Tichys Einblick
Die klare Trennung von Kirche und Staat fehlt

Der Islam gehört zu Deutschland?

Albert Duin, ehemaliger Landesvorsitzender FDP Bayern und Direktkandidat zur LTW, mit seiner Position zu einer Frage, die wohl noch länger kontrovers bleibt.

Es wird immer behauptet der Islam gehört zu unserer Kultur. Ich halte dies für eine vollkommen falsche Interpretation der Kulturentwicklung in unserem Lebensraum.

Es ist unbestritten, dass wir in der westlichen Welt, auch Abendland genannt, von den naturwissenschaftlichen Errungenschaften, der Kunst, der Astronomie usw. aus dem sogenannten Morgenland profitiert haben. Diese Wissensübertragung aus dem Orient lag aber bereits vor der Zeit, als der Islam unter Mohammed überhaupt sein Wirken begann. Und wenn später, als der Glauben sich im Orient bereits etabliert hatte, weitere Errungenschaften dazu kamen, dann sicher nicht aus Religionszusammenhängen, sondern aus den oben genannten Wissensgebieten. All diese Errungenschaften sind mit Sicherheit nicht im Koran zu finden.

In der westlichen Welt haben wir es in vielen Auseinandersetzungen geschafft, Kirche und Staat zu trennen. Es gibt zwar immer noch viele Ungereimtheiten, aber diese werden im Allgemeinen offen und ohne Repressalien befürchten zu müssen, ausdiskutiert. Dies gilt auch für das Judentum.

Wir in der westlichen Welt haben uns mit dem christlichen Glauben arrangiert. Die christliche Kirche war clever genug, das Christentum in den früher vorherrschenden Vielgötterglauben zu integrieren. Einige Feiertage – viele Menschen wissen nicht warum diese gefeiert werden – beruhen auf uralten Riten und vorchristlichen Kulturen. Gerne nimmt man diese zusätzlichen Urlaubstage, um auszuruhen und sich zu erholen. Sie sind einfach integriert.

So ist z.B. die Geburt Jesu, mit der Festlegung auf den 24. Dezember auf den zu der damaligen Zeit gefeierte Ehrentag des Sonnengottes Ra ein kluger Schachzug gewesen. Ostern hat etwas mit den nordischen oder altgermanischen Gottheiten zu tun und viele Arrangements mehr.

Nun kommt also der Islam mit seiner anmaßenden Unfehlbarkeit daher und unser politisches Establishment will diese Glaubensrichtung in unser System integrieren. Das ist falsch! Es kann nicht sein, dass wir uns in unserer freien emanzipierten Welt an einem Glauben orientieren und diesen integrieren sollen, der im Kern der Emanzipation der Menschen widerspricht.

Dieser Glaube, manifestiert durch den Koran, kann von der freien westlichen Kultur und den Menschen nicht akzeptiert werden. Als reine Religion mag er hinnehmbar sein. Menschen sollen glauben, was sie wollen! Aber unter der Betrachtungsweise der Menschenrechte sicher nicht.

Es fehlt außerdem die klare Trennung von Kirche und Staat. Der Islam strebt immer nach der Macht im Staat. Woran liegt es, dass der Islam von vielen Menschen so geliebt und heroisiert wird? Sind es die Männer, die bei dieser Glaubensrichtung klar bevorteilt werden? Passt es den religiösen Führern, dass sie, selbst wenn sie schwach und unfähig sind, sich hinter einem Buch verstecken können, das ihnen gegenüber Andersgläubigen und speziell gegenüber dem weiblichen Geschlecht, Vorrechte einräumt? Gefällt es den Menschen, einer Scharia als Gesetzeslinie zu folgen?

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Allein in der Einfachheit der islamischen Gesetzgebung sind der Ungerechtigkeit Tür und Tor geöffnet. Immer wieder liest und hört man, dass Frauen, die vergewaltigt worden sind, hinterher als die Schuldigen dastehen. Selbstmordattentate werden nach Gutdünken von Teilen der geistigen Führer als Märtyrer eingestuft. Frauen werden teilweise gezwungen, sich zu verschleiern, auch das steht nirgends im Koran. Frauen werden beschnitten, sie werden zwangsverheiratet und das oft in sehr jungen Jahren. Bigamie ist erlaubt. Frauen und Mädchen benötigen die Erlaubnis eines männlichen Verwandten oder des Ehemannes. In manchen Gegenden ist Musik und Tanz verboten, Mädchen dürfen in manchen islamisch geführten Ländern die Schule nicht besuchen, Steinigungen wegen außerehelichem Kontakt uvm.

Wir leben in einem Rechtsstaat und unsere Gesetze sind für alle gültig. Mustafa Kemal, genannt Atatürk, der Begründer der modernen Türkei, sagte 1923, nachdem er die Macht übernommen hatte: „Alles was auf der Welt entsteht, ist das Werk von Frauen“. Es scheint unter Muslimen eine panische Angst vor Frauen vorzuherrschen und so werden sie einfach unterdrückt.

Und weiter sagte er recht drastisch : „Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen, ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet.“

Und da behaupten viele Politiker der Islam gehört zu Deutschland? Für mich bedeutet dies das Einknicken vor der befürchteten Gewalt. Wir sollten hier nach dem Motto: Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht, orientieren.

Wir diskutieren über Frauentage in Schwimmbädern. Wir diskutieren über Schweinefleischverbot in Kitas und Schulen. Wir benennen traditionelle Einrichtungen, z.B. Christkindlmärkte, um. Wir sind im vorrauseilendem Gehorsam bereit, unsere eigene Kultur zu kastrieren, z.B. Kreuze in öffentlichen Gebäuden abzuhängen.

Haben wir Forderungen in irgendeiner Art je von den Juden gehört? Nein. Warum wird diese Glaubensgemeinschaft immer wieder angegriffen? Ich habe das Gefühl, dass der Antisemitismus seit unserer Willkommensorgie 2015 deutlich zugenommen hat. Das dürfen wir nicht zulassen. Wir trauen uns ja schon nicht mal, Witze über Mohammed zu machen, geschweige denn Karikaturen, in denen Mohammed vorkommt, zu veröffentlichen, weil wir Angst vor Fatwas haben. Witze über Religion, ob christlich oder jüdisch, sind vollkommen normal und niemand würde, über die normale Entrüstung hinaus, in diesen Fällen Konsequenzen fordern.

Ich fasse noch mal zusammen: Kein Problem, wenn mein Nachbar oder andere an den Islam glauben und wir diesen Glauben in Form von Moscheen, in denen deutsch gesprochen wird, oder Schulunterricht in deutscher Sprache von in Deutschland ausgebildeten Lehrern, integrieren. Eine rechtliche und staatliche Einflussnahme dieser Glaubensrichtung bei der Gestaltung des öffentlichen Lebens ist jedoch nicht akzeptabel. Die bereits in manchen Städten geduldete Ausführung der Rechtsprechung unter dem Dach der Scharia muss strengstens untersagt und nachhaltig verfolgt und verhindert werden. Wir leben in einem Rechtsstaat und so wollen wir es auch haben und behalten. Die Salamitaktik, immer ein bisschen nachgeben, um keinen Ärger zu bekommen, ist falsch. Gib manchem den kleinen Finger, so will er dann die ganze Hand.

Vielleicht macht uns unsere gelebte liberale Lebensweise aber auch anfällig gegenüber fundamentalistischen Gruppierungen. Diese wissen um ihre Rechte und wir gestehen ihnen diese auf Grund unserer Freiheitsthese, „Alle Menschen sind gleich“ und „jeder kann sich frei äußern“, auch zu und geben unsere eigenen Lebensweisen und Bedürfnisse, Schritt für Schritt auf, weil wir ja so liberal sind.

Wer zu uns kommt, wem wir Schutz und Sicherheit gewähren, hat sich anzupassen und nicht umgekehrt.

Jetzt kommt sicher: Ah, der Duin ein Nazi. Nein, ganz bestimmt nicht, ich tue für die Integration sicher mehr als viele andere, aber zu meinen Bedingungen. Ich fordere und fördere.

Und dazu gehört auch: Nein, der Islam gehört nicht zu Deutschland.


Albert Duin ist ehemaliger Landesvorsitzender FDP Bayern und Direktkandidat zur Landtagswahl im Stimmkreis 105 Moosach-Nymphenburg-Neuhausen.