Es ist „Zeit, alle älteren Behauptungen über die Effektivität und Sicherheit der Impfstoffe zu überprüfen“, das schreibt der Londoner Professor für „Risk Information Management“ Norman Fenton, eine aktuelle Studie kommentierend. „Risiko-Management“ scheint manchmal nicht nur sein Studienobjekt zu sein, sondern auch Teil seines Lebens und dessen seiner Kollegen.
Eine neue Studie, die er in diesen Tagen vorstellt, wurde nicht von allen Mitautoren unterzeichnet und das offenbar aus Furcht vor arbeitsrechtlichen Konsequenzen, wie sein ebenfalls offen agierender Mitarbeiter Martin Neil verrät. Neil ist Professor für Computerwissenschaft und Statistik an der Queen Mary University of London.
— Prof Norman Fenton (@profnfenton) March 3, 2022
Häufig wurde gesagt, dass die eigentlichen Pandemie-Experten nicht Mediziner sein müssen. Kenntnisse zu Statistiken, Wahrscheinlichkeiten und Risiken sind hier oft von größerem Nutzen. Auch der Zugriff von Fenton, Neil und ihren anonym bleibenden Mitarbeitern ist statistisch. Den Forschern sind verschiedene Anomalien in den Zahlen der nationalen Statistikbehörde des Vereinigten Königreichs (ONS) aufgefallen.
So verstarben ausgerechnet „nicht geimpfte“ Personen vermehrt nach den großen Impfkampagnen – allerdings nicht an Covid. Diese Nicht-Covid-Post-Impfkampagnen-Sterblichkeit der „Ungeimpften“ müsste in der Tat jeden denkenden Experten zum Nachdenken bringen.
Der Lösung dieses Rätsels sind Fenton, Neil et al. in einer Reihe von Studien nähergekommen, die alle auf dasselbe, dann doch schockierende Ergebnis hinauslaufen: Es können demnach nur die frisch „Geimpften“ betroffen sein, die aber noch nicht als solche zählen. Ein weiterer Punkt des Systems, in dem eine ungenaue Zuordnung von Menschen in die – in dieser Frage tatsächlich zentralen – Kategorien von „geimpft“ und „ungeimpft“ zu einer falschen Wahrnehmung oder gar einer Nichtwahrnehmung von Phänomenen führt.
Die merkwürdige Sterblichkeit der „Ungeimpften“ nach der Impfkampagne
Neben dieser Post-Impfen-Todesfälle haben Fenton, Neil und ihr Team weitere Indizien für ihre These gefunden. So fehlen in einem neueren Report 26.000 Todesfälle in den Alterskohorten ab 60 Jahren, die statistisch da sein müssten. Geimpfte Briten über 60 wären demnach in weit unterdurchschnittlichem Maße an Covid wie an anderen Krankheiten verstorben. Die Forscher vermuten, dass die Datensammlung fehlerhaft ist. Jede Aussage über die Wirksamkeit der „Impfungen“ oder deren Sicherheit, die sich auf diese Daten stützt, wäre also rein hypothetisch und folglich irrelevant.
Nun erhält die „Impfskepsis“ neue Nahrung. Denn die amerikanische Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (Food and Drug Administration, FDA) wurde durch ein Gerichtsurteil vom Januar dazu gezwungen, die Zulassungsdaten des Pfizer-Biontech-Impfstoffes Comirnaty Stück für Stück zu veröffentlichen. Die FDA wollte eigentlich nur 500 Seiten pro Monat veröffentlichen, sodass erst im Jahr 2097 alle Daten vorlägen. Doch das Bundesgericht forderte die Arzneimittelbehörde auf, 55.000 Seiten pro Monat zu veröffentlichen, sodass zumindest am Ende des Sommers 2022 alle Fakten und Zahlen auf dem Tisch liegen. Allerdings ist der Inhalt ganzer Seiten geschwärzt und bleibt so – aus unbekannten Gründen – geheim.
Am 1. März wurde die erste Tranche veröffentlicht, darunter die klinischen Berichte zu den Phase-III-Studien. Aus ihnen kann man erkennen, dass die wirklich mit dem Biontech-Stoff Injizierten von zahlreichen Nebenwirkungen berichteten, die die Kontrollgruppe, die mit einem Placebo behandelt wurden, nicht zeigten. Besonders relevant waren die allgemeinen Beschwerden wie Fieber, Ermüdung, Schüttelfrost und Gliederschmerzen, die neben anderen Beschwerden bei einem Fünftel der mit Comirnaty Behandelten auftraten, aber nur bei 4,5 Prozent der mit dem Placebo Behandelten.
Abgeschlagenheit trat mit „Echt-Impfung“ knapp vier Mal so häufig auf, Schüttelfrost elf Mal öfter, Fieber zwanzig Mal so oft. Bei 23 Probanden trat eine grippeartige Erkrankung auf. Auch Muskelschmerzen, Erkrankungen des Nervensystems, des Verdauungssystems, Schwindel und (wenn auch selten) Schlaflosigkeit traten überproportional bei den „real Geimpften“ auf.
Geht es um mehr als Impfbeschwerden?
Die Impfstoff-Verteidiger werden ein bekanntes Argument gegen diese Einwände vorbringen: die sogenannte Reaktogenität, die besagt, dass Impfstoffe Reaktionen im Körper hervorrufen, die jedoch nur temporär sind, also wieder verschwinden. Dennoch ist die Liste der „unerwünschten Vorfälle“ nach der Biontech-Impfung gemäß einem schon im Januar veröffentlichten Dokument lang (neun dicht bedruckte Seiten ab Seite 30). Interessant auch, dass typische Covid-Symptome wie der Verlust des Geruchssinns (Anosmie) auftreten. Aber natürlich ist der kausale Zusammenhang zwischen diesen frei gemeldeten „Vorfällen“ und der „Impfung“ nicht belegt oder auch nur untersucht worden.
Auch unter den Meldungen: 1.223 Todesfälle in nur drei Monaten. Und nochmals muss gesagt werden: Dies sind unaufgeforderte Meldungen an die FDA, nicht die Ergebnisse einer gründlich durchgeführten Studie.
Das Biontech-Pfizer-Therapeutikum, das unter dem Handelsnamen Comirnaty als Impfstoff gegen eine SARS-CoV-2-Infektion vertrieben wird, wurde seit April 2020 in Deutschland erprobt, ab Mai auch in den USA (Phase I). Im Anschluss entschied man sich zwischen vier Kandidaten für die Variante BNT162b2, die angeblich das günstigste „Sicherheitsprofil“ der vier Stoffe hatte. Im Sommer schritt man zur Phase II voran. Im November 2020 begannen die klinischen Studie der Phase III, an denen bereits 40.000 Personen teilnahmen.
Schon im Dezember erhielt der Impfstoff eine erste Notfallzulassung in Großbritannien, am 23. August 2021 folgten die US-Behörden mit einer regulären Zulassung für alle Über-16-Jährigen. Die Phase III wird erst in diesem Jahr enden und soll abschließend feststellen, inwieweit das Gen-Therapeutikum Comirnaty schwere Infektionen dauerhaft verhindern kann.
Von Bedeutung könnten diese Daten sein, wenn man sie zusammen mit den Untersuchungen von Norman Fenton, Martin Neil und anderen betrachtet. Denn wenn es wirklich einen Zusammenhang zwischen den Impfungen und der Übersterblichkeit der frisch Geimpften geben sollte, dann wäre dies ein gewichtiges Argument gegen eine Impfung, deren Wirksamkeit in allen Belangen – sei es gegen die eigene Infektion, gegen die Weitergabe des Virus oder sogar gegen die Entwicklung schwerer Fälle – praktisch vom ersten Tag an umstritten ist.