Tichys Einblick
Als „Pilgerfahrt“ getarnt

Auf Wallfahrt mit Salafisten und Hassprediger Vogel – Menschenfänger-Reisen stoppen!

Bald schon soll die „September Umra“ von „Bakkah Reisen“ starten. Es muss unbedingt verhindert werden, dass junge Menschen so in die Hände von Salafisten fallen. Außerdem stellen sich im Hinblick auf die Tätigkeit von Pierre Vogel als Reisebegleiter Fragen hinsichtlich der Versteuerung seines Einkommens.

Mit dem Abklingen der Corona-Pandemie startet Deutschlands bekanntester Salafisten-Prediger Pierre Vogel wieder seine Menschenfänger-Reisen: Als „Pilgerfahrt“ getarnt locken der Salafist und sein Team von „Bakkah Reisen“ junge Muslime auf eine Reise, die in Wahrheit jedoch nichts anderes ist als ein Seelenfang. Es gilt unbedingt zu verhindern, dass junge Menschen so in die Hände der Salafisten fallen. Außerdem stellen sich mir in Hinblick auf die Tätigkeit von Pierre Vogel als Reisebegleiter auch Fragen hinsichtlich der korrekten Versteuerung möglicherweise erzielten Einkommens.

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Nur 1.497 Euro soll die „September Umra“ von Bakkah Reisen pro Person kosten. Dafür verspricht der Reiseveranstalter ein „unbeschreibliches Umra Erlebnis“, eine „exklusive kleine Gruppe“, „volle Konzentration“ und als i-Tüpfelchen den deutschlandweit bekannten Salafisten-Prediger Pierre Vogel als Reisebegleiter. Dass es sich bei den Reisen von „Bakkah Reisen“ um keine einfachen Pilgerfahrten handelt, sollte dabei jedem offenkundig sein: Der Veranstalter wirbt mit seinem Slogan „Umra & Hadsch in guten Händen“. Allerdings muss sich jeder Reiseteilnehmer im Klaren darüber sein, in wessen Hände er sich auf einer solchen Pilgerreise begibt, nämlich direkt in die Hände radikal-islamistischer Salafisten.

Schon oft habe ich vor diesen Reisen gewarnt: Oftmals reisen junge, eifrige Muslime oder Konvertierte mit „Bakkah Reisen“, nicht zuletzt auch angelockt durch das Programm und den verhältnismäßig geringen Preis. Dass sie sich hierbei auf eine Reise mit Salafisten-Predigern einlassen, ist ihnen oftmals nicht oder zumindest nicht in der vollen Tragweite bewusst. Wenn bekannte Hassprediger wie Pierre Vogel oder Abul Baara als Reisebegleiter auftreten, müssen wir davon ausgehen, dass fernab der Überwachung der deutschen Sicherheitsbehörden die Reiseteilnehmer radikalisiert werden sollen, womöglich sogar als Dschihadisten angeworben oder ausgebildet werden.

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Hiervor hat beispielsweise auch der baden-württembergische Verfassungsschutz bereits eindringlich gewarnt, und auch ich habe diese Warnungen vor Jahren aufgegriffen und auf dieses durchschaubare Spiel hingewiesen. Diese Gefahr dürfen wir keinesfalls unterschätzen. Daher müssen die Reisen von Pierre Vogel und seinen Gesinnungsgenossen schnellstmöglich gestoppt werden: Auf diesen Reisen wird ein salafistisches Islamverständnis vermittelt, das mit dem aufgeklärten westlich-gesinnten Islam nichts gemein hat, sondern auf den grausamen Gesetzen der Scharia beruht, die weder Gleichstellung von Männern und Frauen noch Respekt oder Toleranz kennt.

Wenn wir zulassen, dass Jugendliche und junge Erwachsene mit „Bakkah Reisen“ auf Pilgerfahrt gehen, dann geben wir sie der Missionierung und der Radikalisierung preis. Das darf keinesfalls kampflos geschehen. Selbstverständlich werden salafistische und radikal-islamistische Inhalte auf den Reisen nicht plakativ auftauchen – schon gar nicht in der offiziellen Reisedokumentation. Vielmehr müssen wir davon ausgehen, dass die salafistische Missionierung im Informellen stattfindet, in Gesprächen in kleiner Runde, womöglich auch abseits des „offiziellen“ Pilgerprogramms.

Dass diese Reisen aber nur einem Zweck dienen, dem Seelenfang junger Menschen, steht für mich völlig außer Frage. Daher müssen wir alle rechtsstaatlichen Mittel ausschöpfen, um diese Menschenfänger-Reisen zu unterbinden. Ein zentraler Baustein ist für mich das Verbot sämtlicher salafistischer Betätigungen in Deutschland. Das Argument, dass die Religionsfreiheit ein solches Verbot unmöglich mache, ist für mich ein bloßes Scheinargument.

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Salafisten verfolgen in erster Linie keine religiösen Bestrebungen, sondern eine politische Agenda. Sie predigen Hass und Gewalt, säen Spaltung und Zwietracht, wo Religionen Frieden und Verständigung lehren sollten. Ihr Ziel ist es, Freiheit und Demokratie zu unterjochen und einem pseudo-religiösen Diktat zu unterwerfen, das mit Rechtsstaatlichkeit, Gleichberechtigung oder Toleranz wenig anzufangen weiß. Nicht weniger als das gilt es zu verhindern. Und daher müssen wir den Anfängen wehren, müssen uns mit aller Kraft gegen jeden einzelnen Missionierungs-Versuch stemmen.

Ein Verbot sämtlicher und bundesweiter salafistischer Betätigungen wäre somit ein erheblicher Gewinn für unsere Werte, unsere Freiheit und unsere Sicherheit. Darüber hinaus könnte „Bakkah Reisen“ nicht mehr von Mannheim aus operieren.

Einen weiteren wichtigen Baustein neben strafrechtlichen stellen in meinen Augen steuerrechtliche Überprüfungen der Aktivitäten von „Bakkah Reisen“ im Allgemeinen und der Beteiligung des Salafisten-Predigers Pierre Vogel im Besonderen dar. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Hassprediger Pierre Vogel für seine Tätigkeit als Reisebegleiter kein Honorar erhält – ganz im Gegenteil: Wegen seiner großen Bekanntheit in der Szene ist davon auszugehen, dass Vogel eine horrende Entlohnung erhält. Daher sollten die Finanz- und Steuerbehörden hier aktiv werden und den Haassprediger genau unter die Lupe nehmen.

Wir dürfen keine Möglichkeit unversucht lassen, seinem Treiben ein Ende zu setzen – notfalls auch mit einer Politik der kleinen Nadelstiche. Jede rechtsstaatliche Möglichkeit muss ausgeschöpft werden.

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In weniger als zwei Wochen, bereits am 25. September 2022 soll die „September Umra“ von „Bakkah Reisen“ starten – es bleibt also nicht viel Zeit zum Handeln. Ich sehe hier die Einstiegsdroge für Salafisten, eine Abhängigkeit ist nach zweiwöchiger, intensiver Kopfwäsche so gut wie garantiert. Geben wir den Salafisten nicht die Chance, noch mehr Gutgläubige in die Fänge von IS und Co. zu ziehen, denn sonst werden die Diskussionen über den Umgang mit Rückkehrern, Gefährdern und IS-Terroristen nie enden.

Noch haben wir die Chance, weiteres Unheil zu verhindern. Lassen wir sie nicht verstreichen!

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