Nach 13 Uhr sei alles im „grünen Bereich“ verspricht die App. „StromGedacht“ erklärt auf Twitter, warum das Unternehmen einen Engpass erwartet: Es liegt am Wind. Von dem bläst nicht zu wenig – sondern zu viel. Und zwar im Norden. Das führe zu einem „Redispatch“ im Süden, was wiederum einen Engpass im Netz auslösen könnte.
Ein „Redispatch“ entsteht, wenn an einer Stelle zu viel ins Stromnetz eingeleitet und so das Übertragungsnetz überlastet wird. Die Betreiber einigen sich für diesen Fall darauf, an welcher Stelle zum Ausgleich weniger eingespeist wird. Engpässe sollen dabei vermieden werden. Das kann allerdings – wie jetzt in Baden-Württemberg – durch entsprechende Stromwarnungen geregelt werden. Oder auch durch „Lastabwurf“. Also indem ganze Regionen zeitweise vom Netz genommen werden.
In Baden-Württemberg ist es nicht die erste Stromwarnung. Auch trainieren dort die Betreiber bereits das Szenario, flächendeckender und langfristiger Stromausfälle, wie TE berichtete. Die großen Windanlagen stehen im Norden. Etwa in der Nordsee. Die fossile und atomare Stromversorgung hat und hatte ihr Schwergewicht im Süden der Republik. Das Stromnetz anzupassen gehört zu den Versäumnissen, die in der Regierungszeit Angela Merkels (CDU) aufgelaufen sind.