Tichys Einblick
Preisanstieg deutlich über 5 Prozent

Handeln in der Panik-Pandemie: Mogelpackungen haben Konjunktur

In einer minuten(!)-kurzen Schaltkonferenz im Kanzleramt wurde vergangenen Mittwoch der Stillstand der deutschen Wirtschaft mal eben bis zum 10. Januar verlängert. Lockdown light? Noch eine Mogelpackung!

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Es gab sie immer schon, doch in der heutigen Lage grenzt sie an Kriminalität: Die Mogelpackung, die perfekte Vortäuschung falscher Tatsachen. Die Mogelpackung ist neben Masken und Panik das einzige, was derzeit Konjunktur hat. Der Trick mit der großen Verpackung mit immer weniger Inhalt ist nichts anderes als die Verschleierung einer dramatischen Inflation. Und da wundert es nicht, dass die sonst so beredte Verbraucherschutz-Ministerin dazu schweigt. Zum Erhalt der Deutungshoheit in der Panik-Pandemie ist eben jedes Mittel recht. Bloß keinen Staub aufwirbeln! Und vieles rund um „Corona“ ist ja  auch nichts als pure volksverdummende Mogelpackung.

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In der veröffentlichten Corona-Debatte werden rein stimmungsmäßig und unwidersprochen Infizierte mit Todkranken gleichgesetzt, sollen „Flugzeugabstürze“ von der wahren Sterberate ablenken. Und im Handel werden nach demselben Muster Verpackungen mit einem Inhalt gleichgesetzt, der gar nicht vorhanden ist. Das Prinzip ist das Gleiche: Fake statt Wahrheit, mehr Schein als Sein, Täuschen und Tricksen, was das Zeug hält. Paradebeispiel, gerade wieder hochgekocht durch die Debatte um die Erhöhung des Rundfunkbeitrages: die Zwangsabgabe im Stile ideologischen „Framings“ Demokratiebeitrag zu nennen. Mehr Mogeln mit einer Verpackung geht nicht!

Im Kampf gegen Corona scheint jeder Kollateralschaden recht. Abgesehen von einer nachhaltigen (!) Beschädigung der Volksgesundheit allein durch die Maßnahmen der Regierenden ist die größte Katastrophe eine galoppierende Inflation, die mit allen erdenklichen Mitteln verschleiert werden soll. So steigen die Preise mindestens doppelt so stark als von der Regierung durch das Statistische Bundesamt veröffentlicht, das hat der renommierte Leipziger Wirtschaftsprofessor Gunther Schnabl ermittelt. Er habe errechnet, so der Ökonom gegenüber BILD, dass die wahre Inflationsrate der vergangenen Jahre rund 1,6 Prozentpunkte höher lag als die offizielle. Jetzt dürfte der Preisanstieg deutlich über 5 Prozent liegen. Unser Geld verschwindet also immer schneller, ohne dass die Ursache sofort auffällt. Wir schlichten Bürger, eingenordet durch Politik, Propaganda und Presse, bekommen in diesen Monaten des wirtschaftlichen Niedergangs ja eine erstaunlich unkritische Bereitschaft zur Einschränkung eingeimpft. Wir sind geradezu immunisiert gegen die Frage, warum mit unserem Einkommen kein Auskommen mehr ist. Notfalls wird Nachfrage als Nazi-Denken von Verschwörungstheoretikern diffamiert. Oder wie jetzt in Bremen die Genehmigung einer Demonstration an deren Thema festgemacht.

Doch Zahlen lügen nicht!

Sprüche und Folgen
Treten Sie zurück, Herr Spahn! Sie zuerst.
Das weltbeste Olivenbrot in meiner Lieblingsbäckerei war letzte Woche plötzlich um gefühlt ein Drittel kleiner – wer liest schon von der Theke aus die winzig geschriebene Grammzahl am Regal?! Das dank originell-unbeholfener Werbung in aller Munde befindliche Seitenbacher-Müsli hatte mal 1.000 Gramm in der Tüte und kostete 3,79 Euro bei Rewe. Bis Juli 2020. Doch dann kam „Corona“ und krönte das Produkt fast unbemerkt mit einer Preissteigerung um 1.20 Euro. Und noch unbemerkter: aus 1.000 Gramm wurden in der gleichen Verpackung dank viel heißer Luft nur noch 750 Gramm. Seit Juli beträgt die reale Preissteigerung also 75,5 Prozent. Diese Beispiel-Kette kann man unbegrenzt fortsetzen, dafür lohnen in diesen langweiligen Lockdown-Zeiten Ausflüge in bekannte Supermärkte. Man vergleiche die neuen Packungen in den Geschäften mit den im Haushalt noch vorhandenen alten. Ein herrlicher Familienspaß! So bringt es eine Aldi-Süd-Weichspüler-Eigenmarke auf einen schlagartigen Preissprung von 51, 5 Prozent, kostet also jetzt mehr als das Doppelte. Der Trick: in der gefühlt gleich großen Flasche ist nur noch ein Liter statt der 1,5, die es bis Juli waren. Man kann nur noch 33 statt die bisherigen 50 Male damit waschen, muss jedoch, und diese Täuschung ist nahezu perfekt, den gleichen Preis zahlen. Man merkt also auf dem Kassenzettel die Inflationsrate nicht, die das Haushaltgeld um mehr als die Hälfte entwertet. Summa summarum: man bekommt immer weniger für sein Geld. Entweder die Qualität wird schlechter oder die Menge reduziert.

Dazu gehören auch die stetig steigenden Mieten, die explodierenden Immobilienpreise, die galoppierenden Beiträge für Krankenkasse und Rentenversicherung und all dem, was sich hinter dem Mogelpackungs-Wort Mietnebenkosten versteckt. Nun müsste man doch davon ausgehen, dass die stets beredte und um keine populistische Aktion verlegene Verbraucherschutz-Ministerin Julia Klöckner auf den Plan tritt, um die ihr von Amts wegen anvertrauten Verbraucher vor den Mogelpackungen zu schützen. Doch „Gender-gerechte“ Sprache auf Verpackungen ist da allemal wichtiger als solche Peanuts. Mit dem hübschen Nebeneffekt, dass Grausamkeiten wie Grammzahl oder Preis noch weniger zu entziffern sind. Da verwundert die peinliche Stille und das laute Schweigen doch sehr. Oder eben nicht. Denn unsere Regierenden sind nach Kräften bemüht, all die Drangsal der unverhältnismäßigen Corona-Maßnahmen nicht auch noch durch das Thema Inflation anzuheizen. Sie lässt es kalt, dass Bürger in Insolvenz oder Kurzarbeit oder gar plötzlichem Hartz 4 für ihr immer geringeres Einkommen zur „Belohnung“ auch immer weniger bekommen.

Lockdown light? Noch eine Mogelpackung!

5 vor 12
Wirtschaft in der Krise: Wer soll das bezahlen?
Das wäre doch jetzt der ideale Tummelplatz für Minister wie Klöckner oder Altmaier. Doch die haben bekanntlich erstmal genug Gutes getan, indem sie als Bundestagsabgeordnete beschlossen haben, dass jeder ihrer Mitarbeiter pauschal bis zu 600 Euro unter den Weihnachtsbaum gelegt bekommt. Im besten Bürokraten-Sprech wird die Sonderzahlung (die die Bundestagsmitarbeiter selbst überrascht hat) mit der „Abmilderung der zusätzlichen Belastung durch die Corona-Krise“ begründet. Ach! Wo ist denn die Mehrbelastung zu finden? Das Parlament verdient doch ausgerechnet in diesen Krisenzeiten seinen Namen nicht, wo es zum wohlgefälligen Abnick-Organ des Herrenchiemsee-Duos verkommen ist. Parlament? Eine Mogelpackung! Genauso wie die Sprache, mit der uns die Lockdown-Routine verkauft wird. Ein verlogenes Neusprech von Euphemismen, die sich selbst ein Orwell nicht besser hätte ausdenken können. Apropos Routine: in einer minuten(!)-kurzen Schaltkonferenz im Kanzleramt wurde vergangenen Mittwoch der Stillstand der deutschen Wirtschaft mal eben bis zum 10. Januar verlängert. Lockdown light? Noch eine Mogelpackung!

Nur wenige, darunter auch TE, berichteten über diesen unglaublichen und klammheimlichen Vorgang, und ein Blogger schrieb hellsichtig-sarkastisch: Man hätte sich das Steuergeld sparen können, wenn man die Verwaltung des ganzen Corona-Chaos gleich der Bill-Gates-Stiftung übertragen hätte. Während Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit steigen, ganze Branchen von Pleite bedroht sind und der Normalbürger jeden Cent dreimal umdrehen muss, nehmen sich (!) unsere Politiker erstmal einen kräftigen Schluck aus der Steuer-Pulle. Auch da schützt uns Verbraucher die Verbraucherschutz-Ministerin nicht. Auch eine Mogelpackung, denn Minister heißt (aus dem Lateinischen) Diener. Doch aus den Dienern des Staates sind längst Bediener aus Kassen und von Karrieren geworden. Selbst-Bediener! Alles Menschen, bei denen die Kohle nachhaltig (!) stimmt: sichere Gehälter und Pensionen, wie es sie sonst fast nur noch bei ARD und ZDF gibt. Man schämt sich fast, wenn die Kontoauszüge kommen.