Tichys Einblick
Kniefall vor den Klimaklebern:

Museen kooperieren offiziell mit der Letzten Generation

Nach der TE-Investigativreportage zu den Verbindungen zwischen Museen und der Letzten Generation hatte man sich schon denken können, dass beide kooperieren. Nun veranstalten am Internationalen Museumstag acht deutsche Museen gemeinsame Aktionen mit den Klimaextremisten.

Am 21. Mai, dem Internationalen Museumstag, werden deutschlandweit insgesamt acht Museen - darunter auch das Museum Ludwig in Köln - in Kooperation mit der Letzten Generation eine „mehrteilige Performance“ veranstalten

IMAGO / Chai von der Laage
Kaum zwei Monate ist es her, dass unsere TE-Exklusivreportage das Ausmaß der Sympathien von Museen im deutschsprachigen Raum für die Anliegen der Klimakleber offenbarte. Als der Direktor des Wiener Weltmuseums mit unserem Undercoverduo Anabel & Thorben Planungsgespräche zu gemeinsamen Aktionen führte, schien er selbst innerhalb des Museumsbetriebs ein Vorreiter zu sein. Nun aber entpuppt er sich womöglich gar als Nachzügler, denn wahrscheinlich führte zu diesem Zeitpunkt der Museumsverband bereits ganz ähnliche Gespräche für die Planungen einer demnächst stattfindenden gemeinsamen Aktion deutscher Museen und der Klimakextremisten.

Am 21. Mai, dem Internationalen Museumstag, werden deutschlandweit insgesamt acht Museen in Kooperation mit der Letzten Generation eine „mehrteilige Performance“ veranstalten. Dabei sollen ganz bewusst Museumsbesucher mit den Klimaextremisten ins Gespräch kommen, was angesichts des verengten Meinungskorridors in der Klimadebatte einer Anwerbeaktion für die Letzte Generation gleichkommt. Die beteiligten Museen sind das Museum für Kommunikation in Nürnberg, die Kunsthallen in Hamburg und Rostock, das Europäische Hansemuseum Lübeck, das Museum Ludwig in Köln, das Museum für Völkerkunde in Leipzig, das Deutsche Hygienemuseum in Dresden, sowie das Zeppelin Museum in Friedrichshafen.

Die „Aktionen“ und „Performances“ bieten dabei genau die Art jargonbeladener Ideologie, die auch bereits die Ausstellungsprogramme der von TE kontaktierten Museen überwucherte. Das Kölner Museum Ludwig, zum Beispiel, veranstaltet eine „Pflanzaktion auf der Dachterrasse“ und hält eine Dauerlesung ab, bei der 8 Stunden lang „klimaschutzrelevante Texte“ (unter anderem der IPCC-Bericht) vorgelesen werden. Solche „Dauerlesungen“ finden auch in anderen Museen statt, wie dem Museum für Kommunikation Nürnberg. Dort ist es auch möglich, mit den „Aktivist:innen in den Dialog zu treten“. Ein weiterer Vortrag nennt sich „Wie kann Nachhaltigkeit aussehen – auch im Museum?“ und steht zusätzlich unter dem Motto „Klimaschutz braucht uns alle“.

Dabei diskutiert die Direktorin des Museums mit Vertretern der Klimakleber sowie – garantiert zufällig und kritisch ausgewählten – „Gästen“. Zitat: „Statt übereinander zu reden, sich aufzuregen, in Streit zu geraten ist hier die Chance für Zuhören, Dialog und konstruktiven Austausch“. Mit anderen Worten: Hier herrscht Einigkeit, kritische Stimmen dürfen draußen bleiben. Damit eben diese kritischen Stimmen von den Anwesenden aber auch korrekt eingeordnet werden können, gibt es gleich die passende Führung zum Thema „Fake News und Verschwörungstheorien“ dazu, die entsprechende Zweifel aus der Welt schafft. Zitat: „Erforschen Sie mit uns die Nachrichtenwelt und Hintergründe von Fake News und Verschwörungstheorien – auch zur Klimakrise“.

Wenn wieder einmal Gelder aus langen Kanälen fließen

Ein reichhaltiges Angebot bietet auch das Europäische Hansemuseum Lübeck. Neben harmlosen Klassikern wie „Koggen bauen für Kinder“ und einem Rundgang zu „Störtebecker & Konsorten“, trifft man in Lübeck am Internationalen Museumstag auch auf unerwartete Mitmachaktionen wie „Repair Station mit Luxusbaba“ und „Klimaentscheid Lübeck“. Eine kurze Suche im Internet fördert zu Tage, dass sich der „Klimaentscheid Lübeck“ zwar wie eine Unterschriftenaktion besorgter Lübecker Bürger präsentiert, tatsächlich aber die Lokaldependance von GermanZero e.V. ist, einem 2019 gegründeten Verein, der über „Politikergespräche“ und „Klimaentscheide“ grüne Lobbyarbeit betreibt. Das Geschäft scheint gut zu laufen. Während der Startschuss im November 2019 durch fast 500.000 € von insgesamt 5 Großinvestoren ermöglicht wurde, verzeichnete man im Jahr 2020 alleine bis Oktober bereits 2.000.000 € an Einnahmen durch Spenden, sowie im Jahr 2021 einen weiteren Einnahmenzuwachs auf 2,4 Millionen €. Diese Zahlen dürften im Jahr 2022 unter der Ampelregierung wohl kaum zurückgegangen sein.

Ebenfalls 2019 gegründet wurden die „Radikalen Töchter“ (RT), die bislang einer breiteren Öffentlichkeit nicht bekannt waren, aber an den Aktionen des Internationalen Museumstags beteiligt sind. Die Webseite der RT verrät, dass es sich dabei um eine gemeinnützige Unternehmergesellschaft für politische (lies: linke) Aktionskunst handelt, die Workshops und Beratung an Kultur- und Bildungsinstitutionen vermittelt. Mit anderen Worten: Consulting für den Kultur- und Bildungssektor, mit Schwerpunkt auf den Osten Deutschlands. Gründerin ist die Aktionskünstlerin Cesy Leonard, die zuvor fester Teil des Zentrums für politische Schönheit war, bevor sie ihre eigene Gelddruckmaschine gründete.

Denn obwohl die RT auf Twitter weniger als 300 Follower haben (darunter allerdings führende grüne Politiker, sowie die Amadeu Antonio Stiftung) und auch sonst medial kaum in Erscheinung treten, dürften auch hier die Geldströme reichlich fließen. Die Webseite gibt Auskunft über die Förderer. Zunächst wäre da das „Landecker Democracy Fellowship“ der Alfred Landecker Foundation, aber es fließen auch Mittel der Bundeszentrale für politische Bildung, der Hertie-Stiftung (die auch GreenZero fördert und mit einem Anlagevermögen von über 1 Milliarde € eine der größten Privatstiftungen Deutschlands ist), sächsische Steuermittel im Rahmen des Programms „Weltoffenes Sachsen“ des Ministeriums für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt, sowie von der Kulturbeauftragten Claudia Roth zugewiesene Bundesmittel im Rahmen des Fonds Soziokultur.

Gemeinsam mit der Letzten Generation werden sich also die reichen…pardon…radikalen Töchter beim Vorlesen des IPCC-Berichts in den Museen abwechseln. Unterstützung erhalten sie dabei unter anderem vom Fridays-for-Future-Ableger Museums for Future Germany sowie vom Ernährungsrat Köln. Letzterer mag zunächst wie eine städtische Institution klingen, entpuppt sich aber bei genauerem Hinsehen ebenfalls als eingetragener Verein mit dem Anspruch, die Demokratie retten zu wollen (Slogan: Ernährungsdemokratie jetzt!) sowie mit reichlich Fördermitteln, diesmal von der Stadt Köln, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, dem Umwelt Bundesamt sowie von Robert Habecks Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Auch das Land NRW beteiligt sich über seine Stiftung Umwelt und Entwicklung.

Ein Schaulaufen der Propagandisten auf Kosten der Steuerzahler

Doch wie steht es um die Beteiligung der Museen? Gewiss, nach dem Freibrief des Direktors der Hamburger Kunsthalle in Folge des Angriffs auf Caspar David Friedrichs „Wanderer über dem Nebelmeer“, wäre es wenig überraschend, wenn dieser sich in ähnliche Verhandlungen mit den Klimaextremisten der Letzten Generation begeben hätte, wie sein Wiener Kollege es mit uns dachte getan zu haben. Doch beschlossen die Museen stattdessen eine breite Front der Unterstützung für jene Extremisten zu bilden, die noch vor weniger als einem Jahr das kulturelle Vermächtnis in Europas Museen mit ihren Propagandaaktionen zu beschädigen drohten.

Die Koordinierung der Kooperation zwischen den Museen und der Letzten Generation wurde zur Chefsache erklärt. Der ICOM (International Council of Museums) höchstpersönlich schaltete sich in Form der ICOM Deutschland Young Professionals ein und organisierte die Zusammenarbeit mit den diversen Extremistengruppierungen und ihren Sympathisanten am Internationalen Museumstag. Man erinnert sich: Am 9. November des Vorjahres veröffentlichte der ICOM in Folge der eskalierenden Essensangriffe auf Kunst jene Stellungnahme, in der er an die Klimaextremisten appellierte, ihren Protest doch anders zu artikulieren, da sie „die Fragilität der betroffenen Kunstwerke unterschätzten“.

Diese Stellungnahme dürfte aber nicht nach jedermanns Geschmack gewesen sein, denn nur zwei Tage später, am 11. November, legte der ICOM noch einmal nach und betonte dabei, wie sehr man die Sorgen der Klimaextremisten teile. Fett hervorgehoben prangten die zentralen Aussagen in der damaligen Stellungnahme, die sich wie eine Kapitulationsverhandlung liest, vom Bildschirm: Museen seien „wichtige Handlungsträger bei der Initiierung und Unterstützung von Klimaschutz“, der ICOM wünsche sich, dass Museen als „Verbündete“ im Kampf gegen den Klimawandel gesehen würden, und ein Aufruf des ICOM an die Politik, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Erderwärmung aufzuhalten, rundete die Unterwerfungsgeste ab. Eine Stellungnahme wie ein Kniefall.

Die Museen Europas haben damit den Klimaextremisten und ihrem Hofstaat aus NGOs, eingetragenen Vereinen, gemeinnützigen Unternehmensgesellschaften und Beratergremien die letztendliche Oberherrschaft über ihre Sammlungen erteilt. Die Veranstaltungen am Internationalen Museumstag sind nur die ersten Früchte dieser neuen Herrschaft, unter der ganz nebenbei die Steuerzahler nicht nur die Museen, sondern auch die als Aktionskünstler und gemeinnützige Vereine getarnten Politaktivisten, die den Extremisten der Letzten Generation ein Podium bieten, größtenteils finanzieren.

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