Mit 12,4 Prozent fiel die Zahl der Unentschiedenen hoch aus – was möglicherweise daran liegt, dass manche den Einspareffekt einer Zusammenlegung nicht als besonders hoch ansehen. Vertreter von ARD und ZDF hatten bisher eine Fusion stets abgelehnt. ZDF-Intendant Thomas Bellut etwa erwiderte auf einen entsprechenden Vorstoß der Union, eine solche Reform würde der Medienvielfalt schaden, die er offenbar im Angebot von ARD und seiner eigenen Anstalt erkennen kann. „Ich bin ein klarer Befürworter eines Qualitätswettbewerbs der Hauptprogramme von ZDF und ARD“, meinte Bellut. Meinungsvielfalt dürfe „nicht ohne Not beschränkt werden“.
Nach den erzwungenen Rücktritten der früheren RBB-Intendantin Patricia Schlesinger, des früheren RBB-Verwaltungsratschefs Wolf-Dieter Wolf, der RBB-Rundfunkratsvorsitzenden Friederike von Kirchbach und der tiefen Krise der gesamten ARD-Anstalt steht das System des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland unter einem Legitimationsdruck wie noch nie in seiner Vergangenheit.
In einer anderen Online-Umfrage des Instituts Civey hatten sich kürzlich zwei Drittel dafür ausgesprochen, die bisherige Rundfunkgebühr von monatlich 18,36 Euro abzuschaffen, die mit wenigen Ausnahmen jeder Haushalt zahlen muss – egal, ob er das Angebot von ARD und ZDF konsumiert oder nicht.