist aber immer bösartig… vor allem baumann ist ein kinderschreck… die gags sind auch voll childish… ich sag nur „hasenzahn koll“ wtf? die dudes sind total lost
Sie sind nicht allein, was ihre Mutter anbelangt, denn das betrifft hundertausende in dieser Republik, wo der Spaltpilz bereits seine Wirkung im Familienverbund zeigt und ja auch über die Linken beabsichtigt wird und leider viele auf deren Sirenengesänge herein fallen und hätte sich damals nicht einer die Ohren zugestopft, dann wäre auch er zum Opfer geworden und so hat er alle gerettet, was andere heute auch machen und am Ende den Sieg verkünden können, weil viele nicht in der Lage waren, die Gefahren zu erkennen, die im sozialistischen Angebot stecken. Da kommt nur der hundertjährige Mist dabei heraus und wird… Mehr
Super Artikel !
Ich bin beim Wüst eingeschlafen, so fesselnd waren seine nichtssagenden Äußerungen in bester „Merkelmanier“.
Danke für den Hinweis zu dem Gast aus Amerika. Werde mir den Schluss der Sendung in der Mediathek anschauen. Muss ja eh die Zwangsgebühren abdrücken.
Jeder Leser sollte sich besagten Sendungsauszug zu Gemüte führen.
Die Mehrheit wird erkennen, die Rezension Frau Polgs fällt überaus gelinde aus, oder alternativ, steht auf Seiten der Regierungsmedien.
M.a.W.: Die Wirklichkeit ist wesentlich schlimmer!
Das „Nachsehen“ besagter ÖRR-TV-Sendung vervielfältigt das Urteil der Autorin.
Die Redaktion von „Maischberger“ verschmäht die europäische Aufklärung.
Bereits in der ARD-Wahlsendung zur US-Präsidentschaftswahl 2016 hob sich die politische Analytik Eric T. Hansens trotz oder gerade wegen seines Bekenntnis, drei Wochen zuvor Hillary Clinton gewählt zu haben, äußerst wohltuend von dem schmalen Horizot der deutschen Diskussionsteilnehmern ab.
Es mag einst anders gewesen sein, doch in der Gegenwart drängt sich in puncto politischer Analyse Fremdschämen für Deutsche im Vergleich zu US-Amerikaner auf.
Trump bezeichnete bei den UN die Einwanderung und die Politik zur Bekämpfung des Klimawandels als „zweischwänziges Monster“. Besonders scharf verurteilte er das „ungebremste Einwanderungsdesaster“. „Wenn Sie Menschen, die Sie noch nie gesehen haben, mit denen Sie nichts gemeinsam haben, nicht aufhalten, wird Ihr Land scheitern“. Ich hasse es zu sehen, wie Europa durch Energiewende und Einwanderung verwüstet wird, dieses zweischwänzige Monster, das alles in seinem Kielwasser zerstört“. „Sie wollen politisch korrekt sein, und dabei zerstören Sie Ihr Erbe“. „Es ist Zeit, das gescheiterte Experiment der offenen Grenzen zu beenden. Sie müssen es jetzt beenden. Ich kann Ihnen sagen, dass ich… Mehr
Gibt es hier einen Dugin-Beobachtungsposten? „Die drei Mächte des Westens am Rand der Revolution – warum sich das Chaos anbahnt“ – https://uncutnews.ch/die-drei-maechte-des-westens-am-rand-der-revolution-warum-sich-das-chaos-anbahnt/ > „… Alexander Dugin argumentiert, dass der Mord an Charlie Kirk und das Großisrael-Projekt das westliche politische Gebäude, das bislang vom liberalen Globalismus zusammengehalten wurde, schicksalhaft in drei gegensätzliche Pole gespalten haben – und den „kollektiven Westen“ an den Rand einer Revolution gebracht haben. …“ Sofort wurde ich neugierig, wer im Westen wo steht: > „… die linken Globalisten, alle Netzwerke von Soros und die US-Demokratische Partei stehen auf der Seite Palästinas und gegen Netanyahu. Sie sind es,… Mehr
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Wie ist das mit der (Nicht)ausgrenzung in D? Gestern 19.00 Nationale-Front-TV 2, alias ZDF: allle Oppositionsparteien kamen zu Wort, sofern sie zur Nationalen Front gehören. Die größte Oppositionspartei, dummerweise kein Teil der Nationalen Front, wurde natürlich nicht gezeigt. So geht Tv im demokratischsten und besten Deutschland aller Zeiten.
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