Tichys Einblick
Wahlhilfe

Erdogan: Stilsicher ins Herz der Integration gestochen

Sultan Erdogan – Dank für die klaren und abschließend unmissverständlichen Worte. Deutschland ist nicht die Türkei und Dein Islam wird niemals zu Deutschland gehören können. Denn täte er das, wäre es kein Deutschland mehr.

© Adem Altan/AFP/Getty Images

Da hat er aber einmal wieder sein Gespür für den strategisch richtigen Zeitpunkt bewiesen. Während das dekadente Europa voller Entsetzen auf die Jünger Muhameds blickt, die in Barcelona und dem finnischen Turku mit „Allah ist groß“-Rufen dem Auftrag des Koran folgten und einige Ungläubige in die Hölle schickten, nutzte der Muslimbruder aus Ankara stilsicher und formvollendet das Freitagsgebet, um einmal mehr eine Fatwa Richtung Deutschland zu erlassen.

Nein, selbstverständlich war es keine Beileidsbekundung für die Opfer des islamischen Wahns. Auch auf den Aufruf des bekennenden Muslims Recep Tayyip Erdogan an die Brüder mit Mord-LKW und Messer, von ihrem Tun abzulassen, wartete man vergebens. Stattdessen wendete sich der Obertürke an seine Landsleute, die ein unglückliches, erbarmungsloses Schicksal in das islamische „Gebiet des Krieges“ verschlagen hat. Wobei – das mit den Landsleuten – darauf werden wir noch einmal zurückkommen müssen.

Die SPD ist tief getroffen

Jener Erdogan also, der mit seinem herbeigeputschten Staatsstreich aus der zumindest ansatzweise demokratischen Türkei einen nationalislamischen Kalifenstaat macht, nutzte die Gelegenheit europäischer Trauer, um seine fälschlicherweise als Deutsch-Türken bezeichneten Türk-Deutschen aufzufordern, bei den kommenden Bundestagswahlen nicht für CDU, SPD oder Grüne zu stimmen. Denn diese Parteien seien, so der Prolet aus Konstantinopels Kleinkriminellenmillieu, „Feinde der Türkei“. Nicht für diese türkenfeindlichen Parteien zu stimmen, sei „für meine Bürger in Deutschland“ eine Frage jener ominösen „Ehre“, die Ehrlose immer dann für sich reklamieren, wenn ihnen jegliches ernstzunehmende Argument ausgegangen ist.

Übernahme statt Integration
Das Impulspapier zur Desintegration – Özoguz lässt die Maske fallen
Das trifft nun selbstverständlich insbesondere jene Partei zutiefst, deren sozialdemokratisches „S“ ohnehin schon häufiger in der Verdacht geraten ist, für ein „Scharia“ zu stehen – jenes absurde Gottesgesetz, welches eine fiktive Illusion angeblich den Menschen als unabänderliches Recht aufgezwungen habe. Denn nicht nur, dass insbesondere die SPD bis in ihre Untergliederungen seit geraumer Zeit Ziel islamisch-türkischer Unterwanderung gewesen ist  – sie ist auch die Partei, die mit einer Aydan Özoguz auf höchster Regierungsebene und Absegnung durch den Bundeskanzler die Umwandlung des im Grundgesetz immer noch als „Land des Deutschen Volkes“ ausgewiesenen Staatswesens in das türkische Villayet Alemania betreibt. Wie in ihrer fälschlich als „Integrationspapier“ bezeichneten Übergabeerklärung dargelegt, macht sie dabei auch nicht davor halt, die Verfassung wider die dort niedergeschriebene Widerstandsverpflichtung auf den Kopf zu stellen.

Folgerichtig schreit nun Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel als Bundesminister des Äußeren ganz undiplomatisch Zeter und Mordio. Denn immerhin: Ohnehin hart an der 20-Prozent-Marke schwächelnd, tut das bei einer schwachen Wahlbeteiligung bis zu einem Prozentpunkt starke Doppelpass-Clientel schon weh. Und so schimpfte er, diese Nichtwahlaufforderung aus Erdoganistan sei „ein  bislang einmaliger Akt des Eingriff in die Souveränität unseres Landes“. Erdogan wolle die Menschen in Deutschland gegeneinander aufhetzen!

Offener Brief an die SPD
Der Faktencheck zum Faktencheck - Die SPD wird zur Scharia-Partei
„Achje“, ist man versucht auszurufen. Die Souveränität dieses Landes, lieber Sigmar Gabriel, hat doch insbesondere die SPD schon längst aufgegeben, indem sie bedingungslos den Doppelpass an Menschen verteilt, die offenbar niemals Deutsche werden wollen; indem sie aus einer souveränen Bundesrepublik der Deutschen ein Einwanderungsland machen will; indem sie auf ihren Websites liebedienerisch das Bild eines Islam zeigt, der so gar nichts mit dem geschriebenen Wort des Koran zu tun hat.

Doch auch der einer chronischen Selbsthypnose erlegene Mann aus Würselen, der immer wieder davon fantasiert, er sei in zwei Monaten deutscher Bundeskanzler, meldet sich erschreckt zu Wort. „Erdogan hat jedes Maß verloren“, zetert er  – dabei könnten man in Sachen Maß-Verlust doch meinen, hier träfen zwei Brüder im Geiste aufeinander.

Cem hat’s vermasselt

Zurückhaltung dagegen bislang bei der Union, vielleicht, weil der Giftspucker aus Ankara die CSU übersehen hat? Ist die christliche Bayernschwester also für türkische Doppelpassler und türkischstämmige Deutschkonvertiten wählbar? Offensichtlich, da nicht ausdrücklich gebannt  – welch ein Glück für den Seehofer Horst.

Aber auch Merkel wird nicht böse um den Aufruf sein – wer weiß, vielleicht hat sie ihn sogar bestellt? Denn einen besseren Beweis, dass sie ganz im Sinne deutscher Politik keine Handbreite den erdoganischen Muslimisten überlässt, hätte der Kollege vom Bosporus doch nicht erbringen können. Vielleicht sogar sollen durch diesen Erdogasmus wankelmütige AfD-Anhänger zurück zur Raute finden – ganz nach dem Motto: Wen der Türke hasst, den kann man lieben. Übrigens: Die AfD wird es verschmerzen. Denn auch gegen sie wurde vom Obertürken ausdrücklich keine Fatwa erlassen – also nicht nur für Deutschland, ab sofort auch für türkischstämmige Wähler eine echte Alternative.

Hart in ihrem Selbstverständnis treffen wird es hingegen Kathrins Multikulti-Träumer. Sie wissen schon, diese Dame mit den „Menschengeschenken“, der es gar nicht undeutsch genug sein kann. Nicht zuletzt mit massiver Zuwanderung wollte die Partei Göring-Eckardts die einst schwarze Republik über das Brandt’sche Rot zum Grün führen, um sie dann abschließend ganz bunt zu färben. Doch der Cem hat es vermasselt. Mit seinem vehementen Eintreten für die Genozid-Erklärung in Sachen Armenier-Morde hat der tscherkessische Deutsche den Nationaltürken derart auf Zinne gebracht, dass der vermutlich schon darüber nachgedacht hat, das Grün des Propheten durch eine andere Farbe zu ersetzen. Stattdessen allerdings setzt nun auch Recep auf ein grünes Deutschland – Allah wird es schon richten und seine türkischen Truppen stehen offenbar zum Befehlsempfang unter dem grünen Banner des Islam bereit.

Apropos Landsleute

Womit wir uns nun doch noch kurz der Frage jener „Landsleute“ widmen möchten, die Erdogan so gezielt angesprochen hat.

Wenn denn Erdogan eines bewiesen hat, dann ist es seine unbegrenzte Verachtung für den deutschen Kuschelstaat. Sein Aufruf richtet sich natürlich nicht an alle in Deutschland lebenden Türken. Er richtet sich ganz gezielt ausschließlich an jene, die über einen deutschen Pass verfügen – und damit als Deutsche im September wahlberechtigt sind. Und diese, von den Integrationsapologeten als ein Erfolg deutscher Einwanderungspolitik gefeiert, sind in den Augen dieses Erdogan offensichtlich nichts anderes als die fünfte Kolonne seines nationalislamischen Faschismus.

Vielleicht öffnet nun dieser Appell aus Ankara an die deutschen Wähler mit türkischem Herzen und vielleicht auch Pass endlich nun dem letzten Träumer die Augen: Die Nummer mit dem Doppelpass war ein grandioser Schlag ins Wasser! Aus dem Erdogan-Aufruf lassen sich deshalb nur zwei Konsequenzen ziehen:

  • Sofortiger Stopp dieser Idiotie, nationaltürkische Menschen per Pass zu Deutschen machen zu wollen. Eine klare Entscheidung – entweder deutsch oder türkisch – beides geht nicht. Bei der Eindeutschung dann wie in den USA den Eid auf die deutsche Verfassung ablegen lassen – mit der Bedingung des sofortigen Entzuges der Staatbürgerschaft bei Eidesverstoß auch auf die Gefahr, dass der Betroffene anschließend staatenlos ist.
  • Ein Ende der Sackgasse namens Integrationspolitik. Es geht nicht darum, Ausländer mit ihrer nicht kompatiblen Kultur in einer deutschen Gesellschaft einzubetten – es kann nur darum gehen, jene, die aus innerer Überzeugung mit uns leben und sich zu diesem Staat und seinen Grundwerten bekennen wollen, zu Deutschen werden zu lassen. Ein Sowohl-als-auch funktioniert nicht, das hat Erdogan mit seiner formvollendeten Intervention nun abschließend unter Beweis gestellt. Womit dann auch all diese unsinnigen Versuche enden müssen, eine als Religion verkaufte, archaische Imperialismus-Ideologie in Deutschland heimisch werden zu lassen. Religionsfreiheit ja – und wer seinen Allah in seinen vier Wänden anbeten möchte, soll das gern tun. Aber es kann nicht Aufgabe des Staates sein, diese frühmittelalterliche Philosophie zu pampern und mit Steuermitteln zu finanzieren.

Insofern, Sultan Erdogan – Dank für die klaren und abschließend unmissverständlichen Worte. Deutschland ist nicht die Türkei und Dein Islam wird niemals zu Deutschland gehören können. Denn täte er das, wäre es kein Deutschland mehr.