Tichys Einblick
Kinder, zieht euch warm an

Umweltbundesamt gegen Luftfilter in Schulen – Energiesparen ist wichtiger

Täglich bestärkt sich der Eindruck von einer Politik, der ihre fahrlässig eilfertigen Tätigkeitsnachweise wegen Medienwirkung wichtiger sind als die Sorgfalt im Abwägen von Maßnahmen und ihre Verantwortung für Menschen: eine Beobachtung in ausnahmslos allen Politikbereichen. Hier bei der Lüftungsfrage in Schulen.

picture alliance / Frank May
Da bleibt einem ja fast die Luft weg, Umweltbundesamt gegen Luftfilter in Schulen. Offensichtlich ist Gassparen wichtiger als Schutz vor Corona, oder ist auch die umgekehrte Schlussfolgerung erlaubt: So schlimm, wie Karl Lauterbach täglich behauptet, ist Corona gar nicht, und schon gar nicht an Schulen?

Bitte atmen Sie kräftig durch, bevor Sie diese Wegweisung zur richtigen Raum-Temperatur und zum richtigen Lüft-Verhalten in Schulen des Umweltbundesamtes bitte langsam und sorgfältig lesen (Hervorhebung von mir):

»Das Umweltbundesamt (UBA) ruft in der Energiekrise dazu auf, die Nutzung mobiler Luftfilter in Schulen auf das Nötigste zu beschränken. ‚Im Zuge der Energieeinspardiskussion ist zu beachten, dass mobile Luftreiniger beim Betreiben nicht unerhebliche Mengen an Strom verbrauchen und auch von daher der Einsatz auf hygienisch notwendige Situationen begrenzt bleiben sollte‘, sagte Heinz-Jörn Moriske, Direktor im Umweltbundesamt, der Deutschen Presse-Agentur.

Eine mögliche Senkung der Raumtemperatur auf 19 Grad zu Energiesparzwecken dürfe nicht dazu führen, dass das für die Dauer der Corona-Pandemie vom Amt empfohlene Lüftungsverhalten geändert oder gar minimiert werde, sagte der Experte für Lufthygiene in Innenräumen. ‚Ein vermehrter Einsatz mobiler Luftreiniger anstelle des Lüftens bei geringerer Raumtemperatur bietet keinen Ersatz, da Luftreiniger keine Schadstoffe inklusive Kohlendioxid aus dem Innenraum abführen und nicht zum Lüftungserfolg beitragen.«

Wie’s Ihnen geht, weiß ich nicht, aber ich ziehe aus diesem Amtstext den Schluss, dass Luftreiniger die Luft nicht reinigen, sondern nur Strom verbrauchen, also überall sinnloser Weise sowie Geld verschleudernd eingesetzt und betrieben wurden.

Da nach meiner Kenntnis Lauterbach hier anders als bei Produkten von Pfizer nicht tätig wurde, frage ich mich, welcher Lobbyist bei Luftreinigern tätig war. Oder ist es ganz einfach so, dass in der Coronapolitik-Krise die Zahl und Branchenbreite der Krisen-Gewinner und Gewinne-Mitnehmer schier grenzenlos ist? Ich weiß, eine rhetorische Frage, wo doch die Zahl derer, die jede Chance riechen und auf der Stelle wahrnehmen, die die endlose Serie falscher Politik-Maßnahmen eröffnet, dramatisch größer ist als jene Minderheit, die immer noch glaubt, es ginge um das Wohl der Bürger.

Zurück zu Luft, Lüften, Temperaturen in Schulen: Das Umweltbundesamt weiß, wie die Welttemperatur geregelt, also vom Wärmerwerden abgehalten werden kann, für Schulen empfiehlt sie aber offensichtlich im eh nicht mehr so kalten Winter wie in meiner Schulzeit, was mir Großmutter schon riet: warm anziehen.

Eine Unklarheit bleibt bei mir. Was bedeutet, dass bei Luftfiltern der Einsatz auf hygienisch notwendige Situationen begrenzt bleiben sollte …? Und warum die Nutzung mobiler Luftfilter in Schulen auf das Nötigste (zu) beschränken, wenn Luftreiniger keine Schadstoffe inklusive Kohlendioxid aus dem Innenraum abführen und nicht zum Lüftungserfolg beitragen???

Was sind hygienisch notwendige Situationen? Wenn’s allzu sehr stinkt? Welcher Gestank ist lüftungspolitisch zu viel, welcher tolerabel und wer entscheidet das? Fragen über Fragen, mit denen uns die Ämter der Klimaretter allein lassen. Aber bevor ich in eine Glosse abgleite, wieder zum Ernst des Lebens.

Das Thema heißt Masken, die vor Covid-19 schützen sollen.

Das renommierte Wissenschaftsmagazin nature.com stellt die Nützlichkeit von Schutzmasken nicht infrage, weist aber detailliert darauf hin, dass diese in vielen Varianten Krebs erregende Partikel enthalten, deren Relevanz nicht annähernd untersucht und deren Einsatz nicht angemessen geregelt sei.

Ich kann die alarmierenden Feststellungen im Wissenschaftsmagazin fachlich nicht beurteilen. Aber ich kenne mehrere Zeitgenossen, die nach kurzer Zeit des Tragens der FFP2-Maske nicht nur massive Atembeschwerden, sondern Schwindelanfälle bis hin zum Orientierungsverlust erleiden. Ärzte können dazu vieles erzählen, schweigen aber in den meisten Fällen, wie ich von denjenigen, die sich in Zuschriften oder Gesprächen mitgeteilt haben, weiß, weil sie den berufsgefährdenden Vorwurf als „Corona-Leugner“ fürchten.

Auch dieses Datum bestärkt mich in meinem Eindruck von einer Politik, der ihre fahrlässig eilfertigen Tätigkeitsnachweise wegen Medienwirkung wichtiger sind als die Sorgfalt im Abwägen von Maßnahmen und ihre Verantwortung für Menschen: eine Beobachtung in ausnahmslos allen Politikbereichen.

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