Tichys Einblick
Clan-Paradies Deutschland

NRW will mit etablierten Clans aufräumen: Steht schon die nächste Welle Krimineller bereit?

Was der Chefermittler des NRW-Innenministers da auf einer Pressekonferenz berichten, liest sich wie das düstere Drehbuch aus einer Mischung aus „Der Pate“ und Al Pacinos „Scarface“.

imag Images/Eibner

Da hat sich also eine Landesregierung endlich mal bequemt, eine Bestandsaufnahme der kriminellen Clanfamilien-Strukturen innerhalb ihrer Landesgrenzen vorzunehmen. Wenn also Nordrhein-Westfalen (NRW) zugewanderte Migrantenfamilien zählt, deren Familienmitglieder immer wieder aktenkundig werden, weil sie die Bevölkerung kriminell terrorisieren, warum wird so etwas gerade jetzt gemacht und warum erst so spät? Zu spät? „Nordrhein-Westfalens christlichdemokratischer Innenminister Herbert Reul sagte, andere Politiker hätten das Thema «lange unter den Teppich gekehrt».“, berichtet die NZZ.

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Der Verdacht erhärtet sich hier, dass Ministerpräsident Armin Laschet und sein Innenminister Herbert Reul vor dem Aufbau vieler hundert weiterer krimineller Clans auf dem Wege der Massenzuwanderung seit 2015 lediglich eine Inventur machen wollen, damit sie, wenn die nächste große Welle kommt, nicht noch anfangen müssen, am Grund nach den verwischten Spuren der kriminellen Einwanderungswelle von vor Jahrzehnten zu suchen.

Herbert Reul ist übrigens ausgerechnet jener Minister, der uns Anfang letzten Jahres damit beglückt hatte, die Zunahme der Messerattentate durch Migranten mit folgender Prophylaxe zu begegnen: „Man muss Menschen nicht unbedingt nah an sich ranlassen.“

Nun also eine hautnahe Bestandaufnahme vor dem nächsten großen Sturm? Ergebnis: Vom Dach bis in den Keller regnet es herein, die Sicherheitsarchitektur ist marode, die Bewohnbarkeit deutlich eingeschränkt, aber die Landesregierung schaute bisher weg und ihr Ministerpräsident sprach sogar davon, dass es mit ihm keine undurchlässigen Landesgrenzen geben darf, dass also keinerlei Maßnahmen geplant seien, sich sturmfest zu machen, im Gegenteil: Für Laschet bleibt das Kriminalitätsrisiko weiterhin nur ein laues Lüftchen.

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Nun meldet sein Abstandhalter-Innenminister aus dem eilig aufgestellten Clankriminaltätsbekämpfungs-Lagezentrum zwischen Rhein und Ruhr insgesamt 104 verschiedene Sippen mit zehntausenden von Angehörigen, von denen alleine 6.500 Mitglieder bereits wegen einer Straftat verdächtig sind.

Nach dieser verheerenden Sturmschaden-Meldung aus dem Innenministerium darf man sich auch einmal an die Haltung Laschets zum Familiennachzug für Zuwanderer rückerinnern, wenn der Ministerpräsident von NRW noch 2017 eine vermeintlich härtere Gangart der Union in der Sache aufzuweichen versuchte und sich für NRW noch und noch eine Sonderfallreglung ausbitten wollte.

Bei den jetzt von Reul gezählten Familienclans soll es sich bisher fast ausschließlich um Sippen mit türkisch-kurdischem oder libanesischem Hintergrund handeln mit zwischen hundert und mehreren tausend Mitgliedern.

Nun kann niemand ernsthaft behaupten, dass diese für deutsche Verhältnisse unvorstellbare kriminelle Energie innerhalb eines Familienverbandes nicht auch bei afghanischen oder beispielsweise irakischen Familien funktioniert. Wie sieht hier eigentlich die Zukunftsanalyse der Fachleute aus? Kommt die erst, wenn die Masse an Altlasten irgendwann abgearbeitet ist, also nie?

Über Berlin weht schon die weiße Fahne Richtung Familienclans, wenn die Berliner Zeitung berichtet, es sei längst zu spät, hier noch wirksam gegenzusteuern, wenn die etablierten Clans längst erfolgreich in die so genannte Asylindustrie eingestiegen sind und für ihre illegalen Drogengeschäfte schon Kuriere und Dealer aus der Massenzuwanderung ab 2015 rekrutieren.

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Wenn also frische junge Männer als Familienoberhäupter von morgen Bekanntschaft damit machen, wie das Geschäft funktioniert, wann beginnen hier die Verteilungskämpfe – der Raum ist ja begrenzt – wann wird sich abzeichnen, dass die nächste Generation möglicherweise noch brutaler und skrupelloser vorgeht? Berlin meldet etwa 20 bis 30 arabischsprachige Großfamilien mit jeweils bis zu 900 Familienmitgliedern. „Das sind also bis zu 27.000 Angehörige.“

NRW berichtet in besagter Inventur aus dem Hause Reul davon, „ein Drittel aller 14.225 Clan-Straftaten – darunter vor allem „Roheitsdelikte“ wie schwere Gewalt, Raub, Brandstiftung, versuchter Totschlag und sogar zwei Tötungen – wurden in den vergangenen drei Jahren von einer Art Kerntruppe aggressiver „Mehrfachtäter“ begangen, also von Personen, die jährlich mindestens fünfmal als Tatverdächtige erfasst werden.“

Weiter sagte der Innenminister des Landes, seine 42.000 Polizisten würden gezielt und massiv gegen diese wachsende Form organisierter Kriminalität vorgehen: „Clan-Kriminalität ist keine Kleinkriminalität.“ Aber wie glaubhaft ist das, wenn die Erfolgsquote doch so gering ist? Oder will der Innenminister für die vergangenen Jahre und Jahrzehnte Polizeiarbeit für sich reklamieren, dass sonst alles noch viel schlimmer wäre?

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Wie glaubwürdig ist das eigentlich alles noch und was kommt auf uns zu, wenn die mit der Massenzuwanderung ab 2015 neu hinzugekommenen kriminellen Ausländer erst mal für sich herausgefunden haben, wie das Geschäft läuft oder wenn sie ihre ganz eigenen illegalen Geschäftszweige neu eröffnet haben?

Deutschland ist eben in vielerlei Hinsicht ein Paradies. Dagegen ist ein bisschen Sozialbetrug ein Kavaliersdelikt, wenn man sich einmal eingehender befasst mit den Geschäftszeigen der schon in Deutschland etablierten kriminellen Familien, wie jetzt in NRW geschehen, wenn von Prostitution, Rauschgifthandel, Wettbüros, Spielhallen oder Autoschiebereien die Rede ist.

Was Reuls Chefermittler da auf einer Pressekonferenz berichtet, liest sich wie das düstere Drehbuch aus einer Mischung aus „Der Pate“ und Al Pacinos „Scarface“, wenn es da heißt, es gäbe „zwei Grundprinzipien“ im Denken und Handeln der Clans: „Die Ehre der Familie geht über alles“ und „Es gilt das Recht des Stärkeren“, wenn die Clans auch vor brutaler Gewalt nicht zurückschrecken würden.

Mittlerweile scheuen die Clans in NRW nicht einmal mehr davor zurück, ganz offen Autoren zu bedrohen, die über ihre Geschäfte berichten, so wie unlängst gegen den Berliner Publizisten und Clan-Experten Ralph Ghadban, der mit Schmähungen, Hassbotschaften und massiven Gewalt- und Todesdrohungen in sozialen Medien konfrontiert wurde. Der Autor steht seitdem unter Polizeischutz. Ghadban hatte den Begriff „Beutegesellschaft“ für den Blick vieler Clanmitglieder auf Deutschland geprägt. Und noch kann ausreichend Beute gemacht werden. Der Verteilungskampf hat gerade erst begonnen.

Ralph Ghadban hat über die Clans und ihr Auftreten ein lesenswertes Buch geschrieben. Er mußte seither unter Polizeischutz gestellt werden, da sein Leben bedroht ist. Das Buch finden Sie in unserem Shop.