Tichys Einblick
TE 08-2019

Ökonom Markus Krall: Schon 2020 große Bankenkrise

Die Null-Zins-Politik der EZB führt zum Crash: Der Euro überlebt die Krise nicht.

Der Ökonom und Bankeninsider Markus Krall rechnet bereits für das kommende Jahr mit dem Ausbruch einer schweren Bankenkrise, die auch die Blase an den Immobilienmärkten zum Platzen bringen wird. „Irgendwann im Jahr 2020 werden die Erträge der Banken so weit erodiert sein, dass es zur Krise kommt. Sie kann auch früher kommen, wenn die Rezession einsetzt“, sagte Krall dem Meinungsmagazin Tichys Einblick. Als Grund für seinen Pessimismus nennt der Bankenexperte die anhaltende Null-Zins-Politiker der EZB, die die Europäische Zentralbank auch nach der Berufung der französischen Politikerin Christine Lagarde voraussichtlich fortsetzen wird.

TE-Talk
Wann kommt der Crash, Markus Krall? Wie sichert man sein Geld?
Die Null-Zins-Politik habe die Ertragsgrundlage der Banken zerstört. „Die Zinsmarge erodiert immer weiter, sodass die Banken, die ja auf die Dauer so kein Geld verdienen können, auch keinen Kredit zur Verfügung stellen. Und so müssen wir Ende 2020 spätestens damit rechnen, dass eine sehr große Zahl von Banken operativ rote Zahlen schreiben wird.“ Das werde zu einer Kreditverknappung führen, die auch die Unternehmen in die Krise und in die Pleite treibt, die sich bislang nur auf Basis billiger Kredite über Wasser halten konnten.

Das werde wiederrum die Banken zusätzlich belasten. „Dieser Schock wird hart und weitere Kettenreaktionen auslösen“, so Krall. „Wenn es erst einmal anfängt, dann wird es sehr schnell gehen, weil die Pleitewelle immer neue Bereiche ereilt, Banken zum Kippen bringt und das Vertrauen in die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zerstört. Das kann Panik bedeuten, wie wir sie nach dem Schwarzen Freitag erlebt haben.“ Krall weiter: „Wir unterhalten uns hier über den Crash.“ Dann stehe auch die gemeinsame Währung vor dem Ende: „Wenn diese Sache zur großen Inflation führen sollte, dann wird der Euro diese Krise nicht überleben.“


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