Tichys Einblick
Stephans Spitzen

Regieren, als ob es kein Morgen gäbe

Mit dem Ampelzug zur Endstation Wolkenkuckucksheim: AKWs sind in der Ukraine sicher, in Deutschland nicht. Faeser lädt Asylbewerber aus der ganzen Welt ein, verbietet aber russischen Sportlern die Einreise. Und nach dem Atomausstieg soll Strom billiger werden.

Das Ampelgehampel hält man eigentlich nur aus, indem man darüber lacht. Auch wenn einem das Lachen langsam vergeht. Jeden Tag ein neuer Klopper – das hält selbst ein trainiertes Zwerchfell nicht aus.

Diejenigen, die das alles ausgerechnet haben wollen, rechnen offenbar nur noch mit einem: mit der Duldsamkeit der Bevölkerung. Angela Merkel war wenigstens opportunistisch genug, so dass sie auch mal nach der jüngsten Meinungsumfrage regierte. Die hier aber regieren, als ob es kein Morgen gäbe, gegen alles, was das Wahlvolk so denkt und will.

FORSA
Umfrage: Große Mehrheit gegen Abschaltung letzter Atomkraftwerke
Es will zum Beispiel keineswegs, dass die verbliebenen deutschen AKW abgeschaltet werden, wonach man sie teuer zurückbauen muss, während technisch dubiose Kernkraftwerke mitten in einem kriegsbedingt krisenhaften Land wie der Ukraine vom Wirtschaftsminister als sicher gefeiert werden. Mehrheitlich sieht der Wähler keinen Sinn in „geschlechtergerechter“ Sprache, die nicht nur nutzlos, sondern auch hässlich ist.

Und wieso möchte Innenministerin Nancy Faeser russischen Sportlern bei internationalen Wettbewerben die Einreise nach Deutschland verbieten, wo sie doch sonst jeden nach Deutschland einlädt, der „Asyl“ sagen kann? Ist ihr, nebenbei bemerkt, entgangen, dass es einen Unterschied zwischen einer Bevölkerung und ihrer Regierung gibt und sich insofern eine „Kollektivschuld“ verbietet? Mal abgesehen davon: kann man wirklich ignorieren, dass die Bevölkerung keine weitere Zuwanderung wünscht und sich die zuständigen Behörden in den Landkreisen schon längst überfordert fühlen?

Dass die sogenannte Energiewende den Bürger nicht viel mehr als eine Kugel Eis im Monat kosten würde, wie es Jürgen Trittin einst behauptete, also um die 50 Cent, stimmt zwar noch immer nicht, obwohl so eine Kugel Jahr um Jahr teurer wird.

Doch wenn erst die deutschen AKW abgestellt sind, brechen goldene Zeiten an, wie uns Katrin Göring-Eckhardt versichert, grüne Vizepräsidentin des Bundestags. „Der Strompreis wird natürlich günstiger werden, je mehr Erneuerbare wir haben“, erzählte Göring-Eckardt dem MDR Aktuell. „Wind und Sonne, die kriegen wir immer zum Nulltarif. Da brauchen wir die Anlagen und die Netze, und deswegen ist das das Entscheidende.“ Atomkraft dagegen sei „teuer, sowohl in der Herstellung, in der Produktion, als auch danach“. So sei die Frage der Endlagerung ungeklärt.

Atomausstieg am 15. April
Der Habeck-Blackout
Achja? Nulltarif? Anlagen und Netze, die im übrigen nicht vorhanden sind, kosten nichts? Und die Endlagerung der Rotorblätter, Giftmüll, der verscharrt werden muss, ist geklärt? Mal ganz zu schweigen von den Kosten für den Rückbau bestens funktionierender Kernkraftwerke.

Das Wolkenkuckucksheim dieser Leute ist kaum noch zu ertragen.

Unsere Nachbarn wundern sich schon längst über die durchgeknallten Deutschen. Nur die Schlitzohren begreifen, wo ihr Vorteil liegt: wenn in Deutschland der Energienotstand eintritt, können die Ukraine und andere AKW-Betreiber ihren Strom zu Höchstpreisen an die Deutschen verticken. Die Inder verkaufen uns überteuert russisches Öl und die Amerikaner ihr gefracktes Gas. Die USA dürften sich am meisten darüber freuen, dass Industrie und produktiver Mittelstand das deutsche Shithole verlassen und zu ihnen übersiedeln.

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Dumm gelaufen für den Menschen, der in diesem Land noch leben will.

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