Ostasien ist hellwach, Europa schläft

Eurozentrismus, will heissen endlose Beschäftigung mit sich selbst, ist der Europäer liebste Tätigkeit. Es wäre verlockend, einmal zu berechnen, wie der Zeitaufwand für die „causa Griechenland“ sich zur wahren wirtschaftlichen, geopolitischen und kulturellen Bedeutung des Landes verhält. Hinz und Kunz sprechen von Globalisierung, doch auch die Medien verhalten sich genau wie die Politikerkaste: man befasst sich in endlosen argumentativen Kreisläufen mit Lokalproblemen und kümmert sich einen Dreck um das, was da in der Ferne geschieht. Dabei verändern sich heute die Dinge in Ostasien in einem Ausmaß und mit einer Geschwindigkeit, welche die Europäer aufrütteln sollten.

VON Urs Schoettli | So, 26. Juli 2015