Der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk ist nicht reformierbar

Was die ARD am 20. Juli als „Sommerinterview“ mit Alice Weidel sendete, war kein Ausrutscher, sondern der schiere Offenbarungseid eines Systems. Ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der mit Milliarden zwangsfinanziert wird, kann nur noch eine Mischung aus Propaganda, Inkompetenz und Aktivismus abliefern. Der ÖRR ist nicht reformierbar.

picture alliance / dts-Agentur

Das skandalöse, blamable „Sommerinterview“ der ARD mit AfD-Sprecherin Weidel vom 20. Juli war das ultimative Desaster- und Debakelstück öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten, die als ARD (6,8 Mrd.), ZDF (2,2 Mrd.) und DLF (ca. 270 Mio.) in der Summe pro Jahr mit rund 9 Milliarden Euro Zwangsgebühren gemästet werden, dafür horrende Gagen und Pensionen für Indoktrinationskünstler und Intendanten zahlen und von politischer Ausgewogenheit nichts, nichts, null, null wissen wollen.

ARD-Sommerfrechheit mit Pauken und Trompeten
ARD-Sommerinterview: Das Interview, das alles zerstörte – nur nicht Weidel
Hier geht es um ein 30-Minuten-Freiluft-Interview, das Markus Preiß als Leiter des ARD-Hauptstadtstudios mit AfD-Co-Vorsitzender Alice Weidel am Sonntag, 20. Juli, führte bzw. führen wollte, aber gewollt oder ungewollt nicht führen konnte. Denn auf der gegenüberliegenden Spreeseite inszenierte das aktivistische „Zentrum für politische Schönheit“ (ZPS) incl. „Omas gegen Rechts“ mit einem mit Lautsprechern bestückten Bus und rund 25 Radikalinskis einen Krach, der das „Sommerinterview“ zu einer Farce machte. Hauptakteur also war das ZPS, das sich selbst wie folgt beschreibt: „Das Zentrum für Politische Schönheit ist der radikale Flügel des Humanismus: eine Sturmtruppe zur Errichtung moralischer Schönheit, politischer Poesie und menschlicher Großgesinntheit. Wir verschmelzen die Macht der Phantasie mit der Macht der Geschichte.“ Was wir nicht alles „brauchen“ in diesem unserem Lande.

Aus den Lautsprechern wurde ein AfD-Schmählied abgespielt, das das Interview übertönte. „Scheiß AfD“ singt ein Chor immer wieder. (Man hätte mit ein wenig Hörschwäche aus heraushören können: „Scheiß ARD!“) Eingesungen wurde das Lied vom „Corner Chor“ aus Augsburg. „Wir wussten nichts von der Aktion, freuen uns aber übel, dass das Lied da platziert wurde“, sagte eine Sprecherin des Chors dem Bayerischen Rundfunk. Mit dem „Zentrum für Politische Schönheit“ aus Berlin, welches das Lied abspielte, gebe es seit längerer Zeit „einen engen Austausch“. Der „Corner Chor“ bezeichnet sich selbst als „aktivistischer FLINTA*-Chor“. „FLINTA“ steht für Frauen, Lesben, Intergeschlechtliche, Nicht-binäre, Trans* und Agender Personen. Man vergesse nicht: Auch der BR gehört zu den ÖRR, er sieht sich bemüßigt, dem „FLINTA“-Chor ein Sprachrohr zu sein.

Das personell und technisch überdimensioniert ausgestattete ARD-Hauptstadtstudio war jedenfalls nicht in der Lage (oder nicht willens), einen ordnungsgemäßen Ablauf des Interviews zu garantieren. Ganz zu schweigen von der Frage, wer den Termin der Aufzeichnung des Interviews an die Störer durchgestochen hatte.

Journalistische Profis wie Thomas Tuma, Mitglied der FOCUS-Chefredaktion, sind entsetzt. Er hält das „Sommerinterview“ für ein „Desaster für die ARD“.

Die Neue Zürcher (NZZ) nennt das Interview eine „Farce“. Das hindert SPIEGEL, SZ und Co. nicht daran, sich ob der Störmanöver auf die Schenkel zu klopfen.

Hilflose Ausreden

Und die ARD? Sie kündigt „Konsequenzen“ an. Denn: „Ein ungestörter Ablauf der Interviews ist in unserem Interesse und vor allem im Interesse des Publikums, daher werden wir aus der Sendung Schlüsse ziehen und in Zukunft Vorkehrungen treffen“, sagte eine ARD-Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Bis zum Beginn der Sendung sei die Protestaktion nicht bekannt gewesen. Wirklich?

Lächerlich auch die andere Reaktion des ARD-Studios: Journalistisch sei „einiges auf der Strecke geblieben“. Immerhin erlaubt sich die Redaktion am Folgetag, Montag, 21. Juli, beckmesserisch mit einem „Faktencheck“ nachzulegen und etwa – gegen Weidel – zu behaupten, dass 99,9 Prozent „der“ Wissenschaft überzeugt seien, dass der Klimawandel menschengemacht sei.

Der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat kein Verständnis für die Störung des ARD-Sommerinterviews mit AfD-Chefin Alice Weidel durch lauten Protest. „Wenn man die AfD stark machen will, soll man ruhig solche Interviews stören“, sagte Carsten Linnemann bei RTL. Man könne den Wähler nicht ignorieren und „kaputtschreien“, sondern müsse die AfD inhaltlich bekämpfen. Wie bitte? Mittels Brandmauer?

Nein, so wird das nichts mehr mit dem ÖRR

Die ÖRR-Allgewaltigen und ihre regierungsamtlichen Stützen kapieren es nicht: Seit Jahren wird der ÖRR zu Recht heftig kritisiert, gar in Frage gestellt: wegen Geldverschwendung, wegen Vetternwirtschaft und wegen politischer Einseitigkeit. Das ficht die ÖRR-Verantwortlichen nicht an. Unfähig zu Reformen wursteln sie weiter und verlangen noch mehr Geld. Dabei sind die 9 ARD-Anstalten, ZDF und DLF die weltweit teuerste Monokultur mit insgesamt 21 Fernseh- und 74 Hörfunk-Programmen. Im Verein mit gewissen Traditionsblättern aus München und Hamburg sind sie nichts anderes als ein Transmissionsriemen eines linken Kartells, der sich zur „Mitte“ erklärt und „unsere“ Demokratie retten will. „Unsere“ heißt: So wie sich das Linkskartell „Demokratie“ (Demokratur?) eben vorstellt. Tagtäglich kassieren die ÖRR dafür rund 25 Millionen. Das wird dann auch noch geframet als „Demokratieabgabe“, müsste treffender Demagogieabgabe heißen. Sie wie ja – ganz in Orwells Big-Brother-Wording – die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) seit geraumer Zeit „Beitragsservice“ heißt.

Möglicherweise hat die ARD sich selbst ein Bein gestellt und das ZDF stolpert gleich mit darüber. Denn die Wut der Zwangsgebührenzahler wächst.
Schon heute boykottieren viele die monatliche Zahlung. Direkt wie Konrad Adam. Das erfordert hohe persönliche Opferbereitschaft. Andere mit dem Versuch, Schikanen vor die Kasse zu stellen: Nicht mehr der ganze Betrag wird überwiesen, sondern nur ein Teilbetrag. Das soll die Zahlungsmaschinerie ins Stottern bringen. Weitergehend sind Klagen. Denn so eindeutig wie dieses Mal haben die Öffentlich-Rechtlichen bislang kaum in dieser Deutlichkeit gezeigt, dass der zur Neutralität und Fairness verpflichtende Staatsvertrag nicht das Papier wert ist auf, auf das er gedruckt ist. In Sachsen-Anhalt droht eine Aufkündigung des Rundfunkstaatsvertrags mit weitreichenden Folgen. Die ARD sitzt im Glashaus. Und wirft mit Steinen um sich.

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Kommentare ( 163 )

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Ombudsmann Wohlgemut
4 Monate her

Restle ist ein typisch linker Lügner und Hetzer, das BVerfG hat untersagt, die AfD rechtsextrem zu nennen, trotzdem tut er es.
Somit handelt er verfassungswidrig, delegitimiert die freiheitlich-demokratische Grundordnung und sollte verboten werden! 🙂

Mausi
4 Monate her
Antworten an  Ombudsmann Wohlgemut

Beklagter war der Verfassungsschutz des Bundes. Damit dürfen alle anderen weiter von gesichert rechtsextrem reden/schreiben. Allerdings verbreiten sie damit Fake News. Aber das macht den Faktencheckern nichts. Sie wissen ja, wie das endgültige Urteil aussehen wird.

Kassandra
4 Monate her
Antworten an  Ombudsmann Wohlgemut

War vor Zeiten an der LSE – wie Baerbock auch. Vielleicht muss man doch mal näher betrachten, wer oder was sich hinter dieser London School of Economics zu verstecken beliebt?
„PositionenRestle tritt für einen „werteorientierten Journalismus“ ein. Eine neutrale Haltung hält er nicht für möglich und auch nicht für wünschenswert.[7] Dieses Selbstverständnis und Restles Teilnahme an politischen Demonstrationen lösten eine Debatte aus, in der ihm vorgeworfen wurde, das Handwerk des Journalismus zu verlassen und politischen Aktivismus statt Journalismus zu betreiben.“ wiki
Alleine deshalb scheint er doch beim örr vollkommen falsch positioniert?

wat nu
4 Monate her
Antworten an  Kassandra

Das Restle ist dort genau richtig. Oder haben Sie eine andere Resteverwertung?
Die politische Schönheit ist dem ins Gesicht geschrieben. Wer kann den ertragen?

Haba Orwell
4 Monate her
Antworten an  Kassandra

> „PositionenRestle tritt für einen „werteorientierten Journalismus“ ein. Eine neutrale Haltung hält er nicht für möglich und auch nicht für wünschenswert Mag sein, aber es sind nur kleine Affärchen, die bloß den Blick benebeln. In den USA grübelt man gerade, ob das Land tatsächlich von einem auswärtigen Geheimdienst erpresst und gesteuert wird? Philip Giraldi arbeitete mal selber für die CIA: https://uncutnews.ch/was-ist-los-im-honigtopf/ > „… Zusammenstellungen einiger öffentlich zugänglicher Gerichtsakten zeigen, dass Epstein mindestens einundzwanzig Milliardäre sowie führende Politiker wie Bill Clinton und Tony Blair sowie vier ehemalige israelische Premierminister bewirtete. Clinton soll sechsundzwanzig Mal mit dem „Lolita Express“ geflogen sein. Und… Mehr

Michael Palusch
4 Monate her
Antworten an  Ombudsmann Wohlgemut

Restle ist zwar ein Unsympath ersten Ranges, aber verfassungswidrig handelt er nicht. Kann er, egal was er sagt oder tut, nämlich auch nicht, denn das GG bindet nur den Staat.
Es ist ein großer Erfolg der Propaganda, wenn Leute meinen, das Grundgesetz gelte für den Bürger.

Last edited 4 Monate her by Michael Palusch
Edwin Rosenstiel
4 Monate her

Was die Berliner Polizei zu ihrem (nicht stattgefundenen) Einsatz gegen die Krawallmacher beim Weidel Interview verlautet, entspricht ziemlich genau dem, was ich Christiane B. in den Kommentaren zum heutigen Hayali-Artikel geantwortet hatte (ziemlich am Ende der Kommentare):  „Die Polizei ist gesetzlich verpflichtet, bei nicht angezeigten Versammlungen sowie bei möglichen Störungen der öffentlichen Sicherheit lageangemessen und verhältnismäßig einzuschreiten. Im vorliegenden Fall wurde insbesondere das Spannungsfeld zwischen der Versammlungsfreiheit (Art. 8 GG), der Pressefreiheit (Art. 5 GG) und dem Schutz der öffentlichen Ordnung und Verkehrswege sorgfältig abgewogen. Ziel der polizeilichen Maßnahmen war es, sowohl die spontane Ausübung grundrechtlich geschützter Meinungsäußerung als auch den geordneten… Mehr

Edwin Rosenstiel
4 Monate her

Frank Zappa hat schon vor fast 50 Jahren (1977) in seinem Song „I’m the Slime“ genau beschrieben, was man jetzt zur ARD sagen kann: „Ich bin der Schleim, der aus deinem Fernseher herausquillt…..“ I am gross and perverted I’m obsessed and deranged I have existed for years But very little has changed I’m the tool of the Government And industry too For I am destined to rule And regulate you I may be vile and pernicious But you can’t look away I make you think I’m delicious With the stuff that I say I’m the best you can get Have… Mehr

Biskaborn
4 Monate her

Solange Millionen jeden Abend gläubig vor dem TV sitzen, die Nachrichten, Politsendungen und Filme schauen in denen sie klar politisch indoktriniert werden, haben diese Sender gar keinen Grund sich zu ändern. Da können wir hier solange wehklagen wie wir wollen, diese Sender sind nicht reformierbar, schon weil dazu die komplette Belegschaft ausgetauscht werden müsste, oder glaubt jemand die verabschieden sich freiwillig von ihrer links-grünen Ideologie?

Protestwaehler
4 Monate her

Man darf nicht vergessen, die selbe Aktion hatte die ARD zuvor auch schon mal mit Gauland abgezogen.

Sonny
4 Monate her

Kann Herr Steinhöfel sich nicht mal mit mehreren rechtschaffenen Anwälten zusammentun und eine Sammelklage gegen sämtliche ARD- und ZDF-Anstalten erheben, wegen permanenten, erheblichen Verstoßes gegen den Rundfunkstaatsvertrag und das deutsche Grundgesetz?
Ich würde mich sofort dieser Sammelklage anschließen. Gemeinsam wären wir alle stark und könnten den Kampf gegen das linksgrüne Zwangskartell aufnehmen.

Judith Panther
4 Monate her

„Vor 80 Jahren, nur einen Tag nach der Kapitulation der deutschen Besatzer, führte Charles de Gaulle eine Siegesparade auf den Champs-Élysées an: am 26. August 1944. Zeitzeugen berichteten von mehr als einer Million, die am Straßenrand standen, um dem Anführer der siegreichen „Résistance“ und seinen Widerstandstruppen zuzujubeln. Doch de Gaulle war mürrisch. Einem Brigadegeneral, der hinter ihm ging, grummelte er zu: „Genauso haben sie genau hier beim deutschen Einmarsch der Wehrmacht zugejubelt“ (am 14. Juni 1940, Red.). Der Brigadegeneral wollte seinen Oberbefehlshaber aufmuntern und sagte: „Aber heute sind es doch viel mehr.“ Der große Menschenkenner de Gaulle widersprach nüchtern: „Es… Mehr

kaunlaran
4 Monate her

Warum unterstützt die AfD kein Volksbegehren zur Kündigung der Rundfunkstaatsverträge in einem oder mehreren der östlichen Bundesländer?
Wenn es dann zu einem Volksentscheid kommt und das Land die Verträge kündigen muß, ist der ÖRR am Ende. Dann muß man entweder auf pay-per-view umstellen oder auf Werbung – die Gebührenpflicht wäre hinfällig.
Im übrigen läßt sich gegen einen Volksentscheid viel schwieriger argumentieren als gegen eine Parlamentsmehrheit.
Aber selbst die AfD traut sich nicht, hier tätig zu werden – obwohl sie immer mehr Volksentscheide fordert.

RHU
4 Monate her

Der örr-Schundfunk muß weg,sofort, unverzüglich, ohne weiteres schuldhaftes Zögern, und auch rückstandslos, also mit dem Streichen sämtlicher Pensions-Ansprüche, das haben sie sich redlich „verdient“.

MartinKienzle
4 Monate her

Herr Kraus, der sogenannte „ÖRR“ als Vollstrecker der sogenannten „Re-Education“ (https://www.deutschlandfunk.de/deutschland-re-education-alliierte-zweiter-weltkrieg-100.html) ist für den Erhalt der alliierten BRD, sprich eine Konstruktion, die vorsätzlich gegen das indigene Deutsche Volke agiert (https://www.youtube.com/watch?v=QNyLvPPVszQ ab Minute 2:20), essentiell, das bedeutet: Unter anderem mit dem Zerfall des sogenannten „ÖRR“ würde der Untergang der BRD zwangsläufig einhergehen, da mit dem Wegfall der sogenannten „Re-Education“, sprich Manipulation der Autochthonen, die BRD die eigene eigene Existenzgrundlage verlöre, das wiederum erklärt, weshalb der sogenannte „ÖRR“ starke Verteidigung seitens der alliierten BRD erfährt!

Treuer Leser
4 Monate her

Ich weiß nicht, warum ihr euch so aufregt, das war doch ein gelungener Coup des ÖRR. Besser als in südamerikanischen Diktaturen, wo ebenfalls die Opposition in derselben Art und Weise im TV verächtlich gemacht und gestört wurde. Diese deutschen Sender strotzen nur so vor Geld, Macht und Arroganz, sie wissen genau, dass ihnen niemals etwas passieren wird. Kündigung der Staatsverträge durch eine AFD-Regierung? Pah, wird nie passieren, vorher wird die AFD verboten. Versprechungen von Aufklärung oder Reform des ÖRR? Wird nie passieren, die meisten deutschen Zuschauer vor der Glotze sind so dumm wie Stroh und glauben, die Proteste vor dem… Mehr