Markus Söder, die „Tiki-Taka-Politik zur Kernenergie“ ist immer die der anderen, oder?

Söder 2022: „Mit ihrer zögerlichen Tiki-Taka-Politik zur Kernenergie hat die Bundesregierung wegen der Grünen bereits sehr viel Zeit verloren.“ Söder 2011: „CSU und FDP können sich in Bayern nicht auf ein Datum für den Atomausstieg einigen. Umweltminister Söder besteht auf 2022 als Ausstiegsjahr – offenbar um jeden Preis.“

IMAGO, Screenshots Twitter, Welt, Collage: TE
Söder Markus, Mann der lauten, schnellen und starken Töne, politische Windkraftmaschine in Person, beschallte Land und Leute nun also wie folgend darzustellen.

Erst die Fanfare, es brennt, traritrara:

„Mit ihrer zögerlichen Tiki-Taka-Politik zur Kernenergie hat die Bundesregierung wegen der Grünen bereits sehr viel Zeit verloren.“

Dann als grünste politische Windkraftmaschine von allen, es brennt zwar, traritrara, aber der Söder Markus ist eh schon da:

„Mit 53 % erzeugtem Strom aus den Erneuerbaren liegen wir deutlich über dem Bundesschnitt. Jetzt legen wir zusätzlich den Turbo ein und werden auch beim Wind deutlich besser. Allein im 1. Halbjahr wurden 13 neue Windkraftanlagen beantragt, mehr als in den beiden Jahren zuvor.“

Fachkunde antäuschen, nahe Rettung vorgaukeln:

„Dieser und der nächste Winter werden nach Auskunft der Bundesnetzagentur sehr schwer. Es geht also nicht darum, den Betrieb der Kernkraftwerke nur drei Monate zu strecken. Wir brauchen eine verlässliche Basis bis Mitte 2024.“

Doch der Söder Markus ist halt nicht allein im Netz:

„Mit 13 Windkraftanlagen im Halbjahr“, hält ein Social Media Nutzer Söder stante pede vor, „brauchen Sie 23 Jahre, um ein Kernkraftwerk im Winterhalbjahr zu ersetzen. Der Gasausstieg kommt dann erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts. Wirklich vorbildhafte Politik.“

Und noch schlimmer für die politische Windkraftmaschine aus Franken, das Netz vergisst nicht. 2011 zum Beispiel klang das noch so …

— WELT News (@WELT_News) May 26, 2011

… daraus dortselbst:

„Der bayerische Umweltminister Markus Söder (CSU) verknüpft offenbar den Zeitplan für den Atomausstieg in Bayern mit seinem Amt. In der Ministerratssitzung am Dienstag habe Söder mit Rücktritt gedroht, sollte sich der Freistaat auf einen späteren Zeitpunkt für den Atomausstieg als 2022 festlegen, berichtet die ‚Süddeutsche Zeitung‘ unter Berufung auf Kabinettsmitglieder.

Söder hatte demnach gesagt, wenn das Datum überschritten werde, habe ‚dies tiefgreifende Konsequenzen‘ für das Kabinett wie auch für ihn ‚ganz persönlich‘.“

Olaf Opitz schrieb Söder, Seehofer und ihrer „Christlichen Salto-Union“ schon am 5. April des Jahres auf TE ins Stammbuch:

„Erinnern wir uns zunächst an die christlich-sozialen Umfaller aus dem Frühjahr 2011. Im Nachbeben des Nuklearunfalls von Fukushima vollzog im bürgerlichen Lager keine Partei so schnell und so radikal einen Kurswechsel hin zum Atomausstieg wie die CSU in Bayern. Spötter sprachen seinerzeit sogar von der Christlichen Salto Union. Oberster Wendehals in Weiß-Blau war der frühere Parteichef Horst Seehofer. Besser bekannt im Volksmund als Bayerns Ex-Ministerpräsident Horst Drehhofer. Der windige CSU-Vorsteher entdeckte für sich und seine Partei die Energiewende. Seehofers Musterschüler war seinerzeit sein bayerischer Umweltminister Markus Söder.“

Und oh selbsternannter Retter der bayerisch-deutschen Zukunft, Söder Markus, das Netz hat auch nicht vergessen, wer „Atomkraft, nein danke“ Realität hat werden lassen:

Söder Markus, das Volk hat deine bayrisch hinterm Rücken gekreuzten Finger sehr wohl gesehen, politische Windkraftmaschine, sakrische.


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