Die von TE schon vor Jahren prognostizierten Folgen des grünen Wahns treten jetzt ein. Es vergeht keine Woche, ohne dass große und kleine Firmen Entlassungen bekanntgeben würden. Jetzt wird die Rechnung präsentiert für ideologisierte Politik.
picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer
Stefan Grosch, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor des weltgrößten Automobilzulieferers, der Robert Bosch GmbH, erklärte, warum Bosch nach 9.000 Arbeitsplätzen in 2024 auch im Jahr 2025 weitere 13.000 Arbeitsplätze abbauen will.
In scheinbar krassem Widerspruch dazu äußert sich VW-Vertriebsvorstand Martin Sander: „Wir wissen, dass die Zukunft der Branche elektrisch ist, und wir haben ein attraktives Portfolio in diesem Bereich.“ Er räumt aber gleichzeitig ein: „Jetzt müssen wir (nur noch) … die Kunden von der Elektromobilität und unseren attraktiven Modellen überzeugen.“
Der Bosch-Manger spricht unverblümt die harten Realitäten von heute an, VW-Manger Sander übt sich in Wunschdenken. Die „grüne“ Automobilrevolution fand in Deutschland schlicht und einfach nicht statt. Die mit rot-grüner politischer Brachialgewalt bis hin zum camouflierten faktischem Verbrenner-Verbot ab 2035 verfolgte Politik, das Verbrennerauto – Kernstück der deutschen Automobilindustrie – mit Gewalt durch Voll-Elektroautos zu ersetzen, ist krachend gescheitert. Alle Autohersteller, an der Spitze Mercedes und Porsche, aber auch VW, kehren zum Verbrennner zurück. Porsche und Mercedes offen, VW verdeckt und verschämt.
BMW bleibt seiner Linie der Technologieoffenheit für alle Antriebe treu, setzt in Zukunft mit eigener Batterie-Fabrik und einer neuen Klasse aber ebenfalls stark auf E-Mobilität.
Die gesamte Autobranche, nicht nur in Deutschland, macht mit der Elektromobiliät hohe Verluste, am schlimmsten hat es die Zulieferer erwischt. Bosch als altehrwürdiges schwäbisches Traditions-Unternehmen ist aktuell lediglich der spektakulärste Fall. Unter den globalen Autoherstellern sind die deutschen Autobauer wegen eines weiter florierenden Geschäfts mit herkömmlichen Verbrenner- und zunehmend Hybrid-Autos noch schwach in der Gewinnzone. Dagegen verzeichnet der Stellantis–Konzern im 1. Halbjahr 2025 einen Verlust von zwei Milliarden Euro. Auch Ford und GM schrieben bei Elektroautos hohe Milliardenverluste.
Das Hauptproblem bei allen Beteiligten, ob Hersteller oder Zulieferer, sind die hohen Kosten. Es wurden Elektroautos entwickelt und große Kapazitäten für deren Produktion errichtet. Durch die fehlenden Verkäufe bleiben die Produktions Kapazitäten ungenutzt und die sehr hohen Investitionen können nicht abbezahlt werden.
Das Phänomen ist nicht neu. In der deutschen Autoindustrie fallen als Folge der politischen Transformations-Ideologie seit langem hohe Verluste an, die aber nun bei schwacher Autokonjunktur und zunehmendem Wettbewerb immer weniger durch hohe Erlöse aus dem Verkauf von Verbrennern kompensiert werden können. Als Notbremse bleibt nur ein rigoroser Personalabbau. Oder der Gang zum Konkursrichter. Für 2025 werden bis zu 30 % mehr Insolvenzen bei Zulieferern erwartet.
Die deutsche Automobilzuliefer-Industrie steht vor einem Trümmerhaufen. Der vielfach von Experten vorhergesagte massenhafte Verlust von Arbeitsplätzen beim „Motor der deutschen Wirtschaft“ als unmittelbare Folge der politisch aufoktroyierten Transformation weg vom Verbrenner und hin zum Batterie-Elektroautos ist in vollem Gange. Die für die einseitige grüne Elektro-Ideologie verantwortlichen Politiker haben sich durch Abwahl rechtzeitig der Verantwortung entzogen. In Deutschland muss ohnehin kein Politiker fürchten, für die Folgen seiner Politik zur Verantwortung gezogen zu werden. Mögen diese auch noch so katastrophal sein. Die Zeche zahlen andere.
Aber nicht nur die Politik ist schuld an dem Beschäftigungs-Desaster, Schuld trifft auch die Gewerkschaften und die Autohersteller. So ziemlich alle sind aus Opportunismus und auch aus Feigheit dem grünen Wahn der Politik gefolgt.
Bosch ist kein Einzelfall, sondern nur die Spitze des Eisbergs. Alle großen Unternehmen der Branche, ob ZF, Continental, Kiekert etc., haben umfangreiche Entlassungspläne vorgelegt. Das Hauptdrama spielt sich indessen bei kleinen und mittleren Zulieferern ab, die nicht im Lichte der Öffentlichkeit stehen. Diese für die Produktion der Autohersteller teils systemrelevanten Glieder in der automobilen Wertschöpfungskette, die am Nachfragetropf ihrer marktnäheren Abnehmer hängen, trifft das Absatzdebakel ihrer jeweiligen Elektroautohersteller voll und vielfach existenziell.
Die Anzahl der Zulieferpleiten steigt rapide an, massenweise gehen Arbeitsplätze verloren. Beschäftigte die Autoindustrie insgesamt im 1. Halbjahr 2019 noch 834.000 Mitarbeiter, so sank diese Anzahl bis Mitte 2025 auf rund 730.000.
Rund 100.000 gutbezahlte Automobilarbeitsplätze gingen damit in Deutschland verloren. Bislang geräuschlos durch Besetzung anderer offener Stellen oder Abwanderung in die Sozialsysteme, vor allem in die Frühverrentung. Beide alternativen Auswege zur Vermeidung offener Arbeitslosigkeit, gehen bekanntlich wegen hoher Staatsdefizite absehbar zu Ende.
Rechnet man alle angekündigten und veröffentlichen Entlassungsvorhaben der großen deutschen Autobauer mit Primär- und Sekundäreffekten über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zusammen, so dürfte ein Aderlass von 100.000 Beschäftigten nicht die Untergrenze sein. Beschäftigungsalternativen in anderen Branchen sind nicht in Sicht, Lufthansa und andere Firmen schließen sich der Entlassungswelle an.
Der von der Bundesregierung erhoffte Konjunkturaufschwung mit positiven Wachstumsraten dürfte so kaum stattfinden.
In der Tat keine freundliche Prognose. Deshalb stellt sich die Frage: Kann ein weiteres Abgleiten der Zulieferindustrie noch verhindert werden?
Das könnte jetzt nur noch die Politik erreichen. Man könnte die Talfahrt der Zulieferindustrie wenn schon nicht stoppen, so doch erheblich abmildern.
Was müsste geschehen?
Die Politik müsste technologieoffener werden und ihre ideologischen „grünen“ Scheuklappen der Bevormundung der Autokäufer ablegen.
Die Politik müsste zu marktwirtschaftlichen Grundsätzen à la Ludwig Erhard zurückkehren und dem Kunden die Wahl des für seine Bedürfnisse besten Autos überlassen.
Das absolute Verbrenner-Aus für alle Misch-Derivate mit Verbrenner-Einsatz (Hybride, Range-Extender) muss weg, die EU-Emissions-Vorschriften müssen entsprechend modifiziert werden. Sollte das Verbrennner-Aus für Neuwagen kommen, so sollte zumindest eine Zulassung möglich sein, wenn diese garantiert CO2 neutral gefahren (eFuels) werden können.
Elektromobiliät bleibt, und sollte auch weiter ausgebaut werden wie geplant. Die vom Staat/Steuerzahler und der Autoindustrie selber geleisteten Investitions-Milliarden als Vorleistungen müssen nicht „in den Wind geschrieben“ werden.
Ob Bundeskanzler Friedrich Merz das hinbekommt, ist allerdings nicht sehr wahrscheinlich. Für die Zulieferindustrie wäre das die wahrscheinlich letzte Hoffnung.

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„„Wir wissen, dass die Zukunft der Branche elektrisch ist,“
Tja, das wusste man auch schon vor über 100 Jahren, als die Autos
begannen elektrisch zu fahren.
Blöd nur, dass jemand den Otto-Motor und dann noch den Diesel
erfand.
So werden geschichtsvergessen die Fehler alle hundert Jahre neu
aufgelegt.
Nur gut, dass die Politik wie die Wirtschaft in die Zukunft schauen können.
Sarkasmus off.