Von „pogromartigen Ausschreitungen“ in Chemnitz fantasierte Manuela Schwesig, der alte Thierse rief aus der Gruft der Bedeutungslosigkeit „Jagd auf Menschen, die anders aussehen – das ist entsetzlich!“. Die Einheits-Berichterstattung der Medien unterstützte eindrucksvoll die Unternehmensberater-These, man könne die Zahl der Journalisten deutlich reduzieren, schreiben eh alle mehr oder weniger dasselbe. Die ausländische Presse zitierte, wohl in der Annahme, dass es sich bei den Deutschen noch um seriöse Quellen handelt, vom Aufmarsch der braunen Bataillone und der Schneise der Verwüstung, die diese angeblich schlugen. Da kann man dann dem UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, keinen Vorwurf machen, dass er sich genötigt sah, die Gewalt bei Ausschreitungen von Rechtsextremen in Chemnitz scharf zu verurteilen.
Der Chefredakteur der Chemnitzer „Freien Presse“ sagte im Deutschlandfunk, Erzählungen seien „weitergeschrieben“ worden, übertrieben in der Art und Weise. Was „Hetzjagden“ am Sonntagnachmittag betreffe: „Das haben wir hier so nicht beobachtet.“ Aus der Demonstration habe es „Angriffe“ auf Migranten, Polizisten und auf Linke gegeben, allerdings: „Das waren sehr vereinzelte Fälle.“ Mit einer „Hetzjagd“ habe das nichts zu tun gehabt. In Chemnitz sei noch jeder Stein auf dem anderen, Zustände wie zu G20-Zeiten in Hamburg seien es nicht gewesen.
Der Deutsch-Kubaner Daniel Hillig wurde erstochen, zwei Begleiter schwer verletzt. Mutmaßlich von Migranten, von denen einer, mehrfach vorbestraft, ein abgelehnter Asylbewerber aus dem Irak ist. Mittags kamen hunderte, abends tausende, um zu sagen: Es reicht! Am Abend war auch die Antifa in Regimentsstärke – manche Quellen sagen, „mit Bussen herangekarrt“ – aufmarschiert. Die Polizei, wie man auf unzähligen Videos aus Chemnitz sehen kann, hatte die Situation zu jeder Zeit unter Kontrolle.
Michael Nattke, „Experte für Rechtsextremismus“, spulen wir schnell vor, ebenso Matthias Manthei, der als ehemaliger AfD-Vorsitzender von MeckPomm die Aufgabe hatte, die AfD für alles rechte Elend in der Welt verantwortlich zu machen. Dafür haben wir mehr Platz für die Dresdner Publizistin Antje Hermenau.
Dann redet sie daher wie Ursula von der Leyen übers Militärische – von jeder Ahnung ungetrübt. „20% Antisemiten und Rassisten“ seien die Deutschen. Oder nur die Sachsen? Bei der Sprache will sie ansetzen. Schlimm findet sie, dass Politisch Korrekt nicht positiv gesehen wird, sondern verspottet. Die Gutmenschen werden als Schafe dargestellt. „Will ich das?“ rief der falsche Heiko. „Jetzt aufstehen!“ Und die ist nicht einmal unter SED und Stasi sozialisiert.
Da wurde es wohl selbst Illner mulmig, gute Propaganda muss eingeträufelt werden, nicht wie ein Schwedentrunk eingeflößt. Schnell eine Live-Schalte nach Chemnitz, wo ein weiterer „Rechtsextremismus-Experte“, getarnt als Journalist, berichten durfte: Im Osten Nichts Neues. Immerhin seien Polizisten aus ganz Deutschland aufmarschiert, um den überforderten Sachsen zu „helfen“ – was ein schlechter Witz ist, denn wo die sächsische Hundertschaft etwa in Hamburg aufläuft, ist Ruhe im Karton, wusste damals Kubicki zu berichten.
Barley äußerte sich dann noch zum NSU, wo „in Sachsen speziell nicht alles in Ordnung“ gewesen sei. Wetten, sie meinte Thüringen? Ach, was weiß sie denn? Vom Osten wohl nichts, weil „ausgerechnet da, wo es gar keine Ausländer gibt, fühlen die sich bedroht“, so die Justizministerin, bei der ein Hitlergruß mehr auslöst als ein totgestochener Mensch. Und „über Einzelfälle“ wollte sie nicht reden.