Tichys Einblick
Ein Orakel ist kein Wahlergebnis

Ob Laschet oder Söder, die Union wird noch öder

Als Wahlprognosen, für die sie ausgegeben werden, taugen Umfragen nichts. Wohl aber erzählen sie uns, was welche Propaganda bewirkt. Und noch mehr, was der jeweilige Auftraggeber bewirken will.

Armin Laschet und Markus Söder im April 2019 in Münster

IMAGO / Sven Simon

Umfragen, die von Medien in Auftrag gegeben und deren Deutung vom Auftraggeber bestimmt wird, habe ich schon oft genug kritisiert. Sie bedeuten als Wahlprognose, für die sie ausgegeben werden, nichts. Wohl aber erzählen sie uns, was welche Propaganda bewirkt – für den Moment. Und noch mehr, was der jeweilige Auftraggeber bewirken will.

Hier wurden die Leute einmal gefragt, was sie wählen würden, wenn der sogenannte Kanzlerkandidat der Union (© Herles: Kakadu) Laschet hieße …

… und einmal, wenn es Söder wäre.

Nicht überraschend: Für AfD-Wahlwillige macht Laschet oder Söder keinen Unterschied.

Interessant hingegen, im Falle eines Kakadu Söder hätten demoskopisch weniger:

  • die SPD vier Prozentpunkte
  • die Grünen ebenfalls vier Prozentpunkte
  • die FDP zwei Prozentpunkte
  • die LINKE einen Prozentpunkt

Und die Union bekäme 10 Prozentpunkte mehr.

Für welchen Kakadu also lässt Springer umfragen, um berichten zu können? Richtig. Allseits ein gutes Wochenende trotz Leben im Lockdown-Land. Noch ist nicht allen Lockdowns Abend, doch ewig hält auch das Regiment der M. nicht.

Anzeige