Tichys Einblick
Der Islam im Nahen Westen

Scharia-Kapitalismus – der selbstfinanzierte Kampf gegen unsere Freiheit

Eine kleine, politisch-wirtschaftliche Weltreise beginnt mit dem Nahen Osten als Ausgangs- und Endpunkt, und führt nach Europa und vor allem Deutschland als unrühmliches Beispiel für Naivität, Unkenntnis und Unvernunft in den Nahen Westen.

Wenn ein Titel für sich spricht, dann wohl dieser. Scharia-Kapitalismus heißt das neue Buch von Sascha Adamek aus dem ECON Verlag. Das deutsch-schwedische Label aus der Ullstein-Gruppe zeigt seit Jahrzehnten, dass man Qualität und Reichweite nicht nur über gute Preise zusammenführen kann. Sascha Adamek, längst bekannt für beste Recherchen und starkes Dokutainment in Politik und Wirtschaft, gibt mit seinem Scharia-Kapitalismus ein neues, bestsellerverdächtiges Buch heraus.

Schon der Untertitel weist auf unangenehme Wahrheiten hin, die man weder in Brüssel oder Berlin gern hört. „Wie wir den Kampf gegen unsere Freiheit finanzieren“, gibt Adamek als Leitsatz aus. Das zieht sich als roter Faden durch das ganze Buch. Es entlarvt die Geldverdien-Methoden, die Strategien und Taktiken des Islam – hier treffend die Scharia-AG genannt. Dann beginnt eine kleine, politisch-wirtschaftliche Weltreise mit dem Nahen Osten als Ausgangs- und Endpunkt, und überall Europa und Deutschland als unrühmliches Beispiel für Naivität, Unkenntnis und Unvernunft. Katar, noch für viele Deutschen als Inbegriff des angeblich liberalen Senders Al-Jazeera bekannt, wird als Hort einer Islamischen Familien-Geldverdien-Maschine zwischen Investitionsversprechen, Sportgeschäft und mehr oder weniger latenten Terrorfinanziers ausgemacht.

Wie wir den Kampf gegen unsere Freiheit finanzieren

Auch das hört man hierzulande nicht so gern. Beindruckend und erschreckend sind die Schilderungen aus dem Beduinenstaat. Was als politische oder geschichtliche Beschreibung anmutet, wird schnell zu einem Szenario, wie es sonst nur aus Filmen oder Computerspielen bekannt ist. Zu fremd ist alles dort, mit nichts bei uns vergleichbar. Und zu bekannt sind die Gier und die selbstgewählte Zwickmühle, in der Katar sich befindet, und zu nachvollziehbar der Opportunismus des Westens, um doch noch einen Katar-Riyal herauszuholen … oder auch mehr. Der fade Geschmack dieser Verstrickungen im Kleinen – gut, wir reden ja nur über zig Milliarden – ist übel. Noch übler wird es, wenn Adamek die anderen Verstrickungen sichtbar macht, wobei Katar kaum Probleme hat, mit allen Seiten zu reden. Warum wohl?

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Es ist das dunkle Schweigen des Geldes und des Terrors mit seinen Kanälen, das doch bekannt sein sollte – gerade in Deutschen Diensten und Kanzler- wie Außenamt, im Bendlerblock wie im CSU Entwicklungshilfeministerium. Es ist eines der interessantesten Kapitel – und es wird noch interessanter, wenn Adamek die Zahlungsströme mit US, Europa und Uno beleuchtet. Es wundert nicht, wenn dann Fußball und Beckenbauers katarische Freunde auch noch eine speziell beleuchtete Sonderrolle spielen, nicht ohne an die katarische Ausbeutung ihrer Kafala-Gastarbeiter detailreich zu erinnern. Das sind die Scharia-Staaten.

Gleich, ob es das Schweigen der Verantwortlichen in Katar oder Riad ist, was Adamek ausmacht, oder ob es das lautstarke Aufbegehren des radikal-islamischen Erdogan ist, oder unsere Untätigkeit. Wir machen uns zum Narren vor unseren Feinden – Deutschland will nichts merken, und auch nicht merken, wie es zum Narren gemacht wird.

Die Scharia-Staaten

Das gilt insbesondere für die Türkeipolitik, für die Moscheen in Deutschland als 5. Kolonne des auf Weltherrschaft angelegten Islam, für die sogenannten Wohlfahrtsverbände der Islamischen Organisationen aber vor allem für all jene Organisatoren, die direkt vom Staat subventioniert werden und damit den islamischen Fundamentalismus nach Deutschland und Europa importieren. Es ist eine Ansage an die Dummheit Deutschlands und Europas mit der Frage, was denn noch Politik und was Europäische Strategie wäre, wobei Cem Özdemir, eventuell werdender deutscher Außenminister, als Kronzeuge berufen wird, der für Ausweisung der türkischen DITIB- und Diyanet- Imame und des Spionagenetzwerk des türkischen Geheimdienstes MIT steht.

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Die Connection von Saudis, Öl und Wahabismus ist bekannt und gut rekapituliert. Besonders gefällt der Begriff Adameks vom Nahen Westen, der in die politische Literatur eingehen sollte. Denn Scharia-Wirtschaft, das ist die Verschränkung des Islam mit und vor allem zugleich gegen den Westen. Scharia-Staaten, das sind jene, die genau diese beharrliche Unterwanderung realisieren, und auf die der Nahe Westen und die USA immer wieder hereinfallen. Bemerkenswert wäre noch der auch nicht neue, aber nie genug zu wiederholende und gut begründete Sachverhalt, dass deutsche Soldaten durch deutsche, amerikanische und europäische Waffenexporte sterben.

„Triebfeder ist nicht die Religion, sondern der Profit“, sagt Adamek und zeichnet dann noch eines der großen Netzwerke der Profitsucht der islamischen Player auch mit differenzierten Beteiligungen an angeblich europäischen Unternehmen nach. Damit macht er die wirtschaftlichen Strategien des Islam deutlich und erkennt auch darin die besondere Rolle des Tourismus als Förderband der Lehre Mohammeds in unsere Welt. „Mit dem Tourismus expandiert der radikale Islam“, nennt der Autor das.

Es geht um Profit

Schließlich bietet Adamek auch eine Aussicht. Die Optionen sind übersichtlich und auch sie sind nicht neu; aber das ist angesichts der Situation, in die sich der Westen hineinmanövriert hat, nicht anders zu erwarten. Diese Szenarien können in jedem Klassenzimmer der Stufe 10 im Sozialkundeunterricht entwickelt werden. In den deutschen Ministerialstuben gibt es sie trotzdem nicht, wenn die bisherigen Leitmedien so gut informiert sind, wie sie uns glauben machen wollen.

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Die Abgrenzung mit einer Hinwendung des Westens zu sich selbst, wäre auch dem Rezensenten zuerst eingefallen. Eine strenge Investitionskontrolle in sogenannte unethische Geschäfte meint, dass auch anonyme Investition, beispielsweise in Unternehmen, die Kinderarbeit in Ostasien fördern, auch den Islamexport fördern, der gezielt gegen uns gerichtet ist – politisch wie ökonomisch. Dann ist es unvermeidlich, dass das Steuergeheimnis für Organisationen abgeschafft werden muss, die mit ihrer Lobbypolitik zweifelhafte Verbände fördern, die den Islam unterstützen. Dem ist auch hier nichts hinzuzufügen.

Selbstverständlich gehört die „Regulierung konservativer Dachverbände“ dazu, was vor allem DITIB meint ebenso wie die Säkularisierung islamischer Qualifikationen in den Hochschulen und Universitäten. Dann verlangt Adamek eine Demokratieerklärung. Das ist ein Bekenntnis zu unserer Freiheitlich Demokratischen Grundordnung, – eine Verfassungserklärung, damit Zahlungsflüsse besser überprüft und an verfassungsfeindliche Organisationen verhindert werden können. Er zeigt „Grenzen des Appeasements“ und fordert diese. Das heißt: „Keine Freiheit den Feinden der Freiheit“ – und schon gar nicht auf unsere Kosten.

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Das Buch ist sauber durchgearbeitet und nicht nur seines Engagements wegen gut geschrieben und angenehm lesbar. Fakten und Zahlen sind akribisch recherchiert und durch den umfangreichen Anhang gut nachvollziehbar. Die Folgerichtigkeit der Gedankenführung ist bestechend und beunruhigend. Dem ist so, weil alles irgendwie bekannt ist und diese Fragen schon seit Jahren bestehen, hier aber liegt nun eine sehr saubere Zusammenfassung vor, die längt in der Politik hätte nicht nur in den Köpfen, sondern auch im Handeln hätte angekommen sein müssen.

Diese 160 Seiten über den selbstfinanzierten Kampf gegen unsere eigene Freiheit sind ein Standardwerk, ein Kompendium für die Politik, eine Handreichung für jeden Interessenten und ein Dokument der Freiheit. Schlimmstenfalls wäre es Untergangszenario. Jedenfalls sollte es sehr gründlich und immer wieder gelesen und praktisch angewandt werden.

Torsten Kurschus ist freier Publizist.


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