Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorne

Blackbox KW 32 – „Macht euern Dreck alleene!“…

… soll Sachsens Friedrich August III den Roten 1918 hinterhergerufen haben. Geschichten wiederholen sich. In der Pfalz war ein kompletter Gemeinderat den Bettel hin, Boris Pistorius findet keine Soldaten, trotz Home-Office-Angebot und im öffentlichen Dienst – lesen Sie selbst …

Wesentlicher Bestandteil der feministischen Außenpolitik ist die weibliche Hauptfigur, die wie bei einer Operette entsprechend herausgeputzt werden muss. Bevor das ‚Hohe Oweh‘ erklingt, verrichten Modellierer und Maler, neudeutsch Beauty Artists, ihr Werk. Kosten pro Monat bei unserer Annalena: 7.500 Euro. Lange Jahre leisteten männliche Kaliber, ob sie Frank-Walter, Guido oder Sigmar hießen, in typisch toxischer Selbstüberschätzung, dafür mit natürlicher Anmut diese Arbeit, aber seit Merkel ist alles anders. Inzwischen gibt selbst das Kanzleramt unter Olaf, dem Haarlosen, 40.000 Euro für Styling und Frisuren aus, eine Summe, die man keinem Untersuchungsausschuss der Welt nach dem Vorher-Nachher-Prinzip halbwegs plausibel erklären könnte.

♦ Nachvollziehbarerweise sind die Instandhaltungsarbeiten an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nicht zum Schnäppchenpreis zu haben. Aber darf man für 2,7 Millionen Euro seit Ende 2019 von der Firma ‚Hair und mehr‘ nicht mehr erwarten? Auch wenn man dann noch Schneiden, Waschen, Föhnen, Schminken für ihr diverses Gefolge abzieht?

♦ Dagegen ist Dr. Angela Merkel geradezu billig. „Seit sie aus dem Kanzleramt ausgeschieden ist, hat der deutsche Staat 55.000 Euro für Kosmetik und Frisur von Angela Merkel ausgegeben“, wundert sich der Schweizer „Blick“, wobei, in der Tat, nicht mal Gatte Sauer einen Unterschied bemerkt haben dürfte, aber er muss die Behandlungen wenigstens nicht bezahlen.

♦ Nach dem heißesten Juli aller Zeiten (Klimafachblätter von Bild bis Spiegel) hat Professor Karl Lauterbach, SPD, im Rahmen seines Hitzeschutzplanes ganz Deutschland kurzerhand in einen Kälteraum verwandelt. München im August: 14 Grad. Und schon verbessert sich die SPD beim dankbaren Volk in Umfragen um 0,5 Prozentpunkte.

♦ Chef Olaf, kaum aus dem Urlaub zurück, lügt den unbedarften Staatsfunk-Zuschauern gleich wieder schamlos die Hucke voll. Deutschland exportiert inzwischen Strom deutlich billiger als es Strom importiert, was logischerweise zu den höchsten Strompreisen in Gagaland führt. Tja, was soll er machen, der Chef? Er habe „alle gefragt“, so Scholz in Erfurt, „man kann die Kernkraftwerke nicht wieder einfach in Betrieb nehmen.“ Darauf der EON-Chef (natürlich nicht in der Kanzlersendung): „Technisch können wir das, das ist immer eine Frage der Politik.“

♦ Seit dem letzten Bundestagswahlkampf wird Robert Habeck von seinen Gefolgsleuten bei der Presse als deutscher Ken inszeniert, der mit seiner Barbie Annalena durchs feministische Traumland reist. Absturz oder Abwanderung der deutschen Wirtschaft, Verarmung des Mittelstands, Papperlapapp, da wird, so Robert zu ehrfürchtig mitschreibenden Journos von der „Zeit“, nur „wild Angst geschürt“.
Auf seinen größten offensichtlichen Flop, den Heizungsmurks, ist er sogar richtig „stolz“. Von wegen, in unserer Regierung leidet nur Lauterbach unter kognitiver Dissonanz …

♦ Annalena erstaunt derweil die Welt mit feministischer Brillanz in Batterienkunde oder bei WC-Planungen in Kenia, sowie mit ihren feministischen Konfliktlösungsstrategien (Frieden schaffen mit noch mehr Waffen), so dass ihr bereits Trittbrettfahrer den Erfolg als Comédienne streitbar machen wollen. Deshalb hier, in Absprache mit dem Auswärtigen Amt, noch einmal der Hinweis: Der Twitter-Account Außenministerin Parody Annalena Baerbock ist „nicht der Handle von Außenministerin Annalena Baerbock“, so das Ministerium, die Außenministerin heißt schließlich nicht Parody Annalena, sondern Annalena Charlotte Alma! Und es stimmt auch nicht, dass „alle Follower*innen von diesem Account ab sofort diplomatische Immunität im Ausland erhalten“.

♦ Parodie oder Wahnvorstellungen im Dienst – wer kann das in diesen Zeiten noch unterscheiden? Friedrich Merz kann man wenigstens nicht parodieren, das macht der mit seinem ständigen ‚Aber ja, aber nein, aber ja, aber nein‘ schon selber. „Es ist unsere Verantwortung, gemeinsam dafür zu sorgen, dass wir nicht auseinanderbrechen, nicht als Partei verschwinden“, sprach er soeben und wir warten gespannt, wie er nun wieder zurückrudert.

Oder sollte die CDU tatsächlich vor der Implosion stehen? Noch ist doch genug Geld zu verteilen. Für ihn selbst sieht es allerdings düster aus, nicht mal 16 Prozent halten Fritz für einen würdigen Kanzlerkandidaten.

♦ Obwohl seit nunmehr acht Jahren Fachkräfte nur so einströmen ins Land, beklagen Gewerkschaften einen Personalkollaps im öffentlichen Dienst. Eine Ursache des Personalmangels sei „die zunehmende Aggressivität und Gewalt gegenüber Beschäftigten des öffentlichen Dienstes“. Hm. Auch bei der Polizei fehlen angeblich Fachkräfte, was viele Bürger nach den Erfahrungen der Corona-Zeit wundern dürfte, als hinter jeder Parkbank ein Polizist zu stehen schien.

♦ Er ist wieder da. Gerade erst vom Verwaltungsgericht zum Klappe halten verdonnert, sieht Thomas Haldenwang die Maulkorbzeit für beendet an und informiert „Bürgerinnen und Bürger umfassend und vollständig über die eigenen Erkenntnisse“ (Arbeitsplatzbeschreibung laut Bundesverfassungsschutz-Anzeiger). Nicht dass er was Neues zu berichten hätte (die AfD ist des Teufels!), aber beim Staatsfunk ist man immer wieder gern dabei, wenn Thomas Kamelle regnen lässt. Auch der „Spiegel“ sammelt die Bonbons gerne auf, und als Beleg für die Sachlichkeit und Richtigkeit Haldenwangscher Auswürfe wird dann tatsächlich angeführt: „Mit seiner Einschätzung ist Haldenwang nicht allein. Auch SPD-Chefin Esken sagte …“ Na dann.

♦ Vielleicht kann Haldenwang ein paar Leute nach Freisbach im SPD-regierten Rheinland-Pfalz abstellen. Dort ist, zum ersten Mal in der BRD-Geschichte, eine komplette Gemeinde-Regierung zurückgetreten, weil die Arbeit unter der rotgrünen Knute einfach keinen Sinn mehr macht. Die Steuereinnahmen sackt das Land ein, es bleibt nicht mal genug für die Aufrechterhaltung der Kitas übrig.

♦ In der Corona-Zeit waren Krankenpfleger gern gesehene Talkshow-Gäste. Sie sollten auf Engpässe wegen der vielen Befallenen hinweisen, was sich im Nachhinein als ziemlich aus dem Zusammenhang gerissen darstellte. Mitarbeiter der Acura Kliniken Baden-Baden wurden unseres Wissens nach nicht eingeladen, sind sie doch zu streng mit unserem spezialdemokratischen Gesundheitsminister, der sich nach Corona „lieber mit Hitzeschutzplänen gegen Hitzetote, die regierungstreu vom RKI herbei ‚geschätzt‘ werden“ befasst, statt mit sinnvollen und wirkungsvollen Reformen. Erneut ein durchsichtiges „Ablenkungsmanöver von echten Problemen durch Pseudotote”, bei dem die staatsalimentierte Presse wieder begeistert mitmacht. Aber wer braucht den Staatsfunk, wo es Twitter und Facebook gibt? Auf ihrem FB-Account wetterten Mitarbeiter der Acura Kliniken Richtung in sehr drastischen Worten gegen Lauterbach. Denn die Pflegebranche sterbe gerade, „und nicht an der Hitze – wie der Dummschwätzer labert”. Schnell gab es einige „Nachfragen auch von wichtiger Seite“, so dass der FB-Beitrag entschärft wurde. Nicht, wegen „Zensurversuchen“, sondern „maßgeblich war unsere ehrliche Reue“.

♦ Julia Trinte-Schoeps müht sich, afghanische Lebensweisen mit ihren Jurakenntnissen in Einklang zu bringen. Die Jugendrichterin aus Frankfurt hatte im Fall einer Familienplanung à la afghanèse zu entscheiden, bei der ein Bräutigam, Anfang 20, für seine Braut (13) 6.500 Euro gezahlt hatte, die ihn dann aber trotz Messer partout nicht wollte. Nun ist das Mädel weg, die Kohle auch, und dann stellt ihm Julia Trinte-Schoeps auch noch die Frage: „Glauben sie, dass man Frauen kaufen kann? Wenn man Geld hinblättert, eine Frau heiraten darf?“
Sicher glaubt er das, sonst hätte der doch die Sechseinhalb nicht gezahlt!

♦ Warum gibt es die Bundeswehr? Wenn wir der Presse glauben dürfen, dann gibt es die, weil da „fast alle gleich sind“ (Stabsunteroffizierin Verena) und auch „persönliche Interessen, z. B. Sport, berücksichtigt werden“ (Oberleutnant Frank). Für Langschläfer fängt der Dienst später an, oder sie verteidigen gleich von zu Hause aus im Home-Office. Die Wacht am Rhein auf einem Bein.

♦ Es gehört zu unseren liebsten Pflichten, die Reden unseres verehrten Genossen Präsident Frank-Walter hier zu dokumentieren – auch wenn wir sie nicht wirklich verstehen, weil uns die spezialdemokratische Grundausbildung fehlt. Jetzt erst schipperte Frank-Walter mit Bootsmann Söder auf die Insel Herrenchiemsee, wo 1948 unter strengster Observanz der westlichen Siegermächte, ausgewählte Advokaten und Politiker hopp, hopp eine Art Verfassungsentwurf ausarbeiten sollten. Nun, wo die ganze bundesrepublikanische Herrlichkeit an ihrem Ende angekommen ist, und aus Volksparteien kleine Klüngelclubs geworden sind, richtet Frank-Walter, der wahrscheinlich letzte seiner Art, einen dringenden Appell an die lieben Bürger: „Kein mündiger Wähler kann sich auf mildernde Umstände herausreden, wenn er sehenden Auges politische Kräfte stärkt, die zur Verrohung unserer Gesellschaft und zur Aushöhlung der freiheitlichen Demokratie beitragen.“

Ist unser Genosse Präsident Frank-Walter da nicht etwas zu streng mit den Seinen. Die Corona-Maßnahmen waren wahrscheinlich verfassungswidrig, aber doch gut gemeint. Und die Verrohung der Gesellschaft durch grenzenlose Migration konnte doch auch kein Spezialdemokrat erahnen. Und nun? Soll der mündige Bürger diese politischen Kräfte, die doch stets nur das Gute im Sinn haben, nicht mehr reinen Gewissens wählen dürfen?

Schönen Sonntag!


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