Weihnachtsflaute und Nullwachstum: Kaufzurückhaltung der Bürger belastet Wirtschaft

Die Händler erwarten ein schwieriges Weihnachtsgeschäft. Gleichzeitig meldet das Statistische Bundesamt ein Nullwachstum des Bruttoinlandsprodukts. Der Staat gibt zwar immer mehr Geld aus, doch die Bürger können sich immer weniger leisten.

IMAGO / Wolfgang Maria Weber

Laut einer neuen Ifo-Umfrage rechnet rund jedes vierte Unternehmen mit einem schlechten Verlauf des Weihnachtsgeschäfts. Knapp die Hälfte erwartet ein durchschnittliches Ergebnis, nur etwa zehn Prozent hoffen auf einen guten Jahresabschluss.

Auffällig im Vergleich zum Vorjahr: Die Stimmung hat sich weiter eingetrübt. 42 Prozent der Einzelhändler rechnen mit schlechteren Ergebnissen als 2024, ein Drittel erwartet unveränderte Umsätze.

Besonders pessimistisch zeigt sich der Spielwarenhandel – einer der wenigen optimistisch eingestellten Bereiche ist hingegen der Bucheinzelhandel.

Was die Händler bereits spüren, bestätigt nun auch das Statistische Bundesamt: Nach einem leichten Wachstum von 0,3 Prozent im ersten Quartal 2025, gefolgt von einem Rückgang von 0,2 Prozent im zweiten Quartal, zeigt das dritte Quartal nun endgültig Stillstand. Das Bruttoinlandsprodukt verharrt bei 0,0 Prozent. Trotz steigender Staatsausgaben kommt die Wirtschaft nicht in Bewegung. Die privaten Konsumausgaben sinken um 0,3 Prozent, während der Staat seine Ausgaben um 0,8 Prozent erhöht.

Besonders deutlich fällt der Einbruch bei den Dienstleistungsexporten aus: minus 2,6 Prozent. Auch die Bauinvestitionen bleiben rückläufig, und das Verarbeitende Gewerbe bricht weiter ein. Die Wirtschaft tritt damit nicht nur auf der Stelle, entscheidende Schlüsselindustrien verlieren auch weiterhin an Kraft.

Die Zahlen machen deutlich: Der Staat versucht mit höheren Ausgaben gegenzusteuern, doch ohne kaufkräftige Bürger bleibt jede Bemühung wirkungslos. So zeigt sich, wie tief das Problem wirklich sitzt: Es reicht nicht mehr, die grundlegenden Probleme der deutschen Wirtschaft mit kurzfristigen Programmen zuzuschütten. Selbst milliardenschwere Staatsausgaben können den Rückgang des Konsums nicht ausgleichen. Die politischen Versprechen eines „wirtschaftlichen Aufbruchs“ konnten auch bisher keine Trendwende einleiten.

Die Kombination aus schwacher Kaufkraft, sinkender Investitionsbereitschaft und rückläufigen Branchen wie Bau und Verarbeitendem Gewerbe führt dazu, dass sich die wirtschaftliche Stagnation immer stärker festigt. Selbst das Weihnachtsgeschäft, das sonst als verlässlicher Umsatztreiber für Händler gilt, kann die Lage nur wenig verbessern, weil den Haushalten schlicht das Geld für größere Ausgaben fehlt.

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Kommentare ( 22 )

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Endlich Frei
13 Tage her

…und immer mehr Bundesbürger sitzen unter einem leeren Tannenbaum bei abgedrehter Heizung.

Derweil macht sich die Regierung Gedanken, wie sie dieses Schicksal wenigstens den Ukrainern ersparen kann…

Nibelung
13 Tage her

Für mich ist das ganze Jahr Weihnachten, wenn man sich was beschert was dringend nötig ist und darüber hinaus die Wünsche immer kleiner werden und wenn das bei anderen in ihren Gedanken ähnlich ist, muß man sich doch nicht wundern, wenn Weihnachten im konsumtiven Bereich keine Rolle mehr spielt, was uns die Zugereisten und die begleitenden Politiker mit ihren seltsamen Eigenheiten gründlich versaut haben und alle Traditionen zur Farce verkommen sind und da kommt nichts mehr, außer Ungemach und Verdruß. Gestern war der Werbebeipack unserer Wochendzeitung wieder extrem dick und das ist der verzweifelte Versuch der verbliebenen Handels-Monopolisten nicht zu… Mehr

Dr. Bomke
13 Tage her
Antworten an  Nibelung

Das ganze Setting unseres „besten Deutschlands“ vermag eben niemand mehr zu motivieren, außer gewaltbereite Krawallbürsten und selten dämliche „Omas gegen Rechts“, Korrupteure und Profiteure fremden Geldes. Die faseln dann nichtwissend, was das für sie bedeutet, von Klassenkampf.

Endlich Frei
14 Tage her

Flaues Weihnachtsgeschäft, Nullwachstum…und das trotz 1-Billionen Euro Sonderschulden. Wie ‚geil‘ wird erst die Stimmung sein, wenn „Europa“ – sprich Deutschland – in der Ukraine für den Wiederaufbau zur Kasse gebeten wird – und überall in der Ukraine neue Straßen, neue Schulen, neue Kraftwerke, neue Wohnungen, Bahnhöfe und Flughafen entstehen werden? Und das im korruptesten Land der Welt ??? Während in Deutschland nicht mal Geld dafür ist, um alte, zusammengefallene Brücken zu reparieren? Während sich wohlmöglich Millionen von enteigneten Ukrainern als „Flüchtlinge“ auf den Weg nach Germoney machen? Alleine für 2026/2027 ist ein Bedarf von rund 140 Milliarden Euro vorgesehen. Somit… Mehr

Last edited 14 Tage her by Endlich Frei
Mulle67
14 Tage her

Einzelhändler, aber auch Online-Händler, sprechen mittlerweile von der „4. Woche“. Gemeint ist dass in der letzten Woche des Monats kaum noch jemand einkauft.
Den Menschen geht nach 3 Wochen das Geld aus, und man überbrückt mit Nudeln und Reis.

Will Hunting
14 Tage her

Ich finde das so schön. Eigentlich bin ich nicht selbstgefällig. Aber ich bin von Natur aus extrem sparsam. Der Einzelhandel und die zuständigen Kommunen haben sich nunmal entschieden die Kundenstruktur zu verändern. Jetzt seht zu wie ihr damit klarkommt.
Meine Frau bezeichnet diese neue Kundschaft als Seeleute. Nix kaufen nur gucken.
Herrlich. Kannst du dir nicht ausdenken.

Reinhard Schroeter
14 Tage her
Antworten an  Will Hunting

Und nicht vergessen: Ungeimpfte dürfen hier nicht rein !
Sie hätten sich dagegen wehren können.
Haben sie aber nicht und waren ganz vorne mit dabei als es gegen die ging, von denen sie leben !
Und nein, es war keine Komödie.

nella
13 Tage her
Antworten an  Reinhard Schroeter

Ich geh seither auch nicht mehr zum Friseur. Durfte in der Coronazeit nicht und damals hat mein Mann mir die Haare gefärbt und geschnitten. Jetzt haben wir in 5 Jahren jeden Monat 100 Euro gespart, also 6000 Euro. Das geben wir gerne im Urlaub außerhalb Deutschlands aus. Wir überwintern gerade im Ausland, sind also auch Klimaflüchtlinge aber nicht vor der Hitze sondern der Kälte.

RalledieQ
14 Tage her

Jetzt muss das „Bürgergeld“ erhöht werden. Die Shisha-Bars bezahlen dann unsere Rente. Das klappt; hat die SPD schon ausgerechnet.

Reinhard Schroeter
14 Tage her

Seit Jahren, genauer nach den Morden vom Breitdscheitplatz, gebe ich mein Geld vor Weihnachten in Ungarn aus. Auf dem Weihnachtsmarkt in Budapest, einem der schönsten in Europa und in den eleganten Geschälten in der Innenstadt freut man sich über meine Kaufkraft und ich schaue dort bewusst nicht auf‘s Geld. Keine Merkelklötze nirgendwo und auch kein „Stadtbild“ verleidet mir und meiner Familie die Stimmung. Wird es einmal später und es wird meistens spät, kann man unbeschwert durch die festlich beleuchtete Stadt schlendern und sich an der Architektur aus der Doppelmonarchie ergötzen. Kein Sperrmüll versperrt den Weg und die Gefahr in Hundedreck… Mehr

WGreuer
14 Tage her

„Die Zahlen machen deutlich: Der Staat versucht mit höheren Ausgaben gegenzusteuern, doch ohne kaufkräftige Bürger bleibt jede Bemühung wirkungslos.“ Das Problem geht mMn viel tiefer. Die Massenentlassungen (VW, Daimler, BASF, Audi, etc.) erfolgen im verarbeitenden Gewerbe, also dort, wo produktiv Werte erschaffen werden. Hier entstand (einst) der Wohlstand des Landes. Das bedeutet zum Einen sinkende Steuereinnahmen für einen Staat, der ohnehin das Geld mit beiden Händen zum Fenster raus wirft. Zum Anderen sinkt natürlich das verfügbare Einkommen der Betroffenen und damit der Konsum oder die erworbenen Dienstleistungen. D.h. der gesamte Bereich hinter dem verarbeitenden Gewerbe (vom Staat (Steuern) über die… Mehr

Der Person
14 Tage her

„Weihnachtsflaute und Nullwachstum: Kaufzurückhaltung der Bürger belastet Wirtschaft“ Wir haben keine „Flaute“ im Sinne eines zeitlich begrenzten Rückgangs, sondern eine dauerhafte Absenkung des weihnachtlichen Handels. Das vom „Nullwachstum“ ist dieselbe Lüge, die man uns seit drei Jahren erzählt, tatsächlich gab es 2023 ein wirtschaftliches Schrumpfen um -0,3% und 2024 um -0,2%, Prognose für 2025 sind -0,5%. Und selbst diese Zahlen sind wahrscheinlich extrem untertrieben. Und eine „Kaufzurückhaltung“ impliziert, daß die Leute Geld hätten, es aber (noch) nicht ausgeben wollen und das ist angesichts der explodierenden Preise, Gebühren und Abgaben schon extrem zynisch. Der Artikel selber rückt diese Regierungslügen dann wieder… Mehr

Gabriele Kremmel
14 Tage her

Man kann den Euro nur einmal ausgeben. Bei einer Teuerung von tw. 100 % ggü. dem Vorjahr bei Nahrungsmitteln und explodirenden Wohn- und Lebenshaltungskosten spart man nicht nur am Konsum fürs Budget, man hält sein Geld darüber hinaus noch mehr zusammen wegen der unsicheren Weiterentwicklung.

Übrigens: die Babyboomer gibt es wegen des damaligen Wirtschaftswachstums mit hervorragenden Zukunftsperspektiven.

Es ist also nicht nur die Flaute, die bremst, sondern dto. der damit einhergehende Vertrauensverlust in die Politik und die fehlenden Zukunftsperspektiven.