Tichys Einblick
Ein Wutruf

Brandmauer gegen Grün

Den Gastautor (geschlechtsneutral) kennzeichnete stets eine gepflegte Ausdrucksweise. Jetzt sagt er: Ich hab' die Schnauze voll. Und zwar so richtig. Gestrichen. Bis hier. - Nach dem Ausscheiden aus der Politik brauchte es Jahre, um wieder selbständig Fuß zu fassen. Es nagt an ihm, dass er öffentlich schweigen muss, um das nicht wieder zunichte zu machen.

Bundesparteitag, Karlsruhe, 23.11.2023

IMAGO / Chris Emil Janßen
Nach 16 Jahren Merkel’schem Stillstand jagt uns nun die Ampel durch die diversen Tiefen ihrer unterschiedlichen Fehlentscheidungen und tumben Ideologien. Immer wenn man denkt, jetzt kann es nicht mehr schlimmer kommen, wird man umgehend eines Schlechteren belehrt. Ich stehe damit nicht allein, denn laut einer aktuellen Forsa-Umfrage verneinen 81 Prozent der befragten Bundesbürger (männlich, weiblich, divers, Ost- und Westdeutsche, jeden Alters und aller Bildungsschichten), dass die Laienspiel-Truppe im Berliner Bundestag auch nur den Hauch einer Ahnung hat, wie sich der Alltag der Menschen gestaltet. Und man fragt sich, was bei den restlichen 19 Prozent alles falsch läuft. Es handelt sich wohl um die links-grüne Kernwählerschaft, die offensichtlich in einem Paralleluniversum unterwegs sein muss. Die arbeiten alle entweder beim Öffentlich-Rechtlichen, bei Spiegel und SZ oder im Bundestag.

Ich schließe mich der Kernaussage der Bauern-Demonstration vom 19. Dezember in Berlin an, die diese eindrucksvoll – umrahmt von ca. 3.000 Traktoren aus ganz Deutschland – dem erstarrten Cem Özdemir entgegenrief: Die Ampel muss weg! Platz da für Neuwahlen. Und unverzüglich eine Brandmauer ziehen. Und zwar gegen Rot-Grün. Ganz besonders eine Brandmauer gegen Grün.

Habe ich diese Partei doch jahrelang nur für eine lustige Ansammlung diverser Öko-Spinner gehalten, aber seit ca. 10 Jahren wird für mich deutlich, dass sich diese einstige Umweltbewegung zunehmend radikalisiert hat.

Es sind engstirnige, intolerante und teils linksradikale Extremisten, die ihre Ideologie in den letzten Jahren erfolgreich der gesamten Bundesrepublik aufgenötigt haben. Wer traut sich denn heute noch, ernsthaft darauf hinzuweisen, dass es neben einem menschlichen viele weitere Einflüsse auf das Weltklima gibt und im Übrigen auch ausgegrenzte Wissenschaftler, die eben nicht den vielbeschworenen angeblichen 98 Prozent angehören. Jeder aufgeklärte und halbwegs gebildete Mensch weiß, dass ein einziger Zweifler ausreichte, um nachzuweisen, dass die Erde sich eben doch dreht.

Der isländische Vulkan dürfte am 19.12. so viel CO2 ausgestoßen haben, wie Deutschland in 100 Jahren nicht einsparen kann. Selbst wenn wir alle aufhören zu atmen. Und wer in Bio 7. Klasse aufgepasst hat, weiß, dass ohne CO2 keine Photosynthese und damit kein Pflanzenwachstum und damit keine Menschheit möglich ist. Wer traut sich noch, mit Argumenten zu kommen – geht es doch nur darum, zu glauben. An das Ende der Welt. Es ist nahe. Wir werden alle sterben.

Die Grünen sind ein quasi-religiöser neufeudalistischer Haufen, der unser Land tyrannisiert. Und was schlimmer ist: So wahnsinnig viele lassen sich dies gefallen. Die Einengung des Meinungskorridors inklusive aller Sprach- und Denkvorschriften, die ständige Herabwürdigung jedweder Kritik zu Hass und Hetze, wobei nur von den grün Erleuchteten selbst zu definieren ist, was genau darunter fällt. Mit zunehmend totalitären Methoden werden Andersdenkende diffamiert, bedroht, gesellschaftlich, wirtschaftlich und sozial ausgegrenzt. 60 Prozent der Bürger dieses Landes bekunden laut der aktuellen Allensbach-Umfrage das Gefühl, ihre Meinung nicht mehr frei äußern zu können.

Jedweder Kritiker der politischen Maßnahmen der Bundesregierung wird unverzüglich in die rechte Ecke gestellt, vollkommen unabhängig von Art und Inhalt der Kritik. Dabei tritt die Antifa als mittlerweile staatlich finanzierte Vollzugsgruppe der Bundesregierung auf, deren Politik sie auch mit Gewalt verteidigt und somit ähnlich wie im Nationalsozialismus mit einschüchternden und gewalttätigen Handlungen als ausführendes Organ der Links-Grünen agiert. In den Medien wird dies üblicherweise kaum thematisiert, trifft es doch vermeintlich die Richtigen. Darüber fabulieren sie sogar stolz auf ihren Parteitagen, ohne dass die Propaganda-Sendung der ARD (Tagesschau) darüber berichtet. Und alle schauen weg, damit sie nicht die nächsten sind.

Unter dem Deckmantel des Klimaschutzes ruinieren diese Radikalinskis in atemberaubendem Tempo unser Land. Transformation nennen sie die Deindustrialisierung, die die Verarmung ganzer Bevölkerungsschichten nach sich ziehen wird. Sie zerstören unsere Landschaft, unsere Wälder, unsere Agrarkultur, unsere Kunst und vor allem unsere Demokratie. Mit aktuell 13 Prozent Umfrageprozenten grenzen sie alle aus, die selbstbestimmt und eben nicht im grünen Wokistan leben wollen.

Ich hab’ die Schnauze voll von der grünen Doppel-Moral. Von einer undiplomatischen Außenministerin, die nicht nur den Steuerzahler für ihren Make-up-Artist zahlen lässt und Hunderttausende Flugmeilen sammelt, unser Geld in die ganze Welt verschenkt (Radwege für Peru, Klimamaßnahmen in Indien) und die jetzt eben noch einen kleinen Palast für das Auswärtige Amt in Brüssel anschaffen lässt. Für schlappe acht Milliönchen. Mit Pool und Tenniscourt. Steuerzahler-Geld versteht sich. So geht feministische Außenpolitik, ihr Loser. Soziale Gerechtigkeit macht ihr mal schön unter euch aus.

Oder der Schwätzer Habeck, der sich von der Realität umzingelt fühlt und sich nicht entblödet, das auch noch bei einer Talkshow der verdutzten Moderatorin zu gestehen. Er schenkt uns reinen Wein ein und spricht ganz deutlich an, welche Belastungen nun auf den Plebs zukommen, nun, da die blöde CDU doch tatsächlich vor dem BVerfG erfolgreich klagte und Recht bekam. Mit ekelerregendem Selbstmitleid schwadroniert Robert über die Schritte, die er nun für notwendig hält (für uns – nicht für sich selbst und seine Sekte) und man denkt sich: Wie konnte es passieren, dass so jemand Wirtschaftsminister wird? Klima- und Wirtschaftsminister. Verdammte Axt!

Nach dem 3. Reich und dem ostdeutschen Sozialismus schlittern wir gerade in die 3. Diktatur, den grünen Absolutismus. Oder genauer den grünen Totalitarismus. Alles fühlt sich dunkel, schwer und unerträglich an. Eine satte, wohlstandsverwahrloste und untertänige Gesellschaft, die keine Kraft aufbringt, sich selbst zu befreien. Von der Enge. Und Kleingeistigkeit unserer sogenannten Eliten.

Und dabei ist doch jetzt mal endlich gut, ja? Können wir bitte endlich wieder Zukunftspläne schmieden? Jetzt, wo es global wärmer wird, sehen wir wahrscheinlich einer sonnigen und hellen Zeit entgegen, die Hochkulturen hervorbringen kann. Das können wir gerade gut brauchen, meine ich. Wir besinnen uns auf Aufklärung, Bildung und Innovation. Wir bauen endlich wieder Raketen und fliegen zum Mond oder besser gleich zum Mars. Wir erfinden, komponieren, erschaffen. Wir bauen, entwickeln und lehren. Wir sind neugierig, wissensdurstig, aufgeklärt, erfinderisch, zukunftsoptimistisch und vor allem: Wir sind NICHT GRÜN!

Halleluja!


Der Name des ehemaligen Politikers (geschlechtsneutral) ist der Redaktion bekannt.

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