Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Chef-Chef Wieler hielten eine Pressekonferenz zum Impffortschritt und zur Entwicklung der Corona-Mutante ab. Wieler appellierte an die Bürger: „Das Virus ist noch nicht müde, im Gegenteil, es hat gerade nochmal einen Boost bekommen.“
Sars-Cov-2 sei gefährlicher geworden, die Mutante B.1.1.7 mache knapp 6 Prozent der Corona-Neuinfektionen aus. Das Übliche also, die Mutation droht und droht und droht. Dass die Zahlen in den sogenannten „Virus-Varianten-Gebieten“, etwa in Großbritannien oder Irland, rapide abfallen, schien dabei kaum zu interessieren. Spahn sagt unbeirrt: „Wenn wir diesen Mutationen die Möglichkeit der Verbreitung ermöglichen, werden die Zahlen wieder hochgehen.“
Interessanter werden dann die Äußerungen zur Impfung. Die Impf-Kampagne sei zwar schwierig gewesen, er könne aber wenig damit anfangen, wenn sich alle gegenseitig erklären, was hätte besser laufen können, sagte Spahn. Denn: „Das Virus ist der Gegner.“
Das räumt auch Spahn ein: „[…] die Datenlage fehlt, um AstraZeneca auch bei Älteren einzusetzen“. Daher wolle man die Impfreihenfolge ändern, um AstraZeneca „vorrangig“ bei 18- bis 65-Jährigen einzusetzen.
Dann widerspricht sich Spahn allerdings selbst, wenn er sagt: „Wenn ein Impfstoff zugelassen ist, wirkt er auch“. Das AstraZeneca-Vakzin wurde von der EU-Kommission bereits für alle Altersgruppen zugelassen. Dazu kommt, dass die Wirksamkeit dieses Impfstoffs insgesamt wohl lediglich bei etwas über 60 Prozent liegt.
Das Impfdrama scheint sich also auch in absehbarer Zeit kein Ende zu nehmen.