Tichys Einblick
Radikale interne Corona-Politik

Schleswig-Holstein: Klinik mit 97% Impfquote in der Belegschaft schlägt Alarm wegen Corona-bedingter Personalausfälle

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein galt als Vorbild: Vorstandsvorsitzender Jens Scholz drückte eine harte Politik gegen ungeimpfte Mitarbeiter durch - und feierte die hohe interne Impfquote. Das alles war - wie sich jetzt zeigt - ohne Erfolg.

IMAGO / Agentur 54 Grad
Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein war einst Deutschlands Corona-Vorzeige-Klinik. Der Vorstandsvorsitzende Jens Scholz (Bruder von Bundeskanzler Olaf) brüstete sich gern mit einer besonders strikten internen Corona-Politik.

Über 97 Prozent der Belegschaft sind geimpft, die Politik gegen ungeimpfte Mitarbeiter war hier besonders radikal. Wie TE aus Krankenhauskreisen erfuhr, dürfen ungeimpfte Mitarbeiter hier lediglich mit aktuellem negativen Test auf ihre Stationen – währenddessen arbeiten geimpfte Mitarbeiter ganz ohne Testung.

In einem TE vorliegenden internen Schreiben begrüßte Scholz gegenüber den Mitarbeitern die Entscheidung, eine Impfpflicht fürs Pflegepersonal einzuführen, ausdrücklich.

Die sehr stringente Politik der Klinik führte nicht zum gewünschten Erfolg. Das Klinikum schlägt jetzt Alarm: mehr als 200 Pflegekräfte und 70 Ärztinnen und Ärzte sind wegen Corona-Infektionen nicht einsetzbar. Auch Stationen wurden geschlossen.

Arne Gloy, Sprecher der Stadt Kiel, erklärte gegenüber der Bild am Sonntag: „Wir mussten bereits Feuerwehrleute für den Rettungsdienst einteilen, weil dort Personal fehlte.“

Das soll nun als Argument für neue Maßnahmen herhalten. Dabei hat die Klinik mit die härtesten überhaupt denkbaren Restriktionen gegenüber ihren Mitarbeitern gewählt. Ohne erkennbaren Erfolg.


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