Inflationsrate im Dezember 2021 voraussichtlich bei über fünf Prozent

Im Dezember ist die Inflation noch einmal gestiegen. Auch im neuen Jahr müssen Verbraucher mit deutlich höheren Preisen rechnen.

IMAGO / Steinach

Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als Veränderung des Verbraucher­preisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – wird im Dezember 2021 voraussichtlich +5,3 % betragen. Gegenüber November 2021 steigen die Verbraucherpreise voraussichtlich um 0,5 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach bisher vorliegenden Ergebnissen weiter mitteilt, wird die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 2021 voraussichtlich bei 3,1 % liegen.

Die hohen Inflationsraten seit Juli 2021 haben eine Reihe von Gründen, darunter Basiseffekte durch niedrige Preise im Jahr 2020. Hier wirken sich insbesondere die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze und der Preisverfall der Mineralölprodukte erhöhend auf die aktuelle Gesamtteuerung aus. Neben den temporären Basiseffekten aus der Vergangenheit wirken zunehmend krisenbedingte Effekte, wie Lieferengpässe und die deutlichen Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen, die sich ebenfalls im Verbraucherpreisindex niederschlagen.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 12 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

12 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
butlerparker
2 Jahre her

Die EZB adaptiert doch nur die „erfolgreiche“ Zinspolitik Erdogans. Inflation mit niedrigen Zinsen bekämpfen. Alle Ökonomen kritisieren Erdogan dafür, fast niemand Mme Lagarde. Ja ja, wenn 2 das Gleiche tun, ist das noch lange nicht Dasselbe. Ganz spannend wird es jetzt aber, wenn die FED flugs die Zinsen erhöhen wird. Die Billiarden, die im Geldsystem der Welt so umherschwirren werden wohl eher nach Ertrag, sprich Zinssatz und weniger nach Sympathie angelegt )))) Wenn also das „Kapital“ nicht mehr in der € Zone angelegt wird und abfließen wird, dann wird auch keine Gelddruckmaschine der EZB das Unglück abwenden können. Dann wird… Mehr

Thrym
2 Jahre her

Der Warenkorb wird regelmäßig geändert, damit es nicht so auffällt.
Die ganz große Verlogenheit steckt allerdings in den Energiepreisen: Einerseits schreit man unüberhörbar laut nach höheren Preisen für CO2-Ausstoß, andererseits jammert man dann über zu hohe Energiepreise und verspricht den ärmeren einen Ausgleich. Entweder ich WILL Energie politisch verteuern und den Konsum drosseln oder ich WILL Energie allen Zugänglich machen – dazwischen gibt es nichts und die Entscheidung ist auch keine Raketenwissenschaft. Man müsste halt nur ehrlich sein und nicht das eine Predigen und das andere machen.

Thrym
2 Jahre her

Das FIAT-Geldsystem ist nichts weiter als ein Ponzi-Schema. Es wird Geld erschaffen und an den Staat verliehen, das vorher nicht existierte und dafür werden Zinsen verlangt, die auch noch nicht existieren. Die Kredite können also überhaupt nur bedient werden, wenn danach noch größere Geldmengen für den nächsten Kredit erschaffen werden. Wer sich wirklich den Tag vermiesen möchte, dem sei diese knappe Stunde ans Herz gelegt: https://www.youtube.com/watch?v=6elATSkStD4 Zum Glück muss man bei den Spiel nicht mitspielen, denn die Notenbanken sind glücklicherweise so endlos dumm, den Goldpreis nach unten zu manipulieren, indem sie Papiergold hin- und herschieben. Das „blöde“ daran ist, dass… Mehr

Transcend
2 Jahre her

Aktuelle Energiekosten bei Abschluß 12-monatiger Stromvertrag:

Günstigstes Beispiel im Preisvergleich:

Grundpreis
12,90 €/Monat (154,80 €/Jahr)
Arbeitspreis
44,20 Cent/kWh

!!! 44,20 Cent/kWh !!!

Ich denke, diese Preissteigerung ist noch gar nicht überall in den Köpfen realisiert worden….

Fatmah
2 Jahre her

Wenn ich einkaufen gehe, gibt es eigentlich keinen Artikel der nicht von 99ct auf 1,19€ bis 1,39€ erhöht wurde. Da von 7% Preissteigerungen bei Lebensmitteln zu sprechen halte ich für sehr nebulös. Nach meiner Beobachtung sind es gute 20%.

Schonclode
2 Jahre her
Antworten an  Fatmah

In der Tat. So auch meine Beobachtung. Auch in der Gastronomie – ein Allerweltgetränk – ein 0,3 Bier = 3,50 €. Das sind fast 7,00 DM.

Gerhard_F_Mossmayr
2 Jahre her

Alles richtig und für das letzte Jahr erwartbar. Spannend wird es daher erst, wenn die Januar Zahlen vorliegen. Dann sind die Sonderfaktoren und statistischen Effekte aus der Rechnung heraus. Erst dann wird sich zeigen, wie weit sich die gestiegenen Energiekosten, Importpreise für Rohstoffe und Halbfertigprodukte über weitergegebenen Erzeugerkosten in den Verbraucherpreisen auswirken. Man sollte daher auch ganz genau den Dollar betrachten. Setzt die FED um, was sie sich vorgenommen hat, dürfte der Euro abschmieren. Da der Welthandel aber überwiegend über den Dollar abgewickelt wird, käme noch importierte Inflation hinzu. Mal sehen, liegt die Preissteigerungsrate Ende des Monats noch bei 4%… Mehr

Rosalinde
2 Jahre her

Wenn es nur um 5,6 (oder hier 5,3%) ginge, könnte man sich entspannt zurück lehnen. Aber so ist es nicht. Die Berechnung der Inflationsrate erfolgt nach einem Warenkorb und dieser Warenkorb wurde in der Vergangenheit mehrfach verändert um die Inflationsrate optisch niedrig zu halten. Nach altem Warenkorb liegt die Inflationsrate zwischen 7,5 und 8,5%. Sobald diese zweistellig wird, wird wohl kein Halten mehr sein.

Talleyrand
2 Jahre her

Die Inflation wird den Rotgrüngelbschwarzen bald bis zum Halse stehen. Da wird Corona nebensächlich. Es geht dem Michel ans Häuschen und an die Rente.

Lesterkwelle
2 Jahre her

Madame Lagarde muss uebergluecklich sein! Ihr Ziel von 2% wurde mehr als uebererfuellt! Da sieht man Mal, was Frauen koennen. Duisenberg, Trichet & Draghi waren glatte Versager. Wobei der Normalverbraucher ja denkt, Preisstabilitaet gibt es bei 0% Inflation. Aber das IST wohl hoehere Oekonomie!

Thorsten
2 Jahre her

Ein Großteil dieses Inflationsschubes ist entweder auf die Corona-Engpässe und damit wirklich als „transitory“ einzuschätzen oder es sind „politische Kosten“ wie Steuererhöhungen und Zwangsabgaben.
Da kann ich nur die Schuld dem Wähler geben, der nun die Zeche für seine naive Wahl serviert bekommt.
Mein (mittlerweile) begrenztes Mitleid gilt denen, die die Oppositionspartei gewählt haben.