Autofahrer sollen zum öffentlichen Verkehr wechseln. Das ist einer der wichtigsten grünen Glaubenssätze. Bei Maischberger räumte Minister Volker Wissing (FDP) ein, dass die Bahn dafür nicht bereit ist.
Sandra Maischberger ist mit ihrem Talk gut aus der Winterpause gekommen. Verhältnismäßig. Der Journalisten-Tisch am Anfang der Sendung ist immer noch eine Runde, die nur eine Erkenntnis bringt: wie öde und monoton die deutsche Medienlandschaft ist. Doch sobald die Rubrik „Drei Stühle eine Meinung“ überstanden ist, werden die Gespräche interessant. Zumindest in dieser Woche: Die Redaktion lädt interessante Gäste ein, bereitet ihre Moderatorin gut vor und die ist beißlustig.
Auf diese Position zog sich auch Wissing bei Maischberger zurück: „Die sehr stark ausgelastete Infrastruktur ist in den letzten Jahren nicht angepasst worden.“ Das führe dazu, dass die Bahn „äußerst unpünktlich“ sei. Zwar habe das Unternehmen über die Feiertage einen Kraftakt hingelegt und eine Pünktlichkeit von über 80 Prozent erreicht – aber im Alltag liegt sie fast 20 Prozentpunkte drunter.
Wissing kündigt bei Maischberger einen Sanierungsplan an. Dieses Jahr werden Ersatzstrecken „ertüchtigt“, also reaktiviert. Über diese soll der Verkehr laufen, während die Hauptstrecken saniert und modernisiert werden. Das beginnt laut Wissing im zweiten Halbjahr 2024. In sieben Jahren, also 2030 sollen die deutschen Züge dann so pünktlich fahren, wie es etwa in der Schweiz alltäglich ist.
Andere Probleme der Bahn seien Folgefehler des maroden Netzes: Kämen die Züge zu spät in den Bahnhöfen an, könnten Toiletten nicht gereinigt oder Bord-Bistros nicht aufgefüllt werden. Auch das soll sich bis 2030 verbessern. Und da Wissing schon dabei ist, bei Maischberger Versprechen abzugeben, kündigt der Verkehrsminister an, dass sein Haus „mit Hochdruck“ am 49-Euro-Ticket arbeite. Es solle noch im „Frühjahr“ kommen. Wobei „früh“ ein dehnbarer Begriff ist.
Wie dehnbar ein liberaler Funktionär sein kann, zeigte Wissing dann beim Thema Atomkraftwerke. Er erklärte überzeugend – für seine Verhältnisse sogar leidenschaftlich –, warum die drei deutschen Anlagen länger als bis zum 15. April laufen sollen: Sie könnten die Grundlast sichern, die Stromlücken füllen, die durch erneuerbare Energien entstehen und so die Energiewende klimafreundlich mit Versorgungssicherheit verbinden – und das zu günstigeren Preisen. Also kommt die Laufzeitverlängerung? Nein, Wissing sagt, er wolle den Koalitionsfrieden nicht gefährden. FDP 2023: Lieber schlecht regieren, als unbequem.
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Dieser Verkehrsminister zeigt, dass der Dunning-Kruger-Effekt trotz Kritik von manchen Psycholgen stimmt.
Er passt somit hervorragend zu den Spitzenpolitikern der Ampel.
Das ist genau wie mit der Kernfusion. Vor 30 Jahren hieß es, man sei 30 Jahre von der kommerziellen Nutzung entfernt. Heute ist man immer noch 30 Jahre entfernt. Staatliche Planwirtschaft eben.
Genauso wird es laufen mit pünktlichen Zügen, funktionierender Wasserstoffwirtschaft oder was für Wenden auch immer inszeniert werden:
Die Vergangenheit muss unbedingt überwunden werden, die Zukunft wird total super, nur in der Gegenwart wird man sich halt mit Durchhalteparolen begnügen müssen. Das wird für jede künftige Gegenwart gelten.
Die Ungläubigen der Zukunftsreligion sind die Ketzer von Morgen, die Prieserkaste wird sie erbarmungslos bekämpfen.
Ich habe das Interview zufällig in Teilen gesehen. Es war zum Fremdschämen. Herr Wissing ist weder persönlich noch fachlich für das Amt geeignet. Man hat den Eindruck, dass er nicht gestalten oder Probleme lösen will, sondern lediglich so lange durchzuhalten gedenkt, bis die oppulenten Ruhestandsbezüge gesichert sind. Die einzig relevante Frage lautet dann: „Wie rette ich mich politisch aus der leider beendeten Winterpause in die nächste Sommerpause?“. Es ist jämmerlich, was aus der FDP geworden ist. Aktuell unwählbar.
Was die Bahn betrifft, da sollten sich manche Politiker mal an Preußen erinnern, da hat es noch funktioniert mit der Deutschen Pünktlichkeit. Wenn die nun Deutschland abschaffen, geht auch die Verpflichtung zur Pünktlichkeit übern Jordan. So ist das in einer woken Gesellschaft. Alles ist beliebig, der Bundespräsident, der Bundeskanzler, der Bundestag (außer bei Steuern), die Abgeordneten, die Parteiführungen, die Ministerpräsidenten der Länder, die Kreisverwaltungen, die Wähler zum großen Teil auch! Was Soltaus solch einem Staat werden???
Eine pünktliche Bahn kann man auch sofort haben – einfach bei den „ehrgeizigen“ Fahrpläne etwas mehr Zeit für die Haltestellen einplanen.
Warum sitzt da eigentlich der Wissing, der für die Bahn gar nicht direkt verantwortlich ist, und nicht der Lutz? Der hat ja, ich nehme mal an wegen hervorragende Leistungen für den Bahnverkehr, eine Gehaltserhöhung von 90 000 zu seinem Jahressalär von 900 000 Euronen bekommen da kann der doch wohl in einer Talgschau auftreten. Vor Jahren sollte das Streckennetz erweitert werden, eigene Hochgeschwindigkeitsstrecken, Gütertransporte sollten sich mit Regiozügen und S-Bahnenden den Rest teilen. Heute gurken alle vier auf dem selben Netz aber warum? Ich kann mich wage an die Diskussionen erinnern und die Grünen waren strickt dagegen, wegen Umwelt usw.… Mehr
Na klar kann er das versprechen. Dann ist er längst nicht mehr im Amt und ein andere kann sich mit seinen Fehlern rumschlagen. So wie das jeder Politiker macht. Versprechen, nix tun und dann später auch keine Haftung haben. So schön hätte ich es auch gerne mal in meinem Job. Leiden tut der Bürger, da die Probleme des ÖPNV schon seit etlichen Jahren schlicht nicht angepackt werden. Die Politikerpensionen sollten am positiven Ergebnis Ihrer Arbeit für den deutschen Bürger festgelegt werden. Dann gibt es nämlich null, null!
In sieben Jahren fährt die Bahn pünktlich. Aha, dann gehe ich davon aus, dass die zur Zeit dilletierenden, unfähigsten Politdarsteller aöler Zeiten nicht mehr im Amt sind und in Deutschland eine wie immer fähige Regierung an die Macht gekommen ist und die die durch Merkels Grüne Blockparteien entstanden Trümmer beseitigt, quasi „Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt“.
Man sollte aber auch so ehrlich sein, dass eben:
1) die Einwohnerzahl Deutschlands weiter gestiegen ist
2) Die Zahl der Erwerbstätigkeit und insbesondere auch Pendler steigt
3) der Transportumschlag in Deutschland weiter steigt
dazu kommt natürlich die Verknüpfung von Schnell—, Nah— und Transportverkehr. Wer von Streckenausbau träumt sollte auch sagen wo der stattfinden soll. Nadelöhre sind übrigens die bekannten Ballungsgebiete.
Früher waren die Deutschen geistig in der Lage solche Aufgabenstellungen zu lösen. Heute bilden wir einen Arbeitskreis.
Ich war zwischen 2000 und 2002 bei der Bahn beschäftigt. Damals ging es schon nur um die Pünktlichkeit. Jetzt sind wir 20 Jahre weiter! Was hat sich verbessert?! Und dann will er dies in 7 Jahren hinbekommen!? Selten so gelacht!