„Der Krieg der Ideen“ in Frankreich

In Frankreich haben einst linke Autoren im reaktionären Islam, der Auflösung des Nationalstaates und der Einschränkung der Meinungsfreiheit eine Gefahr erkannt. Präsident Macron als Schüler eines Philosophen dürfte immerhin wenigstens verstehen, um was es in den intellektuellen Auseinandersetzungen geht.

imago Images/Hans Lucas

Frankreich gilt immer noch als ein Land leidenschaftlich geführter intellektueller Debatte und anders als in vielen anderen Ländern nimmt an diesen Debatten auch eine größere Öffentlichkeit zumindest passiv teil, jedenfalls wenn es um politische Fragen gibt. Man muss zwar einräumen, dass die großen „Meisterdenker“, die weit über die Grenzen ihres Heimatlandes hinaus ihren Einfluss ausübten – Männer wie der Philosoph Foucault oder der Soziologe Bourdieu – die Bühne verlassen und keine wirklichen Nachfolger von gleicher Statur gefunden haben, aber dennoch wird die Diskussion über politische und gesellschaftliche Fragen in Frankreich sehr viel leidenschaftlicher und kontroverser, und oft auch auf einem höheren Niveau geführt als bei uns.

Ernsthafte, auch in der Öffentlichkeit präsente Intellektuelle, die konservative Positionen vertreten, fehlen in Deutschland bekanntlich fast vollständig. Würde es doch einmal jemand versuchen, sich auf diese Weise zu profilieren, würde er sofort als potentieller Rechtsradikaler marginalisiert werden (was auch für Schriftstellerinnen oder Journalisten gilt) – und schon das schränkt das Feld der politischen Diskussion stark ein.

Die CDU ist überdies eine aus Überzeugung anti-intellektuelle Partei, die stolz darauf ist, über keinerlei Programm, das diesen Namen verdient, zu verfügen, ein Stolz, den ihr Kanzlerkandidat ja auch sehr überzeugend und mit der ihm eigenen rheinischen Heiterkeit verkörpert, so wie vor ihm schon in anderer, eher mürrischer Weise die jetzige Kanzlerin.

Das ist in Frankreich etwas anders, wie die Autorin Eugénie Bastié, die als wichtiger Kopf eines erneuerten katholischen Konservativismus gilt, mit ihrem neuen Buch „La Guerre des idées“ (Der Krieg der Ideen) deutlich macht. Nach 1945 waren auch in Frankreich dezidiert konservative Stimmen weitgehend marginalisiert. Die anti-republikanische Rechte, die in den 1930er Jahren eine Art Blütezeit erlebt hatte, war durch ihre Kollaboration mit den Deutschen und durch ihre Unterstützung für Vichy gründlich diskreditiert. Hier hat sich allerdings in den letzten 20 Jahren ein gewisser Wandel vollzogen. Autoren, die an ältere konservativ-katholische Traditionen anknüpfen und sich durch ihre kritische Sicht auf die EU, ebenso wie ihre Ablehnung einer unkontrollierten Immigration auszeichnen, haben eine gewisse Prominenz gewonnen. Dazu gehören etwa der Politikwissenschaftler Patrick Buisson und der in der Vendée beheimatete Politiker Philippe de Villiers, aber mit Blick auf die Einwanderungskritik auch Eric Zemmour, der französische Sarrazin, wenn man so will. 

Nicht unwichtig ist auch, dass zwei der erfolgreichsten französischen Romanautoren, Michel Houellebecq und Sylvain Tesson politisch eher dem „rechten“ Lager zuzuordnen sind. Unter Sarkozy, der von 2007 bis 2012 als Präsident amtierte, schienen konservative Intellektuelle sogar einen gewissen Einfluss auf die Tagespolitik zu gewinnen. Buisson jedenfalls gehörte zu den Vertrauten und Beratern des Präsidenten, der sich bewusst war, dass es für eine Partei rechts der Mitte nicht mehr ausreichte, auf ihre größere Wirtschaftskompetenz zu verweisen, ohne ein eigenes Tableau von Ideen anbieten zu können. Es galt aus seiner Sicht, einen Kampf um die kulturelle Hegemonie zu führen. Das politische Glück war Sarkozy freilich nicht hold, 2012 wurde er abgewählt.

Sein linker Nachfolger Hollande war eine schwache Figur und einige Jahre lang sah es so aus, dass ein Politiker aus dem bürgerlichen Lager, der sich auf dediziert konservative Berater stützte, und das tat François Fillon, noch einmal eine Chance bekommen würde. Aber Fillon stolperte über einen Korruptionsskandal, und wohl auch über den Widerstand der Pariser Eliten, die überzeugt waren, dass nur jemand, der ganz ihre eigene Weltsicht vertrat, das Land führen könne, und das war eben Macron. Mit der Wahl von Macron traten jene Intellektuellen, die unter Sarkozy an Einfluss gewonnen hatten, wieder in den Hintergrund. Ohnehin sind die lauten Klagen der politischen Linken über den vermeintlich ständig wachsenden Einfluss rechter Denker in Frankreich nur begrenzt plausibel, denn die Universitäten und der gesamte Bildungssektor sind heute noch viel stärker unter der Kontrolle linker Protagonisten als vor 30 oder 40 Jahren. 

Außerhalb der Universitäten finden Autoren, die sich gegen den linken Mainstream stellen, zunehmend Gehör

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Das wird ein Stück weit dadurch kompensiert, dass populäre Autoren einem nicht-akademischen Publikum jene Darstellungen liefern, die Wissenschaftler nicht mehr anbieten, etwa eine französische Geschichte, die sich weiter an dem traditionellen „nationalen Roman“ vom langsamen Wachstum Frankreichs als Nation seit Chlodwig oder gar seit Vercingetorix orientiert. An den Universitäten wird diese nationalstaatlich orientierte Geschichtsschreibung mittlerweile eher kritisch gesehen und oft systematisch dekonstruiert, was freilich in der Öffentlichkeit nicht immer gut ankommt. Entsprechend stark dramatisieren linke oder linksliberale Historiker wie Patrick Boucheron am Collège de France den vermeintlich verderblichen Einfluss ihrer politischen Gegner auf die öffentliche Meinung. Man sieht hier die Rückkehr zu einem identitären Essentialismus – zum Traum vom ewigen Wesen Frankreichs, der die Vision von einem kosmopolitischen, multikulturellen Frankreich bedroht. 

Sorgen machen sich die Linken auch angesichts des erheblichen Einflusses von Intellektuellen, die faktisch keinem politischen Lager klar zuzuordnen sind, die aber vor allem als Gegner der linksbürgerlichen Kämpfer für identitätspolitische Forderungen und politische Korrektheit hervortreten. Hier nennt die Autorin vor allem drei Namen: Michel Onfray, einen philosophischen Essayisten, Christophe Guilluy, einen Sozialgeographen und Jean-Claude Michéa, einen Philosophen. Michéa ist eigentlich ein klassischer Linker, der sich aber in der Tradition eines unkonventionellen Denkers wir George Orwell sieht und die einfachen Leute gegen die Arroganz der „Bobos“, der „bourgeois bohémiens“, mit ihrem Kult der politischen Korrektheit und der Diversität verteidigt. Thema Guilluys, dessen Bücher den Lesern von Tichys Einblick in der Vergangenheit auch schon vorgestellt wurden, ist das Frankreich der Peripherie, der kleineren Städte und des flachen Landes, das wirtschaftlich in den letzten Jahrzehnten zunehmend abgehängt wurde, dessen Bevölkerung, meist weiß und relativ arm, aber von der Politik durchgehend vernachlässigt wird. Die post-nationalen Linken hassen Guilluy, weil er vermeintlich dem Front National Argumente liefert. Schließlich ist Onfray zu nennen, ein Medienstar, dessen Bücher eine erstaunlich hohe Auflage erreichen. Er inszeniert sich als Volkstribun, wagt auf die demokratischen Defizite des europäischen Integrationsprozesses hinzuweisen, sieht sich aber auch als Verteidiger einer radikalliberalen anti-kirchlichen Tradition, die auf die großen Aufklärer des 18. Jahrhunderts zurückgeht. Seine neue Zeitschrift Front Populaire, die er 2020 begründete, hat heute immerhin eine Auflage von ca. 50.000. Exemplaren – für das Publikationsorgan eines Philosophen eine beachtliche Zahl. Davon kann selbst ein Sloterdijk nur träumen. 

Der Republikanismus als Gegengewicht zur Identitätspolitik

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Generell ist es für Frankreich bezeichnend, dass eine ganze Reihe von Autoren, die früher als links galten, sich zumindest kulturpolitisch ins eher konservative Lager bewegt haben, weil sie im reaktionären Islam ebenso eine Gefahr sehen wie in der weitgehenden Auflösung des Nationalstaates und der Einschränkung der Meinungsfreiheit durch eine neue Identitätspolitik mit ihren zahlreichen Sprachregelungen und Tabus. Zu den Intellektuellen dieser Art sind etwa der Historiker Jacques Juillard zu rechnen, aber auch der Philosoph Alain Finkielkraut und der Historiker Georges Bensoussan, der unter anderem das Thema des verbreiteten Antisemitismus unter den Immigranten aus Nordafrika aufgegriffen hat.  Die relative Stärke dieser „dritten Partei“ im politisch intellektuellen Wettstreit führt Bastié darauf zurück, dass es in Frankreich eine starke Tradition des Republikanismus gibt, die ein Gegengewicht zur Idee des unbegrenzten demokratischen Pluralismus darstellt, wie sie in der angelsächsischen Welt ausgeprägt ist. Dieser Republikanismus steht in Frankreich für einen Universalismus der Normen, der Sonderregelungen für spezifische ethnische und religiöse Gruppen ablehnt, und für einen Laizismus, der sich mit dem Bekenntnis zu den Menschenrechten und einem missionarischen Nationalstolz zu einer sehr französischen „politischen Religion“, einer „civil religion“ verbindet. 

Dieser Konflikt zwischen Republikanismus und postmoderner Demokratie ist ein Spezifikum der französischen politischen Kultur, zu dem es in Deutschland kein wirkliches Gegenstück gibt, auch wenn selbst hier einzelne Politiker und Politikerinnen der Linken sich gegen Auswüchse der Identitätspolitik und der Cancel Culture, aber auch gegen die Negierung des Nationalstaates wenden. Dazu wäre etwa in jüngerer Zeit Sahra Wagenknecht zu rechnen. Aber einstweilen sind solche Positionen in Deutschland eher randständig, zumal hinter ihnen keine größere politische Kraft steht, die sie unterstützt. 

Ein echter Dialog zwischen den verfeindeten Lagern ist heute mehr denn je vollständig unmöglich geworden

Allerdings sind auch die Zustände in Frankreich nicht gar so rosig, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Es mag zwar mehr offene Auseinandersetzungen über Streitfragen geben, andererseits hat aber hier noch mehr als bei uns ein aggressiver und ideologisch einseitiger Antirassismus die Form einer säkularen Religion angenommen, die keinerlei Widerspruch duldet. Überdies, und hier ähnelt Frankreich Deutschland, hat sich die Balance im öffentlichen Leben verschoben. Die Intellektuellen standen in Frankreich auch schon vor 60 Jahren eher links, aber in der Welt der Wirtschaft und der Verwaltung und lange Zeit auch in der Politik dominierten Eliten, die kulturell konservativ waren, auch wenn sie der direkten Konfrontation mit ihren linken Gegnern eher auswichen. Das ist vorbei. Mit dem Aufstieg eines progressiven Bürgertums, das einen quasi linken Lebensstil pflegt, ist die politische Landschaft sehr viel homogener geworden, zumindest was das Milieu der akademisch Gebildeten betrifft. Das beklagt auch der katholische Philosoph Pierre Manent gegenüber Bastié, der eine Karriere, wie er sie als Konservativer an der Universität gemacht hat, unter heutigen Bedingungen für unmöglich hält. Heute gebe es anders als früher eine Einheitsmeinung, und wer ihr widerspreche, müsse damit rechnen, dass man versuche, ihn einzuschüchtern und durch Denunziationen zu diskreditieren, um seine soziale Existenz zu vernichten. 

In Tat hat sich die Cancel Culture mittlerweile auch nach Frankreich ausgebreitet. So wurde es der Philosophin Sylviane Agacinski, der Gattin des früheren sozialistischen Premierministers Jospin, 2019 unmöglich gemacht, an der Universität Bordeaux aufzutreten, weil sie den weiteren Ausbau der künstlichen Reproduktion menschlichen Lebens ebenso skeptisch sieht wie den Einsatz von Leihmüttern durch homosexuelle männliche Paare.

Insgesamt ist namentlich im universitären Umfeld, wo sich Linke und Konservative von jeher gegenseitig verachteten, der Umgangston in den letzten Jahren noch einmal deutlich rauer geworden. Bastiés These ist, dass sich die Linke nach der Niederlage von 1989 erneut radikalisiert habe, aber mangels einer wirklich umfassenden Vision für die Zukunft, die so etwas wie ein neues Gesellschaftssystem verspricht, wie es der Marxismus ja tat, sich darauf spezialisiert habe, den politischen Feind durch Denunziationen zu demontieren, eine Tendenz, die übrigens auch bei uns in Deutschland um sich greift.

Der Hass auf den Feind muss zumindest zum Teil eigene leidlich konsistente Ideen ersetzen. Jede Form von „Populismus“, natürlich nur, wenn er von rechts kommt, oder ein positiver Bezug auf eine eigene kulturelle Identität Frankreichs sind der neuen Linken ganz besonders zuwider und werden sofort als rechtsradikal und faschistisch gebrandmarkt. Wer solchen Ideen anhängt, der soll als Feind proskribiert und aus der öffentlichen Diskussion für immer ausgeschlossen werden, so Bastié, die als Redakteurin des Figaro zum konservativen Lager gehört. Diese Intoleranz verbindet sich mit der Ablehnung wie auch immer definierter objektiver Fakten durch postmoderne Denker und ihre heutigen Adepten, für die jede Wahrheit am Ende nur eine soziale Konstruktion ist. Legitim ist jene Konstruktion, die von den vermeintlichen Opfern und ihren Verbündeten unterstützt wird oder ihnen nützt. Das macht naturgemäß eine echte inhaltliche Debatte zwischen den feindlichen Lagern nahezu unmöglich.

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Es stehen sich heute, so Bastié, keine Vertreter von Meinungen mehr gegenüber, sondern Gruppen, die als Evidenz für die Richtigkeit ihrer Position vor allem ihre Gefühle anführen. Eine echte Debatte über die politischen Gräben hinweg war sicherlich auch schon früher schwierig, heute aber ist sie unmöglich geworden, weil es gar keine gemeinsamen Referenzpunkte für die Suche nach einer wie immer gearteten Wahrheit mehr gibt. Somit bleibt die intellektuelle Landschaft in Frankreich zwar deutlich vielfarbiger als in Deutschland, wo eher graue Töne in unterschiedlichen Schattierungen vorherrschen, aber von einem wirklichen Dialog oder einer zielgerichteten Debatte zwischen den unterschiedlichen Lagern kann auch hier nicht die Rede sein. 

Auch auf die Politik kann man nicht allzu viel Hoffnung setzen, denn Macron laviert in den französischen Kulturkriegen um nationale Erinnerung und Identität sichtlich zwischen unterschiedlichen Positionen. An einem Tag kann er erklären, dass es so etwas wie eine französische Kultur gar nicht gebe, am nächsten aber die besondere historische Mission Frankreichs als Land der Aufklärung verteidigen. Immerhin dürfte Macron als Schüler des Philosophen Ricoeur wenigstens verstehen, um was es in den heutigen politisch-intellektuellen Auseinandersetzungen überhaupt geht. Ob man das vom gegenwärtigen Kanzlerkandidaten der Union in Deutschland auch sagen kann, kann man durchaus bezweifeln.

Aber ein einfacher Gemütszuschnitt kann ja einen Politiker und seine Anhänger auch vor beunruhigenden Erkenntnissen bewahren, und genau das ist es wohl, was die Deutschen sich mehrheitlich anders als die Franzosen am Stärksten wünschen, übrigens auch dann, wenn sie sich ihre schöne neue Welt von der strahlenden Trampolinspringerin erhoffen, die bald auch den Sprung ins Kanzleramt schaffen wird, wenn alles gut geht. 


Eugénie Bastié, La Guerre des idées. Enquête au coeur de l’intelligentsia française, Editions Robert Laffont, Paris 2021, 302 S.

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Kommentare ( 18 )

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18 Comments
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Jahn Schopf
2 Jahre her

Herr Asch in seiner Zusammenfassung des Buches: „Bastiés These ist, dass sich die Linke nach der Niederlage von 1989 erneut radikalisiert habe, aber mangels einer wirklich umfassenden Vision für die Zukunft, die so etwas wie ein neues Gesellschaftssystem verspricht, wie es der Marxismus ja tat, sich darauf spezialisiert habe, den politischen Feind durch Denunziationen zu demontieren, eine Tendenz, die übrigens auch bei uns in Deutschland um sich greift. Der Hass auf den Feind muss zumindest zum Teil eigene leidlich konsistente Ideen ersetzen. Jede Form von „Populismus“, natürlich nur, wenn er von rechts kommt, oder ein positiver Bezug auf eine eigene… Mehr

the NSA
2 Jahre her

gute Information, besten Dank!

Boris G
2 Jahre her

Ähnlich wie Deutschland hat auch Frankreich der grimmigen Entschlossenheit der Nordostasiaten auf wirtschaftlichem Gebiet wenig entgegenzusetzten. Und der wirtschaftliche Niedergang wird die gesellschaftlichen Gärungsprozesse furios beschleunigen, wogegen der aktuelle tägliche kleine Bürgerkrieg in den Banlieus in der Rückschau als friedliche Zeit erscheinen wird.

Ralf Poehling
2 Jahre her

Zitat:“Die relative Stärke dieser „dritten Partei“ im politisch intellektuellen Wettstreit führt Bastié darauf zurück, dass es in Frankreich eine starke Tradition des Republikanismus gibt, die ein Gegengewicht zur Idee des unbegrenzten demokratischen Pluralismus darstellt, wie sie in der angelsächsischen Welt ausgeprägt ist. Dieser Republikanismus steht in Frankreich für einen Universalismus der Normen, der Sonderregelungen für spezifische ethnische und religiöse Gruppen ablehnt, und für einen Laizismus, der sich mit dem Bekenntnis zu den Menschenrechten und einem missionarischen Nationalstolz zu einer sehr französischen „politischen Religion“, einer „civil religion“ verbindet. Dieser Konflikt zwischen Republikanismus und postmoderner Demokratie ist ein Spezifikum der französischen politischen Kultur,… Mehr

Johann Thiel
2 Jahre her

Danke lieber Kapitaen Notaras, für diese absolut treffenden Zeilen, die ich so umfassend nicht hätte formulieren können.

Walter Knoch
2 Jahre her

Bei Gott nicht zentrales Thema des obigen Beitrages. Aber es geht mir auf den Keks, wenn ich auch hier bei Tichys Einblick jetzt ständig über „Politiker und Politikerinnen“ (siehe oben, oder alternativ bei anderen Beiträgen über „Journalisten und Journalistinnen etc. pepe) stolpern muss. Ist es denn so schwer zu verstehen, dass das Genus nichts aber auch gar nichts mit Sexus zu tun hat, dass das Genus keinerlei sementischen Inhalt vermittelt. Das generische Maskulinum ist in den meisten Fällen eine Funktionsbezeichnung und es steht dort, wo das Genom und seine körperlichen (meinetwegen auch sensitiven und geistigen) Manifestationen keine Rolle spielen. Das… Mehr

Richard28
2 Jahre her

Wirtschaftlicher Niedergang ?
Ja, ich glaube-wie Sie Klaus-,
dass diese Talsohle durchschritten werden muss.

country boy
2 Jahre her

Manchmal fragt man sich, welcher spin doctor Deutschland zum Land der „Dichter und Denker“ erkoren hat.

Kaltverformer
2 Jahre her

Das Hauptproblem ist die Demographie.
Mit jedem Jahr wird das Verhältnis Immigranten (eh schon wissen, wer gemeint ist) und Autochthonen, vor allem in den jüngeren Altersklassen, schlechter.
Glauben sie wirklich, dass eine vergreiste Gesellschaft sich gegen eine Überzahl an jungen, aggressiven Männern aus der anderen Gesellschaftsform sich adäquat noch wehren wird können?
Schon jetzt braucht es in manchen Stadteilen Deutschlands ein Sonderkommando, nur um einen Strafzettel zu zustellen….

Epouvantail du Neckar
2 Jahre her

Ihr Wort in Gottes Ohr.