Tichys Einblick
Landkreistag zur Flüchtlingshilfe:

Haupt- und ehrenamtliche Helfer sind seit 2015 erschöpft

Der Landkreistag berichtet von der Erschöpfung der Flüchtlingshilfe. Familien, die Wohnraum bereitstellten, wollen den jetzt wieder selbst nutzen.

Ehrenamtliche Helferinnen betreuen Flüchtlingskinder aus der Ukraine in Berlin, 25.03.2022.

IMAGO / Stefan Trappe
Im Zuge des Flüchtlingsgipfels bei Innenministerin Nancy Faeser hatte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, die dramatische Lage der Kommunen und Landkreise bei der Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen aus der Ukraine und Asylbewerbern deutlich gemacht. Er sprach auch davon, dass man kaum noch Menschen zur Mitarbeit gewinnen könne.

Auf Nachfrage hat ein Sprecher des Landkreistags gegenüber TE diese Aussage erläutert: „Uns wird aus den Landkreisen berichtet, dass immer noch viele Bürger Ukrainer aufgenommen haben. Die Hilfsbereitschaft besteht nach wie vor. Aussagen der Landräte verdeutlichen aber eben auch, dass Hauptamt und Ehrenamt nach 2015/2016 und dann infolge von Corona schlicht erschöpft sind und nicht immer nur im Krisenmodus agieren möchten. So hören wir ebenso, dass viele Familien z. B. zur Verfügung gestellte Kinder- oder Gästezimmer vermehrt auch wieder für eigene Zwecke nutzen möchten. Dieses Engagement braucht deshalb eine Perspektive, die nur der Bund bieten kann. Sonst wird die Erschöpfung weiter zunehmen und die Engagierten werden sich mehr und mehr zurückziehen, gerade in Ansehung in diesem Jahr womöglich weiter steigender Zahlen.“

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