EZB-Direktoriumsmitglied Yves Mersch sieht den Bitcoin-Hype mit Sorge und hält ihn für eine Gefahr der Finanzstabilität. Da nun auch Banken in Bitcoins investierten, müsse die Bankenaufsicht genau prüfen, wie groß die eingegangenen Risiken seien.

Am meisten treibe ihn indes um, wenn Finanzmarktinfrastrukturen wie Börsen in dieses Geschäft einsteigen, sagte Mersch der BÖRSEN ZEITUNG: „Das birgt große Gefahren für die Finanzstabilität.“ Mögliche Verluste einzelner Anleger seien dagegen kein Thema für die EZB: „Was den einzelnen Investor betrifft, steht es jedem frei zu zocken. Dann soll er aber bitte, wenn etwas schief gelaufen ist, auch nicht zu uns kommen und sagen, wir hätten das verbieten und ihn vor sich selbst schützen müssen.“
Da kann man nur jedem Wort zustimmen – wobei ich gerne hinzufügen würde, dass die größte Gefahr für die Finanzstabilität bestimmt nicht die Bitcoins sind, sondern die verrückte Politik der EZB unter Draghi, die durch ihre unverantwortlichen Käufe von Staats- und Unternehmensanleihen und durch ihre Nullzinspolitik weitgehend marktwirtschaftliche Mechanismen abgeschafft hat.
„Milchmädchen“?
Dass jetzt offenbar auch Banken anfangen, in Bitcoins zu investieren, bestätigt eine alte These von mir: Die bei Börsianern beliebte Rede von der „Milchmädchenhausse“ tut den armen Milchmädchen unrecht (mich wundert es sowieso, dass gegen dieses Wort noch keine Gender-Expert*in wegen Frauenfeindlichkeit protestiert hat). Denn in der letzten Phase einer Spekulationsblase steigen meist erst die Banken und andere Institutionelle ein, die sich dadurch auszeichnen, dass sie extrem pro-zyklisch agieren und erst auf einen Trend aufspringen, wenn er schon bald wieder vorbei ist. Insofern ist ihr Verhalten ein ganz guter Kontraindikator für clevere Investoren – ebenso wie die Tatsache, dass jetzt jede Menge mit dem Bitcoin unterlegte Finanzderivate aufgelegt werden.
Absurde Kritik des Handelsblatt an Banken
Ein guter Indikator dafür, dass es sich beim Bitcoin um eine spekulative Blase handelt, ist der Tenor in einigen Wirtschaftsmedien, die seinerzeit auch dabei waren, den „Neuen Markt“ hochzujubeln. Das Handelsblatt kritisierte die Banken unlängst nicht etwa, weil einige in das Bitcoin-Geschäft einsteigen, sondern spekulierte über dunkle Motive dafür, dass sie ihre Kunden davor warnten: „Die Vermutung liegt nahe, dass es hier vielleicht nicht allein darum geht, dass die Banken ihre Kunden vor zu hohen Risiken schützen wollen. Ist es vielleicht eher gekränkter Stolz, dass quasi aus dem Nichts eine digitale Währung erschaffen wurde – an den Banken vorbei und ohne Möglichkeit für die Finanzhäuser, sich daran zu beteiligen? Je erfolgreicher der Bitcoin wird, desto mehr wird klar, dass dies eine Technologie ist, die Banken überflüssig macht. Schließlich ermöglicht es die Blockchain-Technologie, auf der der Bitcoin basiert, Transaktionen ohne Banken als Mittelsmänner durchzuführen.“ Diese Passage stammt nicht aus einer zu Verschwörungstheorien neigenden Online-Plattform, sondern aus dem HANDELSBLATT. Unsinnigerweise wird im gleichen Artikel der Bitcoin, der einfach eine Spekulation mit Nichts ist, mit Leveraged Loans und der Verbriefung von Hypothekenkrediten verglichen, nur weil Auswüchse bei Letzteren zur Finanzkrise beigetragen haben.
Bitcoin nicht besser als „Fiat-Geld“?
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Oh je, wenn Sie mit Bitcoin ein kleines Vermögen machen wollen, dann müssen Sie ein großes mitbringen. Und ob Bitcoin überhaupt mal eine Rolle spielen wird, hängt vielleicht auch davon ab, ob nicht eine der über 700 im letzten Jahr neu entstandenen Kryptos zu einem anerkannten Zahlungsmittel wird. Momentan mag der Hype um Bitcoin noch nicht abklingen, aber so manch anderer Liebling, wie Yahoo oder Nokia sind schon sang und klanglos in der Versenkung verschwunden, und viele Leute haben damit ihren Einsatz verloren. Statt in eine unfassbare Zahlenkombination mein Geld zu stecken, würde ich echte Sachwerte vorziehen. Schließlich ist die… Mehr
„Und gebt das aus eurer Sicht wertlose Papiergeld anderen Menschen, die eure Meinung nicht teilen, sondern dem einen Wert beimessen.“ Sie widersprechen sich selbst und zeigen mit Ihrem offenbar sehr rudimentären Wissen und der Überschätzung unseres derzeitigen verlogenen FIAT (es werde Geld) Währungssystems, über die Blockchaintechnologie und deren Abkömmlinge, nicht mehr als Ihre bauchgefühlige Abneigung. Fiatgeld ist das Gestern. Blockchain, Digital/ Smart Contracts und die darin und darauf basierenden Zahlungssysteme die Währung der Zukunft.
Schon die Einleitung zeigt, wie schräg der Artikel ist. EZB Banker warnt beim Bitcoin vor einer Blase, vor mangelnder Stabilität. Ist das nicht eigentlich genau das Feld, welches die EZB beackert? Und ist nicht die EZB als letzter auf diesen Zug der Währungsmanipulation aufgesprungen? Erst hat Japan seine Währungen signifikant manipuliert, dann die USA und dann erst die EU. Ich hab es schon in anderen Beiträgen geschrieben. Mich erinnert das an die belächelnden Stimmen, die in den 1990ern meinten, Online Handel sei ja so was von schräg und nur für Computer Nerds. Und Bitcoin und Altcoins: es braucht dasselbe wie… Mehr
Wie man aus einer berechtigten Kritik an der Politik der EZB oder von mir aus auch am ganzen Papiergeldsystem die logische Schlussfolgerung ableiten kann, der Bitcoin oder andere sogenannte Kryptowährungen seien ein sinnvolles Investment, werde ich nie verstehen. Es ist einfach kein logischer Schluss.
Eine Währungsform, die sich nicht mehr manipulieren lässt, ist keine logische Konsequenz aus Währungen, die dauernd manipuliert werden? Sehe ich anders. Und wie bereits dargelegt. Ich weiß nicht, ob es der Bitcoin wird. Aber die Blogchain hat das echte Potenzial, Währungsmanipulationen ein für alle Mal zu beenden.
Ach, und der Blogcain unterliegt nicht Angebot und Nachfrage???
Eine „Währung“ für Auserwählte?
Ist das wirklich das Wesentliche wenns um Cryptogeld geht. Ich glaube nicht.
Die Währung Bitcoin beruht auf der Technik Blockchain. In die Technik Blockchain kann man nicht investieren, auch wenn die möglicherweise Zukunft hat. Investieren kann man in die Währung Bitcoin, deren Wert durch nichts gesichert oder garantiert ist als dadurch, dass es im Moment eine Reihe von Leuten einfach klasse finden. Dies ist in der Tat eine Spekulation, wie es etwa die Tulpen-Zwiebel-Manie war. Wer in Bitcoin privat investieren möchte, soll es tun. Meinen Freunden rate ich strikt ab, daran nur zu denken. Wenn aber Entitäten, die für die Finanzmarkt-Stabilität wichtig sind, wie etwa Banken, in Bitcoin investieren, dann finde ich… Mehr
Was ich kurios finde ist, warum immer die Kritiker von den Krypto-Beführworten als ahnungslos betitelt werden, obwohl die meiste Kritik durchaus berechtigt ist. Ständig heißt es, man habe nichts verstanden und keine Ahnung etc. Bloß Möglicherweise ist es genau umgekehrt, den Befürwortern ist die Vielfalt der möglichen neu geschaffenen Probleme garnicht klar. Und die Argumente mit sind nicht beliebig vermehrbar uns sicherer etc. ist doch schon widerlegt und abgedroschen. Bitcoins für sich genommen sind nicht beliebig vermehrbar, die Kryptowährungen in ihren verschiedenen Erscheinungsformen jedoch schon. Also in der Hinsicht kein Problem gelöst! Sicherer? Wie viele Bitcoins wurden schon gestohlen? Die… Mehr
Ich sehe das wie Sie. Aber ich lasse anderen Menschen ganz ruhig ihre Meinung. Wenn sie denken, sie hätten alles besser verstanden und deshalb Bitcoins kaufen – sollen sie doch. Ist ja nicht mein Geld, sondern deren Geld. Ich vermute allerdings, wenn es dann irgendwann weg ist, geben die sich nicht selbst die Schuld, sondern irgendeiner Verschwörung oder denen , die frühzeitig den Schwindel beim Namen genannt haben.
Fiat Geld ist mitnichten ungedeckt. Geld entsteht f ast ausschließlich durch Kredit. Dieser Kredit ist, wenn es mit rechten Dingen zugeht, immer gedeckt durch Eigentum (Sicherheiten) und durch das Einkommen (Kredit an privat) oder durch Verpfändung des zukünftigen Bruttogewinns (Unternehmenskredit, Gewinn vor Steuern etc.) oder durch Verpfändung von zuküftigen Steuern/Abgaben (Kredit an staatliche Institutionen). Wird der Kredit zurückgezahlt, wird auch das erschaffene Geld vernichtet. Dass das auf die Dauer nicht funktioniert, aus Gründen die hier aufzuführen zu weit ginge, ist auch mir klar. Aber Fiat Geld ist, im Gegensatz zu allen Kryptos, deswegen nicht ungedeckt. Die Krytos hätten nur einen… Mehr
Der innere Wert von Geld ist Null! Der Wert des Geldes wird sichtbar, wenn man zum reinen Tauschhandel zurückkehrt!!! Die Existenz von Geld erfolgt durch eine Buchung aus dem Nichts. Die Kreditvergabe bei diesem Vorgang ist erstmal zweitrangig und in sich Fehlerhaft. Ein reales Gut, für den Tauschhandel, kann niemals durch eine Buchung hergestellt werden! ——————– Was macht die EZB. Sie kauft Staatsschulden auf! Das Geld dafür erfolgt aus einer Buchung aus dem Nichts. Verkauft eine Bank (als Halter) die Staatsschulden an die EZB, erhält diese ihr Geld zurück. Dieses zurückgezahlte Geld verschwindet bei der Bilanz der Bank wieder im… Mehr
Investieren jetzt auch die Banken?
Warum denn nicht?
Was passiert schon wenn es schief geht?
Da wird gerettet auf Teufel komm‘ raus. Kein Risiko fuer die Banken, sicher aber fuer die Kunden.
Vielleicht taugt blockchain fuer irgendwas gut- Bitcoin jedoch ist 100% spekulativ und faktsch die personifizierte Energieverschwendung.
Bitcoins (Blockchain-Technik), ein weltweites, liquides, in der Anzahl begrenztes Tauschmittel ohne Abhängigkeit von Staaten und Banken, das hat für mich Potenzial.
Was heißt das konkret? Potenzial? Kaufen? Ich habe nichts dagegen. Ich will Sie nicht überzeugen. Es ist ja Ihr Geld. Wenn Sie Glück haben, können Sie es sogar vermehren. Das geht auch bei Kettenspielen nach dem Schneeballsystem oder im Casino. Würde ich nur nicht machen, da ich mich nicht an Glücksspielen beteilige. Ich sage nur: Mit Investment hat das absolut nichts zu tun. Auch ein Einsatz im Spielcasino würde ja wohl kein vernünftiger Mensch als Investment bezeichnen. Ich denke, in einem Jahr sind wir schlauer, ob Sie mit dem „Potenzial“ Recht hatten oder ich mit meiner Skepsis.
Jedes Asset (und das ist es für mich) hat Chancen und Risiken. Die basierende Technologie ist hoch interessant und verspricht für die Zukunft ungeahnte Möglichkeiten und somit auch für Bitcoins. Neben allen anderen „Werten“, die auch nicht sicher sind, ist das eine weitere Anlagemöglichkeit. Kein vernünftiger Mensch legt alle Eier in ein Nest und mit welcher Investition die Verluste besser begrenzt werden können bzw. der Wert erhalten werden kann, wird sich zeigen. Die Begriffe Schnellballsystem, Glückspiel, Casino in diesem Zusammenhang sind für mich unpassend.
Mit dem Sie in keinem Geschäft der Welt (Real) bezahlen werden (dürfen) können!
Ansonsten müssen Sie auch die Frage beantworten: In welcher Währung werden die Beschäftigten bezahlt?
Bitcoins und sonstiges in der Richtung, ist vorgetäuschtes Hütchenspielergeld. Lassen Sie sich ja nicht von den Banken verleiten in so etwas zu „Investieren“! Am Ende ist ihr reales Geld weg.
Komisch…die Amis machen seit Jahren Nullzinspolitik. Funktioniert doch bestens.
Nun gut, dort darf die FED die Staaten auch direkt finanzieren, statt wie bei uns den Umweg über die Banken zu machen.
Wozu eigentlich? Dass nuuur die Banken wissen, wer kreditwürdig ist und wer nicht, hat sich ja inzwischen wohl als absolut schwachsinnige Phrase selbst entlarvt 😉
Macht man das nur noch, damit die ein Geschäftsmodell haben, was richtig Marge macht?