Thilo Sarrazins Thesen über Migration und deren Folgen löste 2010 eine beispiellose Debatte aus. Die Wellen der Empörung schlugen hoch, er wurde vom politischen Establishment zur persona non grata erklärt. 15 Jahre später zeigt sich: er hatte recht. Er selbst findet sich rückblickend noch zu sanft.
In „Deutschland schafft sich ab“ prognostizierte Thilo Sarrazin 2010 mit profunder Erfahrung aus Politik und Verwaltung, welche gravierenden Folgen Geburtenarmut, falsche Zuwanderung und verfehlte Bildungspolitik für Deutschlands Zukunft haben werden. Es setzte sofort ein absurdes Mediendrama ein, die von einer hasserfüllten Debatte begleitet wurde, deren Frontlinien mitten durch Kollegen- und Freundeskreise sowie Familien verlief. Dieses Buch bewegt Deutschland bis heute, und mit einer klugen Neuauflage facht Sarrazin das Feuer der Diskussion an. Er hat sich nicht brechen lassen, geht keinem Konflikt aus dem Weg.
Der Unbeugsame
An Sarrazin wurde ein Exempel statuiert: Verlust des Jobs als Vorstand der Bundesbank, gesellschaftliche Ächtung, Ausschluss aus der SPD, Notwendigkeit eines ständigen Personenschutzes, Restaurants verweigern den Zutritt. Mit Sarrazin begann die Hexenjagd auf Kritiker der Regierung, Cancel-Culture und Schmähung von Andersdenkenden durch die Mainstream-Medien.
Gleichzeitig ist Sarrazins Buch das auflagenstärkste der Nachkriegszeit, übertrifft darin sogar seine weiteren. Nahezu alle um dieses Thema kreisenden Veröffentlichungen wurden grandiose Bestseller.
Die in diesem Jahr – 10 Jahre nach Beginn der Asylkrise – erschienene Neuausgabe, gibt den Originaltext unverändert wieder, der aufzeigt, welche Handlungsoptionen es gegeben hätte, wenn sich die Politik der Lösung des Problems angenommen hätte, statt es zu leugnen oder, wie Angela Merkel, zu erklären, sie habe Thilo Sarrazins Buch „nicht gelesen und werde es auch nicht lesen“. Das kommentierte Frank Schirrmacher in der FAZ „als Anschlag auf die Meinungsfreiheit, er schrieb:
‚Denn was man jetzt erlebt, ist die Aufkündigung von Debatte. Wenn Verfassungsorgane sich über ein Buch äußern und dessen Autor sanktionieren, dann ist von ihnen zu erwarten, dass sie wissen, worüber sie reden … Denn wo das nicht geschieht, wird die freie Meinungsäußerung ersetzt durch die Herrschaft des Gerüchts.‘“ (Seite 564)
15 Jahre nach Erscheinen der Originalausgabe zieht Thilo Sarrazin Bilanz: in den Originaltext hinein hat er – für den Leser leicht erkenntlich farblich abgesetzt – Kommentare und Ergänzungen eingefügt, die zeigen: seine Prognosen sind eingetreten, vieles ist sogar dramatisch schlimmer geworden.
Thilo Sarrazin selbst ist pessimistisch. Die Situation heute ist schlimmer, als er sich vorstellen wollte, als er sein erstes Buch schrieb, sagt er im Interview mit Tichys Einblick. Egal ob Migration, Demografie, Wirtschaft oder Gesellschaft – die Probleme sind bekannt, doch die Politik handelt nicht. Es mündet in dem Satz: „Ich habe mich geirrt – es kommt schlimmer als erwartet“.
Deutschland werde zwar nicht von der Landkarte verschwinden, aber es wird ein anderes Land sein: Ein Land, das von Migranten und deren Nachkommen aus Afrika und Arabien besiedelt wurde und dessen kulturelle Schätze nur als Relikte vergangener Zeiten überleben, wenn sie überhaupt noch geduldet werden in einer muslimisch geprägten Welt. Das niedrige Bildungsniveau werde ein weiteres tun, Wohlstand für alle in Armut für die meisten zu verwandeln. Sieht er das zu pessimistisch? Er ist schwer zu wiederlegen, er reizt zur Diskussion und auch zum Widerspruch – die Hauptbestandteile, aus denen ein gutes Buch besteht. Das Wort Vision würde er für sich zurückweisen. Der nüchterne Ökonom zieht lieber Statistiken zur Argumentation heran statt Hoffnung und Glaube. Er seziert eiskalt, was die Politik im Inneren weiß und doch verleugnet.
So ist es ein Lesebuch über das Versagen der politischen und medialen Elite Deutschlands geworden und ihrer kollektiven Weigerung, auch in diesem Themenfeld die Realität auch nur ansatzweise zur Kenntnis zu nehmen. Keiner kann sagen: „Ich habe es nicht gewußt“. Sie wissen es, und betreiben trotzdem ihre grundfalsche Politik weiter – und beschleunigen sie sogar.
Trotz der ständigen Angriffe: Sarrazin schweigt nicht. Er geht zum Gegenangriff über. Schon das nötigt Respekt und Bewunderung ab. An ihm haben sich die lautstarken Niederbrüller und Ausgrenzer die Zähne ausgebissen.
Thilo Sarrazin, Deutschland schafft sich ab. Die Bilanz nach 15 Jahren. LMV, Klappenbroschur, 656 Seiten, 28,00 €.



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Da muss ich leider Herrn Sarrazin widersprechen. Deutschland hat sich schon abgeschafft.
Deutschland schafft sich ab – jetzt erst recht!
Sein Problem war ja sein Bio- Denken, statt die Dinge über die historisch geachsenen Kultur vor allem zu besprechen: das letztere ist anspruchsvoller und noch schwieriger geworden, nachdem jeder Asozialität sofort auch grundlegend Kultur zugesprochen wird (und damit alle gleichwertig sind und nicht nur der Einzelmensch wie im Chr.) anstatt einfach nur dann ggf. eben einen (Gemeinschafts- oder Clan- oder Räuber- ) Kult! Mit seinem Bio- Denken hat er seinerzeit dem Ganzen fast eher einen Bärendienst geleistet. So konnte man die Opposition leicht als faschistoid ablehnen -das Establishment aus Wirtschaftsliberalisten freute sich: für die zählt ja nur der Ertrag der… Mehr
Gelegentlich muß man sich schon wundern, daß alles Elend dieses Landes der „schlechten Politik“ zugeschrieben wird. Politik bestimmt zwar die Gangart eines Landes, aber bei weitem nicht alles. Deutschland „schmiert ab“, weil sich die jüngere Generation nur allzu gemütlich mit Nichtstun eingerichtet hat. Der Wille, im Weltmaßstab mithalten zu wollen oder gar zu führen, ist völlig abhanden gekommen bzw. wird von hirnlosen Trotteln zur Absurdität der Welt-Moralisierung umgelenkt. Den Rest der Gesellschaft genügt ihr z.T. sehr einfacher Wohlstand, der mit „work-life-balance“ und Lastenfahrrad ihnen ihren idyllisches Lebensentwurf sichert. Das muß in einer Welt scheitern, in der nach wie vor mit… Mehr
Ich würde nicht nur die Politiker und Medien zur Rechenschaft ziehen, sondern alle die das ermöglicht haben. Und das waren nach 2010 bis zur BT-Wahl 2025 mindestens 80% der Wähler.
Die Politiker werden es nicht ausbaden müssen. Dafür bluten dann die Wähler, was insgesamt dann auch gerecht ist, da sie es den Politikern ermöglicht haben dieses Land in den Ruin zu führen. There is no lunch for free.
Auch nach 10 Jahren schaut der Staat Messermorden, Vergewaltigungen und anderer Kriminalität immer noch nahezu tatenlos zu. Ein bisschen Kosmetik hier, ein bisschen DuDuDu da, aber nichts Substantielles. Was nach Silvester 2015 in Köln weitgehend ungeahndet blieb, wird auch heute noch gerne relativiert, vertuscht und verdrängt. Oder wie jetzt in Köln, als Wahlkampfthema verboten.
Wieso erst seit 10 Jahren? Ehrenmorde haben wir schon seit wir Türken hier haben, Vergewaltigungen und Zwangsehen ebenfalls. Das war noch nicht so gehäuft, aber der Zuzug dieser Sorte von Gläubigen hörte ja nicht auf sondern nahm ständig zu. Und Messermorde kennen wir seit die Italiener hier auftauchten. Nur stechen die Mafiosi nicht mehr zu, sondern nutzen Schnellfeuergewehre.
Je mehr die Lüge herrscht, desto brutaler verfolgt die Gesinnungsdiktatur jene, die die Wahrheit sagen. Ausgrenzung, Schmähung, Diffamierung und am Ende strafrechtliche Verfolgung erwarten diejenigen, die es sich erlauben, anderer Meinung zu sein, als das links-grüne Perteienkartell. Eine Demokratie, die nicht einmal mehr fähig ist, Fehlentwicklungen auch nur zu benennen und jeden ausgrenzen will, der es dennoch tut, wird an den selbstgemachten und ungelösten Probleme zugrunde gehen.
Die Tatsache, dass sich ein „Bündnis Redefreiheit“, von Anwälten, Wissenschaftlern und Journalisten, unter einem Schweizer Dach gründen muss, um Opfern deutscher Zensur beizustehen, sagt Alles über „unsere Demokratie „ in Deutschland !
[…..] “ „Ich habe mich geirrt – es kommt schlimmer als erwartet“.“[…..] Thilo Sarrazin.
Selbst in tiefsten Provinznestern auf dem Lande HÖRT man mittlerweile nicht nur immer mehr bzw. fast nur noch ARABISCH , sondern man SIEHT es auch.
Hoffentlich muss sich Herr Sarrazin auf staatliche Anordnung hin nicht demnächst in „Herr(n) Tayfun Muezzin“ UMBENENNEN .
Hoffentlich BRENNEN seine BÜCHER demnächst nicht auch noch auf dem SCHEITERHAUFEN.
Durch die schleichende Infiltration mit Personen migrantischer Herkunft bis hinein in Behörden und Regierungsämter ( siehe u.a. Berlin ) erleben wir schon jetzt die VORBOTEN des UNHEILS , das uns DROHT.
Die Migrationspolitik seit 2015 war ganz offensichtlich nicht an den Interessen und dem Wohl der deutschen Bevölkerung orientiert. Es handelt sich um ein soziales, kulturelles und finanzielles Destruktions-Projekt.
In wessen Interesse hat Merkel also gehandelt?