Aktivisten, Drückerkolonne, Influencer, Monitor und Panorama

Aktivisten, Drücker, Influencer, Monitor und Panorama haben gemeinsam, dass sie ihren Kunden nur solche Informationen zukommen lassen, die den Kauf ihrer Ware wahrscheinlich bis unausweichlich machen, und alles tun, um sie von anderen Informationen fern zu halten oder abzuschrecken.

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Schon das erste Zitat ist aus Wikipedia – nicht weil ich vor allem die deutsche Ausgabe der Geldmaschine von Jimmy Donal „Jimbo“ Wales für eine seriöse Quelle hielte, sondern weil dieses Wikipedia, geht es um Politisches, als Synonym für Politically Correct (PC), Politisch Korrekt gilt –  also sozusagen von denen (quer)geschrieben wurde, die ich kritisch betrachten will. Alle Zitate im Folgenden sind von Wikipedia, es sei denn, anderes ist vermerkt. Hervorhebungen sind meine.

»Ein Aktivist unterscheidet sich vom Politiker vor allem darin, dass er seine Ziele nicht über direkte Teilhabe an dem formellen politischen Prozess erreichen will, etwa durch Anstreben eines politischen Amts oder Mitarbeit in einer Partei, sondern auf eher informelle Art und Weise – etwa durch Öffentlichkeitsarbeit, Demonstrationen und in jüngerer Zeit verstärkt durch Internet-Aktivitäten wie Online-Abstimmungen, was auch als Cyberaktivismus bezeichnet wird. Von Teilen mancher Bewegungen wird auch Gewalt als Möglichkeit gesehen.

Ein informeller oder auch organisierter Zusammenschluss vieler Aktivisten wird bei entsprechenden Zielen auch Soziale Bewegung genannt. Größere organisierte Zusammenschlüsse von gleichgesinnten Aktivisten werden teilweise auch als Nichtregierungsorganisationen (NGO) bezeichnet.«

Volksübersetzung: Ein Aktivist ist ein illegaler und illegitimer Politiker.

Den Ausdruck Drückerkolonne kennt heute kaum noch einer:

»Drückerkolonnen sind in der Regel im Reisegewerbe tätig und verwenden Methoden des Direktmarketings, allerdings in einer Weise, die allgemein als unmoralisch oder kriminell oder als unerwünschte Werbung empfunden wird.«

Volksübersetzung: Die Drücker läuten an der Tür und gehen den Leuten solange auf die Nerven, bis diese aus Notwehr kaufen oder abonnieren oder, oder …

Zur Methode des Vorgehens:

»Durch gezielte Fehlinformationen oder das Weglassen von wichtigen Details werden bei Kunden falsche Vorstellungen erzeugt, womit die asymmetrische Informationsverteilung ausgenutzt wird.«

»Asymmetrische Information (englisch asymmetric information) ist ein wirtschaftswissenschaftlicher Begriff und bezeichnet den Zustand, in dem zwei Vertragsparteien bei Abschluss und/oder Erfüllung eines Vertrags oder Marktteilnehmer nicht über dieselben Informationen verfügen. Die Auseinandersetzung mit Problemen, die aus asymmetrischen Informationen resultieren, ist Gegenstand der Informationsökonomik sowie der ökonomischen Analyse des (Privat-)Rechts.«

Volksübersetzung: Nepper, Schlepper, Bauernfänger.

Nun zum Influencer:

»Als Influencer (von englisch to influence ‚beeinflussen‘) werden seit den 2000er Jahren Personen bezeichnet, die aufgrund ihrer starken Präsenz und ihres hohen Ansehens in sozialen Netzwerken als Träger für Werbung und Vermarktung in Frage kommen (sogenanntes Influencer-Marketing).«

»Influencer-Marketing (von englisch to influence: beeinflussen), auch Multiplikatoren-Marketing genannt, ist eine Disziplin des Online-Marketings, bei der Unternehmen gezielt Meinungsmacher (Influencer) und damit Personen mit Ansehen, Einfluss und Reichweite in ihre Markenkommunikation einbinden. Als sogenannte Influencer werden Akteure im Social Web bezeichnet, die durch Content-Produktion, Content-Distribution und Interaktion mit ihren Followern eine relevante Anzahl an sozialen Beziehungen zu und Einfluss auf ihre Follower aufgebaut haben.«

Volksübersetzung: Influencer sind Meinungsmacher.

Georg Restle vom Monitor plädierte in WDR-Print gegen einen »Journalismus im Neutralitätswahn« und stellte dort dar, was ihn an der heutigen Medienwelt stört:

»Man kann es ein zerrüttetes Verhältnis nennen: Die Beziehung zwischen uns Journalisten und weiten Teilen der Gesellschaft, die uns zunehmend misstrauischer gegenüberstehen, zunehmend feindlicher. Die uns immer weniger glauben, weil sie längst dazu übergegangen sind, sich selbst zu versorgen: mit passgenauen Artikeln aus dem unendlich scheinenden Angebot der digitalen Kanäle und Plattformen.«

Volksübersetzung: Ihr sollt keine Informantionen haben neben unseren.

Bei Panorama geht es nicht um den Offizier, den Panorama und im Gefolge die übliche Schreiberschar in die »rechte Ecke« stellt, und auch nicht um die Bundeswehr, sondern um die Botschaft, die Warnung und Drohung zugleich ist.

Ihr müsst nicht nur die »richtige« Meinung, Haltung und Gesinnung bekunden, ihr dürft es auch nur an physischen und virtuellen Orten tun, die wir – Monitor, Panorama und so weiter – euch zuweisen oder erlauben.

Volksübersetzung: Keine Kontakte zu von uns für böse Erklärten.

Aktivisten, Drücker, Influencer, Monitor und Panorama haben gemeinsam, dass sie ihren Kunden nur solche Informationen zukommen lassen, die den Kauf ihrer Ware wahrscheinlich bis unausweichlich machen, und alles tun, um sie von anderen Informationen fern zu halten oder abzuschrecken.

Monitor-Restle sieht das mit den alten und neuen Medien, aber falsch, wenn er schrieb:

»Die uns immer weniger glauben, weil sie längst dazu übergegangen sind, sich selbst zu versorgen: mit passgenauen Artikeln aus dem unendlich scheinenden Angebot der digitalen Kanäle und Plattformen.«

Alte Medien haben das Vertrauen ihrer Leser nicht verloren, weil sie neue Medien lesen. Sie lesen neue Medien, weil sie (den meisten) alten nicht mehr vertrauen.

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Kommentare ( 23 )

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F.Peter
3 Jahre her

Den alten Medien und auch den Politikern stinkt es halt gewaltig, dass über die neuen Medien Sachverhalte schneller an die Öffentlichkeit gelangen und dort auch kontrovers und faktenbasiert diskutiert werden. Früher war es doch so schön für die Politiker und die alten Medien, ausschließlich solche Sachverhalte zu publizieren, die genehm waren. Widerspruch kam lediglich in dem einen oder anderen Leserbrief vor, mehr nicht. Heute hagelt es je nach Nachrichtenlage gebündelt und geharnischte Kritik, wenn man den Machern von Lückenpresse und dem geschwurbel der Politkaste auf die Schliche kommt. Es könnte dazu führen, dass in Zukunft vielleicht vorher mehr nachgedacht wird,… Mehr

HavemannmitMerkelBesuch
3 Jahre her

Es hat Menschenhetzjagden gegeben! Nicht in Chemnitz, nicht in Sebnitz, nicht bei Pegida sondern bei Panorama, dem „Qualitätsmedium“ aller sozialistischen Aktivisten!!!
Sie wollen das nicht mehr? Dann können Sie abschalten, aber bezahlen werden Sie es trotzdem! Staatsanwaltschaften jagen lieber „Gruppen Chemnitz“ mit Luftgewehr statt regierungsunterwürfiger Hasser und Hetzer im Staatsauftrag, die mit ihren Kalaschnikowstiften inzwischen mehr Opfer auf dem Gewissen haben, als jede Gruppe Chmenitz hätte anrichten können. Staasi, wir sind wieder wer, nicht wahr Frau Kahane? **

Thorsten
3 Jahre her

Passend dazu gibt in den USA einen Untersuchungsausschuß im dem die IT-Giganten der politischen Einflußnahme bezichtigt werden.

Sie werden als „Cyber-Barone“ bezeichnet, dass erinnert NICHT ZUFÄLLIG an die „Räuber-Barone“ des 19. Jahrhundert wie Rockefeller oder Carnegie.

Das ist Ernst und könnte zu einer Zerschlagung führen.

Alexis de Tocqueville
3 Jahre her
Antworten an  Thorsten

Ja und? Ist das ein Problem?

country boy
3 Jahre her

Man muss nur die hasserfüllten antiamerikanischen Kommentare zum US-Truppenabzug im ZOn-Forum lesen, dann weiß man, für welche Klientel diese Art von Journalismus gemacht wird und welchem Sumpf diejenigen entstiegen sind, die sie machen.

pcn
3 Jahre her

Als Informatiker kennt man das: Einen virtuellen Desktop herstellen, in dem realistische Programme nachgebildet und getestet werden, so gibt dieser Restle (nur als Beispiel genannt) folgende Losung aus: Journalismus ist programmatisch gewollte Virtualität. Er nennt es Haltungsjournalismus. Um diese „Virtualität“, seine, nämlich die Restles, und die der Ideologie mittragenden Volkserziehungsmedien, diese ihre, seine virtuelle Wahrheit zu erkunden, braucht es ein Modul, um zur realistischen Wahrheit zu kommen. Also, TE und andere sich um Wahrheit Bemühende sind für mich die Prüfinstanz, wie bei einem Rechner der virtuelle Desktop, der ein Programm (oder Codes, die man für eine bestimmte Funktion mit der… Mehr

StefanB
3 Jahre her

Willkommen Herr Filser und besten Dank für den knackigen Einstieg!

Lotus
3 Jahre her

„Durch gezielte Fehlinformationen oder das Weglassen von wichtigen Details werden bei Kunden falsche Vorstellungen erzeugt, womit die asymmetrische Informationsverteilung ausgenutzt wird.“ – Selten eine so gute Beschreibung des ÖR-„Qualitätsjournalismus“ gelesen. „Volksübersetzung: Keine Kontakte zu von uns für böse Erklärten.“ – Funktioniert bei einem erschreckend großen Teil der Bevölkerung. Habe vor weinigen Wochen wieder eine entsprechende Erfahrung mit Bekannten gemacht. „Gut“ und glaubwürdig sind: ARD, ZDF, Spiegel Online und abonnierte Tageszeitung (natürlich Mainstream). Was diejenigen, die das „Gute“ konsumieren, nicht kennen, ist schlecht und nach deren Ansicht irgendwie rechts und Fake News. Wobei die so Urteilenden das Verurteilte selbstverständlich unter keinen… Mehr

Kassandra
3 Jahre her
Antworten an  Lotus

„Wobei die so Urteilenden das Verurteilte selbstverständlich unter keinen Umständen kennenlernen wollen.“ Lotus – und das ist das, was ich am wenigsten verstehen kann. Da macht man jemanden, inzwischen schon überaus vorsichtig, darauf aufmerksam, dass es eine alternative Variante geben könnte, die auch noch im Original irgendwo im www zu finden ist – aber sie verweigern sich sogar dem Nachforschen nach der realen Information. Welchen Knick muss man in den Verstand von Menschen gemacht, wie ihnen das Hirn gewaschen haben, dass sie sich selbst gegen einfachste Recherche verwahren und so standhaft bei dem Eingeimpften bleiben, dass sie lieber auf Beziehung… Mehr

Politkaetzchen
3 Jahre her
Antworten an  Kassandra

Das ist einfach mit der menschlichen Psyche zu erklären. Wir Menschen brauchen feste Regeln und Vorgaben über unseren Umfeld für die eigene seelische Sicherheit. Deswegen funktioniert zb. religiöser Fanatismus so gut: Sie gibt den Menschen Sicherheit, auch wenn das propagierte Weltbild nicht mit der Realität übereinstimmt. In einer komplett relativierenden Gesellschaft, in dem man alles kann und nichts muss und sogar die eigene Identität bzgl. Ethnie und Geschlecht zu Tode relativiert wird, sehnen sich die Menschen immer mehr nach einem Dogma, der ihnen Sicherheit verspricht. Wenn ein Mensch zu ihnen kommt und das hinterfragt, bekommen sie dann schlicht Angst. Das… Mehr

Fragen hilft
3 Jahre her
Antworten an  Kassandra

„die ihnen so das Hirn gewaschen haben, dass sie sich selbst gegen einfachste Recherche verwahren und so standhaft bei dem Eingeimpften bleiben,“
Ein Gedanke, der mich auch schon lange grübeln läßt.
Es muß der Wäsche ein Versiegelungs-Arbeitsgang gefolgt sein.
Der wohl bei den meisten funktioniert, aber es gibt auch dagegen Resistente mit Gespür für angewandte Unredlichkeit.

Harry Charles
3 Jahre her

…UND WEITEN TEILEN DER GESELLSCHAFT na sieh‘ mal einer an, liebe Linksgrüne Heilspredigerjournalisten, Ihr gebt es also zu: die Leute wollen von Eurem moralisierenden linken Gewäsch immer weniger wissen und stimmen mit den Füßen, bzw. der Fernbedienung, der Abonnementskündigung, etc. ab. Na so eine Frechheit aber auch! leben die denn wirklich im Sinne des Kant’schen Imperativs „Habe den Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ S Statt sich linksgrünen Panorama oder was auch immer-Müll reinzuziehen. ich bin stolz, vermelden zu können: zu diesen weiten Teilen der Gesellschaft, die Euch Moralquacksalbern davon laufen, da gehöre ich auch. Ich, der Trump-Fan, der… Mehr

pongping
3 Jahre her

Wo immer sich eine passende Gelegenheit ergibt, da schmeisse ich F*Z, Sp*egel, EssZett usw. in die Mülltonne, manchmal ganze Packen. Alles ganz legal natürlich.

country boy
3 Jahre her
Antworten an  pongping

Früher brachte man den von Ihnen entsorgten Spitzenprodukten des deutschen Journalismus noch einen gewissen Respekt entgegen. Aber seit die Journalisten dort das eigentständige Denken verlernt haben, muss man bei der Lektüre von SPIEGEL usw. nur noch den Kopf schütteln.

country boy
3 Jahre her

„Alte Medien haben das Vertrauen ihrer Leser nicht verloren, weil sie neue Medien lesen. Sie lesen neue Medien, weil sie (den meisten) alten nicht mehr vertrauen.“ Dieser Satz fasst die ganze Misere der deutschen Medienlandschaft zusammen. Spätestens im Jahr 2015 hat doch jeder Bürger, der in Lage ist, selbstständig zu denken, gemerkt, dass unseren Journalisten die Orientierung völlig abhanden gekommen ist. Die auf einen Minimalkorridor verengte Einheitsmeinung der deutschen Journalistenschaft in Sachen Migration oder zur Person von Donald Trump ist einfach nur noch grotesk. Was unsere Medien seit 2015 abliefern, ist ein Offenbarungseid. So musste die Suche nach Wahrheit einer… Mehr

Kassandra
3 Jahre her
Antworten an  country boy

Den Satz kann man auch auf die Parteien-„Landschaft“ anwenden. Da erweist er sich als genau so passend.
Man wählt die alten Parteien nicht mehr, weil sie des Vertrauens nicht mehr würdig sind – und sucht Alternativen.